Lette 2

Schwarzroäldec Tageszeitang

einem Jahre tut neben den schlichten Braunhemden und grauen Windjacken das Feldgrau in Erscheinung. Offiziere und Solda­ten aller Waffengattungen. Die Front hat sie für diesen Abend freigegeben. Morgen stehen sie vielleicht schon wieder an der Kanalküste oder sonstwo, oder fliegen gegen England. An Jah­ren sind sie nicht mehr die Jüngsten, in den Herzen aber tragen K« den gleichen Geist wie vor 17 Jahren.

Es gibt keine Rang- und keine Platzordnung. So wie sie damals zusammengehörten, sitzen sie auch heute wieder um die runden Tische. Der Offizier neben den Panzerschützen, der Pio- «i«r neben dem Flieger, der Gauleiter neben dem Blockwalter.

Nächst der Rednerkanzel sind die Plätze der Reichsleiter. Sie kamen alle: Rosenberg, Schwarz, Hühnlein und Himmler. Alle tragen sie den Vlutsorden. Sie gehören zur ältesten Garde des Führers! Eben kommen Dr. Ley, Dr. Ohnesorge und Karl Fieh- I«r. Nur wenige Tische weiter sitzen Hermann Esser, Dr. Weber und Semmelmann. Der StoßtruppAdolf Hitler" sitzt zur Lin­ke» des Rednerpultes. Unweit davon sehen wir viele Gauleiter. Mit den Angehörigen der Toten vom S. November 1923 haben die Hinterbliebenen der Opfer vom 8. November 1939 Ehren­plätze in der Mitte des Saales.

Es geht langsam auf 18 Uhr. Christian Weber gibt Anwei­sungen für die morgige Gedenkfeier. Wenige Minuten später trägt Erimminger. barhäuptig und im braunen Hemd, die Llutsfahne in den Saal. Zwei Offiziere der Waffen-U geben ihr das Ehrengeleit. Einer von ihnen trägt das Ritter­kreuz. Stumm grüßen die Kameraden das alte Feldzeichen, das hinter dem Rednerpult Aufstellung nimmt.

Der Vadenweiler Marsch klingt auf. Ein Sturm der Begei­sterung reißt die Alte Garde von ihren Sitzen. Die Heilrufe ! «ehmen kein Ende. Der Führer ist im Saal. Gefolgt von Rudolf Heß, Adolf Wagner, Christian Weber, Julius Schaub und Ulrich Graf sowie den Reichsleitern Dr. Dietrich und Bor­mann geht der Führer durch das Spalier seiner jubelnden Kame­raden. Unmittelbar vor dem Rednerpult ist sein Platz.

Christian Weber grüßt Len Führer.

Jetzt steht der Führer am Rednerpult, zum ersten­mal im feldgrauen Rock in diesem Saal. Unbeschreiblich sind die Kundgebungen, die ihm seine Alte Garde bereitet. Sie kommen aus dankerfüllten und übervollen Herzen. Sie sind in dieser Stunde nicht nur Ausdruck der Liebe und der Treue, sondern vielmehr Ausdruck felsenfester Zuversicht und eines unerschütter­lichen Vertrauens. So wie die Alte Garde hier ist das ganze deutsche Volk erfüllt von einem unbändigen Glauben und einer unbändigen Zuversicht zum Endsieg. Der Führer blickt über die Reihen seiner Getreuen. Lautlose Ruhe ist eingetreten. Der Führer spricht!

14 Stunden über London

Die Angriffe in der Nacht zum Freitagziemlich intensiv" Bestürzung über die Tätigkeit der deutschen Ueberwasser- streitkriifte im Atlantik

DNB Berlin, 8. Nov. Ueber die deutschen Luftangriffe in der Nacht zum Freitag melden der englische Nachrichtendienst und Reuter übereinstimmend, sie hätten sich in der Hauptsache gegen London und die um London liegenden Grafschaften gerichtet. Auch in den Midlands. im Südwesten Englands und inweit auseinanderliegenden anderen Teilen Englands" seien Bomben gefallen. In Südwestengland sei eine Reihe von Gebäuden getroffen worden. Wie der englische Nachrichtendienst weiter meldet, haben die deutschen Luftangriffe auf London Freitag morgen sofort wieder begonnen. In zwei Wellen hätten die feindlichen Maschinen die Küste bei Dungenes in Richtung Lon­don überflogen.

