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AMtsblott des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung» Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Richtertcheiuen der Ztg. ins. «chtanschrift: Tannenblatt. /

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A«zeige»pr«ife: Die einspaltige Millimeter-eile oder deren Na»» b Pfennig. Tegtu

Millimetersle Id Pfennig. Bet Wiederhol«»- oder Wengenndschlnh Nachlatz »ach Preislist«. ErfLllnngsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold.

Nummer 6S

Altensteig, Mittwoch, den 19. März 1941

64. Jahrgang

Kreuzzug gegen Europas Zukuusl

Nach der Annahme des England Hilfe-Gesetzes ist für die internationalen Börsenschieber und Kriegshetzer in USA. jetzt der so lang ersehnte Augenblick herangekom­men, wo sie um derschönen Augen" Churchills willen alle bisherigen Rücksichten über Bord werfen, um in beispiel­loser Gangster-Manier einen Kreuzzug gegen die Zukunft Europas zu entfesseln. Präsident Rooievelt hat als oberster Beauftragter dieser übelsten Clique des gesamten Angelsachsentums in einer von ihm selbst maßlos glorifizier­ten Rede dem Willen der Wallstreet zur Rettung Groß­britanniens Ausdruck gegeben. Daß er seine Worte an die die in Washington befindlichen Pressevertreter ausländischer Zeitungen richtete, ist für ihn selbst und die von ihm gestar­tete Politik typisch. Die Kreise, die durch sie zu Worte kom­men, kümmern sich schon längst nicht mehr um die wahren Interessen der USA. In ihren Köpfen spukt der wahn- witzigeTraumeinerangelsächsischenWelt- herrschaft, die vor keiner noch so mächtigen Nation und keinem Erdteil Halt macht Die Verteidigung Englands be­deutet für sie den ersten Schritt zur Realisierung einer im wesentlichen von Juden gelenkten Diktatur über alle Rassen der Erde. AlsMessias" dieser kommenden Weltordnung aber bringt sich Präsident Roosevelt persönlich in Empfeh­lung. Er tritt nach der mit allen Mitteln moderner Dema­gogie durchgepeitschten Annahme des Englandhilfe-Eesetzes mehr denn je als der Hauptredner des von ihm gepriesenen neuenKulturzustandes" vor das Forum seiner keineswegs einheitlichen, aber trotzdem lärmend Beifall klatschenden angelsächsischen Zuhörerschaft. Und nun zucken die Blitze feines Hasses gegen Deutschland und wenn es nach dem Wunsche der in USA. heute zentralisierten Welteroberer ältesten Stiles ginge, würde die ganze Erde unter - em Donner der aus Washington ertönenden Schlagworte er­zittern. Sie würde beben, so als ob es nur die Roosevelt- Probleme und sonst keine zur Lösung aufgerufenen Men­schen- und Völkerfragen in unserer sturmbewegten Gegen­wart gäbe.

