Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebuny — Heinatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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N nmmer 261
Altensteig, Freitag, dev 7. November 1941
64. Jahrgang
Der Führer überreWe das Eichenlaub
Aus dem Führerhauptquartier, 6 Nov. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht überreichte Mittwoch in seinem Hauptquartier Hauptmann Gollob, Eruppenkomman- deur in einem Jagdgeschwader, und Oberleutnant Graf von Kageneck, Staffelkapitän in einem.Jagdgeschwader, persönlich das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.
Der Grotz-Mufti kommt nach Berlin
Berlin, 6. Nov Wie aus Rom gemeldet wird, wird der Grotz- Mufti von Jerusalem, Amin al Husseini, nachdem er sich längere Zeit in Italien aufgehalten hat, im Laufe dieser Tage in Berlin eintreffen.
Der jetzt 45 Jahre alte Mufti von Jerusalem, Mohammed Husseini, bekannt in der Welt als der Erotzmufti, weil Jerusalem eine der drei großen heiligen Stätten des Islams ist, hat am Weltkrieg als Offizier in der türkischen Armee teilgenommen. Als solcher hatte er genug Gelegenheit, die englischen Methoden in Palästina kennenzulernen, und widmete sich nach Beendigung des Weltkrieges ganz der Aufgabe, den englisch-jüdischen Einfluß dortselbst zu bekämpfen. Er hoffte dies am besten in der geistlichen Laufbahn tun zu können, die er gleich nach dem Kriege einschlug. Schon 1922 protestierte er energisch gegen das englische Mandat und die Errichtung eines jüdisches Heims beim Völkerbund. Ein Artikel gegen Valfour trug ihm die erste Verhaftung ein. Langsam wurde er für die arabische Bevölkerung Palästinas und der angrenzenden Länder Schiedsrichter und das Oberhaupt, auf das alle hörten.
Oberst Horst von Wolff gefallen
MB Berlin, 6. Nov. Einen Tag, bevor ihn die Kunde von ter Verleihung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes erreichte, ist der Oberst Horst von Wolff an der Spitze fxines Infanterieregimentes im Osten gefallen.
Oberst von Wolff, der gebürtiger Oberschlesier war, ist aus depr Kadettenkorps hervorgegangen. 2m Weltkrieg führte er ein-, Bataillon und fand weiterhin in Generalstabsstellen Verwendung. Der hervorragende Offizier erhielt damals nicht nur daä Eiserne Kreuz l. undll. Klasse, das Verwundetenabzeichen und andere hohe Kriegsauszeichnungen, sondern auch den Orden Pour le Merite. Seinen rücksichtslosen Einsatz im Weltkriege wiederholte Oberst von Wolff im neuen Befreiungskampf. Im Westseldzug verdiente er sich in höchster Bewährung die Spange zu den beiden Eisernen Kreuzen und im Abwehrkampfe gegen die Sowjets stellte Oberst von Wolff überragende Führereigenschaften immer wieder unter Beweis. Sein Vorbild beflügelte seine Bataillone, die dem kühnen persönlichen Einsatz ihres mitreißenden Regimentskommandeurs nacheiferten. Das von dem Oberst im Januar 1941 übernommene Regiment bewies in schweren Waldkämpfen und entscheidungsreichen Nachtangriffen, mit welchem Geist fein Kommandeur es erfüllt hatte. Die außergewöhnliche Tapferkeit dieses Mannes und die ausschlaggebende Bedeutung der Erfolge seines Regiments an der Desna für die weiteren Operationen der Armee führten zur Verleihung des Ritterkreuzes. Das Soldatenschicksal wollte es, daß Oberst von Wolff den Tag dieser Anerkennung durch den Führer und Obersten Befehlshaber nicht mehr erlebte.
Ritterkreuzträger Major Stentzler gestorben Berlin, 6. Nov. Am 19. Oktober erlag der Ritterkreuzträger Major Edgar Stentzler seiner im Kampf erlittenen schweren Kopfverletzung. Bekannt geworden ist Major Stentzler durch seinen heldenmütigen Einsatz bei der Eroberung der Insel Kreta und die Verleihung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes.