Der Berichterstatter des MadriderABC" betont, daß die bri­tische Hauptstadt in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag ihren bisher längsten Alarm erlebte. Trotz schlechtem Wetter waren die deutschen Bomber 13 oder 14 Stunden über London. Gleichzeitig verzerchnet der Berichterstatter das bezeich­nende Eingeständnis desEvening Standard", daß alle Eng­länder Angst vor den deutschen Bombern hätten, wenn das Lon­doner Blatt auch im selben Atemzug versichert, daß der Kriegs- geistnoch nicht gebrochen" sei.

Zu den Sorgen, die die unverminderte Heftigkeit der deutschen Luftangriffe und die wachsenden Erfolge der deutschen U-Voot- roaffe der plutokratischen Machthabern Englands bereiten, kommt nun noch die überraschende Wirksamkeit der deutschen Ileberwasserstreitkräfte im Atlantik hinzu, die wie Helsingin Sanomag" aus London berichtet, in maßgebenden Kritischen Kreisen sichtbare Bestürzung hervorgerufen hat. In, der englischen Presse wird, wie auch der Londoner Kor­respondent vonSvenska Dagbladet" meldet, mit Entrüstung festgestellt, Telegramme von Fahrzeugen auf dem Atlantik deu­teten darauf hin, daß deutsche Kriegsschiffeim Schutz des bei­nahe ständigen Winterdunkels sich durch die englische Sperr« hindurchschmuggeln konnten und jetzt aus dem Wege operierten, anf dem die amerikanische« Kriegsmaterialien nach England strömen. Das sei für England eine wenig willkommene Nachricht."

Äüs englische Parlament zieht um

Neuyork. 8. Nov. Wie die Engländer von Churchill hinsichtlich der Erfolge der deutschen Luftwaffe beim Bombardement der kriegswichtigen Anlagen in England und besonders in London an der Nase herumgeführt werden, zeigt so recht ein Vergleich des Berichtes des englischen Rundfunks mit den Mel­dungen amerikanischer Pressevertreter über die deutschen An­griffe auf London in der Nacht zum Donnerstag.

Nach dem englischen Rundfunk konzentrierten sich die deutschen Luftangriffe in dieser Nachthauptsächlich auf London, wo ein Gebäudeblock und weitere Gebäude beschädigt" wordesi sind. Wei­ter sagt der englische Rundfunk zu London nichts.

Demgegenüber berichten die Neuyorker Blätter übereinstim­mend aus London, daß in der Nacht zum Donnerstag zahlreiche Leucht- und Sprengbomben auf die Hauptstadtherab regneten". Die Angreifer seien bereits über der Stadt gewesen, als der Luft­alarm noch nicht verhallt gewesen sei. Die deutschen Staffeln hät­ten ihre Attacken methodisch, planmäßig und pünktlich durch­geführt. An einer Anzahl von Stelle» seien bald Brände aus­gebrochen, Detonationen schwerer Bomben hätten viele Distrikte erschüttert. Der Korrespondent vonNeuyork Sun" meldet, » er »nachts vier Stunden lang durch Glasscherbe« und Trümmer ge- lanfe» sei". Daß es in der Nacht zuvor noch schlimmer in London gewesen sein muß, geht daraus hervor, daß der Korrespondent ausdrücklich betont, die Schäden dieser Nacht seien geringer als die in der vorigen. Es sei ihm aufgefallen, daß die Deutschen

tiefer geflogen seien denn je. Manchmal seien sie direkt über die Dächer hin w eggebrau st.

Der Londoner Vertreter der Agentur United Preß, der von Luftangriffen der Achse spricht, meldet, daß die schweren Beschä­digungen in der Hauptstadt durch die Bombenwürfe an vielen Stellen in London vergrößert worden seien. Erst in de« Morgen­stunde« habe dieWildheit" des Angriffes nachgelassen, was auf die Sjärke der Nachtangriffe schließen läßt.

Auch INS. zufolge haben die letzten Angriffe auf London be­deutenden Sachschaden ungerichtet.,

Uebrigens ist jetzt den Parlamentariern in London das Parla- nentsgebäude nicht mehr sicher genug. So hat man, wie der bri- nsche Rundfunk bekanntgab, jetzt ein anderes Gebäude als Domi­ni für das Parlament gewählt.