Wir haben uns in Deutschland niemals durch Phrasen angelsächsischer Herkunft bluffen lassen, seitdem die furcht­barste Phrase, die vom Völkerbund, unsägliches Elend über alle Völker, Staaten und Wirtschaftsräume gebracht hat. Auch die schillernden Märchen der USA.-Kriegshetzer sind nicht danach angetan, uns die Abhängigkeit der meisten internationalen Presseerzeugnisse von dem Gelds der Pluto- kraten in London und Washington vergessen zu lassen. Trotz­dem dünkt es uns seltsam, mit welchen billigen Mitteln im letzten Augenblick die völlig verfahrene und ins Wanken geratene Lage Englands gerettet werden soll. Kein Schlag­wort aus Washington, das wirklich etwas Neues brächte oder aus dem revolutionären Gewissen unserer Zeit geboren wäre! Die ältesten angelsächsischen Ladenhüter von der Herrlichkeit der Demokratie", der angeblichenSorge für kleinere Nationen" und demSegen menschlicher Freiheit" tauchen plötzlich wieder auf. Es sind genau dis gleichen Phrasen, gegen die sich seit Jahren und Jahrzehnten, die immer schärfer werdende Kritik in England und USA. selbst gerichtet hat. Es find genau die gleichen Worte, die von den Londoner Arbeitern als eine leichtfertige Ver­höhnung ihres Elends und von den Millionen Arbeitslosen m USA. als übelste Tarnung der sozialen Rückständigkeit «es amerikanischen Großkapitals angeprangert wurden. Auf einmal sollen sie wieder wertbeständig sein und zurBe­freiung" jener Völker dienen, deren Führer und Minister, wie es soeben der englische Kolonialminister Amery zugeben mutzte, von England dutzendweise in die Gefängnisse gewor- 'kn wurden. Wir hören also das neueEvangelium Roose- unr stellen fest: Welch skrupellose Lügenbereit­schaft, welche abgrundtiefe Zweideutigkeit und welch ge­meingefährlicher Wille zur brutalsten Erpressung anderer verbirgt sich dahinter! '

Aber die Ablehnung solcher bewußten Verfälschungen höch­ster moralischer Güter unseres Lebens allein genügt nicht, l^E^nd vor der Welt zu brandmarken. Wir stellen oesyalb, anstatt uns im einzelnen mit dem Plutokraten- Gestpp diesseits und jenseits des Atlantiks herumzustreiten, nur kalt die Gegenfrage: Washabtihrselb st getan, «m im eigenen Lande den Wünschen eurer Millionenbevöl- nung, dem Gedanken einer echten Humanität und den Ee- l tzen menschlicher Verantwortung jedes Einzelnen für den zu tragen? Warum winden sich in Eng- ---Emer die arbeitenden Mafien in unwürdigsten Verhältnissen? Warum sind in USA. Millionen jeder Will- und Konzerne, jeder Laune kapitalistischer Eöen ausgeliefert? Warum haben die vom Angsl- niedergeschlagenen, ausgeplünderten und um *hres Lebens gebrachten Nationen der Erde ein-no» in ihren Lebensräumen frei und nach

tum ^!>E^tzen zu leben? Warum regiert heute das Juden» aus in London und Washington, nachdem es

en Hauptstädten Europas zumindeftens hinausaeiaat

Von Unterseeboot 3530« BRT. versenkt

Die Luftwaffe versenkte einen 4VVV-Tonner Zwei feindliche Schlachtschiffe torpediert

Der deutsche Wehrmachtsbericht

Ein Unterseeboot versenkte fünf bewaffnete Handelsschiff ! mit insgesamt 35 3vü BRT. 4V0V-Tonner von der Luft­waffe bei bewaffneter Aufklärung versenkt Bomben aus die Hafen- und Dockanlagen von Newcastle Vier Sperr­ballone im Laufe des Tages über Dover abgeschossen

DNB. Berlin, 18. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Ein Unterseeboot versenkte aus feindlichen Eeleit- zügen fünf bewaffnete feindliche Handelsschiffe mit ins­gesamt 35 390 BRT.

Bei bewaffne terAufkliirung über der Nord - see versenkte die Luftwaffe ostwärts Newcastle ein Han­delsschiff von etwa 4999 BRT.

In der Nacht zum 18. März bombardierten Kampf­flugzeuge die Hafen- und Dockanlagen von Newcastle. Weitere Angriffe richteten sich gegen Häfen an der schotti­schen Ostkiiste.

Der Feind griff in der letzten Nacht an verschiedenen Stellen das nordwestdeutsche Küstengebiet an. Einige Brände in nichtmilitärischen Anlagen konnten sofort gelöscht werden. Der Einsturz verschiedener Wohnhäuser verursachte Opfer an Toten und Verletzten.

Ueber Dover wuden im Lause des Tages vrerSperr- dallone abgeschossen.

