Dmnen
Aus öen
^7
^LÄ L7>
Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
Sv»»«".: Sl»»«t1. ». V»ß 1.2« ei«1chl. 18 ^ SesörL.^veb.. r»r. so L Zuitellungsgeb.: d. Ag. W 1.4» et»1chl. L» 4 >»,kr», r««t ; «i»zel». 10 Bei Nichterschei«en Ver Ztg. ins. höh. Gemelt »» »«trte»«VSr »»Geht kei, Anspruch auf Liefen,»-. Drahtanschrift: Tannenblatt. / Fernruf »21.
Anzeigenpreise: Die ei»spaltige vkillimeterzeile öder deren Rau« k Pfenuia. Text«
millimeter-eilr 1» Pfennig. Bei Wiederholung oder vkengenndfchlnh Ruchlatz nach Preiolißn. Erfüllnngoort Altenfteig. Gerichtsstand Nagold.
Nummer 68
Altensteig, Samstag, den 22. Marz 1941
64. Jahrgang
Schwerer Angriff ans Kriegshasen Plymonth
Kabinetts fitzung in Belgrad
DNB Belgrad, 21. März. Unter Vorsitz des Ministerpräsidenten Zwetkowitsch fand am Donnerstag von 21.0V bis 24.00 Uhr eine Kabinettssitzung statt, an der alle Mitglieder der Regierung teilnahmen. Einer amtlichen Mitteilung zufolge, welche von „Politika" und „Vreme" in besonderer Aufmachung auf der Titelseite veröffentlicht wird, war die ganze Sitzung der Betrachtung aktueller Fragen in Verbindung mit der gegenwärtigen außenpolitischen Lage gewidmet.
„Politika" und „Vreme" berichten über mehr als eine ganze Seite hinweg von dem gewaltigen Angriff der deutschen Luftwaffe auf London. In politischen und militärischen Kreisen der jugoslawischen Hauptstadt hat diese Aktion allerstärksten Eindruck gemacht, da man zugleich an der Nervosität der Belgrader englischen Kreise und ihrer Agenten merkt, wie sehr dieser Schlag sie getroffen hat und wie sehr er in der Lage ist, das letzte Prestige, welches die Engländer in unaufgeklärten Volksmassen noch besitzen, zu vernichten. Die verantwortlichen jugoslawischen politischen Kreise sehen darin einen neuen Beweis für die Richtigkeit ihrer Politik, die sich jeder englischen Garantie und Verlockung enthielt.
Gemiffeniose Hetze in USA.
DNV Rom, 21. März. Die florentinische Zeitung „La Na- jione" weist auf die Beunruhigung des nordamerikanischen Volkes durch die gewissenlose Hetze des englandhörigen Klüngels Hin und schreibt: Kein Schutzmittel scheint der durch die Roose- Heltsche Agitation aufgeregten Bevölkerung mehr zu genügen. D.e Nervosität hat Kreise und Gegenden ergriffen, die mit dem «rieg m keinerlei Beziehungen stehen. So hat der Bürgermeister des 1480 Kilometer von der Küste entfernten St. Louis den «au von Lüftschutzunterständen angeordnet und der Bürgermeister von Neuyork, La Guardia, hat besondere Feuerwehrbataillone bilden lassen, die im „Notfall Kriegs- verwendung finden" sollen. Auch die von „Neuyork Times Herold" vorgeschlirgene Räumung der Bundeshauptstadt Washington gehört zu diesen Früchten einer unsinnigen Agitation, die das Volk in eine Unruhe und Kopflosigkeit versetzt, die die Annahme von in der Endauswirkung für die USA. schädlichsten Gesetzen ermöglichen soll.
Kriegshetze gegen den Willen des USA.-Volkes
Neuyork, 21. März Eine vom Eallup-Jnstitut in Umlauf gesetzte Rundfrage über die Kriegsteilnahme der USA. hat ergeben, daß nur 17 Prozent der Befragten für eine Teilnahme am Krieg und 83 Prozent für eine Nichtteilnahme am Krieg stimmten.
