Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung- Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Erftillungsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold._

Nummer 36

Altensteig, Donnerstag» den 13. Februar 1941

64. Jahrgang

Unterseeboot versenkte 2is«o BRT.

Seindliches^7000 BRT.-Handelsschiff durch Kampfflugzeug vernichtet Einflugverfuch an der Kanalküste mit vier Abschüssen abermals zurückgefchlagen

DRB. Berlin, 12. Febr. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Ein Unterseeboot versenkte 21590 BRT. feindlichen Handelsschisssroumes.

Bei erfolgreiche« Angriffen gegen Schiffszieke im See- aebiet um England versenkten Kampfflugzeuge ein Handels­schiff von 7000 BRT. und beschädigten zwei weitere Schiffe schwer.

Ein Versuch des Feindes, gestern am Tage in das be- Hetzte Gebiet an der Kanalküste einzufliegen» mißlang wiederum. Der Gegner verlor hierbei vierFlugzeuge, Und zwar zwei im Luftkampf, eines durch Flakartillerie und «Ines durch Marineartillerie.

Der Feind warf in der Nacht in Nordwest- und Mitteldeutschland eine kleinere Zahl von Spreng- »nd Brandbomben auf Wohnviertel. Außer einer geringe« Unzahl Toter unter der Zivibevölkerung entstand nur leich­ter Sachschaden. Genaue Feststellungen haben ergeben, daß -ei dem am 10. Februar gemeldeten Angriff von Fern- tampsslugzeugen gegen einen britischen Geleitzug westlich -er portugiesischen Küste insgesamt sechs Schiffe mit 29 590 BRT. feindlichem Handelsschiffsraum versenkt worden sind.

Wie bereits gemeldet, wurden beim Angriff auf das -Reichsgebiet in der Nacht zum 11. Februar fünf wei­tere feindliche Flugzeuge abgeschossen, so Baß sich die Gesamtzahl der am 1V. und in der Nacht zum jll. Februar vernichteten britischen Flugzeuge auf 3 8 er - Höht.

Der Erfolg im Mittelallanlik

Besamtverlust des britischen Eeleitzuges fast 59 009 BRT. ^Weiterer 5vüv-BRT.-Dampfer durch Volltreffer versenkt Die britische Admiralität hüllt sich in Schweigen

DNB. Berlin, 12. Febr. Heber die Zersprengung und iteilweife Vernichtung eines großen britischen Geleitzuges mrch deutsche Fernkampfbomber im mittleren Atlantik hüllt ich die britische Admiralität noch immer in eisiges Schwei- len. Der Erfolg des deutschen Luftangriffes hat sich inzwi« chen noch als erheblich höher herausgestellt. So konnte bei »er Verfolgung des zersprengten Eeleitzuges noch ein wei­terer Dampfer von S9V9 BRT. durch Volltreffer versenkt »erden.

Damit beträgt der Eesamtverlust dieses britischen Eeteit- «ges fast 59 99« BRT., von bene« 29 899 BRT. versenkt »nd 29990 BRT. teils in Brand gefetzt, teils schwer be- chädigt wurde«.

Tatsachen gegen Prahlereien

Ehurchill gab Anweisung, die schweren Flugzeugverlnste weiter zu verheimlichen

Das Stillschweigen der britischen Admiralität ist der beste Beweis, wie hart dieser Schlag die britische Schiffahrt ge­troffen hat.

Die Situation ähnelt derjenigen nach dem letzten Angriff deutscher U-Boote auf einen großen englischen Eeleitzug in der Irischen See am 2. Dezember 1940, der mit der Ver­nichtung von 15 vollbeladenen Dampfern mit insgesamt 127 000 BRT. endete. Auch dieses katastrophale Ereignis hatte dem britischen Nachrichtendienst 48 Stunden lang die Sprache verschlagen, bis sich die Admiralität unter dem Druck der nach und nach in die Oeffentlichkeit durchsickernden Nachrichten zu mühsamen Teilgeständnissen durch­rang.

Der italienische Wehrmachisbericht

25 feindliche Flugzeuge vernichtet .

