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Amtsblatt des Kreises Ealw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

Anzeigenpreise: Die einspaltige Millimeterzeile oder deren Raum 5 Pfennig. Text-

Millimeterzeile Id Pfennig. Bei Wiederholung oder Mengenabschluß Nachlaß nach Preisliste.

Erfüllungsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold._ _

Nummer 24

Altensteig, Dorimrsteg, den 30. Januar 1941

64. Jahrgang

Der Führer spricht

Berlin, SV. Jan. Heute, am Tag der nationalen Er­hebung, spricht der Führer zum deutschen Volk. Die Redo wird um 16.30 Uhr über alle deutschen Sender Übertrag-».

Im Anschluß an den Abendnachrichtendienst wird die Siede um 20.20 Uhr wiederholt.

Reichsjuftizminister Dr. Gärtner ^

DNB. Berlin, 29. Jan. Reichsminister der Justiz Dr. Eiirt- «er ist in der Nacht zum 29. Januar nach kurzer Krankheit infolge eines Herzschlages verschieden.

Franz Gärtner wurde am 26. August 1881 in Regensburg als Sohn eines Eisenbahnbeamten geboren. Nach Absolvierung des Gymnasiums seiner Vaterstadt besuchte er das Maximilianeum in München, von wo aus er seine juristischen Studien machte. Gürt­ler diente in Regensburg und bestand dann mit hervorragender Note das juristische Staatsexamen. 1909 wurde er in das Justiz­ministerium derusen, wo er bis zum Kriegsausbruch als Per­sonalreferent tätig war. Im Weltkrieg stand Gärtner als Haupt­mann der Reserve an der Front und nahm zuletzt an der Ex­pedition in Palästina teil, wo er als Vataillonskommandeur den Rückzug der ihm anvertrauten Truppen durch das Ostjordanland leitete. Im Jahre 1920 wurde Gärtner wieder in das bayerische 'Justizministerium berufen, dessen Leitung er 1922 übernahm. Mit der Bildung des Kabinetts von Papen wurde Gärtner zum Reichsjustizminister ernannt. 2m Zuge der Durchführung der Reichsresorm übernahm dann Gärtner am 16. Juni 1934 neben dem Reichsjustizministerium auch noch das Preußische Justizmini­sterium, nachdem Justizminister Kerrl zum Reichsminster ohne Geschäftsbereich ernannt worden war.

Staatsbegräbnis für Dr. Gärtner

Beileidsschreiben des Führers an Fra« Gürtner

Berlin, 29. Jan. Der Führer hat für den verstorbenen Reichsjustizminister Dr. Gürtner ein Staatsbegräbnis angeordnet.

Ferner hat der Führer Frau Gürtner in einem Handschreiben feine herzlichste Anteilnahme zum Ausdruck gebracht.

Ritterkreuz für Oberleutnant Zope

Seine bedeutendste Waffentat: Angriff auf dieEmpreß of Britain«

DRV. Berlin, 29. Jan. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh aus Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Eöring, das Ritterkreuz des Eisernen 'Kreuzes Oberleutnant Iope in einem Kampfgeschwader.

, Oberleutnant Jope hat sich im Einsatz gegen Pole», Frankreich stnd England als tapferer Offizier und hervorragender Flugzeug­führer ausgezeichnet. Seine bedeutendste Wafsentat ist der An- Brisf auf die 42 000 BRT. großeEmpreß of Vritain", das zweit- Mößte Schiff der britischen Handelsflotte. Mit zwei Bombenvoll- stressern warf er das Schiff in Brand, so daß Abschleppen er­forderlich wurde; das Schiff wurde später von einem deutschen Unterseeboot versenkt.

Ver ungarische Hönvedniinister beim Führer

Berlin, 29. Jan. Der Führer empfing heute in Gegenwart des Chefs des Oberkommandos der Wehrmacht, Generalfeldmarschall Keitel, in der Neuen Reichskanzlei den ungarischen Honved- jninister Vitez Karl von Vartha. Eine Abteilung der Wehrmacht «erwies bei der An- und Abfahrt die militärischen Ehren­bezeugungen.

Melaxas plötzlich gestorben

Belgrad, 29. Jan. Der griechische Ministerpräsident Metaxas ist am Mittwoch früh 8.99 Uhr an einem Herzschlag gestorben.

