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lerhin dazu berufen, den Sowjetstaat zu schützen; sie sei immer bereit, diese ihre heilige Pflicht zu erfüllen.

Nach der Ansprache Timoschenkos begann die Parade, an der Verbände aller Truppengattungen in guter Haltung und Aus­rüstung teilnahmen. Zum ersten Mal beobachtete man aus der Parade die neuen prächtigen Uniformen der sowjetischen Gene­rale sowie die gleichfalls neu eingesührten Fellmützen bei den Truppen (anstelle der bisher üblichen Tuchhelme). Der Nachdruck bei der diesjährigen Parade war auf die schweren und schwer­sten motorisierten Waffen gelegt. Man sah Scheinwerfer, Flak­geschütze aller Kaliber, darunter ein neues leichtes 2-Zentimeter- Flakgeschütz, Pakgeschütze, Minenwerfer, leichte, schwere und schwerste Feldartillerie. Zum ersten Male bemerkte man ferner schwerste Langrohrgeschütze und Mörser von modernster Bauart. Zum Abschluß der Parade überflogen einige hundert Bomben- imd Jagdflugzeuge verschiedener Typen den Platz.

An die Militärparade schloß sich die übliche Massenkundgebung an, in deren Verlauf mehrere hunderttausend Menschen mit gähnen, Transparenten und Porträts der sowjetischen Staats­männer über den Roten Platz zogen, während Stalin und seine Umgebung, auf den Stufen des Lenin-Mausoleums vor dem Kreml stehend, ihre Huldigungen entgegennahmen.

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Im Zeichen japanisch-russischer Verständigung

Tokio, 7. Nov. (Ostasiendienst des DNB.) Der Sowjetbotschaf- ter in Tokio, Smetanin, veranstaltete am Donnerstag anläß­lich des russischen Nationalfeiertages einen Empfang, dem neben ^ dem Diplomatischen Korps zahlreiche japanische Persönlichkeiten beiwohnten. Zum erstenmal wieder nahmen Außenminister Mat- suoke, Kriegsminister Tojo, Marineminister Oikawa, Landwirt- schaftsminister Jshiguo, Eisenbahnminister Ogana und andere japanische Diplomaten an einer. Veranstaltung der russischen Botschaft teil.Tokio Nitschi Nitschi" stellt fest, daß der Emp­fang in der Sowjetbotschaft im Hinblick auf die japanisch-russi­schen Beziehungen darum große Bedeutung hat.

Staatsakt in Moskau

Ansprache Kalinins am Revolutionsjahrestag

Moskau, 7. Nov. Am Mittwochabend fand im Moskauer Grö­ßen Theater anläßlich des 23. Jahrestages der bolschewistischen Revolution wie alljährlich ein Staatsakt statt, in Anwesenheit Stalins, der Mitglieder der Sowjetregierung und der Marschälle der Sowjetunion. Die Festansprache hielt der Vorsitzende des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR., Kalinin.

Kalinin behandelte in seiner Rede zunächst die wirtschaftlichen Leistungen der Sowjetunion während des letzten Jahres. Er hob u. a. hervor, daß die gesamte Produktion der Sow­jets (ohne die neu erworbenen Gebiete) während dieses Jahres um elf Prozent die Erzeugung des Vorjahres übersteige, was 13 Milliarden Rubel ausmache. Insbesondere sei auf dem Gebiete der Metallgewinnung, der Kohlenförderung usw. ein erheblicher Zuwachs zu verzeichnen. Was die Land­wirtschaft angehe, so sei die Ernte im laufenden Jahr gut aus­gefallen. Man rechne mit einem Bruttoertrag der Getreideernte von sieben Milliarden Pud (1 Pud16 Kilogramm). Ein­gehend behandelte Kalinin dann die Auswirkungen der neuen 5rbeitsgesetze sowie die Verordnungen über die Einberufung der jugendlichen in die Gewerbe- und Fabrikschulen. Nachdem Kali- «in die Leistungen der Sowjetarmee im finnischen Konflikt ge­würdigt hatte, kam er auf die Eingliederung der neuen Sowjet­republiken zu sprechen (wobei u. a. erstmalig erwähnt wurde, daß die Armeen der baltischen Republiken in die Rote Armee eingegliedert sind), sowie auf den Anschluß Bessarabiens, der ein historisches Unrecht wieder gut gemacht habe.

