AmtsAM des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung HeiAatzeitung der Kreise Calw und Freud enstadt

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N « MMer 245

Alte »steig, Montag, de» 20. Oktober 1941

64. Jahrgang

Doppelschlacht von Vrjansk und Wjasma beendet

«57S48 Gefangene, 1241 Panzerkampfwagen, S3SK Geschütze

Wehrmachtsbericht vom Samstag

Zehn feindliche Handelsschiffe mit KV vvv BRT. von U-Vooten versenkt

DNB. Aus dem Führer-Hauptquartier, 18. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die Angriffsoperationen im Osten verlaufen plan­mäh i g.

Kampfflugzeuge bombardierten bei Tage die Hafsnanla- gen von Murmansk und kriegswichtige Einrichtungen in und um Moskau. Auch in der letzten Nacht richteten sich Luftangriffe gegen Moskau sowie gegen Bersorgungsanla- gen in Leningrad.

Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben» wurde ein von Nordamerika nach England gehender stark gesicherter Eeleitzug nach Eintritt in das Blockade- gebiet von deutschen Unterseebooten ersaht. In mehrtägigen zähen Angriffen versenkten die Unterseeboote zehnscind- liche Handelsschiffe, darunter drei vollbela­dene Tanker, mit zusammen KV VVV BRT. Im nächt­lichen Kampf gegen die Sicherungsstreitkräfte wurden z w e i feindliche Zerstörer versenkt.

Vor Gibraltar versenkte ein deutsches Unterseeboot ein feindliches Bewachungsfahrzeug.

Kampfflugzeuge bombardierten an der englischen Siidost- Me mehrere Hafenanlagen und versenkten ein Handels­schiff von 4V00 BRT.

Der Feind flog nicht in das Reichsgebiet ein.

Wehrmachtsbericht vom Sonntag

Taganrog genommen

Verfolgung des geschlagenen Feindes zwischen Asowschem Meer und Donez schreitet erfolgreich fort Flugplätze auf der Krim bombardiert Weitere Erhöhung der Gefange­nen- und Beutezahlen aus der Doppelschlacht

DNB. Aus dem Führer-Hauptquartier, 19. Okt.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Zwischen dem Asowschen Meer und dem Donez schreitet dieVersolgungdesgeschlagenenFein- des erfolgreich fort. Verbände der Waffen-^ nahmen im Hauser- und Stratzenkampf die Hafenstadt Taganrog.

Auf der Krim wurden in der letzten Nacht sowjetische Flugplätze bombardiert.

Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, ist die Dop- Mschlacht von Vrjansk und Wjasma siegreich beendet.

Unter dem Oberbefehl des Generalfeldmarschalls von Bock haben Truppen des deutschen Heeres in engstem Zusammen­wirken mit der Luftflotte des Generalfeldmarschalls Kessel­ring die sowjetische Heeresgruppe des Marschalls Timo- schenko in Stärke von acht Armeen mit K7 Schützen-, K Ka­vallerie-, 7 Panzerdivisionen und 8 Panzerbrigaden ver- vichtet. Die Säuberung des Kampfgebietes ist im wesent­lichen abgeschlossen.

Die in der gestrigen Sondermeldung bekanntgegebenen Zahlen haben sich inzwischen auf

K57 948 Gefangene,

1241 Panzerkampfwagen und S3S« Geschütze

erhöht. Unübersehbares Kriegsmaterial wurde erbeutet »der vernichtet. Die blutigen Verluste des Feindes sind wiederum schwer.

An der Durchführung dieser Operationen waren die Ar­meen des Generalfeldmarschall von Kluge, der General­obersten Freiherr von Weichs und Strauß sowie die Pan­zerarmeen der Generalobersten Euderian, Hoth, Höppner vad des Generals der Panzertruppen Reinhardt beteiligt. , 2m Kampf gegen Großbritannien bombardierten Kampf- Wgzeuge in der Nacht zum 19. Oktober Häfen an der eng- Wche» Südostküste. Mehrere Brände entstanden.

Einflüge des Feindes in das Reichsgebiet erfolgten nicht.

