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Nr. 284

Koloniallechnische Arbeitstagung des DD 3.

! Sn Anwesenheit von Nrichsminister Dr. Todt, General § Ritter von Epp und Gauleiter Murr

! Stuttgart, 2. Dez. Der Verein Deutscher Ingenieure im NS.- SSund Deutscher Technik eröffnete am Montag im Stadtgarten- taal seine erste tropen- und kolonialtechnische Arbeitstagung. Ziel und Zweck dieser Tagung ist, den gegenwärtigen Stand un­serer technischen Kenntnisse und ihre praktische Anwendung auf »ie Technik in den Tropen darzustellen, den Austausch von Er­nährungen darüber zu ermöglichen und zu zeigen, dag die deut­schen Ingenieure in den letzten 20 Jahren sich auf die ihrer künf­tig in den Kolonien harrenden Aufgaben wohl vorbereitet haben.

Der Tagungsleiter, Dr.-Jng. H. Schult-Essen, konnte be­grüßen: die beiden Schirmherrn der Tagung, den Leiter des Hauptamts für Technik der NSDAP., Reichsminister Dr.-Jng. Todt, den Reichsleiter des Kolonialpolitischen Amtes der NS.- DAP., Reichsleiter Reichsstatthalter General Ritter von Epp, Ferner Gauleiter Reichsstatthalter Murr, Oberbürgermeister Dr. Strölin und die Vertreter der Partei und ihrer Gliederungen, der Wehrmacht, des Staates, der Technischen Hochschule, der Reichsbahn- und der Oberpostdirektion u. a. m. Der erste Gruß -er Versammlung galt dem Führer Adolf Hitler.

- Dann ergriff Reichsminister Dr. Todt das Wort. Er wies auf die hervorragende Pionierarbeit hin, die die deutschen Ingenieure im gegenwärtigen Krieg an den Fronten und in der Heimat zu leisten haben. Wenn trotz des gewaltigen Arbeits- lpensums, das jeden vom frühen Morgen bis in die späte Nacht »n seinem Arbeitsplatz festhalte, eine so große Zahl von Jn- tzenieuren sich für die Teilnahme an dieser ersten tropen- und rolonialtechnischen Arbeitstagung freigemacht habe, so sei dies «in Beweis für das ganz besondere Interesse, das gerade der In­genieur den hier zu besprechenden Fragen entgegenbringe. Diese Ingenieure drängen darauf, die riesigen Aufgaben anzupacken, die ihrer in nicht zu ferner Zeit bei der Erschließung der ausgedehn­ten Gebiete warten, um deren Erringung unser gegenwärtiger Kampf geht. Das Programm der Stuttgarter Tagung zeige, daß der deutsche Ingenieur seine Gedanken für die künftige Arbeit in «inem kolonialen Reich bereits geordnet und den richtigen Weg beschritten hake, die in Europa gewonnenen Erfahrungen den ^kolonialen Verhältnissen anzupassen. Die deutsche Technik stehe bereit, ihre Aufgaben in den Kolonien mit der gleichen Energie aufzunehmen, mit der der Nationalsozialismus jede Aufgabe un­gefaßt habe. Besonderen Dank zollte der Minister General Ritter von Epp, der als Reichsleiter des Kolonialpolitischen Amtes in Den vergangenen 22 Jahren den Gedanken an Deutschlands Kolo­nien wachgehalten habe.

Reichsleiter Reichsstatthalter General Ritter von Epp be- sgrüßte die beiden anwesenden einstigen Gouverneure deutscher Kolonien, Exz. von Lindequist und Exz. Dr. von Seitz. Unsere koloniale Bewegung hat jetzt, so führte der General u. a. aus, Fleisch und Bein, wen wir nunmehr die Kraft besitzen, hinter unsere koloniale Forderung zu treten. Wir werden die noch gegen «ns stehende Macht brechen und dann zu dem Kolonialbesitz ge­langen, den wir brauchen. Wissenschaft und Technik haben auch in den koloniallosen Jahren immer in der Ueberzeugung von der Notwendigkeit deutscher Kolonien das Wissen und Können fest­gehalten und erweitert, das die koloniale Tätigkeit erfordert. Zu den Schwierigkeiten, deren Ueberwindung die in den Kolonien ganz anders als bei uns geartete Natur unseren Ingenieuren aufgebe, geselle sich der Kampf der medizinischen Wissenschaft und der Chemie gegen dis kolonialen Krankheiten und Schädlinge. Da aber die deutsckie Wissenschaft gerade auch auf den letzteren