Der italienische Wehrmachtsbericht

Zwei feindliche Schlachtschiffe torpediert Erfolgreicher Angriff deutscher Flieger gegen feindliche Flottenformation im östlichen Mittelmeer Die Schlacht im Abschnitt von Keren geht weiter General Lorenzini gefallen

DNB. Rom, 18. März. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: i An der griechischen Front Spähtrupp- und Artillerie- ^ tätigkeit. Unsere Flugzeuge haben feindliche Flugzeugstützpunkte mit Bomben und MG.-Feuer belegt.

Am 16. haben Flugzeuge des deutschen Fliegerkorps eine im östlichen Mittelmeer auf Fahrt befindliche feindliche Flottenformation angegriffen. Bei dieser Aktion wurden zwei Schlachtschiffe mit Torpedos getroffen.

In Nordafrika sind feindliche Einheiten, die sich unseren Stellungen bei Eiarabub genähert hatten, zurückgeschlagen wor­den. Unsere Bomber habe» motorisierte Kampfmittel, Brennstoff­lager und die Anlagen eines feindlichen Stützpunktes getroffen. In der Nacht zum 17. haben feindliche Flugzeuge einen Luft­angriff auf Tripolis durchgefiihrt. Einige Verwundete und Scha­den an Wohnhäusern.

^ wurde? Diese Fragen sind wichtiger als alle scheinheiligen ^ Phrasen, mit denen der Präsident der USA. jetzt zum Krieg ! hetzt. Es sind die Fragen, die das Gewissen der ! Menschheit allen Völkern stellt, die noch einen Funken ! Gefühl für Recht und Würde und einen lebendigen inneren i Anspruch auf eine Verbesserung der menschlichen Verhält- > nisse besitzen.

! Natürlich, von allen diesen peinlichen Dingen wollen die ^ Hetzcliquen nichts wissen, die sich händereibend hinter dem ! Weißen Haus oder dem Buckingham-Palast verbergen. Sie i streuen lieber aus dem Hintergrund ihr Gift. Sie entfesseln ! angeblicheVolksbewegungen", um damit ihre allerprioate- ^ sten Geschäfte im Dunkeln zu betreiben. Wir wissen dies längst und aus dem Kampf gegen diese anonymen Zer­störermächte ist die Weltanschauung des Nationalsozialis­mus ebenso hervorgewachsen wie die aller ähnlichen Be­wegungen, die sich gleichfalls den Ideen einer neuen besseren Weltordnung verschrieben haben. Es gibt deshalb auch für die neuen Schlagworte aus USA. keine bessere Antwort, als sie der Führer am Heldengedenktag prägte:Kalt und entschlossen werden wir im Jahre 1941 antreten, uni zu voll­enden, was in dem vergangenen begonnen wurde." Dies gilt auch für jede sonstwie geartete Einmischung aus USA. Es ist die deutsche Parole für 1941, und daß sie nicht die schlech­teste ist, wird sich schon in den nächsten Wochen und Monaten zeigen.

In Ostafrika ging die Schlacht im Abschnitt von Keren heftig weiter. Unsere Truppen haben bei mehreren Gegenangrif­fen dem Feind schwerste Verluste zugefügt und wiederholte, mit zahlreichen Kräften geführte Angriffe abgewiesen. Auch die eige­nen Verluste sind empfindlich. General Lorenzini hat an der Spitze seiner Bataillone den Heldentod gefunden. Im Luftkamps haben unsere Jäger ein englisches Flugzeug abgeschossen. Ei« eigenes Flugzeug ist nicht zu seinem Stützpunkt zurückgekehrt. Britische Luftangriffe auf einen unserer Stützpunkte haben eini­gen Schaden verursacht.

Eine vorVervera erschienene starke feindliche Flott eilsor««- tion hat nach heftigem Bombardement Truppenabteilungen M landet, die unsere Besatzung überwältigt haben.