Hartnäckig verteidigte Sowjetstellungen durchbrochen

7000 Gefangene gemacht

Berlin, 19. Okt. In der Ukraine haben die Truppen des deut­schen Heeres am 18.10. dir Verfolgung des geschlagene» Gegners fortgesetzt. An vielen Stellungen wurden ausgebaute Feldstellungen, in denen die Bolschewisten mit der Waffe oder mit starken Nach­huten den deutschen Vormarsch aufzuhalten versuchten, durchbrochen. " Der Feind wurde auf der ganzen Front, wo er Widerstand leistete, geworfen, häufig in erbitterten Kämpfen.

Im mittleren Frontabschnitt wurde ein besonders stark aus­gebautes und von den Bolschewisten mit Einsatz aller verfügbaren Kräfte außerordentlich hartnäckig verteidigtes Stellungssystem an

wehrcren Stellen durchbrochen. Bei der Abwehr von Gegenan- gr ffsn der Sowjetkräfte, die von Panzern unterstützt wurden, ver­nichteten die Truppen des deutschen Heeres am 18. 10. an einer einzigen Stelle 18 große Panzerkampfwagen.

Bei der Vernichtung von zwei weiteren eingeschloffenen bol­schewistischen Gruppen wurden 7VV0 Gefangene gemacht und zahlreiche Beute eingeüracht.

Die blutigen Verluste der Bolschewisten waren sehr hoch.

Im nördlichen Frontabschnitt wurden zahlreiche Angriffe der Sowjettruppen abgewtesen. Bei einem dieser Kämpfe wurde ein Sowjetpanzer vernichtet, zwei weitere blieben zwischen den Linien bewegungsunfähig liegen.

Doppelfchlacht von Vrjansk und Wjasma beendet

Heeresgruppe des Marschalls Timoschenko vernichtet K4819K Gefangene

Aus dem Führerhauptquartier, 18. Okt.

Das Oberkommando der Wehrmacht gab in einer Sonder­meldung am Samstag abend bekannt:

Die Doppelschlacht von Vrjansk und Wjasma ist siegreich beendet.

Unter dem Oberbefehlshaber des Generalfeldmarschalls von Bock haben Truppen des deutschen Heeres in engstem Zusammenwirken mit der Luftflotte des Generalfeldmar- schalls Kesselring die sowjetische Heeresgruppe des Mar­schalls Timoschenko in Stärke non acht Armeen mit K7 Schützen-, K Kavallerie-, 7 Panzerdivisionen und K Panzer­brigaden vernichtet. Die Säuberung des Kampfgebietes von zersprengten Resten des Feindes ist noch im Gange.

Jngesamt wurden bei diesen Kämpfen bisher K4819K Ge­fangene gemacht, 1197 Panzerkampfwagen, 5229 Geschütze aller Art sowie unübersehbares Kriegsmaterial erbeutet oder vernichtet.

Die blutigen Verluste des Feindes sind wiederum schwer.

Am der Durchführung dieser Operationen waren die Ar­meen des Generalfeldmarschalls von Kluge, der General­obersten Freiherr von Weichs und Strauß sowie die Panzerarmeen der Generalobersten Euderian, Hoth, Höppner und des Generals der Panzertruppen Rein­hardt beteiligt.

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Was der Sondermeldung aus dem Führerhauptquartier ein ungeheures Gewicht verleiht, sind die Zahlen, in denen sich die Katastrophe Timoschenkos widerspiegelt. Die erst offenbaren uns ganz, was die deutsche Wehrmacht in den sechzehn Tagen seit Beginn der großen Offensive vom 2. Oktober erkämpft hat. 83 Divisionen, darunter fast ein Sechstel Panzerverbände, sind ausgelöscht. Der Schlag, der das Zentrum der feindlichen Front traf, hat damit nicht weniger hart getroffen, als der Stoß, der vor knapp einem Monat die Armeen Vudjennys zertrüm­merte. Damals wurden im Raum von Kiew 665 000 Gefangene eingebracht, 3718 Geschütze und 884 Panzerkampfwagen vernich­tet oder erbeutet. Setzt man die Bilanz der Doppelschlacht von Wjasma und Vrjansk hierzu in Vergleich, so fällt ins Auge, daß die Beuteziffern diesmal wesentlich höher liegen. Sie bestätigen, was man in London stets voll höchster Erwartung be­hauptet hatte: daß die Sowjets der Heeresgruppe Timoschenko ihre bestausgerüsteten Verbände zugewiesen, daß sie westlich von Moskau ihre kampfkräftigsten Divisionen konzentriert hatten. Diese letzten Eliteverbände sind nunmehr ausgelöscht.

