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SchwarzwSlder Tageszeitung

Nr. 247

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 21. Oktober 1940.

Fleißige Hände der Jugend

Bekanntlich haben sich auch die Schulen des Kreises Calw in diesem Sommer in den Dienst des Kriegshilfswerks für das Deutsche Rote Kreuz gestellt. Sie haben einen. Schullag dazu verwendet, um in unfern heimatlichen Wäldern Heidelbeeren zu sammeln. Das Gesamtergebnis dieser Sammelaktion ist jetzt bekannt. Es beträgt die schöne Summe von 7 994,30 RM. Dieser Betrag konnte üier die Dienststellen der NSV der Zentralsammlang in B-rlin zu- geführt werden. Lehrer und Schüler unseres Kreises haben durch diese Sammlung sich besonderen Dank und Anerkennung verdient.

Wochendienstplan der Hitlerjugend vom 22. 10.27. 10. 40

Wochenspruch:

Der Führer sagt: Wer sein Volk liebt, beweist es einzig durch die Opfer, die er für dieses zu bringen bereit ist.

BdM.-Spielschar: Dienstag 20.15 Uhr Parteiheim. Schaft 1 und 2: Mittwoch 20.15 Uhr Heimabend.

BdM.-WerkGlaube und Schönheit" A.G. Nähen fällt aus. Mitt­woch für die ganze Gruppe Heimabend im Parteiheim sM.lS Uyrj, Dienstkleidung. ^

Katterbach, Kr. Calw. (Vom elektrischen Strom ge­tötet.) Als ein 48 Jahre alter Mann von hier im Keller eine Glühbirne einschrauben wollte, kam er mit dem Strom in Be­rührung und war gleich tot.

Sulz, Kr. Calw. (K i nd t r an k A r zn e i u n d st a r b.) Ein zwei Jahre altes Kind nahm in einem unbewachten Augenblick «ln Fläschchen mit alter Arznei aus einem Wandschrank und trank daraus. Es traten Schmerzen und hohes Fieber ein. Da »a« die Krankheitsursache nicht kannte, holte man nicht gleich einen Arzt. Als schließlich ärztliche Hilfe eintraf, war es zu Mt. Am andern Morgen starb das Kind.

Stuttgart. (Tagung der Lichttechniken) In Stutt­gart wurde die Teiltagung der Deutschen Lichtlechnischen Gesell­schaft im Württ. Landesgewerbeamt durchgeführt unter Leitung des Bezirksvorsitzenden Oberbaurat Dr. Jacob von den Tech­nischen Werken in Stuttgart. Der Reichsvorsitzende der DLTE, Professor Dr. Weigel. Rektor der Technischen Hochschule Karls­ruhe, sprach über das ThemaDas Licht im Dienste des Men­schen". Oderbaurat Dr Jacob sprach überVerhalten von Hoch­druck-Gasentladungslampen bei Netzspannungsschwankungen", Do­zent Dr. Knoll-Karlsruhe überFortschritte der Lichttechnik", Dr. Larchs-Verlin überDie Entwicklung der- Quecksilberdampf­entladung zur Lichtquelle" und Dr. Klein-Berlin überZweck- und Schmuckleuchten".

VonderStaatl. Hochschule für Musik. Dieser Tage fand im Festsaal der Staat!. Hochschule für Musik die Einführung der neu eingetretenen Studierenden mit einer anschließenden Vollversammlung statt. Der Direktor, Professor Dr Hugo Holle, sowie Studentenführer Denner sprachen über die Bedeutung die­ses Tages und die Aufgaben und Pflichten des nationalsozialisti­schen Studenten im Krieg. Die Zahl der Neueintritte, die nun­mehr abgeschlossen sind, ist erfreulich. Konzertsänger Hans Hager hat einen Lehrauftrag für Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik erhalten.

Bodenuntersuchungen. Für die Steigerung der Er­tragsfähigkeit unserer landwirtschaftlich genutzten Böden ist die Bodenuntersuchung von größter Bedeutung. Der Landesbauern­führer von Württemberg hat auf Grund der besonderen Ver­hältnisse im Gebiet der Landesbauernschaft Württemberg diese Untersuchungspflicht auf alle Betriebe über 2 Hektar Größe und alle Flächen dieser Betriebe von ll,25 Hektar Größe und darüber ausgedehnt. Die Durchführung dieser Sonderaktion liegt in Württemberg bei dem landwirtschaftlichen llntersuchungsamt der Landesbauernschaft für den Landesteil nördlich der Alb und der Landesversuchsanstalt für landwirtschaftliche Chemie in Hohenheim für den südlichen Landesteil. Die Untersuchung erfolgt gemeindeweise.

Oberstenseld, Kr. Ludwcgsburg. (Den Tod gesucht.) Aus bisher unbekannten Gründen nahm sich ein im 39. Lebensjahr stehender Friseur das Leben, indem er eine größere Menge eines Desinfektionsmittels, wie es in den Friseurgeschäften ge­braucht wird, einnahm. Nach schweren Qualen trat der Tod rasch ein.

