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Schwarzwälder Tageszeitung

Seite 3

Hüte Dich, England!

Minderwertigkeit äußert sich in finstern Mordplänen

Genf, 19- Sept. Die moralische Verkommenheit der Wortführer des heutigen Engländertumes geht mit beschämender Deutlichkeit aus dem Beifall hervor, den der perverse Vor­schlag des Abgeordneten Cazelet, zwölf deutsche Städte mitVernichtung vom Erdboden" zu bedrohen, gefunden hat. Ein Blatt wie dieTimes", das sich damit brüstet, Re­präsentant der vornehmsten englischen Kreise zu sein, schämt sich nicht, seine Seiten für die blutrünstigsten Mordpläne zur Ver­fügung zu stellen. Nach Cazelet kommt jetzt auch ein Mister Hornby mit einer Zuschrift zum Wort, um ganz im Sinne des frommen Reverend Whipp zu schreiben, der die deutsche Rasse ausrotten möchte. Hornby meint in der Art jener Engländer, die immer noch nicht begriffen haben, was die Stunde ^schlagen hat, Deutschland verkenne dassportliche Verhalten" der englischen Flieger. Damit habe es England der Notwendig­keit, faire Spielregeln zu beachten, enthoben. Höhepunkt seines Geschreibsels ist,Angriffe auf die Zivilbevölkerung seien in unseren Tagen ganz zweifellos eine militärische Waffe geworden".

Mit Verlaub! Wer hatfaire Spielregeln" mißachtet? War es Deutschland, das vier Monate lang die ständigen nächtlichen Luftangriffe auf seine Städte und Dörfer, auf Krankenhäuser, nationale und kulturelle Denkmäler, auf Kirchen und Friedhöfe hinnahm und dann erst, als das Maß zum Ueberlaufen voll war, zum Eegenschlag ausholte? Ist das etwasportliches Verhalten", wenn jetzt wieder dieBodelschwinghschenAnstaltenin Bethel trotz zahlreicher Roter Kreuze auf den Dächern der Ge­bäude bombardiert werden, wobei neun kranke Kinder ge­tötet und zwölf verletzt wurden?

Eine seltsame Geistesverwirrung Hei diesen Engländern! Wenn sie sich nicht im Laufe einer langen Geschichte in zahllosen Fällen als die gleichen Heuchler und ge- meinen Verdrehungskünstler erwiesen hätten, dann könnte man annehmen, es wäre die nervenzerrüttende Wirkung der deutschen 'Stukabomben, die sie allen Sinn für die Wirklichkeit in so gro­teskem Ausmaß vergessen läßt.

England muß sich immer bewußt bleiben, daß es der Aer- -aussorderer, nicht allein der Kriegsanstifter war. Jede schurkische Tat ist von britischen Hirnen ausgedacht worden. Was London jetzt erlebt, ist nichts anderes als späte Vergel­tung für gehäufte Missetat. Da hilft kein Heulen über angebliche Zerstörungen am Buckinghampalast oder der Sankt- Pauls-Kathedrale, kein Wühlen in finstersten Mordplänen. Die deutsche Geduld ist zu Ende. Zwei Friedensangebote hat London schnöde zurückgewiesen und damit die Tür zur Verständigung zugeschlagen.

Heute schlägt die deutsche Waffe zu, Vis diesem verrottete«, »«fähigen und nichtswürdigen Pack der Churchill, Cooper, Eden u«d wie sie alle heißen, der Atem ausgeht. Sie möge» uns ihre hmoerbrannte« Mordpläne nur durch den Mund eines Cazelet «der Hornby kundtun, wir wissen, woran wir find. Der ohnmäch­tige Zornausbruch dieser verworfene« Kreaturen schreckt «ns »icht. Das deutsche Schwert schlägt diesem Gezücht den Kopf ab» ehe es beiße» kann. Jede» Versuch wir- ey hart zu büße» habe«.

