Der italienische Wehrmachtsbericht
Britische Angriffe an der Tobruk-Front gescheitert — Flottenstützpunkt La Valetta wirksam bombardiert
DNB Rom, 15. Okt. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut:
Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:
Der Feind führte an einem Abschnitt der Tobruk-Front erneut Angriffe gegen unsere Stellungen durch, die alle zurückgewiesen wurden. Es wurden einige Gefangene gemacht und feindliche mechanisierte Kampfmittel vernichtet.
Auf die Stadl Benghasi wurden zwei aufeinanderfolgende Luftangriffe gerichtet. Es wurden Spreng- und Brandbomben abgeworfen, die besonders das Araberoiertel beschädigten. Es sind 23 Tote und einige Verwundete, teils unter der Eingebore- nenbevölkcrung. zu beklagen.
Weitere Nachrichten über die im Wehrmachtsbericht vom Donnerstag, dem 9. Oktober, gemeldete Aktion von Amba Ghior- ghis (Eondar-Abschnitt) bestätigten die vom Feind erlittenen schweren Verluste. Er ließ über 250 Tote auf dem Kampfplatz zurück.
Englische Flugzeuge griffen ohne Erfolg unsere Stellung Aalag an.
Im Laufe der Nacht führten unsere Bomber einen Angriff gegen den Flottenstützpunkt von, La Val etta durch. Die Ziele wurden wirksam getroffen. Alle unsere Flugzeuge sind z» ihren Stützpunkten zurückgekehrt.
Der Krieg im Osten entschieden
Reichsminister Dr. Goebbels auf einem Appell der Berliner SA.-Führerschaft
Berlin, 15. Okt. Reichsminister Dr. Goebbels sprach am Dienstag abend im Kriegervereinshaus auf einem Appell der Berliner SA.-Führerschaft. Er würdigte anerkennend die Arbeit und die Verdienste der Partei und ihrer Organisationen und die innere Stärkung des deutschen Volkes. Zum erstenmal seit Jahrhunderten nehme unser Volk seine historische Chance war und sei im Begriff, sich endgültig seine Freiheit und seinen Lebensraum zu sichern. Noch nie zuvor in der Geschichte hätte sich die Nation in einer so günstigen Position befunden. Auf unserer Seite stünden heute alle Faktoren, die uns den Sieg garantieren: eine geniale Führung, die beste Wehrmacht und ein gewaltiges Rüstungspotential, für das heute schon praktisch ganz Europa arbeite. Ernährungsmäßig sei das Reich heute nichr mehr zu erschüttern, keine Blockade vermöge uns mehr auszuhungern und rohstoffmäßig trete jetzt besonders unsere eindeutige Ueberlegenheit gegenüber unseren Gegnern sichtbar zutage. Ter Feind habe es allmählich erfahren müssen, dag das Reich sowohl militärisch als auch wirtschaftlich unangreifbar geworden sei. Daher unternehme er in seiner letzten Verzweiflung einen hoffnungslosen Ansturm auf die Seele des deutschen Voltes. Wir lebten in einer Zeit der fortschreitenden Totalisierung des Krieges, in der sich der Kampf nicht mehr auf die eigentlichen militärischen Fronten beschränke, sondern in gleicher Heftigkeit im Aether und in den Zeitungen ausgefochten werde. Heute tobe zu jeder Stunde sin erbittertes Ringen um die Seelen der Völker. Es entspringe daher einem Gebot der Selbstdisziplin und der Selbsterhaltung, wenn die nationalsozialistische Staatsführung das deutsche Volk abschirme gegen das Gift das die Feindpropaganda ständig der Nation in ihrer Gesamtheit einzuimpfen versuche.
Dr. Goebbels schilderte dann die tödliche Gefahr, in der das Reich durch den Bolschewismus bis zum vernichtenden Gegenschlag der deutschen Wehrmacht geschwebt habe. Dank des Heldentums des deutschen Soldaten verfüge die Sowjetunion heute praktisch über keine militärisch in Betracht kommenden Stoß- armeen. Dennoch liege es im Bereich der Möglichekit, dag die restlichen bolschewistischen Divisionen noch eine gewisse Zeit hindurch dem siegreichen deutschen Ansturm einen völlig nutzlosen, verzweifelten Widerstand leisten würden. Der Krieg gegen die Sowjetunion sei zwar entschieden, aber noch nicht beendet. Dr. Goebbels wies in diesem Zusammenhang auf die geschichtliche Parallele des deutsch-französischen Krieges 1870/71 hin, der praktisch durch die Kapitulation von Sedan entschieden worden sei. Dennoch aber habe es noch eine Zeit gedauert, bis der Krieg siegreich beendet werden konnte. Das deutsche Volk habe heute die stolze und beruhigende Gewißheit, daß jede drohende Gefahr aus dem Osten endgültig zerschlagen fei. Wir dankten dies der genialen Feldherrnkunst des Führers sowie unseren tapferen Soldaten, hinter denen die ebenso unerschütterliche Front der Heimat stehe.