Neuneck, Kr. Freudenstadt. (Auch die Rüben werden größer.) Hier wurde eine Rübe geerntet, die das stattliche Gewicht von 11 Psund ausweist.

Tübingen. (I m m t r i k u l a t i o n) Im Festsaal der Universi­tät fand in der üblichen Weise die Aufnahme und Verpflichtung von 241 neuen Studenten und Studentinnen statt. Zu Beginn der Immatrikulationsfeier bearsikte Dorentensührer und stellv. Rek­tor Professor Dr. Wetzel unter den Gästen besonders den lang­jährigen Förderer der Universität, Ministerialrat Dr. Bauer. Sein weiterer Gruß galt den von den Schlachtfeldern zur Uni­versität gekommenen Studenten und der Jugend aus dem Elsaß, die nach der Wiedergewinnung ihrer Heimat sich nun bei uns im schwäbisch-alemannischen Raum wie zu Hause fühlen kann. Dann verpflichtete der stellv. Rektor und Studentenführer Kegele durch Handschlag die neuen Studierenden.

Eislingen, Kr. Göppingen. (Kind angefahren.) Ein acht Jahre alter Junge wurde von einem Kraftwagen gestreift, in den Straßengraben geworfen und schwer verletzt. Der Fahrer, der weiterfuhr, konnte ermittelt werden.

Geislingen a. St. (T ö d l i ch v e r u n g l ü ck t.) Der 30 Jahre alte Bauunternehmer und Maurermeister Konrad Söll aus Nel­lingen ist in seinem Steinbruch tödlich verunglückt. Der als tüchtig bekannte Handwerker hatte Sprengungen geleitet. Da er annahm, zwei Schüsse seien zusammen losgegangen, wollte er Nachsehen, wurde dabei aber von der Ladung ins Gesicht ge­troffen. Die Verletzungen waren so schwer, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Er hinterlätzt Frau und Kind.

Neresheim. (130 Zentner Kastanien.) Während der Herbstferien war es für die Neresheimer Schuljugend ein be­sonderes Vergnügen, von den Hunderten von Kastanienbäumen, die in und um das Städtchen stehen, die schönen braunen Früchte zu sammeln. Rund 130 Zentner trugen sie zur Sammelstelle, die sie der Verwendung zur Wildfütterung im Winter zuleiten wird.

Reutlingen. (Neue Schulräume.) Die Schülerzahl an der Städtischen Handelsschule ist in den letzten Jahren derart angewachsen, daß die Räume nicht mehr ausreichten. Diesem Mangel ist nunmehr durch An- und Umbau, vor allem durch die Erstellung von vier neuen großen Schulsälen abgeholfen wor­den. Diese konnten jetzt nach den Herbstferien bezogen werden. Zur Zeit zählt die Pflichthandelsschule 300, die Höhere Han­delsschule 275 Schüler.

Tuttlingen. (Züchterische Leistungen.) Wie der Lan­desverband der württ. Schweinezüchter mitteilt, holte die Firma W. Eoll in Tuttlingen bei der kürzl.ch in Riedlingen abgehal­tenen großen Auktion aus dem ganzen Land Württemberg sämt­liche vier erste Preise bei den ausgestellten Ebern. Außerdem er­hielt sie auch die ersten vier zweiten Preise.

Miltenberg. (Ertappter Hamster.) In der Umgebung legten Arbeiter beim Kartofselaufnshmen ein Hamfternest frei, in dem man 30 Pfund Weizen vorfand.

Haßmersheim. (Alter Rheinschiffer.) Hier feierte der Gemeindeälteste, Heinrich Eassert, seinen 90. Geburtstag. G. ist ein alter Pionier der Rheinschiffahrt und hat sein Leben auf dem deutschen Strom zugebracht.

Ramsbach b. Oberkirch. (Unfall mit Todesfolge.) Von einem schweren Schicksalsschlag wurde die Familie des Gemeinde- rcchncrs Franz Huber betroffen. Als dieser einen Kartoffel­dämpfer auf einem steilen Wege von einem Hof zum anderen führen wollte, versagten die Bremsen, wodurch das Fuhrwerk ins Rollen kam. Huber rutschte aus, das Fuhrwerk fuhr über ihn hinweg und drückte ihm den Kopf ab, so daß der Tod sofort erntrat. Der so jäh ums Leben Gekommene erreichte ein Alter von nur 38 Jahren.

Wolkach. (Geistesgegenwart.) Während ein mit Lang­holz beladenes Fuhrwerk bei Gutach einen Bahnübergang pas­sierte, gingen gerade die fernbedienten Schranken nieder. Kaum hatte der Fuhrmann geistesgegenwärtig die Pferde ausgespannt und bereite geführt, als der Zug heranbrauste und den Wagen zertrümmerte.

