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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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N»MAer 239
Alteusteig, Montag, den 13. Oktober 1941
64. Jahrgang
DK Sowjets enMldmd geschlagen
Abschluß der Schlacht am Afowschen Meer. — Angriffsbewegung in 1200 Lm Breite
Wehrmachtsbericht vom Samstag
Die Vernichtung Ver eingeschlossenen Sowjets nördlich des Asowschen Meeres vor dem Abschluß — Schnelle Fortschritts der Vernichtung im Raum von Vrjansk und Wjasma - Moskau, Leningrad, Häfen der Farör, der britischen Ostküste und Südwestenglands bombardiert
DNB. Aus dem Führer-Hauptquartier, 11. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Nördlich des Asowschen Meeres steht die Vernichtung des auf engstem Raume zusammengedriingten Gegners vor dem Abschluß. Auf dem Schlachtfeld wurde die Reiche des Oberbefehlshabers der 18. sowjetischen Armee ^uf- gefunden.
Die Vernichtung der im Raum von Vrjansk und Wjasma eingeschlossenen Kräfte macht ebenfalls schnelle Fortschritte. Verzweifelte Durchbruchsversuche des Gegners brachen überall im Angriff der deutschen Truppen zusammen. Gefangenen- und Beutezahlen wachsen ständig.
Bor Leningrad scheiterten auch gestern alle Ausbruchsversuche des Gegners. In dreitägigen Kämpfen wurden allein im Abschnitt einer Infanterie-Division 28 überschwere Panzer abgeschossen.
Kampfflugzeuge bombardierten in der letzten Nacht kriegswichtige Einrichtungen in Moskau und Leningrad sowie Eisenbahnlinien.
In einem Hafen der Farör versenkte bei Tage ein Kampfflugzeug zwei Handelsschiffe mit zusammen über 2500 VRT. und traf zwei weitere Schiffe schwer. In der Nacht zum 11. Oktober bombardierten Kampfflugzeuge einen wichtigen Hafen an der britischen Ostküste sowie Hasenanla- len in Siidwestengland.
In Nordafrika griffen deutsche Kampfflugzeuge in der Nacht zum 10. Oktober den britischen Flugplatz Abu« Sueith an. Ein weiterer wirksamer Luftangriff richtete sich gegen das britische Oelzentrum Haifa in Palästina. Bei Lustkämpfen in Nordafrika wurden ohne eigene Verluste drei britische Flugzeuge abgeschossen.
Britische Bomber warfen in der letzten Nacht Spreng- und Brandbomben auf verschiedene Orte in Nordwestund W e st d e u t s ch l a n d. Die Zivilbevölkerung hatte geringe Verluste. An einzelnen Stellen wurden Häuser zerstört oder beschädigt. Flakartillerie schoß sechs der angreifenden Bomber ab.
Wehrmachtsbericht vom Sonntag
Angriffsbewegung in 1200 Kilometer Breite
Abschluß der Schlacht am Asowschen Meer —. Neuer Abschnitt der Operationen vom Asowschen Meer bis zum Waldaj» gebirge — Neue schwere Schläge gegen die britische Versor- gungsschiffahrt — Wirkungsvolle Luftangriffe gegen kriegswichtige Anlagen der britischen Insel
DNB Aus dem Fiihrerhauptquartier, 12. Okt.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Wie die gestrige Sondermeldung bekanntgab» ist die Schlacht nördlich des Asowschen Meeres abgeschlossen. Im Zusammenwirken mit der Luftflotte des Generaloberst Löhr hat die Armee des Generals der Infanterie von Manstein, die rumänische Armee des Korpsgenerals D u- mitresc « und die Panzerarmee des Generaloberst von Kleist die M a s s e d er 8. und 18. sowjetischen Ar - mee geschlagen und vernichtet. Bei schwerste« blutigen Verlusten hat der Gegner 64 325 Gefangene 126 Panzerkampfwagen und 519 Geschütze verloren.
Infanterie- und Gebirgsdivisionen haben an diesen Erfolgen entscheidenden Anteil.
Mit den genannten Armeen und de« verbündete« itEe« Nischen, ungarischen und slowakischen Truppen hat die Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Rundstedt seit dem 26. September nunmehr insgesamt 166 365 Gefangene gemacht sowie 212 Panzerkampfwagen und 672 Geschütze erbeutet.
Wie ebenfalls schon durch Sondermeldung berichtet, habe« die schweren Vernichtungsschläge, die seit Beginn dieses Monats der sowjetischen Wehrmacht zugefugt worden sind, zu einem neuen Abschnitt der Operationen geführt. Pom Asowschen Meer bis zum Waldajgebirge, südost- wärts des Jlmensees, d. h. auf einer Breite von 1200 Kilometer, sind die deutschen und verbündeten Truppen in voller Angriffsbewegung nach Osten.