Gebieten allezeit führend in der Welt geblieben sei, hätten wir die Zuversicht, auch diesen Kampf erfolgreich zu bestehen.

Der Oberbürgermeister der Stadt der Ausländsdeutschen, Dr. Strölin, hieß sodann die Tagungsteilnehmer und die hohen Gäste in Stuttgart herzlich willkommen, insbesondere General Ritter von Epp als den langjährigen Freund des Deutschen Ausland-Instituts und Förderer von dessen kolonialwissenschaft­licher Arbeit. Sein weiterer Gruß galt Reichsminister Dr. Todt als Freund unserer so stark mit allen Gebieten der Technik ver­wachsenen Stadt Dr Strölin hob hervor, daß Stuttgart seine auslandsdeutsche Verpflichtung vor allem auch darin sehe, für die Leistung der Deutschen draußen in aller Welt die nötigen Voraussetzungen schaffen zu helfen. Mit besonderer Freude be­grüßte er es, daß die Technische Hochschule Stuttgart die Ein­richtung eines Instituts für Kolonialtechnik in Planung genom­men habe. Im Anschluß nahm die Arbeitstagung ihren Anfang. In 28 Vorträgen werden am Montag und Dienstag die bedeu­tendsten Vertreter der Wissenschaft und Technik zu Wort kommen.

_Gauleiter Murr sprach in Heilbronn

nsg. Hrilbronn. Am Sonntag vormittag fand im Heilbronner Stadttheater ein Appell der Politischen Leiter und der Führer der Gliederungen aus den Kreisen Heilbronn, Oehringen und Mergentheim statt, der sich zu einer eindrucksvollen Kundgebung gestaltete. Zu ihr waren auch Eaupropagandaleiter Mauer und die Kreisleiter Drauz-Heilbronn, Dr. Dietrich-Oehringen und Seiz-Mergentheim erschienen. Im Mittelpunkt der Tagung stan­den grundsätzliche Ausführungen von Gauleiter Reichsstatthalter Murr über die politische Lage und die Arbeit der Partei.

Der Eauleitsr erinnerte zunächst daran, wie jeder den Ernst der Stunde empfunden hat, als die Plutokraten des Westens den Krieg erklärten. Wenn man nun heute nach 1^ Jahren auf die Dinge zurückblickt, muß man sich fragen, wie verblendet eigentlich die Welt ringsum war, daß sie die Kraft, das Feuer und die Leidenschaft der nationalsozialistischen Revolution so gar nicht begreifen wollte. Der Redner beleuchtete dann die Ereignisse in Polen und im Westen und fuhr fort:Als der Führer England dreimal die Hand bot, tat er es nicht aus Furcht vor England. Wir wissen, daß der Engländer zwar zähe ist. Wir überschätzen England aber auch nicht. Spätere Geschichts­schreiber werden es einmal als unverständlich verzeichnen, daß das englische Volk nicht bereitwillig auf die Angebote des Füh­rers eingegangen ist. Aber wer die geistige Haltung der Män­ner kennt, die in England die Politik bestimmen, wundert sich darüber nicht. Wir wissen, daß die englische Oberschicht alles, was sie tut, als gottgefällig anfieht und sich als Werkzeug Gottes betrachtet, dem oll-s erlaubt iss. Dieses Wissen ist erforderlich» wenn man die eigentliche Haltung der Engländer begreifen will. Und wir wissen, daß diese Dinge nicht auszurotten sind in eini­gen Monaten, sondern daß dazu eine gewisse Zeit benötigt wird. Der Kampf gegen England wird also so lange fortgeführt wer­den müssen, bis drüben die Macht zusammenbricht. Wie lange das dauert, kann niemand Voraussagen. Ich habe immer davor gewarnt, etwa die Dauer dieses Krieges im voraus zu bestim­men. Man kann das bei Kriegen niemals. Nur eines müssen wir uns in jeder Stunde klar sein: Dieser Krieg entscheidet über Sein oder Nichtsein unseres Volkes und dieser Krieg muß mit allen Mitteln geführt werden. Der Sieg liegt bereits in unserer Faust."

