Württ. Landtag
Sitz««« des FinauzanSschuffc» des Landtages.
Der Finanzausschuß des Landtags begann gestern mit der Beratung beS Haushaltsplanes. Der Ausschuß wirb regelmäßig am Dienstag. Donnerstag und Freitag, je nachmittag», sowie am Mittwoch, und Samstagvormittag tagen.
Grundsätze betr. Aufhebung der Immunität für Landtagsabgeordnete.
Dem GeschäftSordnungsausschuß des Landtags wurde ein Antrag der Rechten beS Landtages überwiesen, wonach der Geschäftsordnungsausschuß beauftragt wird, für die Berichterstattung über Anträge betr. Aufhebung der Jminu- nität Grundsätze aufzuftcllen. nach denen auS den Akten eines schwebenden Gerichtsverfahrens nur der einwandfrei festgestellte Tatbestand mitgeteilt werden darf und in der Vollversammlung alle Mitteilungen unterbleiben, die ge. eignet siibd, ein Mitglied des Landtags bloßzustelle«, zu verdächtigen oder verächtlich zu machen.
Die komm. LandtagSsraktion verfügt nur noch über 4 Sitze.
Der in Stuttgart stattgehabte VeztrkSpartet- tag der württ. K o m m u n i st e n hat die Abg. Becker und Hammer aus der Partei ausgeschlossen. Man verlangte von den beiden Ausgeschlossenen, daß sie ihre Land, tagsmandate abaeben sollten. Becker und Hammer weigerten sich jedoch. Di« komm. Fraktion hat darum nur noch 4 Mitglieder, ist also nicht mehr eine Fraktion, die nach den Vorschriften der Geschäftsordnung des Württ. Landtag» mindesten» v Mitglieder zählen muß.
Wirlschast und Volksschule
Die Wirtschaft zur LchrlingSvorbildnng.
Veranlaßt durch die Klage« der Wirtschaft über «nzn- reichende Vorbildung der Lehrlinge durch die Volksschule hat da» Württ. Kultministerium in Durchführung eine» LanbtagsbeschlusseS dem Württ. Industrie- und Handelstag eine Reihe bestimmter Fragen vorgelegt, zu denen der Württ. Industrie- und Handelstag auf Grund umfassender Erhebungen, sowie einer eingehenden Erörterung in der letzten Sitzung seine» Bildungsausschusses Stellung genommen hat. Im wesentliche» geht die Stellungnahme de» Württ. Industrie- und Handelstages dahin: In Wirtschafts, kreisen wird allgemein die Auffassung vertreten, daß die Vorbildung deS kaufmännischen und gewerblichen Nachwuchses durch die Volksschulen den billigerweise zu stellenden Anforderungen nicht mehr genügt, vielmehr tu den Haupt- sächlichsten Schulfächern sehr viel zu wünsche» übrig läßt. Insbesondere ist die» der Fall hinsichtlich der schriftlichen und mündlichen Beherrschung der deutschen Sprach«. sRecht- schrelbung, Grammatik und Aufsatz.) Ferner hinsichtlich deS Rechnens und der Schrift, sowie auch der Erdkunde und de» Zeichnens. Was die Angemessenheit der Anforderung der Lehrherren anbetrifst, so wirb betont, daß dieselben keineswegs über da» hinausgehen, wa» von dem Abschlußschlller als Mindestmaß gefordert werben kann und muß, und baß dieselben gegenüber der Vorkriegszeit nicht gestiegen seien. Zur Frage: Welche Beobachtungen sind in den letzten Jahren an den aus der Volksschule kommenden Lehrlingen hinsichtlich ihrer geistigen Regsamkeit und ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit gemacht worden? wird festgestellt, daß bei den aus der Volksschule kommenden Lehrlingen die geistige Reg. samkeit vielfach zu vermissen ist. Wenn in den letzten Jahren in dieser Hinsicht auch eine gewisse Besserung eingetreten ist, so dürfte doch gegenüber der Vorkriegszeit «ine Verschlechterung festzi llen sein. Es zeigt sich ein« starke Gleich, gültlgkcit und Interesselosigkeit: bas Bedürfnis und der Wille zur Weiterbildung ist gering. Was die körperlich« Leistungsfähigkeit anbctrtsft, so lassen sich Nachwirkungen der Kriegs- und Nachkriegszeit nur noch in sehr geringem Maße feststcllen. DaS ist nicht zuletzt auf die starke sportliche Betätigung zurückzuführen, die der körperlichen Entwicklung und Leistungsfähigkeit durchaus förderlich ist. Abschließend bemerkt der Württ. Industrie- und Handelstag noch folgendes: Die Entwicklung, wie sie sich aus der zu großen Abwanderung von der Volksschule zu höheren Schulen ergibt, wird auch in WIrtschaftskrelsen mit ernstester Sorge beob- achtet: es kann keinem Zweifel unterliegen, daß bei der außerordentlichen Zahl derer, die von der Grundschule auf die höhere Schule übergehen, viele nicht die erforderliche Begabung und ein hinreichendes Borwärtsstreben besitzen und daher bas Ziel nicht erreichen. Die Erfahrungen, die die ^Geschäftswelt mit den auS den mittleren und höheren Schulen kommenden Lehrlingen macht, sind daher keineswegs durchaus günstig. Daß einer guten Bolksschulbildung gegenüber einer nicht abgeschlossenen höheren Schulbildung durchaus der Vorzug zu geben ist, wittd auch in Wirtschaftskreisen durchaus anerkannt.
