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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Ealw und Sreudenstadt

Ag. Gewalt 321.

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Nummer 17

Altensteig, Mittwoch, den 22. Januar 1941

64. Jahrgang

3m Zeichen »er neuen ZnsammenNunst

»Eiserne Festigkeit des deutsch-italienischen Blocks" Un­terstreichung der vollen llebereinstimmung der beiderseitigen Auffassungen

Rom. 21. Jan. In riesigen Lettern gibt die italienische Presse die neuerliche Zusammenkunft des Führers mit dem Duce ve­rkannt. die allenthalben als der eindeutige Beweis für die un­lösbare Verbundenheit der in engster Waffenbrüderschaft ver­einten befreundeten-Völker begrüßt wird Die Presse macht sich zum Dolmetsch dieser Gefühle, indem sie in ihren über die ganze ,beite gehenden Ucberschriften diese deutsch-italienische Waffen- ibrüderschaft sowie die volle llebereinstimmung der Auffassungen ,der beiden Führer in allen Fragen unterstreicht.

! Die fünfte Begegnung der beiden Führer der Achse seit Kriegs- »eajnn hat, ryieE i o r n a l e d' I t a l i a" feststellt, oie bewaff- zine Solidarität der beiden Völker der Achse erneut vor aller Welt bekundet und zugleich allen Illusionen des Feindes den Garaus gemacht, um so mehr, als sich, wie das Blatt hervorhebt, diese Begegnung zu einer Zeit vollzog, da deutsche Stukas an der .Seite der italienischen Fliegerkamcraden mit ihrem so erfolg­reichen Angriff gegen Malta und Englands Stützpunkte in Aegypten eine allen verständliche Sprache sprechen.

AuchM essaggero" betont, daß die neue Begegnung zwi­schen dem Führer und dem Duce unter dem Zeichen des Sieges vor sich ging und daß die Heldentaten der Luft- und Scestreit- kräste der beiden befreundeten und verbündeten Länder in ihrem Kampf gegen das einstürzende britische Imperium im Mittelmeer jwie im Atlantik den triumphalen Hintergrund des Bildes der historischen Begegnung abgeben. Niemand diesseits und jenseits Hes Ozeans könne an der eisernen Festigkeit des deutsch-italieni­schen Blockes zweifeln.

Mussolini und Hitler haben in einer neuen Zusammenkunft die absolute Gleichheit der deutsch-italienischen Gesichtspunkte be­kräftigt, erklärt der MailänderP o p o l o d' 2 t a l i a" in sei­ner Schlagzeilenüberschrift zu der geschichtlich denkwürdigen Ve­rsprechung zwischen den Führern der beiden Revolutionen.

- DerC u r ri cre d e lla Sera" hebt hervor, daß sich ZK, Brechungen im Geiste der herzlichen Freundschaft d- beid-nVök- H vollzogen und daß in allen Fragen e--, vollkommene Ein- ,hell,giert der Ge,rchtspunkte besiehe, Gesetz des Handelns sei immer w den Händen des 8^ ^xrs und des Duce. Churchill, der ssich erngebrldet^ habe- Gesetz im Mittelmeer für sich ge­

wonnen zu ,^'en, müßte anerkennen, daß die Lage im Mittel-

-N-Ä für die englischen Streitkräfte nunmehr in Frage gestellt HA. Die Begegnung der beiden Führer sei in diesem Augenblick mehr denn je ein Ansporn für den Glauben der beiden Völker und eine Stärkung, daß der Glaube felsenfest sei ^ Der Duce und der Führer prüften die internationale Lage im Geiste de; Achsc^ schreibt dasRegimr Fascista". Die Begegnung sfei ein neuer höchst bedeutungsvoller Augenblick in dem jetzigen Kratzen Geschehen. Die Zusammenkunft habe in einer für das Vollendete Scheitern der feindlichen Spekulationen bezeichnenden Stunde stattgefunden. Diese Spekulationen hätten die deutsch- italienische Waffenbrüderschaft nur noch stärker gefestigt.