Stoßtrupp nimmt Leuchtturm
DNB Berlin, 15 .Okt. An einer weit abgelegenen und schwer zugänglichen Stelle im Delta einer Flußmündung am Schwarzen Meer nahmen Soldaten der deutschen Kriegsmarine in kühnem Zugriff einen von den Bolschewisten schwer L efestigten Leuchtturm. Trotz mehrmaliger Beschießung vom Land her hatten die Bolschewisten immer wieder versucht, Leuchtsignale an versprengte Truppenteile weiterzugeben. Nach vorhergegangener neuerlicher Beschießung überquerte ein Stoßtrupp der deutschen Kriegsmarine in erbeuteten Booten das flache Wasser eines MLndmngsarmes. Wegen des niedrigen Wasserstandes mußten die Soldaten etwa 50 Meter vor dem Angriffsziel die Boote verlassen. Nach kurzem Kampf nahmen sic den Turm, den die Bolschewisten mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln befestigt hatten.
In sinnlosen Angriffen, in dichtgedrängten Schützenlinien oft bis 15 Glieder tief gestaffelt, werden die Sowjetsoldaten, viele davon ohne Waffen, von ihren politischen Kommissaren unter Gewaltanwendung gegen die Einschlie- ßungsfront im Raum Wjasma vorgetrieben. Eine verantwortungsbewußte Führung würde in solcher Lage die Kapitulation anbieten, um nutzloses Blutvergießen zu ersparen. Hier aber fallen viele tausend Sowjetsoldaten dem blinden Wahnsinn ihrer politischen Führer zum Opfer, ohne daß diese auch nur irgendeinen Nutzen davon haben können.
Truppen des deutschen Heeres stießen im Laufe des 12. Oktober bei ihrem schnellen Vorrücken im mittleren Abschnitt der O st front überraschend auf einen Sowjetflugplatz, der noch in Betrieb war. In kurz entschlossenem Angriff wurde die Besatzung des Flugplatzes im Nahkampf überwältigt. Die deutschen Truppen stellten auf diesem Platz 13 Sowjetflugzeuge sicher. Seit Beginn der deutschen Offensive am 2. Oktober wurden damit im mittleren Abschnitt der Ostfront insgesamt 24 Sowjetflugzeuge von den Truppen des deutschen Heeres erbeutet.
Vergebliche Gegenangriffe der Sowjets
DNB Berlin. 15. Okt. Im Laufe des 14. Oktober unternähme!, die Bolschewisten in dem Abschnitt eines im Süden der Ost - fronr eingesetzten deutschen Armeekorps mehrere Gegenangriffe. Durch den Einsatz schwerster Panzerkampfwagen versuchten die Bolschewisten, dem stetigen deutschen Vordringen entgegenzutreten. Es entwickelten sich teilweise sehr harte Nahkämpfe, in denen sämtliche sowjetischen Angriffe erfolgreich und mit schweren Verlusten für die Bolschewisten zurückgeschlagen wurden. Die deutschen Truppen vernichteten 14 sowjetische Panzerkampfwagen und brachten zahlreiche Gefangene ein.
Die Truppen des deutschen Heeres waren im Laufe des 14. Oktober wiederum erfolgreich in der Abwehr sowjetischer Luftangriffe. Allein im Südabschnitt der Ostfront wurden von den Soldaten eines deutschen Panzerkorps am 14. Oktober sieben Sowjetflugzeuge durch das Feuer aus Infanteriewaffen zum Absturz gebracht.
Rumänische Artillerie beschoß am 14. Oktober erfolgreich kriegswichtige Ziele in der Stadt und Hafen Odessa. Rumänische Kampfflugzeuge bombardierten in der gleichen Zeit wirksam die Hafen- und Werftanlagen. Die von den rumänischen Fliegern geworfenen Bomben richteten große Schäden an.
