renkopf an. Die ganze Nacht hindurch wurde dort mit Erbitterung gekämpft. Der Angreifer ist zurückgeworfen. Auch am Lingekopf find erneut Kämpfe im Gange. An verschiedenen Stellen der Front sprengten wir mit Erfolg Minen. Südlich von Ban de Sapt schätz unsere Artillerie einen französischen Fesselballon herunter. Ein Kampfflieger zwang bei Longamer (östlich von Geradmer) ein feindliches Flugzeug zur Landung.
Oöstlicher Kriegsschauplatz. Mitau wurde gestern von unfern Truppen nach Kampf genommen. Die Stadt ist im allgemeinen unversehrt. Oestlich von Pontiewiez haben sich Kämpfe entwik- kelt, die einen für uns günstigen Verlauf nehmen. Nordöstlich von Suwalki wurde die Höhe 186 (südöstlich von Kaletnik) erstürmt. Nordwestlich von Lomsha erreichten unsere Truppen, nachdem an verschiedenen Stellen der russische Widerstand gebrochen war. den Narew. 1 Offizier. 1803 Mann wurden von uns gefangen genommen. Auf der übrigen Front bis zur Weichsel ging es vorwärts. 360 Gefangene, dabei 1 Offizier wurden eingebracht. Vor Warschau ist die Lage unverändert.
Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nördlich anschlietzend an die am 31. Juli eroberten Höhen
Amtliche Bekanntmachung.
Sicherstellung des Heeresbedarfs an Hafer bis zur neuen Ernte.
Einem dringenden Ersuchen der Militärverwaltung gemäß werden die Herren Ortsvorfteher angewiesen, dafür Sorge zu tragen, daß die Besitzer von Vorräten an Hafer (auch Mengkorn aus Hafer und Gerste), die sie nicht zur Fütterung ihrer Pferde bis zum 1. September ds. Js. dringend benötigen, diese Vorräte alsbald dem Oberamt zwecks Ankaufs anmelden. Gegebenenfalls sind solche Mengen für die Heeresverwaltung sicher zu stellen.
Calw, den 2. August 1915.
K. Oberamt: Binder.
Einwohnern sind 300 000 geflohen. Die Stadt ist von Staatsbeamten ganz verlassen worden. Die Straßen sind von zurückslutenden Truppen überfüllt, den Kanonendonner hört man ganz nahe. Die Zahl der Verarmten ist durch die Kaufleute und Fabrikanten, die keinen Kopeken für die bei ihnen erfolg
ten Requisitionen erhalten, erheblich vermehrt
bei Podzamcz drangen gestern Truppen des General- worden.
obersten v. Woyrsch unter heftigem Kampfe durch Prag, 2. Aug. Wie die „Bohemia aus War- das Waldgelände nach Osten vor. Der weichende schau erfährt, verbreiten die russischen Behörden in Feind verlor 1500 Mann an Gefangenen und 8 Ma- der polnischen Hauptstadt die Nachricht, die Verbiin-
schinengewehre. Vor Jwangorod lieferten österreichungarische Truppen siegreiche Gefechte. Der Halbkreis um die Festung schließt sich enger. Bei den Armeen des Eeneralfeldmarschalls v. Mackensen hält der Feind noch zwischen Weichsel und der Gegend südlich von Lenzan an. Deutsche Truppen errangen neue Erfolge östlich von Puron. Sie machten 600 Gefangene. Zwischen Lenzan und Zalin (nordöstlich liche Bevölkerung in die Krawalle hmemzuziehen von Cholm) schreitet der Verfolgungskampf vor--und die deutsch-österreichischen Truppen zu Vergel-!
deten würden nach ihrer Besetzung Warschaus der Bevölkerung eine große Kriegsschatzung auferlegen.
