Die neuen Partner
Rumänien «ud Slowakei
Als vor einer Woche im Schloß Belvedere in Wien Ungarn als erste Nation seinen Beitritt zum Berliner Dreimächte- Pakt vollzog, konnte Reichsaußenminister von Ribbentrop Bereits darauf Hinweisen, daß bald weitere Staaten folgen würden. Rascher, als besonders die Engländer erwarteten, find diese Worte Wirklichkeit geworden. Nach schweren Schick- falsschlägen ist die rumänische Nation zur Vollstrek- kerin des Testamentes ihres großen nationalen Erneuerers Eodreanu geworden. Sie hat d e n V e i tri t t zu m D r ei- Mächte-Paktvollzogen. Die werbende Kraft dieses Paktes hat sich damit erneut vor aller Welt als Grundlage der kommenden europäischen Ordnung und als Bürge einer echten Zusammenarbeit aller Länder erwiesen, die in schroffer Ablehnung der englischen Wirrwarr-Methoden der Wohlfahrt ihrer Völker nicht auf krummen, sondern auf geraden Wegen dienen wollen. Gerade die Völker im Donauraum und auf dem Balkan haben die verbrecherische Anmaßung und die blinde Zerstörungswut der britischen Außenpolitik >auf das tragischste an ihrem eigenen Schicksal erfahren müssten. Es gibt in diesem Raum keine Nation, die nicht Narben irgendwelcher britischer Garantien oder Freundschafts- Bemühungen aufwiese. Für alle diese Staaten bedeutet deshalb das Einschwenken in die Front der Achse, der Eintritt !in den Dreimächte-Pakt nicht nur eine politische Geste, sondern eine außerordentlich ern st e Abrechnung und eine grundsätzliche Absage an Fehlschläge und Irrwege der Vergangenheit. Das neue Europa ist für sie kein Schlagwort, sondern Ausdruck ihrer festen Hoffnungen und entschiedenen Willensanstrengungen für die Zukunft. Gerade der Persönlichkeit des^ rumänischen Staatsführers General Antonescu gegenüber empfindet man diesen Wandel der Verhältnisse Mit besonderer Klarheit. Die Worte dieses Staatsmannes «nd Soldaten wiegen schwer. Es sind Worte eindeutiger Anerkennung der deutschen Politik. Die Staaten des Drei- ^mächte-Paktes haben mit Rumänien einen wirklichen Freund und Mitkämpfer gefunden.
Auch der Beitritt der Slowakei zum Dreierpakt ^am nicht unerwartet. Mit Recht konnte der slowakische Ministerpräsident, Professor Dr. Tuka, daran erinnern, daß stein Staat schon mit der Waffe in der Hand die Grundsätze verteidigt hat, die der Dreierpakt als die seinen bezeichnet, daß also die Unterzeichnung des Paktes nur eine nachträgliche Bekundung einer schon seit langem bestehenden Einstellung bedeute. Das slowakische Volk ist ein Opfer der europäischen Ordnung geworden, die durch die Pariser Frie- idensverträge geschaffen werden sollte, die nämlich nicht die Freiheit der Völker und ihr Wohlergehen fördern, sondern einfach Machtpositionen für die Nutznießer des Weltkrieges schaffen wollten. Diese Bastion sollte in Mitteleuropa die Tschecho-Slowakei werden, der die Slowaken einfach ausgeliefert wurden. Das slowakische Volk hat aber gegen dieses „europäische System" von Anfang an gekämpft und mit vielen Opfern dafür leiden müssen. Erst als die Tschecho- Slowakei zerfiel, konnte der Staat seine Selbständigkeit am 16. März 1939 verkünden. In der kritischen Lage der Zeit hat das Deutsche Reich den Schutz des Staatsgebiets und seiner Unabhängigkeit übernommen. In diesem starken Schutz hat der Staat seine Einrichtungen seitdem allmählich aufgebaut und alle politischen Entscheidungen nach dem Muster der Deutschen getroffen. Deshalb