Johann Metaxas war im griechisch-türkischen Krieg 1897 im Eeneralstab in Thessalien tätig und nahm von 1899 bis 1902 an den Lehrgängen in der Kriegsakademie in Berlin teil. Nach­dem er infolge Meinungsverschiedenheiten mit Venizelos bei Kriegsausbruch kurz aus der griechischen Armee ausgeschiedsn war, wurde er 1915 reaktiviert und zum Chef des Generalstabes ernannt. Bald darauf wurde er jedoch wieder verabschiedet und arbeitete in der Verbannung in Italien für die Wiedererrich­tung der Monarchie. Als Führer der monarchistischen Partei wude er 1926 Verkehrsminister und nach der Rückkehr von König Georg im Jahre 1936 Ministerpräsident. Durch einen Staatsstreich machte er am 4. August 1936 Griechenland zum autoritär regier­ten Staat. Er hat sich um die Einigung Griechenlands große Verdienste erworben, fiel jedoch den englischen Earantieverspre- chen zum Opfer, was den Krieg mit Italien nach sich zog.

Koryzis Nachfolger von Metaxas

. Athen, 29. Jan. Nach dem Ableben von Metaxas hat Kory - tzis das griechische Ministerprästdium übernommen.

Wieder kriegswichtige Ziele in London angegriffen

Der deutsche Wehrmachtsbericht

!

U-Boot versenkte 11 5ÜÜ BRT. Kriegswichtige Ziele i» ! London erfolgreich angegriffen. Ein Handelsschiff von Fernkampfflugzeugen versenkt, zwei weitere schwer beschädigt ,

DNB Berlin, 2g. Jan. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Ein Unterseeboot versenkte 11 560 BRT. feindlichen Han­delsschiffsraumes.

Im Zuge der bewaffneten Aufklärung griffen s gestern einzelne Kampfslugzeuge kriegswichtige Ziels in London mit Spreng- und Brandbomben erfolgreich an. Außerdem wurden Treffer aus Bahnanlagen einer Stadt in ! Ostengland erzielt. !

Im Seegeüiet westlich Irland versenkten Fernkampf­slug z e u g e ein feindliches Handelsschiss von 4666 BRT. ! und beschädigten zwei weitere Handelsschiffe schwer. Fern- ! kampfartilleriedes Heeres beschoß erneut kriegswich- ^ tige Ziele inSüdostengland. -

Der Feind flog am gestrigen Tage und in der vergangenen ! Nacht weder in das Reichsgebiet noch in die besetzten Ge- ! biete ein. ^

Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. >

Der italienische Wehrmachtsbericht

!

Wichtige Stellungen an der griechischen Front erobert. j Lebhafte Tätigkeit der italienischen Luftwaffe in Griechen- ! land. Panzerangriff in der Cyrenaika abgewiesen. Den Feind an der Keniafront zum Rückzug gezwungen. Sechs feindliche Flugzeuge abgeschossen.

DNB Rom, 29. Jan. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:

Au der griechischen Front haben «ns Kämpfe von örtlicher Bedeutung in den Besitz wichtiger Stellungen gebracht, wobei Gefangene gemacht und Massen erbeutet wurden. Unsere Luft­waffe hat in de» verschiedenen Abschnitten aktiv eingegrisfe» und hat des weitere» Fahrstraßen sowie feindliche Stellungen, Batterien und Truppen ununterbrochen bombardiert. Ferner wurden militärische Ziele in Saloniki sowie die Eisenbahnstrecke ! »ach Athen schwer getroffen. Im Lustkampf wurden fünf feind- ! kiche Flugzeuge abgeschosfen, zwei eigene Flugzeuge find nicht j znrückgekehrt. !

In der Cyrenaika wurde südlich von Derna ein An- ! griff einer feindlichen Panzerdivision von unseren Truppen ab- !

Weltbild (M). !

Ungarns Houvedminister am Ehrenmal >

Der ungarische Houvedminister Vitez Vartha legte zum Gedenken! ! an die Gefallenen am Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz! > nieder. Nach der Kranzniederlegung nahm der ungarische East den Vorbeimarsch des Wachbataillons ab (unser Bild).

gewiesen, die dem Gegner beträchtliche Verluste verbrachten. Ab^ teilungen unserer Luftwaffe haben feindliche kleinere Panzer-s abteilungen, Lastkraftwagen und Truppen unaufhörlich mit Vom ^ ben und ME-Feuer belegt. Unsere Kampfflugzeuge haben stH durch ihren unermüdlichen heldenhaften Einsatz ausgezeichnet.