Das Urteil der württ. Wtrtschaftskretse über dt« Leistungen unserer Volksschulen hört sich recht hart an. Man darf dabei nicht vergessen, daß es von einer gewissen Einseitigkeit ist, au» der sich direkte Schlüsse nicht ziehen lassen. Gewiß hat —« wie alle Schulgattungen — auch die Volksschule ihr« Mängel: z. T. lei-dct sie noch unter den Noterschetnun- gen de» lebten Jahrzehnt» und der Uebergangszett der Reformen. Sie kennt diese Schwächen selbst. Deshalb fordert sie auch allgemein bas 8. Schuljahr, wobei sie bedauerlicher, weise nicht überall das nötige Verständnis findet. Der neue Lehrplan steht der besonderen Pflege von Lesen,
Schreiben, Rechnen und GedächtniSardett — den Haupt- wünsche« der Wirtschaft — durchaus nicht entgegen, und di« Klagen, früher sei die Bildungßarbeit der Volksschule eine besser« gewesen, sollt« man mit Vorsicht aufnehmen, denn es dürft« wohl ein exakter Maßstab, an dem man die Lei. stungen der heutigen Schule gegenüber der früheren messen kann, fehlen. Die Volksschule ist nach wie vor bemüht, brauchbare Menschen zu bilden und hat ein Anrecht darauf, baß man ihrer Arbeit mit Sachlichkeit und Verständnis begegnet.
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Eine epochemachende Erfindung auf dem Gebiete des Tonfilmes ist dem Berliner Ingenieur Dr. C. Stille gelungen. Das von ihm ausgearbeltcte System ist von allen bisher gebräuchlichen grundverschieden. Und zwar werden bet der Aufnahme die Tonschwingungen auf Elektromagnet« übertragen, die ein »wischen ihnen durchlaufendes Stahlband oder Draht fe nach der Stärke oder Schwäche der einzelnen Töne stärker ober schwächer magnetisieren. Auf dem Stahlband entsteht also ein magnetische» Photogramm des Tones. Läuft eS bet der Wiedergabe zwischen zwei magnetisch empfindlichen Membranen durch, so werden diese durch stärkere oder
schwächere Anziehung in Schwingung gebracht, und diese Schwingungen geben, durch einen Verstärker zum Lautsprecher geleitet, die hineingesprochenen Töne wieder. Der große Vorzug dieses Systems besteht darin, baß der Tonfilm ohne umständliche Kvpierverfahren sofort abhörbar und jederzeit korrigierbar ist, eine vollkommene Wiedergabe der schwierigste» Töne gewährleistet, unverbrennbar ist und sich bedeutend billiger darstellt als alle anderen.
Unser Bild zeigt Len Erfinder bet der Arbeit in seinem Berliner Laboratorium. Man beachte am Apparat die Stahl- baydtrommel» und den Sprechknopf.
Aus aller Welt
Fenergesecht mit einem Einbrecher
I« Frankfurt würbe letzte Woche das Ueberfallkommando nach einem Hause in der Eisernen Hand gerufen, wo sich ein Einbrecher in einer Mansarde verschanzt hatte. Die Polizeibeamte» schlugen, als sich der Verbrecher nicht ergab, gewaltsam die Türe ein. Dabet gab der Verbrecher mehrere Schüsse auf die Beamten ab. DaS Feuer wurde von den Polizisten erwidert und ein Schuß traf den Täter in das Bein. Im selben Augenblick richtete der Mann die Waffe gegen sich selbst und jagte sich eine Kugel in den Kopf. Die Rettungswache brachte ihn in schwerverletztem Zustand tnS Krankeu- hauS.
Ei« abgeschnittener Männerkopf i« Garte« gesunde«.