Bulgarische Stimmen
„Die Katastrophe der Sowjetunion nähert sich mit ehernen Schritten"
Sofia, 15. Okt. Die deutschen Erfolge im Osten stehen nach wie vor im Mittelpunkt des Interesses der bulgarischen Öffentlichkeit. Die Blätter veröffentlichen zahlreiche Berichte über den Verlauf der deutschen Operationen, wobei die Sondermeldung über die Gefangennahme von über 500 000 Sowjets besonders hervorgehoben wird. „Die Katastrophe der Sowjets wird immer größer. Die größte Armee der Welt in knapp vier Monaten zerschlagen. Die bei Wjasma umzingelten Sowjettuppen völlig vernichtet". so lauten die Ueberfchriftev mit denen die Zeitungen die Nachrichten versehen. 2n den Kommentaren wird u. a. her, vorgehoben, daß sich die Katastrophe der Sowjetunion mit ehernen Schritten nähere und die den Sowjets bei Wjasma und Brjansk versetzten Schläge todbringend gewesen seien. Stark beachtet wird im Zusammenhang m'« der Entwicklung im Osten auch die Weigerung Churchills, eine Erklärung über die Lage an der Ostfront abzugeben.
Flüchtlinge aus Leningrad Berichten
DNB Neuyork, 15. Okt. Der Berichterstatter der „Chicago Tribüne" in Helsinki, Donald Day, bringt eine Schilderung der Zustände in Leningrad, wie sie von Flüchtlingen beschrieben wurden, die die finnischen Linien erreichten.
Der Schnee in den Straßen sei danach zu einer etwa 7 Zentimeter dicken Eisschicht gepreßt von den Füßen der Tausende, die in Leningrad, Nahrung und Wärme suchten. In der Newa- Bucht markierten aus dem Wasser ragende Masten die Gräber von großen und kleinen Kriegsschiffen. In den Wäldern nordwestlich von Leningrad hausten über eine Viertelmillion Menschen in elenden Hütten aus Zweigen und Moos, hungernd und frierend. Es seien Bauern und Arbeiter aus den Dörfern und Städten der Provinz Leningrad, die von den bolschewistischen Behörden zur Flucht gezwungen worden seien. Die Einwohner von Leningrad lebten enger zusammengepfercht als je zuvor. Jeden Morgen würden die Männer und Frauen von den Hauptplätzen und Straßen mit Lastwagen in die Vororte gebracht, wo sie Schützengräben bauen müßten. Das Mittagessen dieser an sich schon geschwächten Massen bestehe aus einer salzigen Fischsuppe und etwa 200 Gramm Brot.
In den Straßen und Parks der Stadt seien große Lautsprecher aufgestellt, die die Reden der bolschewistischen Anführer verbreiteten. Sie forderten die Bevölkerung auf, bis zu ihrem letzten Blutstropfen st andzu halten und versprächen Hilfe aus Moskau, Archangelsk und Murmansk. Das Brot werde auf den Märkten schwarz verkauft und heute bezahle man für ein Brot das Gehalt, das ein gelernter Mechaniker an zwei Tagen erhält. Öffentliche Versammlungen seien verboten.
Im GPU.-Hauptquartier in der Gorokavija-Stratze sollen Nachts Massen Hinrichtungien stattfinden. Das Elend in der Stadt sei heute größer als im Hungerwinter nach der kommunistischen Revolte. Zehntausende seienschontot und Hunderttausende starten dem Tod entgegen. Die Flüchtlinge teilten weiter mit, daß die Wenigen, die es wagten, ihre Stimme zu erheben, samt ihren Angehörigen in Lastwagen fortgeschafft würden. Man habe nie wieder von ihnen gehört.
Auf den Straßen erzählten sich Re Leute, daß die sogenannte unbesiegbare Sowjetarmee überall geschlagen sei, im Norden von den Finnen, im Süden von den Deutschen. Sie lachten bitter über die sieben englische Flugzeuge, die angeblich in Murmansk angekommen sein sollen, und machten ihre Witze über diese „britische Hilfe". Ihre Angst vor den deutschen Soldaten, die nach Aussagen ihrer bolschewistischen Anführer die Gefangenen folterten und töteten, sei geschwunden.