Zum Schluß berührte Kalinin die Aufgaben der Sowjetunion. Die Sowjetunion, die am gegenwärtigen Kriege nicht beteiligt sei, beobachte strenge Neutralität. Freilich könne kein Land ganz von den Kriegsereignissen unberührt bleiben, was insbesondere zum Beispiel für das Gebiet des Seehandels gelte. Daß die Sowjetunion vom Krieg verschont geblieben sei, sei bedingt durch ihre Erfolge, durch die Tätigkeit ihrer Führung, die in wirtschaftlicher, militärischer und außenpolitischer Hinsicht in den Händen Stalins ruhe. Die internationale Lage gebe der Eowjetunion nicht das Recht, die Rolle eines gleichgültigen Be­obachters zu spielen. Es sei vielmehr die Pflicht jedes Sowjet­bürgers, nicht wit Worten, sondern mit Taten seine Aufgabe

«füllen. Diese Aufgabe bestehe in erster Linie in der Stär- lMg der wirtschaftlichen und militärischen Macht der Sowjet­mion. ,

Hawaii der 49. Staat

Gleichzeitig mit der amerikanischen Präsidentenwahl hat am b. November auf der ozeanischen Inselgruppe Hawaii eine Ab- stmmung stattgefunden über die Frage, ob Hawaii als vollberech­tigter Staat in die Amerikanische Union eintreten soll. Die Be­völkerung hat, wie zu erwarten war, sich dafür erklärt. Es ist das erstemal, daß ein Staat in die Union ausgenommen wird, dfssen Gebiet außerhalb des amerikanischen Kon­tinents liegt. Als letzter 48. Staat war im Jahre 1907 Okla­homa hinzugekommen.

Die Beziehungen der Vereinigten Staaten zu Hawaii, der nördlichsten Inselgruppe der Südsee, reichen anderthalb Jahr­hunderte zurück. Fast zur gleichen Zeit, als die Vereinigten Staaten ihre Unabhängigkeit gewannen, wurden die Inseln Ha- u-iis, die vorher drei kleine Reiche gebildet hatten, durch den "ig Kamehameha I., den Großen, zu einem Reich vereinigt, gleichzeitig erfolgte die Annahme des Christentums durch die ""geborenen Kanaken. Kamehameha I. bediente sich beim Auf- d"u de» neuen Staatswesens der Hilfe der Amerikaner Hornig "Ä Davis. Auf den ersten König von Hawaii folgten vier Kö­nige des gleichen Namen», bis 1872 das Geschlecht des Staats- Nünders ausstarb. Inzwischen waren gründliche Wandlungen ein- iüreten. Die eingeborene Bevölkerung, die 1823 noch 142 000 «elrn betrug, war auf einen Bruchteil zusammengeschmolzen, hingegen strömten in immer größeren Mengen Japaner, Chine­sin, Portugiesen und Nordamerikaner in das Land.

1893 wurde die letzte Herrscherin Hawaiis durch eine Revolu­tion gestürzt. Hawaii wurde zur unabhängigen Republik aus- Luisen. Präsident wurde der Nordamerikaner Dole, der Sohn ünes in Hawaii geborenen amerikanischen Missionars. Die» Inhlte zur weiteren Stärkung des ohnehin seit langem überwie» Anden amerikanische» Einflusses. Im Frühjahr 1897 vollzog sich Ak Angliederung. 1900 wurde Hawaii zu einem Territorium der Reinigten Staaten erklärt.

SchwarzwLldsr Tageszeitung

Tangers Vergangenheit

Tanger, der am westlichen Eingang der Straße von Gibraltar gelegene und jetzt wieder spanisch gewordene Hafen, ist eine sehr alte Siedlung. Die Römer nannten es Tingis. Zu Zeiten des Kaisers Augustus war es ein bedeutender Handelsplatz und eine freie Stadt. Unter dem Kaiser Claudius ward es Hauptstadt der römischen Provinz Tingitana (Westmauretanien). Seit Be­ginn der Völkerwanderung erlebte es wechselvolle Schicksale. Im 5. Jahrhundert eroberten es die Vandalen, darauf die West­goten. In der Folgezeit gelangte es in den Besitz der Byzan­tiner. Im 8. Jahrhundert setzten sich die Araber in Tanger fest. Ihnen entrissen es die Portugiesen im Jahre 1471. Sie machten es zu einem festen Stützpunkt 2m Jahre 1662 fiel Tanger, ebenso wie Bombay, als Mitgift der Infantin Katharina an den König Karl II. von England. Während die Engländer Bombay be­hielten, gaben sie Tanger schon im Jahre 1684 wegen der kost­spieligen Unterhaltung wieder auf. Hei ihrem Abzüge zerstörten sie die hauptsächlichsten Festungswerke. Nun besetzten es die Marokkaner und stellten die Befestigungen wieder her. Seither hat Tanger die Geschicke Marokkos geteilt. Am 31. Mai 1905 besuchte der deutsche Kaiser Tanger. Es entstand die Marokko- 'rise, die zur Konferenz von Algeciras (1906) führte. Der eng- isch-französisch-spgnische Vertrag von 1912 schuf die internatio­nale Zone. Ein ergänzender Vertrag dieser drei Mächte von 1923 brachte das internationale Statut für Tanger, das 1928 durch den Beitritt Italiens erweitert wurde. Jetzt ist nun Tanger, in das schon am 14. Juni spanische Truppen einrückten, endgültig Spanisch-Marokko einverleibt worden. Damit hat das internationale Regime, das von Anfang an verfehlt und der heutigen Weltlage gegenüber völlig unhaltbar geworden war, für immer sein Ende erreicht.