Intrigenspiel am Quai d'Orsay

Die unheilvolle Rolle des Generalsekretärs Leger

Genf, 8. Nov. Die KorrespondenzJnterfrance" äußert sich in einem bemerkenswerten Artikel über die unheilvolle Rolle, die der kürzlich ausgebürgerte ehemalige Generalsekretär im Quai d'Orsay, Alexis Leger, gespielt hat. Dieser Artikel ist gleichzeitig ein wertvoller Beitrag zu der Vorgeschichte des Krie­ges bzw. der Kriegstreibereien Englands und seiner Trabanten in Paris. Zunächst wird Alexis Leger als mittelmäßig, töricht und voreingenommen charakterisiert, ein Mann, der keinen Widerspruch duldete und nicht einmal genau informiert sein wollte. Von den französischen Auslandsvertretern verlangte er, daß sie sich in dem Sinne äußerten, den er, Leger, wünschte, um seine hohlen Phrasen mit umso weniger Widerstand immer wie­der Vorbringen zu können.

Dank dieser Methode und dank diesem Mann, so heißt es in dem Artikel weiter, hat die französische Diplomatie ständig auf das falsche Pferd gesetzt, in Spanien wie in Aethiopien, in Mittel- wie in Osteuropa.

Leger hatte die Gewohnheit, seine Verantwortlichkeit hinter die seiner Außenminister zu verstecken. Als Söldling Groß» britanniens und insbesondere der angelsächsischen Kriegs- hetzerklique schaltete er, so betontJnterfrance", aus dem Außen­ministerium die politischen Männer aus, die sich nicht von vorn­herein zum Gehorsam gegenüber der Politik Londons verpflich­teten und die Garantie dafür boten, daß sie sein eigenes Bestehen am Quai d'Orsay nicht bedrohten. Wenn die Minister, zum Bei­spiel Pierre Lava! oder George Bonnet, den Willen zu einer Unabhängigkeit gegenüber London zeigten, verriet sie Leger sofort. Es war die vorzeitige Verbreitung des Hoare-Laval-Planes eine Veröffentlichung, die er in Genf 1935 durch die Vermittlung eines seiner journalistischen Traban­ten, Pertünax, begünstigte, die am Beginn der Verschlech­terung der Beziehungen Frankreichs zu Italien stand und die die Zerstörung des Friedenswerkes vorbereitete, das von Laval ausgearbeitet worden war. George Vonnet, so fährtJnter­france" fort, war seiner Zeit während seiner Tätigkeit als Außenminister am Quai d'Orsay von seinem Generalsekretär beeinträchtigt worden. Täglich stattet Josef Elic Bois, damals Hauptschriftleiter der größten Pariser Zeitung, desPetit Puri­sten", Leger Besuche ab, bei denen er sorgfältig jeden Kontakt mit dem Außenministerium selbst vermied. Bois begab sich an­schließend zu Daladier. Da Daladier ebenfalls jeden Tag und an manchen Tagen sogar zweimal Leger sah, so war er vollständig von diesem beherrscht.

Während der letzten Krisenlage im Anfang Septem­ber 1939 ließ George Bonnet Leger zu sich kommen, um ihm zu raten, seine eigenen Bemühungen bei Daladier nicht zu durch­kreuzen, die er bei diesem zur Annahme des Konferenzvorschlages Mussolinis unternehmen wolle. Nachdem Bonnet diese Vorsichts­maßnahmen getroffen hatte, begab er sich zu Daladier und erreichte von diesen tatsächlich das Versprechen, von ihm beim nächsten Ministerrat unterstützt zu werden. Dieses Versprechen wurde nicht gehalten, denn in der Zwischenzeit war Minister­präsident Daladier Gegenstand dringender Demarchen seitens des polnischen Botschafters und des Vertreters einer neutralen Groß­macht, die von Leger zu diesem Zweck informiert worden waren. Außerdem erzählte man dem noch zögernden französischen Regie­rungschef, daß er bei einem Krieg nichts riskiere, denn das natio­nalsozialistische Regime sei nicht in der Lage, einen wirksamen Widerstand zu leisten.