DNV Rom, 12. Febr. Der italienische Wehrmachtsbericht vo« Mittwoch hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:

An der griechischen Front Patrouillenzusammenstöße und Artillerietätigkeit. 2n den Kämpfen dieser Tage haben sich Las 4. Lustgeschwader und die albanische Luftwaffe besonders durch ihren Beistand an den Landoperationen ausgezeichnet, in­dem sie in ständigen wirksamen siegreichen Aktionen eingriffen. Im Verlaufe des gestrigen Tages haben Flugzeugformationen wiederum Verbindungslinien, Verteidigungsstellungen und feind­liche Truppen bombardiert, mit Brisanzbomben und mit Maschinengewehrfeuer belegt. Es wurden auch militärische Ziele in Prevesa und Larissa wirksam getroffen.

Iagdfliegerverbände haben im Tiefflug den Flugplatz vo« Ianina angegriffen und am Boden 18Eloucester-Flug- zeuge zerstört. Zwei weitere Flugzeuge desselben Typ, die sich unserem Angriff entgegenzustellen versuchten, wurden abge­schossen. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zuriickgekehrt. Der Flugzeugführer hat sich durch Fallschirmabsprung gerettet.

In Nordafrika nichts Besonderes zu melden.

In Ostafrila entwickelten sich im Kerenabschnitt den gan­zen gestrigen Tag hindurch erbitterte Kämpfe, an denen sich die Luftwaffe auf beiden Seiten beteiligte. 2m Iubaland hat eine feindliche motorisierte Kolonne, unterstützt von Luftangriffen, Afmadu besetzt.

2n Kenia hat unsere Flak am 9. und 10. vier feindliche Flug­zeuge abgeschossen. Ein weiteres Flugzeug vom Typ Kloster wurde im Sudan abgeschossen.

Der Feind hat einen Luftangriff auf den Flughafen von Addis Abeba gemacht, wobei es neun Tote, darunter zwei Eingeborene, und einige Verwundete gab und leichter Sach­schaden entstand.

In der Nacht vom 11. zum 12. Februar haben britische Flug, zeuge einige Bomben auf Catania abgcwor'cn, ohne be­sonderen Schaden anzurichten.

Weltbild (M).

Die brennende Londoner City

Rund um die St.-Pauls-Kathedrale lodern die Flammen empor. Dicke Rauchwolken verhüllen die ungeheuren Zerstörungen, di« der Angriff der deutschen Luftwaffe auf die City in der Nacht zum 30. Dezember anrichtete. Es war die größte Feuersbrunst, die London seit dem vernichtenden Brand der City im Jahre 1666

erlebte. ^

Ministerrat in Bukarest -EsU

Bukarest, 12. Febr. Dienstag abend fand in Bukarest ein nisterrat unter Vorsitz des Staatsführers General Antonesc» statt. General Antonescu erteilte Anweisungen zur Beschleus «igung der Arbeiten für die Neuordnung der Ministerien. Dit' Erziehung der Jugend soll auf neuen Grundlagen reorganisiert werden. Besonderes Augenmerk wird die Regierung der sozialen Wohlfahrt zuwendcn. Die Wirtschaftsministerien und die Natio­nalbank werden Maßnahmen treffen, um Kredite, die der Pro« duktionsauswcitung dienen, in ausreichendem Matze bereitzu­stellen.

Zum Auszug der Engländer ans Rumänien

Rom, 12. Febr Die Auflösung der britischen Gesandtschaft in Bukarest kommt einer für England verlorenen Schlacht gleich, er­klärtMessagero" und schreibt, die Engländer verließen ei« Land, in dem sie lange Zeit hindurch mit ihren üblichen Mittel« gearbeitet hätten. Das Verbleiben der Engländer in Rumänien nach der Machtübernahme durch General Antonescu, desse« Außenpolitik Codrcanus Testament entspreche, der den rumäni­schen Staat an der Seite der Achsenmächte wissen wollte, sei ei« Anachronismus gewesen

Berlin, 12. Febr. Die Verluste der RAF. in den Luftkämpfen ! «m 16. und in der Nacht zum 11. Februar sind wie bereits ! fbekanntgegeben auf insgesamt 38 Flugzeuge gestiegen. Der ! ^Eindruck dieser schweren Schlappe in London ist so nachhaltig, daß > -ie Regierung es nicht wagt, auch nur annähernd zutreffende Angaben über den Umfang der Verluste zu machen. So gibt da» britische Luftfahrtministerium alles in allem den Verlust von sieben Flugzeugen also noch nicht ein Fünftel der tatsächlichen Verluste zu. Presse und Rundfunk in England haben die An­weisung erhalten, alle über diese Verlustzahlen hinausgehenden Meldungen als böswillige Erfindungen zu bezeichnen.