Der Besitzer eine» Schrebergartens im Osten Leipzigs fand beim Umgraben seine» Grundstücke» den in Verwesung übergegangenen Kopf eines Manne», der in Leinwand eingewickelt war. Sonstig« Letchenteile waren nicht vorhan. den, konnten auch nicht von der Kriminalpolizei gefunden werden, die alsbald genaue Nachforschungen etnleitete. Dennoch gelang eS, festzustellen, daß es sich bei dem Vorgefundenen Kopf nm den beS Handelsmannes Gustav Adolf Pir- stein au» Leipzig-BolksmarSdorf handelt, der seit dem SS. März diese» Jahre» vermißt wir». ES liegt wahrscheinlich Raubmord vor.
Die Elter« ermordet «nd sich selbst erhängt.
Wie au» Oldenburg berichtet wird, ereignet« sich t« Tweellback« ein« grausige Mordtat. El» schwachsinniger Bauernsohn erschlug mit der Axt seine Eltern und erhängte sich dann. Am Abend fand der nach Haus« zurückkehrende Bruder die Mutter mit einer sehr schweren Kopfverletzung auf der Diele, den Vater ebenfalls mit einer schwere« Kopfverletzung vor dem Hause liegen. Im ganzen wiesen die Leichen etwa acht Verletzungen auf «nd bet beiden war der Kopf fast vom Rumpf getrennt. Die Polizei fand de« Mörder auf dem HauSboden fast unbekleidet erhängt aus.
Mit dem Kraftwage« in» Wasser gestürzt.
Ein mit einem jungen Ehepaar besetzter Kraftwage» stürzte in Rotterdam von der hohen Kaimauer ins Wasser. Einige Boote begaben sich sofort an die Unglückssiätte. Man schlug bi« Fenster des Kraftwagens ein, konnte aber die bei- den Insassen nicht mehr retten.
Schwerer Zyklon über Spante« «nd Portugal.
In der portugiesischen Südprovinz Algarve und den spa- Nischen Häfen Cadiz und Gibraltar richtete ein Zyklon großen Materialschaden an. Bisher werde« über SV Fischer- boote und ein Dampfer vermißt. Man rechnet mit viele« Toten und Verwundeten. — In der Straße von Gibraltar sind in den letzten 24 Stunden mehrere Schiff« gesunken. A« den Hafenanlagen in Cadiz und entlang der Küste wurde großer Schaden angertchtet.
Brände «nd Stürme in Spanien.
DaS in den Bergwäldern in der Nähe von Sau Sebastian zum Ausbruch gekommen« Großfeuer wütet noch immer. Auch in den Provinzen Guipuzcoa, Bizaya, Santander, kamen Niescnfeuer zum Ausbruch. Bet Avila sind 2 Dörfer vollkommen niedergebrannt. Orkanartige Stürm« herrschen an der West- und Südküst« von Spanien. In der Meerenge von Gibraltar mußte der Schiffsverkehr fett be- ce'ts 2 Tagen unterbrochen werden. Cadiz ist ohne Licht
Schwere» Baunnglück k« Newyork.
Während der Arbeiten auf dem 24 Stock hohe« Neuba« des G^äude» der Western Union im Südwester» NewyorkS brach der Ausleger eine» KranS beim Hochziehen mehrerer , Stahlträger in der Höhe des 11. Stockwerke». Di« Träger ! brache« durch da» Stahlband und das Mauerwerk und zer.
I trümmerte» di« Fassaden der auf der andere« Seit« der Straße gelegenen Häuser. Bier Arbeiter, die sich auf de« Gerüst am 11. Stockwerk befanden, wurden getötet» fünf weitere unt«r den Trümmern begrabe«. Mehrere Peri* «en wurde« verletzt.
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Bücherlisch
Plankarle der Stadt Cal»
Im Verlag von P. Olpp in Calw ist soeben eine vo» der BezirkSgeometerstelle Calw gefertigte Plankarte der Stadt Calw erschienen. Der ausgezeichnete Plan stellt da» Weichbild der Stadt und ihre Eigentumsgrenzen nach dem Stand vom 31. Dez. 1S28 in sehr übersichtlicher Welse dar. Ein jedes Gebäude ist auf dem im Maßstab 1:S0üa gehaltenen Plan verzeichnet und mit der Hausnummer versehen: ebenso enthält die Karre die Namen der Straßen, Brücken und Gewanne sowie di« Höhenlinien. Der tm Dreifarbendruck hergestellte Plan, dessen Anfertigung einem wirklichen Bedürfnis entsprach, dürfte viele Freunde finden, um so mehr als er zu einem äußerst niederen Preise käuflich ist.
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