Absage de Baleras an England

Eine Abtretung von Häfen kommt nicht in Frage

DNB Dublin, 8. Nov. Der irische Ministerpräsident und Außen minister De Valera hat zu Churchills verdächtigen Andeutungen über die irischen Häfen folgende eindeutige Feststellungen ge­macht:

Wie ich es schon oft gesagt habe, so wollen wir freundschaft­liche Beziehungen mit dem Volk Großbritanniens und mit an­deren Völkern aufrecht erhalten, aber wohlverstanden, wir wol­len mit Großbritannien auf freundschaftlichem Fuß stehen, weil es uns räumlich am nächsten liegt. Es kann sein, obwohl ich hoffe, daß es nicht der Fall sein wird, daß wir uns voreiner schweren Krise befinden werden. Wenn wir ihr die Stirn bieten, so werden wir das tun, weil wir wissen, daß unsere Sache gerecht ist. Eine Abtretung von Häfen kommt nicht in Frage, solange unsere Nation neutral bleibt. Jeder Versuch, auf uns von der Seite irgend eines Kriegführenden einen Druck aus- zuiibe«, würde nur in Blutvergießen enden. Solange die gegen­wärtige Regierung a« der Macht bleibt, wahre« wir unsere Rechte aus diese Häfen oder irgendeine» Teil unseres Gebietes gegen jedermann, der sie angreifen würde.

De Valera fügte hinzu, es sei nicht wahr, daß deutsche Unter­seeboote mit Betriebsstoff und Lebensmitteln in den fraglichen Häfen versorgt würden, und schloß, indem er dem lebhaften Wunsche Ausdruck gab, daß Irland neutral bleiben möge. Diese Neutralitätspolitik, so betonte er, sei vom Dail und vom Volke selbst gebilligt worden.

3n Rom eingelroffe«

Rom, 8. Nov. Der italienische Diplomatenzug aus Athen mit dem Gesandten Grazzi und dem gesamten diplomatischen und konsularischen Personal ist nach dreitägiger Fahrt am Freitag vormittag in Rom eingetroffen.

Unter den Opfern der griechische« Schikanen gegen italienisch«! Staatsangehörige, die mit dem italienischen Gesandten jetzt i< dzr Heimat «ingetroffen sind, befand sich auch An toni»

Puccini, der Sohn des großen italienischen Komponisten, der, sich auf Einladung der griechischen Regierung nach Athen begebe«! hatte, um am 25 Oktober im Opernhaus einer Aufführung der Madame Butterfly" beizuwohnen. Auf der Reise wurden An­tonio Puccini und seine Gattin in Saloniki verhaftet und ohne weitere Erklärungen mit 25V anderen italienischen Staats»! angehörigen in einer jüdischen Schule eingesperrt. Hier blieben mehrere Tage lang ohne Essen und ohne die geringsten Bequem- Uchkeiteninterniert", bis sie endlich mit 130 Italienern nach oem italienischen Konsulat und von oort am folgenden Tage zu dem italienischen Diplomatenzug in der Nähe der griechisch-jugo­slawischen Grenze gebracht wurden.

Wieder ein Anschlag ans ein Lazarett

Leipzig; 8. Nov. Kaum lind die 22 deutschen Soldaten, di: bei dem feigen englischen Bombenüberfall aui dos Amsterdamer Wil- helmina-Krankenhans ihr Leben ließen, zur letzten Ruhe bestattet worden, da kommt schon wieder die Nachricht von einem neuen schändlichen Attentat derköniglichen" Luftwaffe auf ein Re - ferve-Lazaretr in einem kleinen sächsischen Städtchen Wieder warfen die Beauftragten des verbreche­rischen britischen Ministerpräsidenten zunächst ihre Leuchtbomben über dem Gebäude ab, das mit zahlreichen großen Rote-Kreuz- Zeichen versehen ist, um sich in Hellem Licht davon zu überzeugen, daß sie auch wirklich das erwünschte Ziel unter sich hatten. So­dann warfen sie auf das völlig ungeschützte Ziel Brandbomben ab, die glücklicherweise auf freiem Gelände in unmittelbarer Nähe des Lazaretts landeten und schnell erstickt werden konnten.

, Das neue britische Verbrechen wird jedoch hierdurch nicht ge­ringer und wird von den deutschen Piloten, die ihre militärischen Ziele besser zu treffen vermögen, unerbittlich vergolten werden.

Ehrung zweier gefallener Helden

Der Führer verleiht an Generalleutnant Ritter von Speck und Kommodore Bonte des Ritterkreuz

DNB Berlin, 9. Nov. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat zwei Offizieren, die an entscheidender Stelle ,im Kampf für Deutschlands Ehre und Freiheit gefallen sind, noch nach dem Tode das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ver­liehen, Generalleutnant Ritter von Speck und Kommodore Bonte. Beide Offiziere haben ihre Name« durch Taten in das Buch der deutschen Geschichte eingetragen.