Die Männer mit dem rotenF"

Der Feuerlöfchdienst im SHD.

Berlin, 7. Nov.... es entstanden mehrere kleine Brände, die Lurch das rasche Eingreifen des Sicherheit- und Hilfsdienstes sofort gelöscht werden konnten..."

Mit diesen Worten wurde vor kurzem der selbstlose und tapfere Einsatz der Männer vom Sicherheits- und Hilfs­dienst im amtlichen Bericht des Oberkommandos der Wehr­macht erwähnt. Es war dies nicht zum erstenmal, daß das OKW. dieser Männer lobend gedachte, die an der Front der Heimat, und zwar hier an entscheidender Stelle stehen, und sie jo vor aller Welt ehrend anerkannte.

Immer wieder hören wir nach den nächtlichen Ueberfällen der kgl. britischen Luftflotte auf die Wohnstätten der deutschen Zivil­bevölkerung im Wehrmachtsbericht von dem Wirken dieser Männer in der blaugrauen Uniform, die unter Führung der Ordnungspolizei stehen, überall zur Stelle sind, wo es gilt, ent­standene Schäden zu beseitigen.

Da sind vor allem die Angehörigen desFeuerlöschdienstes", die durch ihr schnelles und zielbewußtes Eingreifen oft größeren Brandschaden verhindern können, neben den anderen Fach­diensten, demInstandsetzungsdienst" und demSanitätsdienst". Woher kommen diese Männer?

Für die Abwehr von Luftangriffsschäden reichen die durch de» Krieg stark gelichteten Kräfte der aktiven Feuerschutzpolizei nicht aus. Deshalb wurden in den sogenannten Luftschutzorten erster Ordnung, in größeren, besonders gefährdeten Städten, die Poli­zeiverwalter in ihrer Eigenschaft als örtliche Luftschutzkeller Lurch Gesetz ermächtigt, zur Verstärkung des aktiven Personals der Feuerschutzpolizei gewissermaßen Reservisten des Feuerli -h- dienstes einzuziehen. In erster Linie werden diese Reserven aus den Reihen der freiwilligen Feuerwehr genommen. Wo eine solche nicht besteht oder wo sie nicht zur Auffüllung des Personals im Feuerlöschdienst ausreicht, wird auf andere, außer­halb dieser Formationen stehende Volksgenossen zurückgegriffen.

Diese sind dann die sogenanntenErgänzungsmänner", di» sich aus allen Ständen und Berufen der Bevölkerung zusammen­setzen. In ihren Reihen steht der Kaufmann und Hotelbesitzer neben dem Handwerker, neben dem Arbeiter, der Kraftwagen­führer neben dem Vertreter ein lebendiges Bild der zur Tat gewordenen Volksgemeinschaft.

So treten uns im Feuerlöschdienst des SHD. drei verschieden» Uniformen entgegen. Da ist die Stammannschaft in der grünen Uniform der aktiven Feuerschutzpolizei, da sind di» Reservisten in der blauen Uniform der freiwilligen Feuer­wehren und da find schließlich die Ergänzungsmänner in ihrer blau-grauen Uniform mit der ArmbindeSicherheits­und Hilfsdienst" und dem gestickten roten"F" auf dem linken Unterarm.

Aehnlich ist es in den anderen Städten, in den Luftschutz­orten zweiter und dritter Ordnung, wo die freiwilligen Feuer­wehren die Stammtruppe des Feuerlöschdienstes sind.