Edgar Stentzler, 1995 in Dortmund geboren, trat 1923 bei einem Reiterregiment des Reichsheeres ein und war bis 1932 Kavallerist. 1933 schied er aus dem Heer aus, um sich der Fliegerei zuzuwenden. Die Besetzung Dänemarks brachte ihm seinen ersten Fronteinsatz und die Auszeichnung mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse. Nach der Tätigkeit als Eeneralstabsoffizier in einem Luftgau trat er als Kommandeur wieder zur Truppe zurück. Für seinen Heldenmut und seine vorbildliche Führung bei den Kämpfen um Kreta wurde Major Stentzler mit dem Eisernen Kreuz I. Klaffe und später vom Führer mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.
Mehr als 50000 nationale Inder verhaftet
Schanghai, 6. Nov. (Ostasiendienst des DNB.) Die nationale mdische Vereinigung in China, die in dieser Woche in der internationalen Niederlassung in Schanghai tagte, beschloß, das indische Volk aufzurufen, die englischen Kriegsanstrengungen zu boykottieren, die Aushebung für die englische Armee sowie die Arbeit in Munitionsfabriken abzulehnen und Kriegssammlungen nicht zu zeichnen. Die britische Regierung habe mehr als 50 009 ineist angesehnen Führer und nationale Arbeiter in Indien verhaftet, nur weil sie ihre Meinung zum europäischen Krieg geäußert hätten. England habe damit gegen die elementaren Rechte jedes Menschen und die elementaren Prinzipien d-er Demokratie gehandelt. Unwissende jugendliche indische Bauern und Arbeiter wurden zwangsweise für Militärdienste des britischen Imperialismus in fremden Ländern gegen Indien befreundete Mächte ausgehoben. Das indische Volk werde gezwungen, zum englischen Kriegsfonds beizutragen.
Beispielloser Schlachtensieg
Dernichtungsschlacht bei Kiew kostete die Sowjets S3 Divisionen Der deutsche Wehrmachlsbericht
Verfolgung auf der Krim erfolgreich
Deutsche und rumänische Truppen in breiter Front zur Küste des Schwarzen Meeres vorgestotzen — Neue schwere Schiffsverluste der Sowjets — Neue schwere Zerstörungen in Gorki, Moskau und Leningrad erneut bombardiert — Sieben Britenbomber bei Einflugverfuchen abgefchofsen — Britische Luftwaffe verlor vom 29. Oktober bis 4. November 37 Flugzeuge
DNB. Aus dem Führer-Hauptquartier, 6. Nov.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Auf der Krim wurde die Verfolgung des geschlagenen Feindes auf der gesamten Front erfolgreich fortgesetzt. Im Jaita-Eebirge warfen deutsche und rumänische Truppen abgeschnittene Kräfte des Feindes und stießen zwischen Jalta und Feodosia in breiter Front zur Küste des Schwarzen Meeres vor. Auch im Gebirge ostwärts Sewastopol wurde feindlicher Widerstand gebrochen Die Luftwaffe unterstützte die Operationen und fügte den Sowjets rn den Gewässern der Krim sowie vor der Nordostkiiste des Schwarzen Meeres neue schwere Schiffsverluste zu. Sie versenkte dreiTruppentrans- porter mit zusammen 13 üüü VRT. und beschädigte durch Bombenwurf vier weitere Handelsschiffe.
Bor Leningrad wurden Ausbruchsversuche des Gegners abgewiesen. Schwere und schwerste Batterien des Heeres bekämpften kriegswichtige Ziele in Leningrad und feindlichen Schiffsverkehr im Finnischen Meerbusen. Zwei Kriegsschiffe und ein Frachter wurden schwer getroffen.
Bei einem Nachtangriff der Luftwaffe auf die Industriestadt Gorki wurden neue schwere Zerstörungen in Rüstungswerken und Verjorgungsbetrieben angerichtet. Andere .Kampffliegerverbände belegten in der letzten Nacht Moskau und Leningrad mit Spreng- und Brand- bonöben.
An der Südwestküste Englands bombardierte die Luftwaffe in der Nacht zum 8. November Werftanlagen des Hafens Falmouth.