Generalleutnant Ritter von Speck führte in den Kämpfe« vom 5. bis 8. Juni am Chemin des Dames und um den Aisne- Uebergang sein Armeekorps in schwersten Kämpfen zu höchsten Erfolgen. Durch seinen mitreißenden persönlichen Schwung ge­lang es den deutschen Truppen, gleichzeitig mit dem fliehende« Feind über die Aisne zu gehen und Brückenköpfe südlich des Flusses zu bilden. Unter schwerem feindlichen Feuer führte er die beiden Divisionen seines Armeekorps selbst in vorderster Linie zum Angriff. Am 15. Juni starb er so den Heldentod, ei» Kommandierender General, der als Beispiel höchster soldati­scher Tapferkeit in der Geschichte des deutschen Heeres für all« Zeiten fortleben wird. )

Kommodore Bonte war Führer der deutschen Zerstörer, di« angesichts der weit überlegenen britischen Flotte den kühnen Vor­stoß nach Narwik wagten und siegreich durchführten. In de» schweren Kämpfen um Narvik starb er den Heldentod und gab seinen Einheiten das große Beispiel für jenen heroischen Einsatz, der die Kämpfe um Narvik trotz ungeheurer feindlicher lleber- legenheit und schwierigster Bedingungen zum Siege geführt hat. Kommodore Bonte und seine Zerstörer werden allezeit der deut­schen Kriegsmarine als Beispiele opfervollen Einsatzes bis zum Siege vor Augen stehen.

Ehrung für besonderen persönlichen Einsatz !

Korvettenkapitän Erdmenger Träger des Ritterkreuzes

Berlin, 9. Nov. Der Führer und Oberste Befehlshaber der, Wehrmacht verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der, Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h. c. Raeder, das Ritterkreuze des Eisernen Kreuzes an Korvettenkapitän Erdmenger.

Korvettenkapitän Erdmenger hat als Kommandant eines Zer«§ störers, des Führerzerstörers des Kommodore Bonte, an zahl«, reichen Unternehmungen gegen die englische Küste unter beson-, derem persönlichem Einsatz teilgenommen und wesentlichen An­teil an den hierdurch erzielten Erfolgen. Bei dem Einsatz der Zerstörer gegen Narwik war es dem hervorragenden navigato- rischen und seemännischen Können des Korvettenkapitäns Erd­menger zu danken, daß die Zerstörer trotz schwierigster Verhält­nisse den Hafen von Narvik rechtzeitig erreichten und damit den englischen Streitkräften, die der schwierigen Navigation nicht gewachsen waren, zuvorkamen. Nach dem Verlust seines Zerstö­rers wurde er als Bataillons- und Komvaniefübrer während der Kampfe um Narwik eingesetzt und hat sich in dieser Stellung vorzüglich bewährt. General der Eebirgstruppen Dietl schreibt die rasche Umstellung der Zerstörerbesatzungen auf den Gebirgs- dienst in erster Linie der Tatkraft und Umsicht Erdmengers zu. Korvettenkapitän Erdmenger hat mit seinen Matrosenabteilun­gen sowohl beim Marsch im winterlichen arktischen Gebirge als auch beim Gefecht unter schwierigsten Verhältnissen Ausgezeich­netes geleistet. Nur seinem persönlichen Einsatz ist das Durchhal­ten seiner Soldaten trotz ungenügender Ausrüstung und man­gelnder Verpflegung zu verdanken.

ueverlevenve versenkter brmslyer Kreuzer gelandet. Wie Associated Preß aus London meldet, landeten 631 Ueber^ lebende der torpedierten britischen HilfskreuzerLaurentic" (18724 BRT.) undPatroclus" (11314 BRT.) in eine« ^afen. Davon waren 52 Offiziere und 316 Matrosen de« .Laurentic" und 33 Offiziere und 230 Matrosen desPa-! iroclus".

Englandfahrt Todesfahrt. Wie das norwegische Tele«, zrammbüro meldet, ging der 1800 VRT. große norwegisch«! DampferMarstenen" nördlich von Schottland verloren. Vas Schiff fuhr im Solde und unter Kontrolle Englands, vie Besatzung konnte gerettet werden.

Oberstadtkommissar von Kolmar. Durch Entschließung de» Lauleiters und Reichsstattbalrers Robert Wagner wurde üechtsanwalt Manny, Freiburg i. B., zum Oberstadtkom« nissar in Kolmar bestellt. Rechtsanwalt Manny entstamm« irner Familie, die seit mehreren hundert Jahren im Elsaß msäsfi, ist.