Heute sieben in allen deutschen Luftschutzorten weit über eine Million deutscher Männer im Feuerlöschdienst des SHD. zu jeder Stunde und Minute einsatzbereit, um jeden durch feindliche Bombeneinwirkung entstandenen Brand im Keime zu ersticken.

So ist auch auf dem Gebiete des Feuerläschdienstes der SHD. nicht etwa eine neue Organisation, sondern lediglich eine sinn­gemäße Verbreiterung schon vorhandenerfriedensmähiger" Ein­richtungen nach den Notwendigkeiten des Krieges.

Subilöum der Wiener Technischen Hochschule '

In Anwesenheit dreier Reichsminister

Wie«, 7. Nov. Mit einem glanzvollen Festakt beging am Don­nerstag die Wiener Technik, die älteste Hochschule dieser Art in ganz Europa, die Feier ihres 125jährigen Bestehens. Drei Reichs­minister, Dr. Rust, Dr.-Jng. Todt und Dr. Dorpmüller, waren gekommen, um die herzliche Anteilnahme des Reiches am Blühen und Gedeihen der Wissenschaft in der Ostmark zu bekunden. Reichsminister Rust Lberbrachte die herzliche» Wünsche der Reichsregierung zum 125jährigen Wirken der Hochschule. Reichs- minister Dr.-Jng. Fritz Todt als Leiter des Hauptamtes Tech- nik der NSDAP, übermittelte die Glückwünsche der NSDAP, und der deutschen Ingenieure.

Hinter verschlossene« Türen. Unter- und Oberhaus hiel­ten, wie aus London gemeldet wird^ am Mittwoch Gehsim- sitzungen ab. Churchill hielt in der SehHimfitzung »es Unter­hauses eine Ansprache.

Leite 1

Ans Stadt und Land

Altensteig, den 8. November 1940

Richtbesteuerung der MehrarbeitszuschlSge

Der Reichsminister der Finanzen hat zur Vereinfachung des Steuerabzugverfahrens und zur Vermeidung un­billiger Härten angeordnet, daß die Einkommensteuer und der Kriegszuschlag nicht auch von den Mehrarbeitszu­schlägen erhoben werdet». Das gleiche gilt für Zuschläge, die für Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit gezahlt werden.

Die neuen Lebensmittelkarten

Erhöhung der Fettration für Jugendliche

In diesen Tagen werden die neuen Lebensmittelkarten für di« am 18. November beginnende 17. Zuteilungsperiode verteilt, Von besonderer Bedeutung ist die Erhöhung der Fett­ration für Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren, Sie wird um 125 Gramm je Zuteilungsperiode herausgesetzt. Mit Rücksicht auf die Versorgungslage mit Butter erhalten diese Ju­gendlichen zunächst 125 Gramm mehr Margarine. Es bleibt vir, behalten, die Mehrzuteilung später in Butter zu geben. Die Neu­regelung hat die Einführung einer besonderen Reichs­fettkarte für Jugendliche von 14 bis 18 Jahre» erforderlich gemacht. Alle Vorsorgungsberechtigten erhalten in oer neuen Zuieilungsperiode auf die Reichsfleischkarte wieder ein« Sonderzuteilung von 125 Gramm Kunsthonig. Die von vornherei« nur für die Sommermonate vorgesehene kartenfreie Abgab« von Quark fällt jetzt wieder weg. Da die wahlweis« Abgabe von Käse oder Quark aber vielfach zu Unzuträglichkeite« geführt hat, wird Käse nur aus drei Abschnitte zu je 62,5 Gramm abgegeben, während der vierte Wochenabschnitt zum Bezug von 125 Gramm Quark vorgesehen ist. Im Rahmen der Bestände bei» Handel können die Verbraucher jedoch auch anstelle von Käs« die doppelte Menge Quark beziehen. Die Bestellscheine für Käs« und Quark können auch bei verschiedenen Verteilern abgegeben werden.

Auf der Nährmittelkarte wird die Möglichkeit, Kondensmilch zu beziehen, nach Maßgabe der Bestände aufrechterhalten. Di« Teigwarenration bleibt ebenfalls unverändert. Dagegen recde» von jetzt ab wieder 160 Gramm Nährmittel auf Kartoffelstärke» basts (Sago, Kartoffelmehl, Puddingpulver und ähnliche Er­zeugnisse) abgegeben. Die Ration an Nährmitteln auf Getreide- grundlage wird dementsprechend wieder auf 500 Gramm fest­gesetzt. Unverändert bleibt die Möglichkeit, anstelle von Kaffee- Ersatzmitteln im Werte von 125 Gramm Bohnenkaffee zu beziehen. Die wahlweise zu beziehende Menge an Bohnenkaffee beträgt einheitlich 60 Gramm. Die Nährmittelkarte enthält gleich­zeitig wieder einen Vestellscheinabschnitt für Bohnenkaffee für die 18. Zuteilungsperiode, der in der Zeit vom 17. bis 23. No­vember bei den Verteilern abzugeben ist. In der 18. Zuteilungs- Periode werden die Verbraucher auch eine Sonderzuteilung von 250GrammHLlfensrüchte erhalten. Auch hierfür enthält die Nährmiltelkarte einen Vestellabschnitt, der in der Zeit vom 18. bis 23. November von den Verteilern abzutrennen ist.