Der Feind flog in der vergangenen Nacht mit schwachen Kräften in das deutsche Küstengebiet ein. Der Angriffsversuch blieb ohne Wirkung. Sieben britische Bomber wurden abgeschossen.
In der Zeit vom 29. Oktober bis 4. November verlor die britische Luftwaffe 3 7 Flugze « ge. Während der gleichen Zeit gingen im Kampf gegen Großbritannien sieben eigene Flugzeuge verloren.
Beispielloser Schlachtenfieg
Berlin, 6. Nov Die Vernichtungsschlacht ostwärts Kiew, die vom 13. bis 27. September abrollte, war mit der Einbringung von 665 000 Gefangenen ein „Schlachtenfieg, wie ihn die Geschichte bisher nicht gekannt hat". In einem Kampf von nur 14 Tagen wurden hier fünf Sowjetarmeen mit über 50 Divisionen vernichtet.
Genaue Nachprüfungen haben ergeben, daß auf dem Schlachtfeld im Dnjepr-Desna-Bogen 37 Schützendivisionen, 6 motorisierte Schützendivisionen, 3 vollausgerüstete Panzerdivisionen und eine Gebirgsdivision, zusammen also 47 vollausgerüstete sowjetische Divisionen, vernichtet worden sind. Es kommen hinzu die 32., 37. und 47. sowjetische Kavalleriedivision, die nach dem Verlust des größten Teils ihrer Pferde und der sonstigen Ausrüstung infan- teristisch eingesetzt waren. Gleichfalls zu Fuß kämpften hier die 19., 35. und 41. Panzerdivision und die Panzerbrigade Nr. 147. Diese vier Panzerverbände hatten in den Kämpfen der -rste» Septemberhälfte ihre Panzerkampfwagen verloren. Ihre Neuausstattung war den Sowjets nicht mehr möglich. Außerdem wurde in dieser Schlacht die 207. Luftlande-Brigade und ein größerer gemischter Verband aus Resten anderer Divisionen vernichtet.
Insgesamt kostete die Schlacht von Kiew die Sowjets also 53 Divisionen, zwei Brigaden und einen gemischten Verband.
Gewaltige Raumaus-ehmlvg des Ostfeldzuges
Interessante Vergleichszahlen DNB Berlin, 6. Nov. Wenn man sich von der gewaltigen Naumausdehnung des deutschen Ostfeldzuges eine klare Vorstellung verschaffen will, so bleibt kein anderes Mittel, als die Gegenüberstellung der Zahlen von bekannten Räumen mit den Zahlen der von der deutschen Wehrmacht bisher im Osten besetzten Gebiete.
Das Deutsche Reich hatte im Jahre 1914 eine Größe von 540 000 Quadratkilometern. Fkst genau so groß, 535 000 Quadratkilometer, ist die Ukraine. Das nächstgrößte Gebiet stellt Weißrußland dar. Es umfaßt 235000 Quadratkilometer und entspricht damit der Größe von Preußen ohne Brandenburg, die sich auf rund 240 000 Quadratkilometer beziffern. Das Gebiet von Smolensk mit 74000 Quadratkilometern kann mit Bayern verglichen werden, das rund 75 000 Quadratkilometer
groß ist. Das Gebiet von Orel hat 1000 Quadratkilometer mehr als Schlesien und das Sudetcnland zusammen, die gemeinsam 64 500 Quadratkilometer bedecken. Litauen und Lettland» zusammen genommen sind 127 300 Quadratkilometer groß und entsprechen damit ganz Süddeutschland, also Bayern, Baden und Württemberg zusammen, die 120 000 Quadratkilometer haben. Estland kann man mit seinen 47500 Quadratkilometern de» 49 090 Quadratkilometern des Protektorats oder den 47 009 Quadratkilometern der Provinz Brandenburg gegenüberstellen. Da» Gebiet der Moldau-Republik mit 32 799 Quadratkilometern ist schließlich etwa so groß wie Pommern, das 31 000 Quadratkilometer umfaßt.