Sollten wir", so fuhr der Gauleiter fort,in unserem Kampfe und unserer Arbeit einmal müde werden, so wollen wir zurück­blicken auf unseren bisherigen Weg. den der Fübrer mit seinen

Getreuen kompromißlos und konsequent gegangen ist. Wir «ol. len dann dankbar sein und ehrfürchtig und bescheiden die Fülle wahrhaft großer und epochaler Ereignisse anerkennen, dir wi, unter Adolf Hitler in so kurzer Zeit erleben durften. Wir wolle« diese Dankbarkeit dadurch bezeugen, daß wir mehr denn je uns dem Schicksal würdig erweisen, das uns ausgezeichnet hat an diesem stolzen Werke des Führers Mitarbeiten zu dürfen Dieser Stolz muß alle Deutschen in gleicher Weise erfüllen, denn wi, haben allen Grund, auf unser Volk, auf unser Reich und beson­ders auf den Führer stolz zu sein. Die stolzen Schöpfungen deut­scher Kultur und Geistesgeschichte berechtigen uns dazu. Führers voll zu sein. Wir müssen dem Schöpfer dankbar sein, daß er un» dazu ausersehen hat, als tapfere Mitkämpfer des Führers a»! dem großen Bau des Reiches mithelfen zu können."

Mit einem flammenden Appell forderte der Gauleiter die füh­renden Männer der Partei auf, Schulter an Schulter auf dem! Wege der deutschen Zukunft, der vom Führer vorgezeichnet ist! weiter zu marschieren, damit wir für alle Zeiten ein Volk des' Sieges werden.

Erfindung einer Deutsch-japanischen Gesellschaft in Stuttgart

Stuttgart. 2. Dez. Graf Konoye-Tokio, der sich zur Zeit auf einer Deutschland-Reise befindet und am Montag abeno als Gastdirigent das 4. Sinfonie-Konzert der Württ. Staatsryeare, leitete, wurde am Montag im Rathaus von Oberbürgermeister Dr. Strölin empfangen. Der Oberbürgermeister, der den East i» Stuttgat herzlich willkommen hieß, brachte in seiner Ansprache zum Ausdruck, daß Stuttgart, die Stadt der Ausländsdeutschen, durch die Gründung einer Deutsch-japanischen Gesellschaft ihrem Teil zur Förderung der deutsch-japanischen Beziehungen beitragen wolle. An dem Empfang nahmen u. a. teil: Bürger­meister Hirzel. Generalintendant Deharde, Generalmusikdirektor Albert, Ministerialrat Frey und Professor Weber von der Uni­versität Tübingen. Graf Konoye trug sich in das Goldene Buch der Stadt Stuttgart ein.

Buntes Allerlei

Das Ende des größten Elefanten der Welt

Am Sonntag ist im Zirkus Krone in München der Elefant Brahma", der als der älteste Elefant auf Reisen bezeichnet wurde, gestorben. Das Tier gehörte seit Jahrzehnten zur Zierde der größten Elefantenherde der Welt.Brahma" entstammte einem europäischen Zoo und wurde beim Ankauf durch Carl Krone als bösartig bezeichnet. Die liebevolle Erziehung Carl Kranes machteBrahma" dann aber zu einem Mustertier und zum zweiten Leittier der Elefantenherde des Zirkus Krone. Seine unheimliche Größe veranlaßte Carl Krone, fürBrahma" einen eigenen Eisenbahnwagen bauen zu lassen, der dem riesigen alten Tier nun jahrzehtelang ein Heim wurde,Brahma" legte in diesem Waggon etwa viermal die Reise um die ganze Welt zurück.Brahma" ist der einzige Elefant des Erdballs ge­wesen, der einen eigenen Eisenbahnwaggon hatte. Der Elefant Brahma" hatte das sagenhafte Alter von hundert und etlichen Jabren erreickit. Er soll schon im Jahre 186S in dem Festzug an­läßlich der Proklamation der Queen zur Kaiserin von Indien in Delhi geschritten sein.