Dieses Zahlenverhältnis, das erneut zeigt, datz das amerikanische Volk gegen den Willen des größten Teiles der Bevölkerung in den Krieg getrieben werden soll, bekümmert die Kriegshetzer natürlich nicht im geringsten. Sie treiben ihre Kriegsagitation ohne Rücksicht auf den wahren Vokswillen im Aufträge der jüdisch-freimaurerischen Kräfte, für die jedoch im Interesse des Geschäfts ein offener Eintritt in den Krieg noch nicht angebracht ist. Den Gedanken, daß eine offene Kriegserklärung politisch unklug wäre, spricht zum Beispiel ganz unverhohlen General Hugh Johnson aus, der in einem für eine Reihe von Zeitungen geschriebenen Artikel erklärt: „Selbstverständlich sindwir tm Kriege. Wir sind noch nicht in der Phase, in der man das Feuer eröffnet, weil das politisch unklug war e "
Die großen und kleinen Kriegstreiber aber, die dem Willen des amerikanischen Volkes zum Trotz auf eine verdeckte oder offene Kriegsteilnahme der USA. hinarbeiten, treiben ihr verbrecherisches Spiel, obwohl sie sich der augenfälligen Schwäche Englands bewußt sind. Warnte doch selbst der Vorsitzende des Ausschusses zur Verteidigung Amerikas durch die Alliiertenhilfe, Eibson, das amerikanische Volk, daß es im Falle einer englischen Niederlage nicht erwarten solle, daß es die britische Flotts bekommen würde. Das beste, was Amerika in solch einem Falls erhoffen könnte, sei die Selbstversenkung der britischen Kriegsschiffe durch „tapfere englische Seeoffiziere".
Deutsche Wertarbeit unersetzlich DNB Neuyork, 21. März. Die Auswirkungen des Krieges beginnen sich jetzt auch in den Vereinigten Staate unliebsam bemerkbar zu machen. Optische Instrumente und Präzisionsapparate, die als deutsche Wertarbeit in der ganzen Welt eins überragende Stellung einnehmen, werden allmählich knapp. Die Angestellten der amerikanischen Krankenhäuser sind nach Berichten amerikanischer Blätter bereits angewiesen worden, bis Fieberthermometer mit allergrößter Sorgfalt zu handhaben, amit sie nicht zerbrechen. Die Vereinigten Staaten sehen sich nun zu der verstärkten Herstellung derartiger Präzisionsappa- ate ,m eigenen Lande gezwungen. Nach Berechnungen aus Fachkreisen wird es aber mindestens zwei Jahre dauern, bis » Produktion den augenblicklichen Bedarf decken kann.
London abermals mit Bomben belegt — Volltreffer in Hallen und Unterkünften auf Flugplätzen in Südengland - 8008-Tonner nach drei Bombeneinschlägen gesunken — Handelsschiff von 6888 BRT. in Brand geworfen
DNB. Berlin, 21. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Die Luftwaffe griff in der letzten Nacht mit stärkeren . Kampffliegerkräften den Hafen von Plymouth er- j folgreich an. Besonders gute Sichtverhältnisse erleichterten den gezielten Bombenwurf und führten zu einer vorzüglichen Trefferlage. In den Hafen- und Dockanlagen entstanden Großfeuer. Mehrere Schiffe gerieten in Brand. Das Marineverpflegungsamt wurde schwer beschädigt. Ander« Kampfflugzeuge belegten abermals London mit Bomben.
Im Laufe des 20. März erzielten Aufklärungsflugzeuge aus Flugplätzen in Südengland Bombenvolltreffer in Hallen und Unterkünften. Bei Abwürfen aus nur 188 Meter Höhe wurden Bombeneinschläge in unmittelbarer Nähe einer gröberen Zahl abgestellter Jagdflugzeuge beobachtet. Ein weiterer Angriff mit guter Wirkung richtete sich gegen den Hafen Glacton on Sea.
Vor der britischen Südostküste versank ein Frachtdampfer von 8888 BRT. nach drei Bombeneinschlägen auf Heck und Vorschiff. Bei dem im gestrigen Wehrmachtsbericht gemeldeten Angriff auf einen Geleitzug wurde noch ein viertes Handelsschiff von 8888 BRT. in Brand geworfen.
Ein Minenräumboot schob in der Nordsee ein britisches Flugzeug ab.
Der Feind flog in der vergangenen Nacht in das Reichsgebiet nicht ein.