kam auch in den Reden immer wieder der Dank an das Deutsche Reich zum Ausdruck. Im Polenkrieg ist die Slowakei dementsprechend auch entschlossen an die Seite Deutschlands getreten und hat mit ihren Truppen an der Vertreibung der Polen aus den Karpathen mitgewirkt. Das ist die Bekundung durch die Tat, an die sowohl Reichsminister von Ribbentrop als auch Ministerpräsident Dr. Tuka erinnerte. Gegen den Bestand des Staates wird von Kräften der Ausgewanderten immer wieder anzukämpfen versucht. Der Gedanke der alten Tschecho-Slowakei spukt noch in manchen Köpfen, die sich von der englischen Propaganda benebeln lassen. Für diese bedeutet der nunmehrige Beitritt der Slowakei zum Dreier- >iakt eine endgültige Abfuhr. Die alten Gedanken der Schaf- mng von Festungen gegen das Reich sind tot, auch wenn sie England immer wieder verlebendigen möchte. Der neue slowakische Staat ist entschlossen, sich der Neuordnung Europas im Sinne eines besseren und gerechteren Friedens zu widmen. Er ist zwar klein; er umfaßt 36 000 Quadratkilometer mit 2^ Millionen Menschen, aber er hat seinen Lebenswillen deutlich unter Beweis gestellt, so daß er einen Baustein zu der Neuordnung darstellt. Mit ihm sind nun allenördlichenAnrainerderDonau Mitglieder des Dreierpaktes geworden, so daß also dieser Teil Europas für die Neuordnung gewonnen ist. Neben ihr sind Ungarn »nd Rumänien bereits Mitglieder, die alle die Donau wenigstens am nördlichen Ufer berühren. Für Englandbedeutet der Anschluß somit den Ausichlnß aus einer Be- »ivflusfung Europas
Khantasieangriff auf Berlin — Großangriff auf Bristol
Berlin, 25. Nov. Das britische Luftfahrtministerium behauptet, die RAF. habe in der Nacht zum 24. November Berliner Bahnhöfe mit 1VVÜ Brandbomben belegt; zahlreiche Brände seien entstanden. Es befand sich in dieser Nacht kein einziges britisches Flugzeug über Berlin. Das britische Luflsahrtministenun: scheint durch die Verbreitung von Lügen Deutschland schädigen zu wollen. Deutschland antwortet auf Lügen mit Taten. Es hat nach Coventry, Birmingham und Southampton Bristol mit starken Kampffliegerkrästen angegriffen.
Rach beim Oberkommando der Wehrmacht vorliegenden Meldungen griffen in der Nacht vom 24. zum 2S. November zahlreiche Bombengeschwader Hafen- und Industrieanlage» in Bristol an. I» ununterbrochener Reihe überflogen die deutsche» Kampfflugzeugs ihr Ziel und warfen Bomben von so schwerem Kaliber, daß — wie die Besatzung im taghelle» Schein der zahlreichen Brände beobachte» konnte — ganze Häuserblocks zusammenstürzte«. In einem Gaswerk explodierte« mehrere Gasbehälter mit riesigen Stichflammen. Lange Reihen von Lagerschuppen standen in Flammen. Die Besatzungen der znrückkehreuden Flugzeuge meldeten einstimmig, dah die Wirkung der Angriffe überraschend groß gewesen sei. Die FlakaLwehr war zunächst gut, ließ aber bald an Treffsicherheit nach.
„Nonstop-Angriff" auf Bristol
Die Erfolge der deutschen Luftwaffe lasten das Ausmaß der Zerstörungen ahnen
Berli«, LS. Rov. Während das britische Luftfahrtministerjum die Engländer über die furchtbaren Zerstörungen in Coventry» Birmingham und Southampton »och mit erlogenen Behauptungen von der Bombardierung der Berliner Bahnhöfe zu trösten suchte, hat die deutsche Luftwaffe schon wieder zu einem neuen Schlage ausgeholt, der diesmal die westeuglische Hafenstadt Bristol mit der ganzen Wucht der deutsche« Vergeltung traf.