Verantwortlich für den gesamten Inhalt Ludwig Lauk in Altensteig Drucku. Verlag Buchdruckerei Lauk in Altensteig. Zurzeit Preisl. 3 gültig

Amtliche BeLrlllltmachragen

Kreis Calw

Ausgabe von Gemüsekonserven an Zuckerkranke

Zuckerkranke können im kommenden Winter Gemüsekon­serven erhalten. Zu diesem Zweck haben sie sich vom behan­delnden Arzt eine Bescheinigung ausstellen zu lassen, die letzterer der ärztlichen Genehmigungsstelle in Wiidbad weiter eitet. Auf Grund di fer Bescheinigung erhalten die Antragsteller von mir Berechtigungsscheine zum Bezug von Gemüsekonserven, die sie umgehend, spätestens aber bis 20- Dezember 1940, bei ihrem Einzelhändler abzugeben haben.

Die Einzelhändler haben die bei ihnen eingehenden Be­rechtigungsscheine b.i mir unverzüglich in Bezugscheine 8 und die Großhändler die Bezugscheine 8 in Großbezugscheine um­lauschen zu lassen. Dw Großdezugsscheine sind bis spätestens 28. Dezember 1940 den Herstellern vorzulegen.

Calw, den 30. Nov. 1940.

Der Landrat Ernährungsamt Abt. 8. j

i Deutsche Volksschule Altensteig-Stadt.

> Zu der am Mittwoch, den 4. Dezember stattfindenden

Schülerunters uchung

der 1. und 4. Klaffe w rden auch die Ellern eingeladen.

Kinder, die im Frühjahr vom Schulbesuch zurückgestellt werden wollen, sind dem Amtsarzt vorzustellen.

Die Untersuchungen finden im mittleren Schulhaus statt und zwar Klasse 4 von 8 /i Uhr vormittags und Klasse 1 von 2 Uhr nachmittags ab.

Altensteig. 3. 12 . 40. Der Schulleiter: Feucht.

Miv emnneen Zle

sri clis rsciitrsitigs Vsstsilung lkrsr Lüctier suk ^siiinsciitsn.

L>u.c^t)Lnctlu.ng dau.K., ^itsnsteig

ssernsprectisr 377

Nagold» den 3. Dez. 1940.

Danksagung

Für die herzliche Teilnahme und Blumenspenden bei dem Hinscheiden unserer lieben Entschlafenen

Luise Krauß

geb. Seeger

sagen wir herzlichen Dank.

Im Namen der Hinterbliebenen: Friedrich Krauß, Metzgermeister

bei Veiv»t«-ro

Treibriemen, Gurten, Säte Wen Sie selbst

Klebstoff und Auskunft bei

Oskar Hiller

Foto-Drogerie, Altensteig

2u Weihnachtsgeschenken:

MilU

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Luchhanälung Lauk

Kirchliche Nachrichten

Heute 3 Uhr Kriegsbetstunde

Gaugenwald, 3. Dez. 1940.

Todes-Anzeige

Verwandten und Freunden zur Nachricht, daß unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwieger­mutter und Tante

Kathrine Wolf

geb. Hanselmaun

am Montag früh im Aller von 85 Jahren in die ewige Heimat abgerufen wurde.

Die trauernden Hinterbliebenen: Johannes Wolf mit Familie Georg Wolf mit Familie Elisabeth Wolf

Beerdigung Mitiwoch 13 Uhr in Zwerenberg

Wäschespülen leicht gemacht durch Henkel s 1

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