Der schwere Angriff auf Kriegshafen Plymouth
Berlin, 21. Mräz. Zu dem deutschen Nachtangriff auf Plymouth wird ergänzend noch folgendes mitgeteilt:
Der Angriff, der in der Nacht zum 21. März auf den zweitgrößten englischen Kriegshafen Plymouth stattfand, wurde bei ausgezeichneter Erdsicht durchgeführt. Die Explosionen der deutschen Bomben lösten zahlreiche Brände aus, von denen sich ei« zusammenhängendes Flammenmeer aus einer Riesenfläche deutlich abzeichnete. Im Kriegshafen brannte ein großes Verpflegungsdepot der englischen Kriegsmarine völlig nieder. Mehrere im Hafen liegende Schiffe brannten aus.
Als Gesamtergebnis dieses letzten starken Angriffs auf England läßt sich schon jetzt feststellen, daß die Zerstörungen im Kriegshafen von Plymouth und an den kriegswichtigen Anlagen im übrigen Stadtgebiet äußerst schwerer Natur sind.
Nach Meldungen aus Neuyork erlebte Plymouth in der Nacht zum 21. März seinen bisher schwersten Luftangriff. Auf die militärisch wichtigen Werke dieses bedeutenden Ankerplatzes im Süden der Insel ging ein dichter Bombenregen nieder. Trotz scharfen Abwehrfeuers der starken Küstenbatterien wurden die Staatswerften und die Ankerplätze in Plymouth-Sund mit weithin sichtbarer Wirkung angegriffen.
Nacht des Schreckens über Plymouth
Der englische Nachrichtendienst mutz schwere Schäden zugeben
DNV Berlin, 21. März. Ueber den Angriff deutscher Kampffliegerverbände auf Englands zweitgrößten Kriegshafen Plymouth gab United Preß eine erste Meldung, die natürlich die englische Zensur passieren mußte und infolgedessen auch nichts über die Zerstörung kriegswichtiger Anlagen enthält. Sie besagt, datz tiefliegende deutsche Bomber zu Hunderten in der Nacht zum Freitag, eine Stadt an der Südküste Englands überflogen und in der schärfsten Form bombardiert hätten, die sie bisher erleben mußte.Geschäfts- und Wohnhäuser seien zerstört worden. Die Zahl der Toten und Verwundeten sei fortgesetzt gestiegen. Trotz des scharfen erbitterten Sperrfeuers der britischen Flak hätten die Wellen des Angreifers Stunde um Stunde in einer Nacht des Schreckens immer mehr Zerstörung über den Hafenplatz gebracht. Hunderte von Personen seien obdachlos geworden. Die Angriffe hätten bis nach Mitternacht gedauert.
Der englische Nachrichtendienst, der zunächst gleichfalls den Namen der angegriffenen Hafenstadt nicht nannte, sah sich, am Freitag mittag gezwungen, bekanntzugeben, daß es sich bei der in der vergangenen Nacht von der deutschen Luftwaffe „besonders heftig" angegriffenen Stadt um den Kriegshafen Plymouth gehandelt habe. Hier hätte vor allem „Geschäftshäuser" durch die Bombenabwürfe gelitten. Es seien verschiedene Brände, darunter einige Eroßfeuer, ausgebrochen. In vielen Teilen der Stadt sei auch Schaden durch Sprengbomben entstanden.
Bomben auf das „AussaMor"
Plymouth an seiner Lebensader schwer getroffen. — Auch! ne verstärkte englische Luftabwehr dem Ansturm deutscher' Kampfflugzeuge nicht gewachsen
Von Kriegsberichter Fritz Krause
DNB ...., 21. März. (PK) Noch waren die Brände, wiot Ser englische Rundfunk selbst meldet, des Großangriffes au» London nicht alle gelöscht, da folgte ein neuer schwere« Schlag gegen das wichtigste Ausfalltor des englischen Harm rels und seiner Marine an der Südwestküste. Plymouth miy jeinen vielen und großen Hafenanlagen, Docks, Lagerschuppen' imd Speichern, Kraftwerken, der Staatswerft und Kasernen,^ »em bedeutenden Verpflegungsamt und dem Hafenbahnhof war' -a das Ziel von zahlreichen Kampfverbänden.