Die Schlachtfelder von Vrjansk und Wjasmg «egen bereits weit hinter der Front. Trotz verzweifeltet
Gegenwehr, fortgesetzter Ausbruchsversuche und höchster Vlutopfer vermögen die hier eingeschlossenen Kräfte des Gegners ihr Los nicht mehr zu ändern. Schon jetzt stillt über 200 000 Gefangene gemeldet. Diese Zahl ist ständig im Wachsen.
Kampfflugzeuge bombardierten in der letzten Nacht mit guter Wirkung feindliche Kolonnen und Eisenbahnstrecken immittlerenFrontabschnitt. Weitere erfolgreiche Luftangriffe richteten sich gegen Versorgungsanlagen in L e- n i n g r a d.
Im Kampf gegen die britische Bersorgungs- schiffahrt versenkten Unterseeboote im Atlantil drei Schiffe mit 23 000 BRT. Ein Kampfflugzeug vernichtete bei den Far Oeer drei feindliche Handelsschiffe mit zusammen etwa 3000 VRT. In der Nacht zum 12. Oktober versenkte die Luftwaffe im Seegebiet um England zwei Handelsschiffe mit zusammen 9000 BRT. Ein großes Handelsschiff wurde in Brand geworfen.
Weitere wirkungsvolle Luftangriffe richteten sich gegen Flugplätze sowie gegen kriegswichtige Anlagen an der S L d- o st - und SLdwestküste der britischen Insel.
Einige britische Bomber warfen in der letzten Nacht au mehreren Stellen Nordwest-Deutschlands Spreng- und Brandbomben, die nur unerheblichen Schaden verursachten.
Entscheidend geschlagen
DNB. Berlin, 12. Okt. Deutsche Verbände halten im Zusammenwirken mit italienischen Streitkräften während der Woche vom 28. 9. bis 5. 10. in zwei Kampfabschnitten nordwärts des Brückenkopfes Dnjepropetrowsk und nördlich des Dnjepr-Ufers den Weg zu neuen Operationen freigekämpft.
Eine deutsche, durch italienische, ungarische und slowakische Verbände verstärkte Panzerarmee stieß nunmehr in der neuen Woche seit dem 5. 10. nach Süden zum Asowschen Meer vor. Sie griff die Sowjets frontal an, schlug sie und schnitt den Sowjettruppen, die zwischen Melitopol und Sa- poroschje noch hielten, den Rückzug nach Osten ab. Der Versuch der Sowjets, sich noch im letzten Augenblick durch einen Rückzug der drohenden Umklammerung zu entziehen, mußte scheitern, weil deutsche und rumänische Kräfte von Westen her nachstoßend die Verfolgung aufnahmen und die zahlenmäßig überlegenen Bolschewisten zum Kampfe stellten.
Dadurch konnte ein Verband der Waffen-SS, der entlang der Küste des Asowschen Meeres nach Berdjansk vorstieß, am 7. ^0. den von Norden kommenden Panzerkräften die Hand reichen und die Einschließung der sechs bis sieben bolschewistischen Divisionen, die zum Kampf gestellt worden waren, vollenden. Der Oberbefehlshaber der 9. sowjetischen Armee flüchtete daraufhin mit dem Flugzeug, während der Oberbefehlshaber der 18. sowjetischen Armee später auf dem Schlachtfeld tot aufgefunden wurde. Der Stab der 9. sowjetischen Armee wurde gefangen genommen.
Die Sowjets versuchten verzweifelt auszubrechen. Bis zu hundert Panzer stießen vor, wurden aber blutig abgewiesen. Der Ring wurde ständig enger zusammengezogen. Drei Keile wurden in den Kessel vorgetrieben, die Sowjetverbände schließlich in den drei Keilkeffeln aufgespalten und vernichtet. Damit fand die Schlacht am Asowschen Meer ihren krönenden Abschluß.
Wie die Sondermeldung vom 8. 10. bekannt gab, hatte in dieser Schlacht die Armee des Generals der Infanterie von Manstein im Zusammenwirken mit der Luftflotte des Generaloberst Löhr und gemeinsam mit der rumänischen Armee des Korpsgenerals Dumitrescu und der Panzerarmee des Generaloberst von Kleist die 9. und 18. bolschewistische Armee geschlagen. 64 325 Gefangene wurden gemacht sowie 126 Panzerkampfwagen, 519 Geschütze und unübersehbare Mengen an sonstigem Kriegsmaterial erbeutet. Die Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Rundstedt hat dadurch seit dem 26.9. dem Abschluß der Schlacht im Raume ostwärts Kiew, zusammen mit den genannten Armeen und den verbündeten italienischen, ungarischen und slowakischen Truppen nunmehr insgesamt 106 365 Gefangene eingebracht sowie 212 Panzer und 672 Geschütze erbeutet.