2n Ostafrika wurde ein feindlicher Angriff im Abschnitt, von BaIlabat abgewiesen. An der Keniafront haben »n-s sere Truppen den Feind wiederholt angegriffen und ihn zun» Rückzug gezwungen. Unsere Fliegerverbände haben feindlich» Lastkraftwagen und Truppen wirksam bombardiert. Englisch» Flugzeuge haben Angriffe auf Asmara unternommen, «hn» Schaden anzurichten Ein englisches Flugzeug, das Eingeboren» in einer Ortschaft in Somaliland mit Maschinengewehren b«^ schoß, wurde von unserer Luftabwehr abgeschossen.

Unterseeboot »Triton" verloren

Stockholm, 29. Jan. Die britische Admiralität hat laut Reuter eine Mitteilung veröffentlicht, wonach das U-Voot »Triton" überfällig ist und als verloren betrachtet werden muß.

Das U-VootTriton" wurde im Oktober 1937 als erstes eine» neuen Typs vom Stapel gelassen. Es hatte eine Wasserver-s drängung von 1090 Tonnen und eine Besatzung von 80 Mann.

Englische Schiffsverluste säst verdoppelt

Stockholm, 29. Jan. Nach dem amtlichen Bericht der britische» Admiralität betragen die Schijjsverluste für die Woche, die ams 19. Januar endet, 58 212 Tonnen. Dem gleichen Bericht zufolge^ beliefen sich die Gesamtvcrluste in der Vorwoche nur auf 30 226 Tonnen.

Erfahrungsgemäß bleiben die von der britischen Admiralität angegebenen Zahlen weit hinter den tatsächlichen Verlusten zu­rück. Dazu kommt, wie gerade in der letzten Zeit in amtliche, Verlautbarungen immer wieder behauptet wurde, daß die de» britischen Marine zugefügten Verluste von Woche zu Woche ge», ringer geworden seien Nun muß sich die britische Admiralität unter dem Druck der Tatsachen selbst dementieren und zugebe», daß die erlittenen Verluste tn der Berichtswoche sich gegenüber der Vorwoche fast verdoppelt haben. Das läßt wirklich tief blicken!

Opfer der deutschen Blockade

Verlsst »o« 638 Schiff»»

Stockholm, 29. Jan. Der britische Seerettungsdienst hat, wis dieTimes" mitteilt,das anstrengendste Jahr der 117 Jahr« seines Bestehens hinter sich". Aeber 2000 Seeleute seien von K3S Schiffen gerettet worden, die dem deutschen Handelskrieg zu« Opfer gefallen find.

Wie die schwedische Morgenpresse meldet, werden zwei größer« schwedische Motorschiffe vermißt. Es handelt sich dabei um den im Eigentum der Svenska-Amerika-Mexiko-Linir» stehenden 4575-VRT.-DampferSturehslm" und den der Reede­rei AG. Nordstjernan gehörenden 3759-BRT.-DampserValpa­raiso". Beide Schisse waren für England im Transatlantikver- kehr eingesetzt.

Die führende jugoslawische Reederei, der Split« jugoslawisch« Lloyd, hat beantragt, seine beiden FrachtschiffeIvo Racic" (3723 BRT.) undJzgled" (4338 BRT.) au- dem Schiffahrts- register zu streichen, da sie als verloren gelten müssen. Beide Schiffe standen inenglischenDienften.

Don englischen Seestrettkrasten verschleppt

Wieder für die französische Bevölkerung bestimmte Lebens-

mittelladungen von den englischen Seeränber» geraubt

Madrid, 29. Jan. Die spanische amtliche EFE-Ngentur melde» aus Lissabon, daß verschiedene französische Handels­schiffe von den englischen Seestrcitkrästen in letzter Zeit auf­gebracht worden find. So sei der DampferZantal" aus Mar­tinique mit einer Ladung von 1,5 Millionen Liker Rum an Bord' in Gibraltar eingebracht worden. Die Ladung sei unter den Sol­daten der Garnison verteilt worden. Weitere zwei Frachter, Mary Märizy" undLes Eemeux", mit Lebensmitteln anVord seien ebenfalls aufgebracht worden. Die Lcbensmittel- ladungen, bestehend aus u. a. 5 Millionen Eiern. 4800 Kisten Apfelsinen, Tee und einer großen Menge Stockfische für die französische Bevölkerung bestimmt, seien ebenfalls von der eng­lischen Behörde beschlagnahmt worden. Schließlich seien die fran­zösischen DampferJoseph Dcchamel" und ein anderer Dampfer ohne nähere Namensangabe nach' Großbritannien verschleppt worden. Der gleichfalls beschlagnahmte DampferCharles Plu-> mier" solle in einen Hilfskreuzer in englischen Diensten vcnvan- delt werden. i