Sowjetische Spwnagetätigkeit in Helsinki
Helsinki, 15. Okt. In einer Veröffentlichung, die in der finnischen Presse abgedruckt ist, wird die Spionagetätigkeit der diplomatischen Vertretung der Sowjetunion in Finnland beleuchtet. Das diplomatische Personal betrug vor dem Winterkrieg 60 Personen und stieg nach dem Winterkrieg auf über 200 Personen an. Die Spionagetätigkeit gründet sich auf die Verwendung der Nachrichten aus der finnischen Presse und sonstigem Schrifttum, auf persönliche Beobachtungen, auf Reisen im Lande und auch in verbotenen Gebieten, auf die Werbung von Hilfskräften unter den Finnen und die Arbeit der finnischen Kommunisten. Bei der sowjetischen Gesandtschaft gab es Verbindungsleute zu Gesinnungsgenossen, namentlich in den Reihen der „Gesellschaft für Frieden und Freundschaft mit der Sowjetunion". Es kam den Bolschewisten vor allem darauf ans militärische und Fabrikanlagen auszuspionieren, Karten und Grundrisse zu erhalten und sich später auch Einzelheiten über deutsche Truppenbewegungen, die nach einem Abkommen durch Nordfinnland nach Norwegen geleitet werden durften, zu beschaffen. In der Veröffentlichung werden an einigen Stellen die praktischen Auswirkungen der Spionage gezeigt und mit Dokumenten belegt. Der Gehilfe des sowjetischen Militärattaches, ein Major Iwan Bewz, zum Beispiel, reiste am 3. September 1940 nach Rovaniemi, nahm in einem Touristenheim Wohnung und versuchte, die deutschen Truppentransporte auf das genaueste auszuspionieren. Er setzte sich in einem Restaurant zu deutschen Soldaten, gab sich
als großer Deutschenfreund aus und versuchte, sie auszufragen. Seine Absicht wurde jedoch vereitelt. Ein anderer Spion, der Dolmetscher des sowjetischen Militärattaches mit Namen Nikolai Kulibaba, suchte Verbindung mit Finnen, um sie zu Spionagediensten zu veranlaßen. Kulibaba reiste auch nach Rova- niemi zur Erkundung der deutschen Truppentransporte.
Sowjets muffen ASA.-Hilse bar bezahlen
Neuyork, 15. Okt. Wie „Neuyork Times" aus Washington berichtet, sei am Dienstag in einer Eeheimsitzung des Haushaltsausschusses klargcstellt worden, daß die Sowjetunion keine Hilfe auf Grund des Pacht- und Leihgesetzes erhalte, das heißt, die USA.-Lieferungen — wie bisher — bar b e z a h l e n'müsse. Der Administrator Stettinius habe auch erklärt, daß keine Fonds für die Sowjetunion bereitgestellt seien.
Beweise gegen britische Lügen
Ivv Schiffbrüchige versenkter britischer Schiffe in Lissabon eingetrosfen
DNB Berlin, 15. Okt. Ein deutsches Unterseeboot versenkte am 14. Oktober einen britischen Zerstörer vor Gibraltar. Täglich werden neue Kriegs- und Handelsschiffsoerluste der Briten gemeldet. Die Operationen deutfcher Unterseeboote im Atlantik führten in den letzten Tagen zur Versenkung einer beträchtlichen Anzahl britischer Handelsschiffe, deren Verlust für das britische Versorgungswesen sehr empfindlich ist. Am 14. Oktober trafen mit dem portugiesischen Dampfer „Carcalho Arauje" 80 britische Seeleute in Lissabon ein. Es sind Angehörige der britischen Handelsschiffe oder in britischen Diensten fahrenden Frachter „Canteclär", „John Holt" (3815 BRT.) und „Bretagne" (3282 BRT.). Die Schiffbrüchigen erklärten, daß 20 Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen seien. Die Ueberlebenden kamen nach langem Umherirren in ihren Rettungsbooten vollständig erschöpft und verhungert in Ponta Delgada an, von wo sie durch den Dampfer „Carcalho Araujo" nach Lissabon gebracht wurden. Insgesamt sind am 13. und 14. Oktober hundert Schiffbrüchige versenkter britischer Dampfer in Lissabon angekommen. Ferner wurde der britische Frachter „Petrel" (1354 BRT.) auf dem Wege nach einem britischen Hafen aus einem Geleitzug von einem deutschen Unterseeboot versenkt.