Die Reste der geschlagenen Sowjets, die noch nach Osten ausweichen konnten, wurden schon während dieser Einkesselung und Vernichtung der 9. und 18. sowjetischen Armee scharf verfolgt. Die am Asowschen Meer gelegene Hafen- und Industriestadt Mariapol wurde von den nachstoßenden deutschen Verbänden um 8. 10. genommen.
Während dieser siegreichen Kämpfe im Südabschnitt der Ostfront begann bereits am 2. 10. der großangelegte Frontalangriff auf der ganzen Breite des »mittleren Frontabschnittes. Die Sowjets wurden überall*vom ungestümen Taten- dr ang der deutschen Soldaten geschlagen. Die Front wurde in 500 Km. Breite durchbrochen und die sowjetischen Einheiten in verschiedenen Abschnitten durch umfassende Operationen eingeschloffen.
Drei sowjetische Armeen gehen im Raume von Vrjansk ihrer Vernichtung entgegen. Weitere sowjetische Armeen werden im Raum von Wjasma aufgerieben.
Die Luftwaffe unterstützte den Kampf der Erdtruppen auf das wirksamste. Sie griff die eingeschloffenen Sowjets in den Einkesselungen bei Vrjansk und bei Wjasma mit starkem Erfolg an. Die Gefangenen- und Beutezahlen in diesen Räumen wächst ständig und wird später bekanntgegeben. Die letzten vollkampfkräftigen Armeen der sowjetischen Gesamtfront sind hier der Vernichtung preisgegeben. Den deutschen Operationen kann von den Sowjets entscheidender Widerstand hier nicht mehr entgegengesetzt werden.
Italienische Wehrmachtsberichte
Neue deutsch-italienische Luftangriffe auf Tobruk und das Gebiet von Marsa Matruk
DNB. Nom, 11. Okt. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Samstag hat folgenden Wortlaut:
Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:
Vor Tobruk brachten unsere Truppen in lokalen Unternehmungen einige Gefangene ein.
Flugzeuge der Achsenmächte führten neue Angrisfe gegen Tobruk und das Gebiet von Marsa Matruk durch, wobei Hafenanlagen, Batterien, Materiallager. Kraftsahrzeugansammlunge», Cisenbahnanlagen, Feldlager und Flugplätze mit zahlreichen Bomben verschiedenen Kalibers getroffen wurden. Brände »nd Explosionen wurden beobachtet.
Britische Flugzeuge warfen erneut eine Anzahl Bomben arH die Stadt Venghasi und Umgebung, wodurch Materialschäden verursacht wurden. Opfer sind nicht zu beklagen.
An den Fronten des Kampfabschnittes von Eondar nicht» von Bedeutung.
*
Neuerliche Luftangriffe auf Tobruk und Marsa Matriü -- Acht feindliche Flugzeuge abgeschossen.
DNB Rom, 12. Okt. Der italienische Wehrmachtsbericht voatz Sonntag hat folgenden Wortlaut:
Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:
In Nord-Afrika griffen feindliche, von motorisierte« Kräften unterstützte Einheiten unsere in Zusammenhang mit einem Abschnitt der Tobruk-Front stehenden Stellungen an. Unsere Truppen wiesen die Aktionen des Gegners zurück und füg- ten ihm Verluste zu. *
Italienische und deutsche Flugzeuge bombardierten erneut mit Bomben großen und mittleren Kalibers Ziele der Gebiete von Tobruk und Marsa Matruk, wobei neue beträchtliche Zerstörungen in Zeltlagern und Anlagen dss Feindes angerichtet wurden. Alle Flugzeuge kehrten zurück, einige mit Treffern, die ohne schwere Folgen blieben.
Britische Flugzeuge führten einen Einflug auf Derna durch, wo sie eine Reihe von Bomben abwarfen. Einige Wohnhäuser wurden beschädigt, zwei Flugzeuge wurden von der Bomben- abwehr getroffen und stürzten brennend ab.
Drei andere feindliche Flugzeuge wurden von deutschen Lägern über der Marmarica und über dem Meer abgeschossen.
InOst - Afrika trafen Kolonialbataillone aus der Stellung von Colga bei einer Erkundungsaktion mit einer großen Formation des Feindes zusammen, die von unseren Abteilungen verfolgt und zerstreut wurde. Sie ließ zahlreiche Tote auf dem Kampfplatz zurück.
Auf Sizilien überflogen in den frühen Morgenstunden des 11. Oktober feindliche Flugzeuge wiederholt die Ortschaft Vitto- ria und warfen Bomben kleinen Kalibers ab. An Wohnhäusern wurden Schäden angerichtet und vier Personen unter der Bevölkerung verletzt.
Im Mittelmeer schossen Torpedo-Einheiten, die Eeleitzüge begleiteten, drei feindliche Flugzeuge ab. Ein Teil der feindlichen Flieger wurde gefangen genommen, die übrigen kamen ^ims Leben.
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