Der Duce ist nach der Zusammenkunft mit dem Führer am Dienstag vormittag in Begleitung des Außenministers Graf Ciano wieder in die italienische Hauptstadt zuriickgekehrt.

Starke Beachtung der Zusammenkunft Führer-Duce i» den europäischen Hauptstädten

Berlin, 21. Jan. Das erneute Zusammentreffen des Führers mit dem Duce hat in allen europäischen Hauptstädten größte Be­achtung gefunden.

InBu 0 apest wird die Begegnung zwischen Adolf Hitler und Benito Mussolini, die das Bild der Dienstagmorgen-Presse be­herrschen, als eine neue unmißverständliche Demonstration der Solidarität der Achse und damit als eine klare Widerlegung der britischen Propaganda-Versuche bezeichnet.

Auch in Jugoslawien hat das erneute Treffen oer beiden führenden Männer Deutschlands und Italiens starke Aufmerk- lfamkeit hervorgerufen. Die Begegnung wird von derPolitika" an erster Stelle in großer Aufmachung veröffentlicht. Das Blatt Hebt in der Schlagzeile die Mitteilung aus dem Communiquv !hervor, wonach volle llebereinstimmung über alle Fragen erzielt sworden sei, sowie der Satz, daß die Begegnung wiederum im Geiste herzlichster Freundschaft verlaufen sei.

In der schwedischen Presse findet die erneute Zusammen- jkunft ebenfalls die größte Beachtung.Stockholms Tidningen" ^bezeichnet die Besprechung des Führers und Mussolinis als eine eingehende Prüfung der aktuellen Lage.

Die belgischeOeffentlichkeithatdie Mitteilung über das jüngste Zusammentreffen zwischen dem Führer und dem Duce mit größtem Interesse zur Kenntnis genommen. Die Presse veröffentlicht die kurze amtliche Verlautbarung über das Zusam­mentreffen der beiden Staatsmänner an hervorragender Stelle und weist unter großen Schlagzeilen darauf hin. daß die Begeg­nung Adolf Hitlers mit Mussolini der Ausdruck der herzlichen Freundschaft und der engen Kampfverbundenheit zwischen den beiden Achsenmächten sei. Die Bläter heben ferner die in allen 'Fragen erzielte llebereinstimmung hervor und ferner die Tat» lache, daß die Zusammenkunft in Gegenwart der beide» Außen­minister Deutschlands rnd Italiens stattaefunden bat.

Ununterbrochene Angriffe der deutschen Luftwaffe

Der deutsche Wehrmachtsbericht

Bewaffnete Aufklärung bis zu den Orkneys Zwei Voll­treffer auf Dampfer Flugplätze auf Malta erneut au­gegriffen.

DNV Verlin, 21. Jan. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Die deutsche Luft» sfe setzte am 2V. Januar trotz ungün­stiger Wetterlage die bewaffneteAufklärnng über dem britischen Raum bis zu den Orkneys fort und belegte dabei mehrere kriegswichtige Ziele erfolgreich mit Bombe«.

Außerdem erzielten Kampfflugzeuge zwei Volltreffer schweren Kalibers auf einem Dampfer und beschädigten ei« weiteres Handelsschiff durch Bombentreffer. Das am 20. Ja­nuar als stark beschädigt gemeldete Handelsschiff von 80V0 BRT. wurde einwandfrei als sinkend beobachtet.

Einzelne deutsche Kampfflugzeuge griffen auch gestern Flugplätze auf Malta an.

Von den Kampfhandlungen in der Nacht zum 2V. Januar kehrten drei eigene Flugzeuge nicht zurück.

Der italienische Wehrmachtsberichl

Griechische Flottenstützpunkte heftig bombardiert Fünf - feindliche Flugzeuge abgefchossen.

Rom, 21. Jan. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Diens­tag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An dergrie­ch i schon Fkünt die übliche Spähtrupp- und Artillerietätig- keit

' Verbände unserer Luftwaffe haben griechische Fiotten stützpunkte heftig bombardiert. Es wurden Hafen­anlagen und Dampfer wirksam getroffen. Ferner wurde» Ortr schäften und Truppenzusammenziehungen, sowie Nachschubkolon­nen mit Bomben angegriffen. Unsere Bomber haben im Kampf mit feindlichen Jägern vier feindliche Flugzeuge abgeschossen. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. Die Besatzung ist wie beobachtet werden konnte mit dem Fallschirm ab­gesprungen.