«

HI. Gefolgschaft 27 '(einschließlich Fliegerfchar) BDM und BDM-Werk. Heuie 20 Uhr unt. Schulhaus, Singprobe für S. Nov. Pünktliches Erscheinen wird verlangt, da anschließend Haupt­probe.

Neuenbürg. (Fahrradmarder.) Auf dem hiesigen Bahn­hof wurde ein jüngerer Bursche von der Gendarmerie festgenom­men. Es stellte sich heraus, daß man damit einen mehrfach vor­bestraften und steckbrieflich gesuchten Verbrecher gefaßt hat, der in den letzten Wochen in verschiedenen Gegenden Deutschland» eine Reihe von Diebstählen verübt hatte. Der Gauner hatte es insbesondere auf Fahrräder abgesehen, die er nach kurzer Be­nützung wieder weiterverkaufte. ,

Stuttgart. (Vom Württ. Staatstheater.) Am Diens­tag, 12. November, findet die Erstaufführung der Posse von Johann NestroyWohnung zu vermieten" in der Bühnenbear­beitung von Arthur Georg Richter und Rudolf Fernau, Mustk von Ludwig Kusche, statt.

AufgabendesWürtt. Landesfürsorgeverban- des. Die schon vor dem Krieg begonnenen Erweiterungsbauten in dem Kanzleigebäude des Württ. Landesfürsorgeverbandes in der Lindenspürstraße sind nunmehr fertiggestellt. In Anwesen­heit von Vertretern der Partei und des Staates wurden die Räume ihrer Bestimmung übergeben. Der Leiter des Landes­fürsorgeverbands, Oberregierungsrat Mailänder, hob bei der Feier die Wichtigkeit der Aufgaben dieser Behörde hervor, der neben ihrer eigentlichen Arbeit nicht nur die Durchführung der Fürsorgeerziehung übertragen, sondern auch die Hauptfürsorge- stelle für Kriegsbeschädigte und Kriegerhinterbliebener einge­gliedert ist. Der Landesfürsorgeverband unterhält neben den vier Landesfürsorgeanstalten Markgröningen, Rabenhof, Reut­lingen und Riedhof mit zusammen 1500 Plätzen das gerne in Anspruch genommene Kriegererholungsheim Eiiltstein und das Rückwandererheim Möttlingen.

Diamantene Hochzeit. Vaurat a. D. Theodor Wörnle und seine Ehefrau 'Pauline, geb. Schneider, können in diese» Tagen das Fest der Diamantenen Hochzeit feiern.

SchilIersUrenkeI75Jahrealt. Am Mittwoch konnte der in Baden-Baden lebende Urenkel Friedrich von Schiller», Freiherr von Eleichen-Rußwurm, seinen 75. Geburtstag feiern. Er ist ein Enkel der jüngsten Tochter Schillers, Emilie, und ans Schloß Ereifenstein (Mainfranken) geboren. Als Dichterphilosoph und Kulturhistoriker hat uns der Geburtsjubilar zahlreiche be­deutende Werke geschenkt.

llntertürkheim. (Knabe angefahrcn.) Am Mittwoch abend spielten einige Kinder in der verkehrsreichen Augsburger­straße. Dabei wurde ein bjähriger Junge von einem entgegen­kommenden Lastkraftwagen, den er anscheinend nicht bemerkt hatte, angefahren. Mit erheblichen Verletzungen mußte er in «in Krankenhaus eingeliefert werden.

Unterriexingen. Kr. Ludwigsburg. (Verunglückt.) Durch einen von einem Kraftwagen herabfallenden Ballen mit gepreß­tem Heu wurde der in Ludwigsburg beschäftigte Oskar Emmrich so unglücklich zu Boden geschleudert, daß er mit einem SchädeH- bruch in das Krankenhaus Ludwigsburg ringeliefert «erde» mußte.