solche auch ) um einen i um epide- )er Befürch- ausbreiten ie Zeit ver- gen in der erkbar ma­ll nn, Calw, lckerei, Calw.

^«dGdvk!^

rn,

siag. Zinn Altwaren

mit

koilNKN

vkung,

oiksn

HH»ll»

>eim Lamm, insch abgeholt, beten

ef. 45.

rbeittt

l. WM.

lcher

lernstt. 27.

SM

MM

MM.

Nr. 181. Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw. 90. Jahrgang.

Erscheinungsweise: 6 mal wöchentlich. Anzeigenpreis: Im Oberamts­bezirk Calw für die einspaltige Borgiszeile 10 Pfg.. außerhalb desselben 12 Pfg.. Reklamen 25 Pfg. Schluß für Znserarannahme 10 Uhr vormittags. Telefons.

Freitag, de» 6 August ISIS.

Bezugspreis: In der Stadt mit Trägerlohn Mk. 1.25 vierteljährlich. Post­bezugspreis für den Orts- und Nachbarortsverkehr Mk. 1.20. im Fernverkehr Mk. 1.30. Bestellgeld in Württemberg 30 Pfg.. in Bayern und Reich 42 Pfg.

Warschau und Jwangorod erobert.

Die Lage auf den Kriegsschauplätzen. I

Der Siegeszug im Osten.

Wenn unsere Feinde auch noch so sehr versuchen, die Bedeutung des Festungsgebiets von Warschau zu verkleinern in dem Augenblick, in dem die Russen gezwungen sind, es den Heeren der verbündeten Zen-' tvalmächte zu überlassen, sie können im höchsten Fall ihre täglich belogenen Volksgenossen weiter betrü­gen. wir wissen,' das; diese kläglichen Vertuschungs­versuche, die sich nicht scheuen, aus dem allgemeinen Rückzug des russischen Heeres gar noch einen strate­gischen Erfolg zu konstruieren, weiter nichts sind als der Ausfluß höchster Angst vor dem herannahenden Schicksal. In Wirklichkeit wissen die Allierten natür­lich nur zu gut, was der Fall Warschaus und Iwan- i gorods, und damit die Aufgabe ganz Polens für die Russen bedeutet. Mit Warschau ist das gewaltigste Bollwerk Rußlands gegen die Zentralmächte ge­fallen, die ganze Weichselstellung der Russen ist da-' durch unhaltbar geworden, abgesehen von der Bedeu­tung des Besitzes der polnischen Hauptstadt als Zen­trum von Handel und Industrie, und als wichtigster! Knotenpunkt der westrussischen Bahnen. Die Besetz­ung der beiden Weichselsestungen setzt aber nun auch die verbündeten Heere der Zentralmächte in die Lage, in breiter Front nach Osten vorzugehen und! außerdem noch namhafte Truppen nach andern Tei-! len des Kriegsschauplatzes abzugeben. Wir werden' nun in den nächsten Wochen das großartige Schau- > spiel der rücksichtslosen Verfolgung des russischen! Hauptheeres zu erwarten haben, das noch besonders ^ dramatische Momente verheißt infolge der jetzt noch nicht zur Geltung kommenden bedeutungsvollen Be-! wegungen der deutschen Heere am Narew und der! Armee Below gegen Dünaburg. Besonders letztere! macht täglich die bewundernswürdigsten Fortschritte und ist nun schon in die Gegend BenutzeBirschi Onisky gekommen, die etwa noch 60 Kilometer von der Düna entfernt ist. Bemerkenswert ist auch die Meldung, daß unsere Vorhuten den oberen Bug bei WladimirWolynsk überschritten haben. Es scheint also, daß die Front der Verbündeten zwischen Weich­sel und Bug nun nach Nordosten vorgeschoben wird, um das abziehende russische Hauptheer in der Flanke anzugreifen. Wie energisch die Umgehungsbeweg- ungen sowohl gegen die Düna als auch die Flankie­rungsmanöver am Bug betrieben werden, beweist die Mitteilung der obersten Heeresleitung, daß bei­derseits große Kavalleriem-assen angesetzt wurden, denen die Russen nicht standzuhalten vermochten.