' Der Feind hat einen Einflug auf Valona unternommen, ohne Schaden zu verursachen. Unsere Jagdflieger haben bei so­fort aufgenommener Verfolgung ein feindliches Vlenheim-Flug- zeug brennend abgeschossen.

In der Cyrenaika gesteigerte Artillerietätigkeit um Tobruk und feindliche Fliegertätigkeit über Tobruk, wobei einiger Sach­schaden angerichtet wurde. Opfer sind nicht zu beklagen. Unsere Luftwaffe hat feindliche Stellungen und Stützpunkte zu wieder­holten Malen mit Bomben belegt.

In Ostaf r"i k a an der Sudan-Front kämpften unsere Abtei­lungen gegen feindliche motorisierte Kolonnen. Sie wurden von unseren sofort eingreifenden Jagdfliegern unterstützt. Der Feind erlitt empfindliche Verluste. Aus strategischen Gründen sah sich das Kommando zur Räumung von Kassala veranlaßt. Abtei­lungen unserer Luftwaffe haben Eisenbahnzüge bei Tehilla (Su­dan) und feindliche Kraftwagen an verschiedenen Stellen im Su­dan mit Bomben belegt.

Der Feind unternahm einen Einflug auf Negelli und aus

Oboch (Galla Sidama), wobei nur in Negelli Schaden vernrsaiHs wurde.

Ein Flugplatz auf Kreta wurde mit Bomben und Maschine»^ gewehrfeuer angegriffen. Es wurden Brande und Zerstörung«« beobachtet. In der Nacht zum 21. Januar unternahm der Feind einen Einflug gegen Catania, wobei einiger Schade» verursacht wurde. Opfer sind nicht zu beklagen.

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Bomben auf griechische Flottenstützpunkte

DNV Rom. 21. Jan. Die im italienischen Wehrmachtsbericht erwähnten erfolgreichen Luftangriffe auf griechische Flottenstütz­punkte galten, wie die Kriegsberichterstatter der römischen Abend­blätter melden, vor allem dem Hafen von Athen, der in zwei aufeinanderfolgenden Wellen von schweren italienischen Bombern angegriffen wurde.

Die erste Formation unter Führung von Hauptmann Moggi, der vor zwei Wochen über Saloniki mit drei Maschinen einen siegreichen Luftkampf gegen 17 feindlich Jäger bestand, griff zwei im Hafen von Leotos liegende rund 10 000 Tonnen große Dam­pfer an, die ebenso wie die Hafenanlagen durch Volltreffer schwer beschädigt wurden. Vergeblich versuchten sechs Gloster, die Aktion derAlcioni" zu vereiteln, die ohne Verluste zu ihren Stützpunkten zurückkchrteu.

Noch wesentlich schwieriger gestaltete sich die Aufgabe der eine halbe Stunde später unter Füyrung von Hauptmann Ballett» eintreffendenAlcioni"-Formation, die sich zunächst einiger feind­licher Jäger erwehren mußte, von denen einer abgeschossen wurde, bevor sie über dem Kap Themistocles zum Angriff auf vier am Südeingang des Hafens vor Anker liegende Dampfer übergehen konnte. Auch hier gelang cs den italienischen Bombern, die feind­lichen Ziele wiederholt zu treffen und ihre Aufgabe erfolgreich zu lösen.

Inzwischen waren die feindlichen Jäger auf 22 Maschinen an­gewachsen, die nunmehr zum Angriff auf die fünf italienischen Bomber übergingen und dabei das Glück hatten, sogleich einen von ihnen außer Gefecht zu setzen. Die Vergeltung ließ aber nicht lange auf sich warten, und in kurzer Folge wurden zwei Kloster abgefchossen, die brennend abstürzten, worquf die vier Alcioni" ungefährdet ihren Heimflug antreten konnten. ..