Der Großangriff der gegen Bristol angesetzten starken Fliegerkampskräfte hat so durchschlagende Erfolge gehabt, daß sie einfach nicht verleugnet werden konnten. Wenn auch die amtlichen englischen Stellen den Namen der Stadt wie üblich wieder verschweigen und nur eine Stadt in Westengland" angeben, so lasten doch ihre dürftigen Angaben ahnen, daß das Ausmaß der von den deutschen Bomben angerichteten Zerstörungen riesengroß sein muß.
Unter dem niederschmetternden Eindruck des deutschen Großangriffes teilte der Londoner Rundfunk mit, daß deutsche Flugzeuge in der Nacht zum Montag ganz besonders heftig eine Stadt in Westengland mir Bomben belegt haben. Dieser Angriff habe kurz nach Einbrechen der Dunkelheit begonnen und einige Stunden gedauert. Hochexplosive und Brandbomben hätten „Häuser" und „Handelsgebäude" zerstört, beschädigt und zum Teil in Brand gesetzt.
Es sei ein dauerndes Kommen «nd Gehen in der Luft gewesen, so daß man den Eindruck habe erhalten können, es handle sich um einen „Nonstop-Lustangrifs". Auch der Bericht des Luftfahrtministeriums und des Ministeriums für die innere Sicherheit gibt zu, daß die hauptsächlichste« Angriffe zur Luft im Lause der Nacht zum Montag im Westen von England ausgesührt wurden, daß sie knrz «ach Einbruch der Nacht begannen «nd bis nach Mitternacht dauerten. „Schwere «nd zahlreiche Brandbombe» wurde« abgeworfen» und Wohnhäuser «nd Bürogebäude durch Brand beschädigt «nd durch Explosion vernichtet.*
„Büro- bezw- Handelsgebäude" find auch in diesem Falle nichts anderes als die schamhaften Umschreibungen für die von den deutschen Bomben zerstörten Fabriken und Hafenanlagen. Wie gewaltig diese Zerstörungen in Wirklichkeit sind, haben die Berichte über Coventry zur Genüge gezeigt. Und m Bristol wird es «rcht anders sei».
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' Bristol ist die durch Kanäle mit de« Bristokkanal «nd der
Themse verbundene Stadt, hat 400 000 Einwohner und ist Eisenbahnknotenpunkt. Bristol ist bekannt als Ausfuhrhafen von Eisenwaren und Metall. 2m 17. Jahrhundert war Bristol die älteste Seestadt Englands, vor allem bereicherte sie sich durch den Handel mit Westindien. 2m Umfang des Seeverkehrs steht Bristol an achter Stelle. Vor Liverpool hat Bristol große Vorzüge bezüglich der Lage. Bristol dient weit mehr der Einfuhr als der-Ausfuhr.^ Das Bild seines Hafens wird durch den 2mport von Erdöl und Lebensmitteln bestimmt.
Der deutsche Wehrmachtsbericht
SS Üvo VRT. von Kriegsschiff in überseeischen Gewässer»
versenkt
Sonthampton in panfenlosen Angriffen mit Bomben alle« Kaliber belegt — Ungeheure Brände bis nach Frankreich hinein sichtbar — Vergeltungsangriffe gegen Londo» dauern au
DNV. Verlin, 25. Rov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Eines der in überseeischen Gewässern operierenden Kriegsschiffe meldet als Gesamtergebnis seiner bisherigen Tätigkeit die Versenkung von 95 VVO BRT. feindlichen Handelsfchiffraumes.