Außerdem sind Spitzel der Ochrana bemüht, die Hefe der Bevölkerung Warschaus durch Geld und andere Mittel zu Pogroms aufzustacheln, die in dem Augen- ^ blicke des Einzugs der verbündeten Truppen in War-" schau losbrechen sollen. Dadurch hofft man die fried-^
wärts. Am Bug erreichten wir die Gegend nördlich von Dubienka. Oesterreich-ungarische Truppen drangen südwestlich von Wladimir-Wolqnsk über den Bug vor.
Oberste Heeresleitung.
Der österreichisch-ungarische Tagesbericht.
(WTB.) Wien, 2. Aug. Amtliche Mitteilung vom 2. Aug. mittags: Bei Damaszow gegenüber der Radomkamündung errangen unsere Verbündeten einen neuen Erfolg. Westlich Jwangorod haben unsere fiebenbürgischen Regimenter dem Feinde acht etagenförmig angelegte betonierte Stützpunkte mit dem Bajonett entrissen. Vier dieser Werke wurden allein von dem größtenteils aus Rumänen bestehenden Infanterieregiment Nr. 50 erobert. Der Halbkreis um Jwangorod verengte sich beträchtlich. Wir nahmen 15 Offiziere und über 2300 Mann gefangen und erbeuteten 29 Geschütze, darunter 21 schwere, ferner 11 Maschinengewehre, einen großen Werkzeugpark und viel Munition und Kriegsmaterial. Unsere bewährten fiebenbürgischen Truppen dürfen diese Tat zu den schönsten ihrer ehrenvollen Geschichte zählen. Unmittelbar östlich der Weichsel erstürmte eine unserer Divisionen die Eisenbahnstation Nowo-Ale- xandrija und einige zuniichstgelegene Positionen. Bei Kurow drangen deutsche Truppen, nachdem sie gestern zwei feindliche Linien genommen, in eine dritte ein.
Weiter östlich bis zum Wieprz hält der Feind noch seine Stellungen. Zwischen Wieprz und Bug wird des Pariser „Journal" beschreibt die Vorberertungen. die Verfolgung fortgesetzt. Unsere zwischen Lokal und welche die Russen zur Berteidrgung von Warschau Krylow über den Bug gegangenen Truppen rücken getroffen haben. Er hat das westlich von Warschau in der Richtung Wladimir-Wolqnsk vor. In Ost- - in der Richtung nach Sochatschow liegende Gelände galizien ist die Lage unverändert. > besucht und sehen können, daß festgemauerte Erdstel-
Italienischer Kriegsschauplatz. An' lungen zur Aufnahme von Truppen vorbereitet sind, der Tiroler Front wurde eine feindliche Abteilung welche einen Durchmesser inmitten des Halbkreises im Ledrotale westlich Bezzecca überfallen und unter bilden, den die Weichsel in dieser Gegend beschreibt großen Verlusten zurückgeworfen. In Judicarien Links und rechts stützen sich die Stellungen auf den vertrieben unsere Patrouillen zwei italienische Be- Fluß .Auch für die Ausnahme der schweren Geschütze obachtungsposten. die sich auf den Höhen nordwestlich, waren ausgemauerte Berschanzungen vorhanden. Die von Condino eingenistet hatten. Im Kärntner ganze Umgebung von Warschau ist mtt mehrfachen Grenzgebiet hat sich nichts Wesentliches ereignet.! Ketten von Verschanzungen umgeben, welche in ihrer Im Küstenlande herrscht in den nördlichen Abschrift-' Anlage die für solche Festungsarbeiten überaus ge- ten größtenteils Ruhe. Am Plateau hält der Ge-' schickten Hände der Russen verraten. Nach dem ge- schiitzkampf an. Die gegen unsere Stellung östlich Po- ^ nannten Journalisten haben die Russen die polnische lazzo geführten starken italienischen Angriffe wurden! Hauptstadt uneinnehmbar gemacht, durch einen Gegenangriff, der unsere Infanterie bis über die ursprünglichen Stellungen hinausführte, zuriickgeschlagen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: von Höfer, Feldmarschalleutnant.
tungsmaßregeln zu zwingen. Auf diese Weise gedenkt man die Polen gegen die Verbündeten zu verhetzen.