Nichts charakterisiert die Auffassung der russi­schen militärischen Kreise bester als die Maßnahmen, die die Militärorgane in den nach ihrer Meinung in den Bereich der militärischen Operationen gelangen­den Bezirken treffen. Die Behörden in Dünaborg haben angeordnet, daß die gesamte nicht ansässige Bevölkerung den Bezirk Dünaburg innerhalb 5 Ta­gen zu verkästen haben. Die Zivilbehörden siedeln schon in den Festungsbezirk Reval über; diese Fest­ung, die doch wahrlich noch weit vom Operations­gebiet weg liegt, wird für die Belagerung verpro­viantiert. und sogar den verbündeten Ausländern wird der Aufenthalt daselbst verboten. Die Festung Kowno wird von der Zivilbevölkerung geräumt da die Deutschen in den letzten Tagen in bedrohlichem Umfang näher gekommen find, und es ihnen ge­lungen ist, mit Hilfe ihrer artilleristischen Ueber- legenheit die bedeutenden Geländeschwierigkeiten zu überwinden, schreibt die russische Presse. Es fei mit

der vollständigen Einschließung der Festung zu rech­nen. So vollzieht sich denn auf der Riesenfront MitauPoniewiezKownoLomshaWarschau JwangorodLublinSokal ein in der Kriegsge­schichte unerhörter Einschließungskämpf, dessen erste wichtige Etappe durch die Wegnahme der Linie WarschauJwangorod schon erreichst ist, und der darauf berechnet ist, das russische Heer auf seinem Rückzug nirgends mehr zum Stillstand oder einem Gegenstoß kommen zu lasten. Es ist nicht anzuneh­men, daß das russische Hauptheer imstande sein wird, am Bug nochmals standzuhalten, da die am Narew eingesetzten deutschen Streitkräfte schon im Begriff stehen, gegen den nördl. Flügel der Buglinie vorzu­gehen. Man kann sich denken, welche enormen menschlichen und materiellen Werte bei einem sol­chen Kesseltreiben für die Rüsten verloren gehen, so- daß das russische Heer, falls es ihm doch noch ge­lingen sollte, in der Richtung BrestLitowsk sich der völligen Umklammerung zu entziehen, doch Monate brauchen wird, um wieder einigermaßen, materiell wie moralisch, in der Lage zu sein, sich in Unterneh­mungen mit den Zentralmächten einzulasten. Dann aber hätten wir die polnischen Festungen zur Ver­fügung. die uns andere Dienste leisten werden als unfern Feinden, die angesichts der deutschen Artil­lerieüberlegenheit nicht wagten, ihre Festungen zu halten. Bis dahin aber können andere Entschei­dungen ein Wiedereintreten Rußlands in den Kampf schon nutzlos gemacht haben.

Vorerst wird zwar noch von allen Seiten ein Aushalten bis zur Niederringung der Zentralmächte gepredigt, und da unsere Feinde keine positiven An­haltspunkte für die angeblichen guten Aussichten auf dieses Ziel haben, so werden eben Beweismittel geschaffen. Man sagt, die Zentralmächte werden sich verbluten und wirtschaftlich ruinieren, dann brauche man sie gar nicht militärisch zu besiegen, der Vier­verband werde stets mehr Soldaten und Kriegsma­terial haben, daß aber die Heere der Verbündeten gar nicht gesonnen sind, diesen in weite Ferne gerück­ten Zeitpunkt zu erwarten, das zeigen sie jetzt mit ihren Schlägen gegen Rußand, und das werden sie wohl auch bald anderswo zeigen.

In seiner Hilflosigkeit hat der Vierverband sich nun mit aller politischen Macht auf den Balkan ge­stürzt. Es wird gedrahtet, die Ententemächte hätten einen Schritt in Athen gemacht, der bezwecke, die Balkanfrage so zu regeln, daß man auf die Möglich­keit eines Mitwirkens aller Balkanstaaten auf der Seite der Vierverbandsmächte hoffen könne. Ob ge­rade Griechenland der richtige Ort für die Entente war, an dem sie Aussicht haben, ihre Versprechungen an den Dummen zu bringen, möchten wir füglich nach den Gewalttätigkeiten, unter denen der griech­ische Handel zu leiden hat. bezweifeln. Von Bulga­rien hört man, daß es gegenüber Serbien eine im­mer drohender werdende Sprache annimmt, und daß man mit dem Vorgehen gegen Serbien immer be­stimmter rechnet, da Serbien keineswegs gesonnen sei, sich dem Willen der Entente zu fügen. Rumä­nien aber haben die Zentralmächte jetzt anscheinend gezeigt, daß es auch ohne Gefolgschaft diesesVer­bündeten" vorwärts geht; es spürt jetzt die Folgen seiner schwankenden Haltung. Es braucht Geld und kann den Ueberschuß seines Getreides nicht los wer­den. da man weder in Deutschland noch in Oester­reich-Ungarn Lust hat, jetzt noch etwas zu kaufen.