Erenzach. (Tödliche: Sturz.) Eine Einwohnerin stürzte die Kellertreppe so unglücklich hinunter, daß sie an den erlittenen Verletzungen gestorben ist. l

Murrhardt,, Kr. Backnang. (90 Jahre.) Der berühmte ^ schwäbische Tiermaler Eeheimrat Prof. Heinrich von Zügel, Ehrenbürger seiner Eeburtsstadt Murrhardt, vollendet am 22. Oktober sein 90. Lebensjahr. Schon mit 23 Jahren erhielt die Goldene Medaille. Es gibt wohl keine bedeutende Eemälde- er für sein BildLchafwäsche" auf der Wiener Kunstausstellung galerie in Deutschland, in der nicht eines der Werke dieses be­gnadeten Künstlers vertreten ist.

Pforzheim. (Verkehrsunfall.) Auf der Reichsstraße Nr. 10 zwischen Eutingen und Niefern wurde der 62jährige ver- > witwete Maschinenarbeiter Karl Comon aus Niefern, der sich ! ruf dem Heimweg befand, von einem in Richtung Pforzheim ! fahrenden Kraftwagen angefahren. Er erlitt einen schwere»! Schädelbruch, der seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. !

Nettesten- oder Iüngstenrecht?

Für Württemberg und Hohenzollern gilt beim bäuerlichen Erb­recht, wie Landwirtschaftsrat Dr. Kimmich in einem Aussatz im Wochenblatt der Landesbauernschaft mitteilt, folgendes:

1. Im ganzen Bezirk der Landesbauernschaft hatderBauer, er mag seinen Wohnsitz haben wo er will, das unumstrittene Recht, unter mehreren Söhnen nach freiem Ermessen seinen Hosnachfolger selbst auszu juchen. Ganz gleich, wie viel Söhne er hat, er kann in jedem Falle demjenigen seinen Hof durch llebergabevertrag übergeben oder den durch letztwillige Verfügung zum Anerben bestimmen, der ihm am ge­eignetsten und würdigsten erscheint. Der Bauer bedarf hierzu keiner Mitwirkung des Anerbcngerichts; es ist seiner verantwor­tungsbewußten Entscheidung allein überlasten, welcher von seinen Söhnen der zukünftige Bauer sein >oll.

2. Macht der Bauer von feinem Recht, den Anerben selbst zu bestimmen, keinen Gebrauch, so gilt nach seinen: Ableben als ge­setzliches Erbrecht nunmehr d a s A e, t e st e n r e ch t in folgenden. Landkreisen: Aalen, Banckang, Viberach, Crailsheim, Ehingen, Friedrichshafen, Gmünd, Hall, Hcideuheim, Künzelsau, Mergent- yeim, Münsingen, Oehringen, Ravensburg, Saulgau, Sigmarin- gcn, Ulm und Wangen sowie im Stadtkreis Ulm.

In allen übrigen Kreisen Württemberg.s und Hohenzollerns gilt für den Fall, daß der Bauer den Anerben nicht selbst be­stimmt hat, als gesetzliches Erbrecht das I ü n g st e n r e ch t; dies gilt also für die Landkreise Balingen, Böblingen, Calw, Eß­lingen, Freudenstadt, Göppingen, Hechingen, Heilbronn, Horb, Leonberg, Ludwigsburg, Nürtingen, Reutlingen, Rottweil, Tü­bingen, Tuttlingen, Vaihingen, Waiblingen und die Stadtkreise Stuttgart und Heilbronn.

Diese gesetzliche Neuerung verdient wegen ihrer überaus großen praktischen Tragweite stärkste Beachtung. Nunmehr weiß jeder württembergische Bauer, daß er das freie Bestimmungsrecht un­ter mehreren Söhnen hat; es gibt für ihn nunmehr auch darüber keinen Zweifel mehr, ob der Jüngste oder der Aelteste den Hof bekommt, wenn er die Augen schließen sollte, ohne vorher den Hof übergeben oder den Anerben bestimmt zu haben. Der Jüngste bezw. Aelteste kann selbstverständlich nach wie vor immer nur dann Hofnachfolger werden, wenn er bauernfähig ist und nicht bereits einen Erbhof hat. Die geschilderte neue Regelung gilt für. alle Erbfälle, die nach dem 5. Oktober 1940 eintreten.

verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dieter Lauk in Lltensietg. vertr.: Lndwig Lauk. Druck und Verlag: vnchdruckerei Lauk, Lltenjteig. Zurzeit Preisliste ö gültig.

Simmersfeld

Morgen Dienstag, den 22. Oktober 1940 fi ndet^ h ier

Meh- und Schweine-Märkt

statt.

Hiezu ergeht freundliche Einladung. Der Bürgermeister.

Auf 1. oder 15. November wird tüchtiges

Mädchen

mit Kochkenntnissen nach Altensteig gesucht.

Gute Behandlung wird zugesichert.

Bon wem? sagt die Geschäftsstelle des Blattes.

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