Die Bergeltungsangriffe der Luftwaffe gegen London dauerten auch in der Nacht vom 23. zum 24. November an. Battersea, Southwark und andere Stadtviertel waren Ziele erfolgreicher Bombenwürfe. Zahlreiche deutsche Kampfgeschwader belegten außerdem, wie bereits gemeldet» in pausenlosen Angriffen Sonthampton mit Bombe» aller Kaliber. In Hafen- und Industrieanlagen brache» ungeheure Brände aus, die bis nach Frankreich hinein sichtbar waren. Auch verschiedene kriegswichtige Ziele an der West- und Südküste Englands wurden erfolgreich bombardiert.
Das Verminen der britischen Küste nahm seinen Fortgang.
Am Tage griffen deutsche Flugzeuge im Verkauf bewaffneter Aufklärung London und einige Orte an der Kanäl- küste mit Bomben an.
In der Nacht zum 25. November warfen britische Flugzeuge in Norddeutschland einige Bomben, ohne nennenswerte Wirkung zu erzielen.
Die Meldung des britischen Jnformationsministerinms, daß in der Nacht zum 24. November britische Flugzeuge in Berlin Bahnhöfe mit Bomben belegt haben, ist falsch. Kein einziges feindliches Flugzeug hat in dieser Nacht Berlin überflogen.
Ein britisches Flugzeug wurde im Luftkampf abgeschoffen. drei deutsche Flugzeuge werden vermißt.
Der italienische Wehrmachtsbericht
Flotienbasis von Alexandrien erfolgreich bombardiert. — Sechs englische Flugzeuge vernichtet. — Heftige italienische Angriffe am der griechischen Front.
DNB Nom, 25. Nov. Der italienische Wehrmachtsbericht hak folgenden Wortlaut:
Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:
An -er griechische» Front heftige Gegenangriffe vo» unsere« Abteilungen. Unsere Luftwaffe Lombardierte di« feindliche» Stellungen besonders entlang der Küste vom Epirus. Feindliche Flugzeuge machte« einen Angriff auf Durazzo, wobei es einige Verwundete gab und leichter Schade» angerichtet wurde. Ei» feindliches Flugzeug wurde abgeschossen.
Unsere Jäger verfolgten und erreichten ein feindliches zweimotoriges Flugzeug vom Wellington-Typ, das nördlich vo» Malta abgeschossen wurde und ins Meer fiel.
Eine nnserer Jagdstaffeln machte einen Tiefangriff ans den Flngplatz Micabba, wobei zahlreiche am Rande des Flugfeldes aufgestellte Flugzeuge unter Maschinengewehrfeuer genommen wurden; drei vo« ihnen ginge« sofort in Flammen ans. Das Feuer breitete sich rasch aus» rief verschiedene außerordentlich heftige Explosionen hervor und nahm einen solche« Umfang a«, dah es auch an der sizilianischen Küste sichtbar war. Alle unsere Flugzeuge sind zuriickgekehrt.
Unsere Flugzeuge griffen die Flottenbasis von Alexandrien (Aegupten) an, wobei die Ziele im Hafen wiederholt getroffen wurden. Andere Flugzeuge griffen die militärischen Anlagen im Gebiet südlich von Marse Matrnk au.
Feindliche Flugzeuge warfen Bomben auf Tobruk und Dardia, wobei leichter Schaden entstand und im letzteren Ort einige Personen verwundet wurden. Ferner wurden Bomben auf Dermr abgeworfen, wo ein Ferienheim getroffen wurde und fünf Tote und zwei Verletzte zu beklagen sind. Bei Apollonia wurde i» Tiefflug ein Lazarett mit Bomben und Maschinengewehrfeuer Angegriffen, obwohl die Rote-Kreuz-Zeichen ganz klar erkennbar sind. Ein Verwundeter ist zu beklagen. >
Ein Flugzeug vom Blenheim-Typ wurde vo» unseren 2agd» fliegern östlich Amseat erreicht und in Flammen abgeschossen, l
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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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Nummer 278
Alte» steig, Dienstag, den 26. November 1940
«3. Jahrga»!
Großangriff aus Bristol
Deutschland antwortet mit Taten Bomben auf Hasen- «nd Industrieanlagen