So können wir 8er Entwicklung der Dinge ruhig entgegensehen, und unsere Hoffnung auf den end­

gültigen Sieg, für den die Einnahme der polnischen Hauptstadt uns eine gute Vorbedeutung sein soll, können uns auch nicht die geheimnisvollen Mel« düngen von einer Konferenz in Calais nehmen, die einesensationelle Wendung" der militärischen Lage vorbereitet habe, die bald eintreten werde. Die Mailänder Presse behauptet, Rußland werde durch Rumänien marschieren, um so eine Verbin­dung mit Italien und Serbien herzustellen, andere suchen das Heil in einer Beteiligung Italiens an der Westfront und an den Dardanellen. Bis jetzt besagen uns diese Kombinationen nur. daß die Entente aus der Fassung gekommen ist.

O.

Die deutsche amtliche Meldung.

(WTB.) Großes Hauptquartier, 5. Augnst. lAmtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. In den Vogesen ist am Lingekopf und südlich der Kampf von neuem entbrannt. Sonst keine Ereignisse von Bedeutung.

Oe st liche ^Kriegsschauplatz. In Kur­land und Samogitien schlug unsere Kavallerie die russische bei Lenaize, Birshi und Onikschty aus dem Feld. Hiebei und bei den Kämpfen östlich von Ponie­wiez wurden gestern und vorgestern 2225 Russen, da­runter 10 Offiziere gefangen genommen. Die Ar­meen des Generals v. Scholz und v. Eallwitz blieben unter heftigen Kämpfen in weiterem Vordringen gegen die Straße LomshaOstrowWysztow. Tap­fere und verzweifelte Gegenstöße der Russen beider­seits der Straße OstrowRozan waren wirkungslos. 22 Offiziere, 4840 Mann wurden zu Gefangenen ge­macht, 17 Maschinengewehre erbeutet.

(WTB.) Großes Hauptquartier. 5. August.

Die Armee des Prinzen Leopold von Bayern durchbrach und nahm gestern und heute Nacht die äußere und innere Fortlinie von Warschau, in der die russischen Nachhuten noch zähen Widerstand lei­steten. Die Stadt wurde heute vormittag durch unsere Truppen besetzt.

Südöstlicher Kriegsschauplatz. Bei und nördlich Jwangorod ist die Lage unverändert. Zwischen oberer Weichsel und Bug wird die Verfol­gung fortgesetzt. Oestlich des Bug rückte deutsche Ka­vallerie in WladimirWolynsk ein.

Oberste Heeresleitung.

Der österreichisch-ungarische Tagesbericht.

(WTB.) Wien, 5. Aug. Amtliche Mitteilung vom 5. Aug., mittags. Russischer Kriegs­schauplatz. Die lange Reihe von Erfolgen, welche die Verbündeten seit der Maischlacht am Dunajec, in Galizien, in Süd- und Nordpolen und in den Ost­seeprovinzen errungen haben, wurde durch die Be­sitznahme von Jwangorod und Warschau gekrönt. Gestern haben unsere Truppen Jwangorod besetzt. Heute sind deutsche Truppen der Armee des Prinzen Leopold von Bayern in die Hauptstadt von Russisch- Polen eingerückt. Zwischen Weichsel und Bug dringen die beiden Verbündeten unter Versolgunqskämpsen gegen Norden vor. Oesterreichisch-ungarische Rei­terei hat Ustilng. die deutsche Wladimir-Wolinsky erreicht. Sonst blieb die Lage unverändert.

Italienischer Kriegsschauplatz. An der Tiroler Front kam es in der Gegend des Kreuz­bergsattels zu größern Kämpfen. Ein gestern morgen begonnener Angriff von mehreren Bataillonen des italienischen Infanterieregiments Nr. 9 geqen die Nemes-Alp (nordöstlich des Kreuzbergsattels) krach