Angesichts dieser Zahlen wird die Größe der Kampf- und Marschleistungen der deutschen Truppen besonders anschaulich, wenn man bedenkt, daß die deutsche Wehrmacht diesen Gesamt raum, zu dem man noch den Teil des ehemaligen Polens, Teile der Provinzen Kalinin, Leningrad. Karelien mit rund 500 006 Quadratkilometern hinzuzählen muß, also insgesamt 1660 006 Quadratkilometer vom 22. Juni bis 31. Oktober 1941, also i» 132 Tagen, erkämpft hat.
Wirkungsvolle Angriffe der deutschen Luftwaffe an der Ostfront
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Batterie- und Feldstellungen, rückwärtige Verbindungen und Transporte mit Bomben belegt — 85 Sowjetflagzeuge vernichtet
DNB. Berlin, 6. November. Stärkere Verbände deutscher Kampsflugz-uge griffen im Verlaufe des 5. 11. zur Unterstützung der Hecresoperotionen südlich von Moskau mit gutem Erfolg an. Schwere Angriffe richteten sich gegen gut getarnte sowjetische Batterie- und Feldstellungen und fordert n von den Sowj ts starke Berlusts. Bei Angriffen auf fvrrjrtische .Panzer in einem Bereitst!llungsraum wurden mehrere Sowjetpanzer zerstört und über 60 Kraftfahrzeuge in Brand geworfen und vernichtet.
Auch im Laufe des 5. I I. nchtctcn sich starke Angriffe der Lust» "waffe gegen die rückwärtigen Verbindungen der Sowjets.
Wichtige Nachschublinien und Transportwege wurden mit Bomben belegt. Sechs Züge und 25 Lokomotiven erhielten Volltreffer und wurden zerstört. 144 vollbeladene Züge und 5 weitere Lokomot'ven fo beschädigt, daß die Güter zum großen Teil unbrauchbar wurden.
Unter den angegriffenen Eisenbahnzügen befanden sich mehrere Betriebsstoffzüge und ein Panzerzug. Im Kampfgebiet ostwärts Leningrad wurde eine wichtige Eisenbahnstrecke durch mehrere Bombentreffer aufgerissen.
Ja den Luftkämpfen am 5. II. schossen Jäger 32 sowjetische Flupzeuge ab. An diesen Lustkämpfen waren auch italienische Verbände beteiligt, die mehrere Abschüsse erzielten. Durch Flakartillerie wurden 3 Somj tflugzeuge abgefchofsen, während 20 Flugzeuge am Boden zerstört wurden.
Bier Dritenbomber beim Angriff auf deutschen Geleilzug abgefchofsen
DNB. Berlin, 6. Nov. Am 5. Nov. abends griffen britische Flugzeuge wiederholt einen deutschen Geleitzug vor der Niederländischen Küste an. Der Feind erhielt hierbei schwere Verluste. Ein Bombenflugzeug wurde durch ein Borpostenboot schwer beschädigt, so daß es die Höhe nicht halten konnte und mit dem Dorpostenboot zusammenstieß. Das Wrack des Flugzeuges fiel in die See und ging unter. Das Borpostenboot wurde von anderen Bombern erneut angegriffen. Eine Bristol-Blenheim wurde abgeschossen. Zwei ^Bombenflugzeuge wurden durch Geleitsahrzeuge abgeschossen. Nach dem Verlust von vier großen Bombern gaben die Briten ihre erfolglosen Angriffe auf das deutsche Geleit auf.
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3« 22 Stunden verloren die Briten wieder elf Flugzeuge
Z ItDNB. Berlin, 6. Nov. Die britische Luftwaffe hat ihre Einflüge in das deutsche Küstengebiet und die besetzte Kanalzone auch am f'5. 1l. wieder mit schweren Verlusten an Maschinen und ausgrbil» -dlten Piloten bezahlen müssen. Am Tage erlagen drei Jagdflugzeuge und ein Bomber den deutschen Mesftrschmtttjägern oder stürzten, vom Flakfeuer getroffen, brennend ab. In der Nacht fielen weitere sieben Bombenmaschinen den Abw-Hiwaffln sichernder deutscher Vorpostenboote und der Flakartillerie zum Opfer.
» > Damit hat die britische Luftwaffe innerhalb von 22 Stunden elf Flugzeuge eingebüßt.