Nicht weniger aufschlußreich ist ein kurzer Vergleich mit den Zahlen, die die erste der drei gigantischen Einkessellungsschlach­ten des Feldzuges, die Doppelschlacht von M i n s k un d B i a l y- stok ergab. Damals, im Juli, fielen 324 000 Gefangene in deut­sche Hand, 3332 Panzerkraftwagen und 1809 Geschütze ließ der Feind auf dem Feld seiner Niederlage zurück. Diesmal haben die Bolschewiken trotz Zusammenballung aller Kraft in den Kampfräumen vor ihrer Hauptstadt nur ein Drittel der Panzer aufbieten können, die sie damals hart an der deutschen Grenze in einem räumlich beschränkten Abschnitt bereitgestellt hatten. Nach den ungeheuren Materialverlusten, die sie in den vorauf­gegangenen Kämpfen bereits erlitten hatten, waren sie offenb'ar nicht mehr imstande, die neu aufgestellten Formationen in der gleichen Weise auszustatten wie ihre Stoßarmeen. Lediglich an Artillerie waren sie auch jetzt noch unglaublich stark. Bereits nach zwei Kriegsmonaten hatten sie 15 000 Geschütze eingebüßt, in der Schlacht von Kiew verloren sie abermals 3718, abge­sehen von weiteren Einbußen an anderen Frontabschnitten. Nun haben die Sowjets nochmals 5229 Geschütze verloren. Es ist un­denkbar, daß sie diese Lücken auffüllen können, zumal inzwischen ihre wichtigsten Rllstungszentren in unserer Hand sind oder vor der Besetzung stehen.

So wird die Schlacht von Brjanfk und Wjasma in die Ge­schichte des Ostfeldzuges eingehen als die Operation, die de« Bolschewiken das SÜickgrat brach.

Echo zum deutschen Sieg

Alle bisherigen Erfolge übertroffen"

Sofia.Acht Armeen des Marschalls Timoschenko vernichtet." Rasche deutsche Aktion zur Zerbrechung der letzten Kräfte der Bolschewisten" so überschreiben die Sofioter Sonntagsblätter u. a. die Sondermeldung über den Abschluß der Doppelschlacht von Vrjansk und Wjasma. Die ZeitungUltra" betont u. a.,, daß der deutsche Sieg bei Vrjansk und Wjasma hinsichtlich sei-' ner Bedeutung ohne Zweifel alle bisherigen Erfolge an der Ost-^ front übertreffe. Durch diese Vernichtungsschlacht sei im Osten' die Entscheidung gefallen.

Rom. Die römische Sonntagspresse steht im Zeichen des über­wältigenden deutschen Erfolges in der Doppelschlacht vor Vrjansk und Wjasma. Sämtliche Blätter haben als Schlagzeile die Ver­nichtung von acht sowjetischen Armeen gewählt. Das dadurch im Zentrum der bolschewistischen Front aufgerissene große Loch habe, so schreibtPopolo di Roma", noch weit größere Aus­maße, als man sich bisher vorstellen konnte. Das Blatt verweist dann auf das Freiwerden großer deutscher Trup­penmassen für andereAufgaben.

Madrid. Die siegreiche Beendigung der großen Doppelschlacht von Wjasma und Vrjansk wird von der spanischen Presse mit großer Begeisterung verkündet, umso mehr als die spanische Frei- willigen-Division bekanntlich im Nordabschnitt der mittlere»' Front eingesetzt worden ist. Die Meldungen aus dem Führer- Hauptquartier und aus der Reichshauptstadt füllen die Titel­seiten der Madrider Presse.