Diese verkrampften Ableugnungsversuche des englischen Luft» ißahrtministeriums haben auch ihren tieferen Grund, denn die Harten Tatsachen dieser schweren Niederlage müssen nach der Jüngsten Rede Churchills und seiner prahlerischen Behauptung »on der Luftüberlegenheit der RAF. auf das englische Volk wie -in Schlag ins Gesicht wirten.

Es war PaffagierdampferMontrose

Nach einem Vierteljahr doch ans Licht des Tages gekommen

Neuyork, 12. Febr. Associated Preß zufolge ist der englische HilfskreuzerForafer", dessen Verlust die britische Admirali­tät im Dezember bekanntgab, von Ncuyorkcr Schiffahrtskreisen Äs der 16 402 VRT. große PassagicrdampferM ontrose" der Kanadian-Pacisic-Linie identifiziert worden. Um den Werlust dieses großen und schnellen Schiffes zu verschleiern, hatte 4hm die Admiralität also einen neuen Namen zugelegt.

Im Außenpolitischen Senatsausschuß in Washington wurden d-e Verhöre zur Frage der Englandhilfe abgeschlossen. Außer W llkie sprachen noch der Präsident der Havard-llniversität, Co- nant, und der Oberbürgermeister von Neuyork, der Jude La- guardia. Alle drei sprachen sich für die Annahme des England- chilfe-Eesetzes aus. Conant und Laguardia sprühten vor Haß gegen das totalitäre System. Willkie aber entwickelte ein in grau gemaltes Bild von der Lage Englands, wie sie sich ihm bei seinem vorschnell abgeschlossenen Besuche in Eroßbritanien Largeboten hat. Seine Schlußfolgerungen aus dem, was er sah und hörte, ist in erster Linie, daß England sofortige Hilfe, und zwar Hilfe auf lange Sicht braucht. Als Beispiel sofortiger Hilfe schlug Willkie monatliche Lieferung von fünf bis zehn Zerstörern an England vor,ohne sich durch rechtliche Auslegungen hemmen zu lassen". Die Zerstörer sollten auf llSA.-Wersten vorher in- standgesetzt werden. Trotz der SO bereits abgetretenen Zerstörer brauche England noch mehr. Die SO kürzlich an England abge- ! tretenen Zerstörer seien äußerst wertvoll gewesen, aber infolge Andrangs auf englischen Werften und Knappheit an Mechani­kern sei es für England schwierig, sie gleichzeitig instandzusetzen. Infolgedessen sollten die Zerstörer vor Ablieferung an England aus amerikanischen Werften instandgesetzt werden. MitHilfe auf lange Sicht" meint Willkie die Lieferung von Fluawuaen.

Munition und Schissen; aber das amerikanische Flugzeugbau­programm werde 1941 nur geringe Hilfe bringen und werde nicht vor 1942 dazu führen,England die Herrschaft in der Lust zu geben". Willkie fügte hinzu, daß er schwere und herzerschüt­ternde Verwüstungen in Nordenglands Industriestädten gesehe« habe.

Niemand könne sagen, ob England einen Krieg ohne ameri­kanische Lieferungen gewinnen könne oder nicht, sagte er. Fest stehe aber, daß, wenn England geschlagen werde, die totalitäre« Mächte die Welt kontrollieren würden, und zwar nicht nur ! Europa, sondern auch den größten Teil Afrikas und somit den ! Atlantik. Solcher Bedrohung ausgesetzt, könnte Amerika doch in einen Krieg verwickelt werden. In diesem Falle müßte er allein' kämpfen, was einen großen Unterschied gegenüber jetzt bedeute,' wo England noch kämpfe. Willkie schlug sodann die Annahme' des Englandhilfe-Eesetzes vor unter Beschränkung des Gesetze» auf England, China und Griechenland. Falls sich die ameri­kanische Hilfe als wirkungslos herausstellte, könnte > England zugrunde gehen!

> Willkies Gutachten hat nicht nur in den Vereinigten Staa­ten, sondern vor allem auch in England größtes Aufsehen erregt. In zuständigen englischen Kreisen ist man sich darüber im kla­ren, daß die Worte Willkies keine günstige Beurteilung der Lage jEnglands darstellten. Willkie hat wie Churchill im Grunde

Willkie vor dem Senat