Aus Stadt und Land.
Cal», den 29. Juli 1918.
Kriegsauszeichnung.
Die silberne Verdienstmedaille erhielt der Ge» freite Johannes Lutz, im Grenadier-Regiment 119, Sohn des verstorbenen Friedrich Lutz» Ortssteuerbeamten in Liebelsberg.
Der Empfang von Dekan Zeller.
* Gestern abend traf Dekan Zeller an seinem neuen Wirkungsort ein, in Begleitung von zwei seiner Töchter. Auf dem Bahnhof empfingen ihn Stadtvfarrer Schund, Stadtschultheißenamtsverweser Dreitz im Namen der Stadt, Kommerzienrat Wagner und Apotheker Seeger als Abgeordnete des Kirchengemeinderats. Die Herren geleiteten den Herrn Dekan nach herzlichem Willkommgruß zur Kirche, deren Glocken die Eemeindeglieder zum allgemeinen Empfang zusammengerufen hatten. Mit zu Herzen sprechenden Worten begrüßte der Herr Dekan nun seine neue Gemeinde, die sich in großer Zahl um den neuen geistlichen Führer gesammelt hatte. Es sei ihm ein Bedürfnis, führte er aus, die ersten Schritte am neuen Ort in das schöne Gotteshaus zu tun und die Gemeinde mit Gottes Wort zu begrüßen. Und nun legte er mit ernsten, warmen Worten die Aufgabe des Pfarrers dar, ein Prediger des ewigen Gotteswortes zu sein für alle, für Junge und Alte, für Trauernde und Sorgende, für Verzagte und Leidende, und ein Seelsorger, der die Zweifelnden zur Gewißheit, die Fehlenden und Verirrten aus der Verblendung zur Wahrheit führe, der die Seelen zur ewigen Heimat weist, daß keine verloren gehe. Das sei eine Aufgabe doppelt groß und herrlich gerade jetzt in ernster schwerer Zeit, für die wir Gottes Geist bedürfen und erbitten. — Zu Ehren
des Empfangs war das Rathaus beflaggt. Nächsten Sonntag findet die Amtseinsetzung des Herrn Dekan statt.
Die Lage der Reichsbank.
Wie das Wolf'sche Telegraphen-Biiro meldet, führte in der letzten Sitzung des Zentralausschusses der Reichsbank der Vorsitzende, Vizepräsident des Reichsbankdirektoriums Dr. v. Elasenapp, an Hand der vorliegenden letzten Wochenübersicht aus, daß die Lage der Reichsbank im Zusammenhang mit' der überaus günstigen Entwickelung der wirtschaftlichen und Geldmarktverhältnisse in Deutschland, als in jeder Hinsicht befriedigend angesehen werden könne.
Gastmarken in Wirtschaften.
Gegenüber Zweifeln, die im Verkehr mit Gastmarken in Wirtschaften laut geworden sind, sei auf die Bestimmung der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel vom 3. April ds. Js. I) Ziff. 27 lit. o und t hingewiesen. Sie lautet: „Eine Gastmarke berechtigt den Inhaber in jeder württembergischen Wirtschaft, worin er sich als East aufhält, zum Bezug eines Stücks Hausbrots im Gewicht von sechzig Gramm, soweit der Vorrat des Wirts reicht. Auf Wunsch kann der Wirt dem Gaste gegen eine East- marke auch ein halbes Weizenkleinbrot im Gewicht von fünfzig Gramm abgeben. Für Speisen, die zusammen mit einem Brot abgegeben werden, kann vom Wirte außer der zur Brotabgabe erforderlichen Gastmarke nicht noch eine weitere verlangt werden. Jedoch sind die Wirte berechtigt, aber nicht verpflichtet, auch von denjenigen Gästen eine Eastmarke zu fordern, die mit Mehl zubereitete Speisen ohne Brot bestellen." Danach ist der Wirt zweifellos im Unrecht, der von seinen Gästen außer der Eastmarke
von 60 Gramm für das zum Essen genossene oder zu genießende Brot weitere Gastmarken als Ersatz für Mehlspeisen verlangt. Der Wirt leidet dadurch auch keinen Schaden, da ihm bei tnm Umtausch der Brotkarten in den Gastmarken ein Gewinn an Mehlbezugsrecht gesichert ist.
Kriegsgemäße Rezepte.
Makkaroui-Auflauf.
Für eine mittlere Auflaufform kocht man 300 Gramm Makkaroni weich, läßt sie ablaufen und schüttet sie in die gebutterte Form. Dann verrührt man 2 Eier mit 1 Tasse saurem Rahm oder gestandener Milch; übergießt die Makkaroni damit und backt den Auflauf etwa ^/« St.
Goldsammlung. Bonden Schülerinnen der Mittelschule und Volksschule wurde in den ! letzten Tagen eine Eoldsammlung veranstaltet, die !den schönen Ertrag von 2399 ^ erbrachte, ein ! Zeichen dafür, daß immer noch recht viel Gold zu- > rückgehalten wird.
! Liebenzell, 27. Juli. Am Sonntag den 1. August ! findet im Kurtheater (Hotel Adler) abends 8 Uhr ein großer „Patriotischer Abend" statt, bestehend aus Klavier- und Eesangsvorträgen, Rezitation und Theater. Da die Milwirkenden alle von guten Bühnen kommen, ist ein sehr genußreicher Abend zu erwarten und der Besuch daher auf's Wärmste zu empfehlen. Der Vorverkauf findet ab heute im Delikatessengeschäft „Schlag" statt. Verwundete haben an der Abendkasse Ermäßigung. Alles nähere stehe Tageszettel.