Englands Schiffsverluste

Handelsschiffsverluste wieder wesentlich größer

Stockholm, 18. März. Der englische Nachrichtendienst mutz zu­geben, daß die Handelsschiffsverluste in der mit dem S. März endenden Wochewesentlich größer waren, als in den voran» gegangenen Wochen". Man müsse in Englandauch weiterhin mit größeren Handelsschiffsverlusten rechnen".

Das 7951 BRT. große englische KühlschiffPaci­fic Star" lief mit Schlagseite in der Bucht von Rio de Ja» neiro ein. Cs will hier seine Beschädigungen ausbessern lassen. Der Dampfer legte nicht am Kai an. Ein Teil der Backbord­seite ist mit Segeltuch verhangen, als ob dort ein Loch in der Bordwand zu verdecken sei.

Nach einer Associated-Preß-Meldung berichtete ein ameri­kanisches Küstenwachschiff, in der'Nähe der Bermudas Teile der Brücke und des Mastes sowie einen Rettungsring des USA-- FrachtersM ahukona" (3512 BRT.) aufgefunden zu haben. Man nimmt an, daß der Frachter untergegangen ist.

Stockholm, 18. März. Die gewaltigen Tonnageverluste der britischen Handelsschiffahrt bewirken in fortschreitendem Um­fang ein Verschwinden der britischen Flagge von den Welt­meeren. Dies wird besonders deutlich illustriert durch den Rück­gang des britischen Schiffsverkehrs durch den Panama-Ka­nal, der im Januar 1941 nach der amtlichen Statistik von nur noch 14 englischen Schiffen in Richtung von und nach Australien und Neuseeland passiert wurde.

Einflug britischer Flieger abgewehrt

Deutsche Flak zwang englische Kampfflieger zum Abdrehe« Ziel- und planloser Bombenabwurf auf Wohnviertel i« Nordwestdeutschland

Berlin» 18. März. In den Morgenstunden des 18. März flöge« englische Flugzeuge von der Küste her in Rorddeutschland ei«. An der schnell einsetzenden und sehr wirksamen deutsche» Abwehr scheiterte die planmäßige Durchfüh­rung des Angriffes. Die englischen Verbände kamen über das nordwestdeutsche Küstengebiet nicht hinaus «nd wurden durch das ständig stärker werdende Flakfeuer zerstreut, so daß der Bombenabwurf ziel- und planlos auf Wohn­viertel in städtischen und ländlichen Siedlungen erfolgte.

Zu den Einflügen englischer Kampfflieger in das nordwest­deutsche Küstengebiet erfahren wir noch folgende Einzelheiten:

Mehrere englische Flugzeuge, die durch das gutliegende Flak­feuer zum Abdrehen gezwungen waren und sich auf dem Rückflug befanden, warfen über einer mittelgroßen StadtNord- westdeutschlands, in der sich weder militärische noch wehr- wirtschaftlch wichtige Anlagen befinden, wahllos ihre Bomben­lasten ab. Ein Volltreffer ging in eine Mädchenschule und richtet« starken Sachschaden an. Da der Schulunterricht noch nicht begon­nen hatte, sind glücklicherweise keine Opfer m i - "'"en.

Für eine Union England-USA.

Neuqork, 18. März. In einer an die Bevölkerung der Ber­einigten Staaten gerichteten Rundfunkrede forderte am Montag der britische Labour-Abgeordnete I. E. Wedgewood di« Vereinigung der USA. und Großbritannien» nach dem Kriege zur Förderung der Friedensbestrebungen der Demokratien. Er sagte dabei wörtlich:

Wenn ich ineine Hoffnungen auf die Vereinigung Lroßbrita«- niens mit den USA. setze, dann deshalb, weil eine solche Ver­einigung das stärkste Band ist, das das Pflichtgefühl und die Ver­antwortung für zukünftige Opfer umfaßt. Ich halte diefe Ver­bindung für nicht schwieriger als die von England und Schott­land im Jahre 1797."