Bukarest. 2. Aug. Wie hiesige Blätter melden, ist Warschau seit Freitag abend von jedem Verkehr mit dem übrigen Rußland abgeschnitten.
Kopenhagen, 2. Aug. „Politiken" meldet, daß in London die Nachricht von der Einnahme Warschaus jeden Augenblick erwartet werde. Die größte Sorge mache man sich jedoch in Militärkreisen und beim Publikum über die Flankenbewegungen der Belowschen Armee. Wenn Korono den Vorstoß der deutschen Armee nicht zum Stehen brächte und General Below das Ostufer des Njemen erreicht, hält man in London die russischen Rllckzugsstraßen für schwer bedroht. Das Tempo des Belowschen Vormarsches, der über riesige Kavalleriemassen verfügen müßte, übertreffe alle Befürchtungen. Der Genera- issimus habe in größter Eile alle verfügbare Kavallerie von Brest—Litowsk nach dem Norden geworfen.
Rotterdam, 2. Aug. Die russische Gesandtschaft im Haag veröffentlicht eine Meldung, wonach die russische Armee sich gezwungen sieht, wegen Mangels an Munition auf die 2. und ursprüngliche Festungslinie am Bug sich zuriickzuziehen. Es habe auch gar nicht in der Absicht der Russen gelegen, die Weichsellinie bis Warschau zu halten. Daher ziehe sich die russische Armee auf ihre- verstärkten Stellungen zurück.
Rotterdam, 2. Aug. Der Kriegsberichterstatter
Italien.
Luzern, 2. Aug. Dem „Vaterland" wird aus Lugano gemeldet: Infolge der großen Schlappen am Jsonzo sind nach einer Meldung von der Front, 13 Stabsoffiziere in leitenden Kommandostellen zur Disposition gestellt worden, darunter 3 Generale.
Lugano, 2. Aug. Der „Tagesanz." meldet aus Rom: Der Ministerriat Unterzeichnete das Gesetz
Um Warschau.
Wien, 2. Aug. Der Kriegsberichterstatter des „Wiener Fremdenblattes" meldet aus dem Kriegs-, pressequartier: Ich erfahre aus Petersburg über die! über die militärische Organisierung der Munitions- Zustände in Warschau folgendes: Der Eeneralgou- Industrie in Italien! In der gleichen Sitzung wurde verneur, sein Gehilfe, der Oberpolizeimeister u.s.w. j die Verschärfung des Ausnahmezustandes in Tripo- haben Warschau bereits verlassen. Bon den 900 000, litanien und der Erlaß eines Antistreikgesetzes für
alle Fabriken, die für das Heer arbeiten, angenommen.
Luzern, 2. Aug. Der Handelsschiffahrtsverkehr von Sizilien- nach Tripolis ist eingestellt. Zur Aufnahme der italienischen Kolonien in Tripolis sind, dem Anzeiger zufolge, am Freitag mehrere armierte Transportdampfer aus Brindisi ausgelaufen.
Basel, 2. Aug. Der „Anzeiger" meldet aus Turin: Hier hat nach Bekanntwerden des Stillstandes in den italienischen Grenzoperationen eine Demonstration unzufriedener Nationalisten stattgefunden. Es kam zu großen Ansammlungen auf dem Corso Marguerita und vor den öffentlichen Gebäuden, aber nicht zu Ruhestörungen.
(WTB.) Basel, 2. Aug. Die „Baseler Nachr." melden, Italien habe weitere sechs Jahrgänge Ma- rinereserven einberufen. Die zu erwartende Expedition gegen die Türkei werde sich gegen Kleinasien richten.