Die Erfolge der deutschen Unterseeboote glaubt die britische Admiralität und das britische Luftfahrtministerium durch lügenhafte Erfolgsmeldungen über Angriffe auf deutsche Versorgungsschiffe an der norwegischen Küste wettmachen zu müssen. Auch die Mitteilung der britischen Admiralität über die angebliche Versenkung italienischer Versorgungsschiffe im Mittelmeer ist ebenso frei erfunden. Aber die Öffentlichkeit erhält ein wahres Zeugnis der eigentlichen Vorgänge durch die Ankunft und die Berichte der schiffbrüchigen Seeleute, deren Schiffe von den deutschen Unterseebooten auf den Grund des Meeres geschickt wurden.
„Times- sekundiert Churchill
DNB Stockholm, 15. Okt. „Times" und „Daily Telegraph" setzen am Mittwoch das neue Manöver Churchills zur Vertuschung des Bluffs der sogenannten Sowjethilfe und der Maul- offensive fort. Beid>e Blätter sekundieren ihren Herrn und Meister seinem Bemühen, sich vor einer offenen Erklärung über di« Lage an der Ostfront zu drücken.
Die „Times" stimmt scheinheilig der Weigerung Churchills zu, eine Erklärung über die Lage an der Ostfront abzugeben, l ebenso seiner Aeußerung, daß eine Diskussion über diese Frage ! im gegenwärtigen Augenblick, sei es in öffentlicher oder gehei- ' mer Sitzung, nicht seinen Beifall finden könne. Die Zeitung ; schreibt u. a.: Das ganze Land ist sich in seinem Wunsch und seinem Entschluß einig, bei dem Kampf, der im Osten ausgetragen wird, die bestmögliche Mitarbeit zu leisten. Selbstverständlich wünschte sich jeder die Gelegenheit herbei, einen Angriff gegen Deutschland vorzutragen, in dessen Verlauf es gelänge, den Druck gegen die Sowjets zu vermindern. Im ganzen Land ist man sich über die dringende Notwendigkeit einer äußersten Anstrengung, die so schnell als möglich durchgeführt werden muß, klar. Die Vermutung, daß man darüber in Downing Street, das die höchsten und zugleich schwersten Verantwortungen trägt, nicht im Bilde sein könnte, ist einfach lächerlich. Zweitens stände die Frage über die technischen Mittel zur Erreichung dieses Zieles zur Debatte. Nach diesem Phrasenschwall beeilt sich die „Times" noch rasch auf die Unmöglichkeit eines derartigen Unternehmens „aus einleuchtenden Gründen" hinzuweisen.
„Daily Telegraph" schreibt genau so gewunden: „Die Einsichtigen sind sich darüber klar, daß es ein Wahnsinn wäre, Kriegspläne anzukündigen, da es unmöglich ist, sie durch eine parlamentarische Debatte auszuarbeiten. Nur ganz wenige von «ns sind so töricht, zu glauben, daß wir dem Kriegskabinett sagen können, wann und wo die Offensive ergriffen werden muß. Die Notwendigkeit ist dringend und sehr groß, und die dazu erforderlichen Anstrengungen und Opfer werden nicht durch Kritik begünstigt, deren Behauptungen zufolge nichts Nützliches getan und nichts Wirksames geplant worden wäre."
Die englische Öffentlichkeit weiß nun sichf"-«ch gHM M"" HUK gespielt wird.
Churchill vor dem Unterhaus
Theater um die Erklärung über die Lage Stockholm, 15. Okt. Wie Reuter ryeldet, wurde Churchill am Dienstag im Unterhaus vor die Forderung gestellt, endlich eine deutliche Erklärung über die Lage an der O st front abzugeben. Mit der gewundenen Ausrede, man müsse dieses wohl dem sowjetischen Oberkommando überlassen, sucht sich Churchill aus der Situation zu ziehen und von dem Sowjetabenteuer abzurücken.
Wörtlich fügte Churchill unschuldsvoll hinzu: „Ich maße mir nicht an, unter den gegenwärtigen Umständen irgendetwas zu Berichten des sowjetischen Oberkommandos hinzuzufügen." Das ist derselbe Churchill, der im ganzen Verlaus der Ereignisse über die Moskauer Lügen wahre Meisterleistungen des Schwin- delns verrichtete und nach dem Muster von Smolensk noch vor zwei Tagen verkünden ließ, Wjasma und Brjansk seien noch in den Händen der Sowjets, selbst nachdem Moskau den Verlust der beiden Städte zugegeben hatte.
Bemerkenswert ist, daß dann im weiteren Verlauf der Sitzung der Abgeordnete Shinwell in der üblichen Rollenverteilung den Ministerpräsidenten auf die Beunruhig uns in der