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Brutaler Raub von Lebensmittel« und Arzueien

Französische Presse brandmarkt die Ausbringung der Mendoza"

DNV Paris, 21. Jan. Die Aufbringung des französischen Dam­pfersMendoza" durch einen englischen Hilfskreuzer wird in der französischen Presse als eine ebenso gemeine wie ungerechtfertigt« Handlung gebrandmartt. Die Umstände, unter denen diese Auf­bringung erfolgte, so schreibt derPetit Parisien", seien geradezu widerlich. Besonders auf moralischem Gebiet habe Frankreich allen Grund, entrüsteten Protest einzulegen. England habe sehr wohl gewußt, daß dieMendoza" mit Lebensmitteln und Arz­neien für Frauen und Kinder des unbesetzten Gebietes unter­wegs war. Es habe gewußt, so schreibt das Blatt, daß diese La­dung vom amerikanischen Roten Kreuz stammt» und daß alle Garantien hinsichtlich der Verteilung unter de» Kontrolle des Roren Kreuzes gegeben waren. Die Beschlagnahm» «sei darum ebenso ungerechtfertigt, wie brutal und gemein.

Deutscher Offizier iu Bukarest erschösse«

Bukarest, 21. Ja». 2u der Nacht vom 18. zum 10. Januar wurde in Bukarest ein deutscher Offizier in Uniform auf der Straße ohne jede Veranlassung durch einen Ausländer hinterrücks angeschosfen. Der Offizier ist unmittelbar darauf seinen Ver­letzungen erlegen.

Der sofort flüchtende Täter wurde durch das umsichtige Ver­halten eines Taxi-Chauffeurs und rumänischer Offiziere und Po­lizeibeamter sowie deutscher Offiziere bald festgenommen. Die Ermittlungen über das Motiv des Anschlages, die in eine be­stimmte Richtung weifen, stehen vor dem Abschluß.

Sofort nach Bekanntwerden des Attentats Hat General Anto- nescu den deutschen Gesandten davon verständigt, daß er die standrechtliche Erschießung des Mörders angeord­net habe, die ausgcfiihrt werden soll, wenn die Vernehmungen des Mörders beendet sind. General Antonescu hat außerdem so­fort zehn angesehene M i t g l i e d e r d e r griechischen Kolonie verhaften lassen, da der Täter nach der ersten Untersuchung als griechijcherVolksange höriger z« betrachten ist, der mit einem türkischen Paß nach Rumänie« «ingercist ist.

In der rumänischen Hauptstadt hat das Attentat eine groß« Erregung hervorgerufen. Die Vukarester Bevölkerung und vor allen Dingen die rumänischen Legionäre sind erbittert über l iefe»

Attentat an einem deutschen Offizier und sehen dahinter M Hand des englischen Secret Service. Die Studentenschaft »»« Bukarest hat das in einem Flugblatt ausgedrückt, worin sie «tt aller Schärfe die Bestrafung der an der Ermordung des deutsche» Majors Schuldigen fordert und darauf hinweist, daß Major Döhring auf Befehl Englands durch einen Agenten des I» telligence Service auf den Straßen der rumänischen Hauptstadt meuchlings ermordet worden sei. Kundgebungen der Legonär« und der Studenten vor der deutschen Gesandtschaft und vor de» Ministerpräfidium drückten die Sympathie und das Zusammen­gehörigkeitsgefühl mit Deutschland wie auch dieErbittern»A gegen den Meuchelmord aus.

Ritterkreuz für Major Holziuger

DNB Berlin, 21. Jan. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorschlag des Oberbefehlshabers des Heeres, Eeneralfeldmarschall von Brauchitsch, das Ritterkreuz« des Eisernen Kreuzes verliehen an Major Holzinger, Ba- taillonskommandeur in einem Gebirgsregiment.

Major Holzinger war Führer des UnternehmensWildente", das zur Wegnahme der norwegischen Halbinsel Hemnes bei Nk» und damit znr Freimachung des Vormarsches von Süden he« führt«. ^