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Schwache Londoner Beruhigungspille

Berlin, 19. Okt. Es fällt den Engländern nicht leicht, zu­zugeben, daß ihre bolschewistischen Bundesgenossen Vrjansk ausgegeben haben, wie Major Allan Murray, der militärische Mitarbeiter des Londoner Nachrichtendienstes, eingestanden hat. Er hängt daher an diese fatale Mitteilung die Behauptung, die Preisgabe von Vrjansk gehöre zumRückzugsplan der Bolsche­wisten".

Woher kennt Major Murray wohl den Rückzugsplan der Sow­jets? Wir entsinnen uns recht gut an ähnliche Redensarten, die London jedesmal vorbrachte, wenn sie die Schlacht verloren hat­ten. Als Kiew in die Hände der Deutschen gefallen war, stellte« sich die militärischen Mitarbeiter aller britischen Nachrichten- zenralen in eine Reihe und erklärten großspurig:Das macht ja gar nichts. Die Aufgabe Kiews gehört zum Rückzugsplan der Bolschewisten." Und als Odessa den Bolschewisten entrissen wurde, machten sich die militärischen Sachverständigen der britischen Nachrichtendienste gegenseitig Mut mit dem Hinweis:Das macht ja gar nichts, es gibt noch andere Häfen am Schwarzen Meer, die den Sowjets offenstehen."

Ein unbeabsichtigtes Eingeständnis entschlüpfte aber:Eine kitzelige Lage ist zwischen Charkow und dem Schwarzen Meer für die Bolschewisten im Entstehen." So äußert sich der militärische Sachverständige des Londoner Ueberseefunks, Major Lewis Hastings. Macht dann aber einen kühnen Sprung, indem er behauptet, daß alles noch gar nicht schlimm stehe, wenn nur -er Ural in bolschewistischen Händen und der Nahe Osten in britischen Händen verbleibe.

Diplomaten verlassen Moskau

Genf, 19. Okt. In London wurde amtlich bestätigt, daß Sir Stasfard Cripps mit dem Personal der britischen Botschaft Mos­kau verlassen hat. Ebenfalls ist laut Reuter die britische Militärmission aus Moskau abgereist. Als vorläu­figes Reiseziel der Diplomaten, denen sich auch die ausländischen Pressevertreter anschlossen, wurde Kasan angegeben. Als neuer Sitz der bolschewistischen Regierung wird in verschiedenen Mel­dungen ebenfalls Kasan genannt, aber hinzugefügt, daß es sich Labei nur um einen vorübergehenden Aufenthalt handeln könnte. Als einer der ersten Diplomaten ist der USA.-Botschafter Steinhardt mit dem Personal seiner Mission abgereist. Die Mitglieder der japanischen Botschaft sollen sich bereits nach Swerdlowsk im Ural begeben haben.

DieTimes" versucht ihren Lesern einzureden, daß selbst die Aufgabe Moskaus als Sitz der Regierung auf den weiteren Kriegsverlauf keinerlei Einfluß haben werde. Es handele sich dabei, so schreibt das Blatt, nur um eine Frage der Sicherheit. Die Regierung müßte von einem sicheren Platz aus die Zusam­menfassung der Sowjetstreitkräfte organisieren und neue Wider­standszentren schaffen.

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Auch die Sowjetregierung flüchtet aus Moskau

Nach römischen Meldungen ist die Verlegung des Re­gierungssitzes der Sowjetunion nach Kuibyschew, dem alten Samara, dem diplomatischen Korps zur Kenntnis gebracht worden.

Die Flucht der Sowjets aus Moskau nach der 1000 Kilometer weiter östlich gelegenen Stadt an der Wolga, wird von der ita­lienischen Presse zum Anlaß genommen, die FormelWolga­linie" unter die Lupe zu nehmen, die in der englischen Propa­ganda eine immer stärkere Rolle spielt. Die faschistischen Blätter bezeichnen die Behauptungen der Engländer und Amerikaner über die in den letzten Wochenheimlich" durchgeführte Ver­legung von Kriegsindustrien nach Ostrußland und Sibirien als reinen Bluff.'