Für die Schriftl. verantwort!.: Otto Seltmann, Calw. Druck u. Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei, Calw.
Amtliche und Privat-Anzeigen.
skaueilarbelttzckiile Lalw.
Am Mittwoch, de« 18. September 1918, beginnt ein
neuen Runs.
Der Unterricht erstreckt sich auf sämtliche weibliche Handarbeiten, sowie geometrisches, Freihaud» und Musterschuittzeichneu.
Anmeldungen nimmt die Echulvorsteherin Fräulein L. Wagner, untere Marktstrab»88II, in der Zeit vom 8.—10. September entgegen. Neu etntreiende Schülerinnen werden ersucht, den Einiriitstermin pünktlich einzuhalieu.
Calw, 29. Juli 1915.
Der Vorstand:
2. B.: Dreiß.
Zahnnis-versleigLrung.
In dem Nachlaßkonknrs des Schneiders Jakob Protz, bringe ich in dessen Wohnung, Geb. 56, im Klosterzwiuger in Hirsau am Montag, den 2. August 1918, nachmittags '/,4 Uhr, zur öffent- sichen Versteigerung:
1 TasMenuhr mit Kette. Manuskleider, Leibweitzzeog. i Bett. 1 Kommode. 2 Kasten, 1 Bettlade, r Nähmaschine vlid sonstig. Schneiderhaudwerkszeug. Holz- vvd Steinkohlen. allerlei Haus- ral, sowie die Vorräte an Futterstoffe« aller Art, Seid», Fade« ««d Knöpfe.
Liebhaber sind eingeladen.
Calw» den 26. Juli 1915.
Konkursverwalter: Beztrksuotar Feucht.
Feuerversicherung.
Infolge des Kriegs ist vielfach eine erhebliche ErhShllvg des Werls und eine außerordentliche Vermehrung des Bestands von versicherten Sachen eiigeireiev. Bei ungenügender Versicherung kann es leicht Vorkommen, daß ln Brandsüllen nicht volle Entschädigung gewShrt werden kann. Wir empfehlen daher unseren Mitgliedern dringend nach ihren Versicherungen zu sehen und entsprechende Erhöhung zu beantragen. Das Verfahre« ist öder die Kriegszeit sehr vereinfacht.
WM. ZenelMsicherW a. S. Stuttgart,
Bezirksagent: Emil Georgii, Calw.
Feldpostdosen,
Innen goldgebrannt, damit sich der Inhalt nicht verfärbt,
für Gesälz, Ochsenmaul- «nd Gurkensalat, Marmelade re. passend, empfehlen
Gebr. Vorth. Blechd-stos«». CmW o. R.
Calw.
Im Wege der
ZWWMstreckW
verkaufe am Samstag, den 31. ds. Mts., vormittags 19 Ahr, im Pfandlokal gegen bare Bezahlung:
3 DeLeuöberzüge. 3 Haipselüber- zöge, 4 Servietten (Damast), 4 Leintücher, 2 Dtzd. Handtücher, 1 Eierserv ee sümtlich neu. 1 Petro- leumzuglampe, 3PaarBorhüuge 2.3 m laug. 1 Pelz gut erhalten.
Ohngemach, Gerichtsvollzieher beim Königl. Amtsgericht Calw.
Ein jmger Vnrschr,
welcher melke« kann, kann
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etntreten bei
Carl Hartmann, zur Sonne, Bad Liebeszell.
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ist sttr de» GeWsts- m»m immer ro; sicherste Mittel setmn
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, s. Geflügel, Schweine.
gut, billig. Preisliste stet.
G rafFuttermühle,Auerbach,Hess.
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Gemeinde Althengstett.
Langholz-
Submission.
Die Gemeinde bringt im Submissionsweg zum Verkauf:
Lang- und Klotzholz
Bauholz
256,30 Fm. l. Kl. 273.69 .. II. ,. 120.85 ., III. ., 58,45 Fm. IV. Kl. 35.63 .. V. „ 4.53 ,. VI. ..
Schriftliche Angebote auf einzelne Lose oder auch auf das ganze Quantum sind dis spätestens
Freitag» den 39. Juli ds. Js., vormittags 9 Uhr,
zu welcher Zeit die Eröffnung stattfindet, beim Schultheißenamt mit der Aufschrift „Angebot auf Stammholz" verschlossen «inzureichen.
Auszüge sind vom Waldmeisteramt erhältlich. Bedingungen liegen ans dem Rathaus auf.
Den 22. Juli 19!5.
Gemeinderat.
Wagen-Gesuch.
Für die Militärverwaltung werden einige nur ganz gut er- halten«, oder neue
Leiterwagen
gesucht. Dieselben müssen etwa 4-4'/- Meter lang sein, 40—45 Ztr. Tragkraft haben, ausgetäfert und mit Schild versehen fein.
Die Wagen müssen Montag, den 2. August, mittags 1 Ahr beim Güterbahuhof hier aufgestellt fein und »bitten Anmeldungen bis spätestens Samstag früh.
I. Hentelman«, Schmiedobermeister, Talw. Hch. Sentuer, Wagnerobermeifter, Calw.