(WTB.) Berlin, 2 Aug. Das völlige Zusammenwirken Italiens mit der Entente wird nunmehr, wie dem „Berl. Tagebl." aus Bern berichtet wird, Tatsache. Wie private Meldungen aus Italien bestätigen, stehen in sämtlichen Hafenstädten, ausgenommen die am Aüriatischen Meer, bedeutende Truppenkontingente bereit, um im Laufe der Woche nach den Dardanellen befördert zu werden. Bereits am Donnerstag und Freitag sei eine Anzahl Reiterregimenter, die an der österreichischen Grenze entbehrlich feien, nach Frankreich abgegangen.
Frankfurt, 2. Aug. Aus Wien erfährt die „Frkf. Zeitg ": Wie die politische Korrespondenz von der italienischen Grenze meldet, ist in Italien seit Ausbruch des Krieges eine bedeutende Zunahme von Unterschleifen und ähnlichen verbrecherischen Handlungen zu verzeichnen. In Nowara und anderen Städten sind arge Skandale auf dem Gebiet der Heereslieferungen vorgekommen. In Venedig wurden Unterschleife im Betrage von 500000 Lire festgestellt. In Genua wurde ein Betrug aufgedeckt. durch den die Stadt Mailand um 600 000 Lire geschädigt wird. Der Heereslieferant Piron in Schio wurde verhaftet.
Don unseren Feinden.
Englische Aengste und Vertröstungen.
(WTB.) London, 1. August. „Daily Mail" schreibt in einem Artikel: Die Deutschen stehen im Begriff, den ersten der drei Platze: Warschau, Pari« und Calais, die sie einnehmen wollen, zu nehme». Wir fühlen den Verlust Warschaus sogar mehr allste Russen, die ein endloses Reich haben, in das sie sich zurückziehen können. Stunden find gekomme«. die schwerer find, als irgend welche bisher im Kriege. — „Westminister Gazette" schreibt: Wenn die Russen in ihre Verteidigungsstellungen zurückkehren, die die vorausfichtigeren ihrer Ratgeber zu Beginn des Krieges einzunehmen empfahlen, so haben sie sich nichts vorzuwerfen. Der Hauptvorteil für den Feind wird ein moralischer sein. — „Daily Telegraph" sagt: Die bevorstehende Räumung Warschaus ist ein schlagender Erfolg der deutschen Strategie
Englische Spielereien.
London, 1. August. „Daily News" melden, dah der Ausschuß für Kriegsersparnifse In Verbindung mit «in- flußreichen Persönlichkeiten beabsichtige, eine Bewegung unter den reichen Klassen ins Leben zu rufen, daß die Leute zu gewissen Entbehrungen sich förmlich verpflichten. Dazu gehöre der Verzicht auf eigen« Automobile, auf den Besuch von Wirtshäusern und die modische Kleidung und ebenso die Verpflichtung, die Kleider wirklich auszutragrn. Ein öffentlicher Aufruf wird bald erfolgen.
Phrasen.
(WTB.) Berlin, 3. August. Der neuernannte Oberbefehlshaber vor den Dardanellen, General Brulard, hielt vor seiner Abreise in Marseille, wie dem „Berliner Tageblatt" aus Kopenhagen berichtet wird, eine Ansprache, in der er die Einnahme Kon- ftantinopels für die nächste Zukunft besprach. Die französische Presse knüpft daran die sichere Erwartung, daß die Dardanellenforts noch im August fallen werden. Sie rechnet ihren Lesern sogar auf Tag und Stunde vor, daß die Alliierten am 20. August in Konstantinopel einrücken würden. — Nach einem Rotterdamer Telegramm des „Berliner Lokalanzeigers" bemerkt die englische Wochenschrift „Nation" zu den Verlusten der Engländer an den Dardanellen, die bis zum 18. Juli 49000 Mann betragen haben gegen 266000 in Frankreich, die Verluste seien ganz außer Verhältnis in ihrer furchtbaren Schwere. An den Dardanellen liefen die Engländer eine dreimal größere Gefahr als in Frankreich.
Die Montenegriner in Skutari.
GKE. Zürich» 2. Aug. Der Tagesanzeiaer meldet aus Cettinje: Der Kriegsminister hat