„Also noch einmal, meine Herren, Zielraum X und P, Aus-> veichziele gibt es nicht!" Mit diesen Worten schließt der Kom-j mandeur die Einsatzbesprechung ab. Wie hier bei der Gruppe, so werden bei allen anderen der heute eingesetzten Verbänd« die Besprechungen verlaufen, so eindeutig klar und zielbewußt« Und alles, was bei den zum Einsatz befohlenen Verbänden Propeller hat, wird heute fliegen!
Mit-der Dämmerung starten wir als eine der ersten Maschinen. Starkes und ziemlich gut liegendes Feuer der englische» Flakabwehr empfängt uns, als wir Plymouth ansliegen. Wie es die allerersten Maschinen, die bereits Leuchtbomben und mit Brand- und Sprengbomben dort im Hafen Brände angefacht haben, nicht sernhalten konnte, so werden auch wir uns nicht einschüchtern lassen. Wir kennen das Ziel genau, haben es uns oft auf der Zielkarte angesehen. Im Schein der Leuchtbomben und der Helligkeit der Millionen Kerzen zahlreicher Scheinwerfer, die uns mühsam suchen, sehen wir genau den River Tamar und dort rechts den River Plam, zwei wichtige Anhaltspunkte.
Und schonregnetesSpreng-undVrandbomben. In dem Kreis der hell aufblitzenden Flakabschüsse liegen die noch helleren Detonationen der mittleren und schweren Kaliber unserer abgeworfenen Bomben. Sie entfachen wie die Brandbomben neue Glut. Zwei größere und viele kleinere Brände. Jetzt, nach wenigen Minuten, sind es schon im ganzen sechs große und fast zwei Dutzend kleinere Brände. Sie breiten sich aus, färben die leichte Dunstscheibe über der Stadt glutrot. Darin stehen als dunkle Punkte Sperrballone. Dicke Rauchsäulen steigen fast 1000 Meter hoch, Scheinwerfer fassen uns, aber nur für Sekunden. Mehrmals schüttelt sich die Maschine, wenn dicht unter uns die Flakgranaten krepieren.
Wie wir abdrehen, sehen wir unter uns schon die nächste Maschine. Dieser folgt gleich wieder eine, und so geht es in j pausenlosen Angriffen weiter.
! Wir sind längst zurück. Dann treffen auf der Befehlsstelle nach- ! einander die erst später gestarteten Besatzungen ein. Sie berich- j ten und melden über ihren Flug und die Wirkung des Angriffes,
! von der hartnäckigen Abwehr der Engländer, aber auch von einer vergeblichen. Mit Schneid und Entschlossenheit haben Be- ! satzungen bis zu fünf oder sechs Anflüge gemacht. Dann aber j konnten sie mit Gewißheit feststellen, daß ihre Bemühungen nicht ^ umsonst waren. Schon kurz nach Mitternacht waren die beiden > Zielräume ein einziges Flammenmeer, weithin leuchtend und ! sich im Devenport spiegelnd.
j Die Berichte der Besatzungen, die der auch eben vom j Feindflug zürückgekehrte Eruppenkommandeur entgegennimmt^ enthalten die Knappheit der soldatischen Form, aber in den ! Augen die Männer spiegelt sich das gewaltige Erlebnis de»
! neuerlichen großen und erfolgreichen Schlages. An der Zielkarte erklären die Besatzungen ihren Angriff, während draußen di» Motoren dröhnen und weitere Maschinen zur Landung ansetzem Morgen, wenn die Aufklärer das Zielwirkungsbild ausgenommen haben, werden zu den schwarzen Feldern — sie zeigen ach! was bisher zerstört wurde — noch sehr viele dazukommen.
Dann folgen bange Minuten des Wartens auf die letzt» Maschine. Wir atmen erleichtert auf, als die Meldung eintrifftz datz die eine noch ausstehende Maschine auf einem Feldflughafen an der Kanalküste ohne Verluste der Besatzung not» gelandet ist.
69 000 BRT. versenkt
Bon Unterseebooten aus stark gesichertem Eeleitzng Herausgeschosse»
DNV Berlin, 21. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: AnderafrikanischenWestküste operierende Unterseeboote haben ans eine» nach England bestimmten stark gesicherten Eeleitzng 68 888 Vruttoregistertonnen Schiffsraum heransgeschossen «nd versenkt.