Zum Ribbenlrop-Besuch

" Herzliche Vegrüßungsartikel in Italien

Rom, 19. Sept. Der Besuch des Reichsaußenministers von Rib- bentrop steht am Donnerstag im Mittelpunkt der römischen Presse, die in ihren außerordentlich herzlichen Begrüßungsarti- keln die Bedeutung der Zusammenkunft unterstreicht. Die Be­gegnung von Rom, so schreibtMessaggero", bedeute in der Ge­schichte der Achse, die zugleich die Geschichte der Wiedergeburt, Befreiung und Neuordnung des Kontinents sei, eine weitere kon­struktive Etappe, deren große Bedeutung aus dem Zeitpunkt, in der sie stattfinde, und den Problemen, die voraussichtlich geprüft würden, hervorgehe.-Die Achse zögere nicht und schiebe nichts auf Ne lange Bank, sondern ihre Intervention sei rasch und ent­scheidend. Erst kürzlich habe dies der Wiener Schiedsspruch ge­zeigt. Während der unerbittliche Kampf gegen England weiter­er und seinem Endziel entgegenstrebe, erfüllten die Achsen- Mte auch noch andere Aufgaben, indem sie die Entwicklung eines neuen Europas beschleunigten, die noch vorhandenen Pro­bleme lösten und überall klare und dauerhafte Situationen schü­fen. Zu diesem hohen Ziel werde auch die römische Zusammen­kunft einen konkreten Beitrag liefern.

Popolo di Roma" erklärt, die enge Solidarität der beiden Achsenmächte im gemeinsamen Krieg gegen England sei an sich schon eine genügende Erklärung für die wiederholten Fühlung­nahmen zwischen den Staatsmännern Italiens und Deutschlands. Das große Unternehmen, das die beiden Revolutionen mit eiserner Energie durchführten und von dessen Ausgang die zü­nftige Gestaltung Europas abhänge, mache eine dauernde bhuchronifierung und Harmonisierung ihrer diplomatischen und militärischen Aktionen notwendig. Der Krieg von der Nordsee ms zum Indischen Ozean sei ein einziger Krieg gegen einen mnzigen Feind. Deshalb müsse dieser Krieg bis zum Endziel un­bedingt einheitlich geführt werden.

Auch die norditalienische Presse widmet dem Reichsaußen- Mmister sehr herzlich gehaltene Vegrüßungsartikel. DerCor- Kere della Sera" schreibt, Ribbentrop sei dem faschistischen Ita­

lien immer ein höchst willkommener East. Das italienische Volk begrüße den Vertreter des Reiches mit lebhafter Sympathie und aufrichtiger Freundschaft. Der neue Besuch Ribbentrops reihe sich in die normalen Begegnungen zwischen den leitenden Män­nern der Achsenpolitik ein. Die auf allen Fronten siegreiche deutsch-italienische Solidarität sei nunmehr die große Realität der internationalen Politik und der treibende Motor der ge­samten europäischen Aktivität. In Rom würden natürlich alle Politischen und militärischen Probleme der Stunde, vor allem jene, die die beiden Länder besonders interessierten, geprüft werden.

Ern ruchloses Verbrechen

Britische Flieger bombardieren Lazarett und Heilanstalt Bethel

Bielefeld, 19. Sept. Der Angriff englischer Bombenflugzeugs auf die in der ganzen Welt und auch in England bekannten Bodelschwingh'schenHeilanstalteninBethelbsi Bielefeld, bei dem neun kranke Kinder getötet und zwölf verletzt wurden, ist eines der grausamsten und gemeinsten Verbrechen in der an Schandtaten so reichen Ge­schichte der RAF. Es besteht kein Zweifel darüber, daß die Eng­länder dieses Verbrechen bewußt begangen haben, denn vordem Bombenabwurf überflogen mehrere Maschinen die Gegend von Bethel, wobei sie im Schein von Leuchtschirmen ihr Ziel suchten. Sie mußten die R o t e n K r e u z e auf den Gebäuden der Bethel­schen Anstalten, die jetzt zum Teil auch als Lazarett dienen, klar erkannt haben. Trotzdem oder gerade deshalb haben die Eng­länder dann mit einer für sie ungewohnten Zielsicherheit ihre Bomben auf die durch das Rote Kreuz geschützten Anlagen ab­geworfen.

Heber die ruchlose Tat werden folgende Einzelheiten bekannt: In der Nacht zum Donnerstag um 0.40 Uhr überflogen die Eng­länder das Gebiet der Anstalt Bethel, welches zurzeit als Re­serve-Lazarett eingerichtet und belegt ist, und warfen im Reihenwurf acht Sprengbomben teils schwereren Kalibers ab. Die erste Bombe traf das einzige große Kaufhaus der Anstalt Bethel und richtete erheblichen Sachschaden an. 2m an­grenzenden Nachbarhaus wurde durch dieselbe Bombe starker Splitterschaden verursacht. Drei Personen wurden dabei im Hausflur verletzt, als sie auf dem Wege zum Luftschutzkeller waren. Die zweite Bombe traf das Pflegehaus Klein- BethelfürschwachsinnigeundepileptischeKin- der und krepierte im ersten Stock. Dadurch wurde ein Schlaf­saal mit iS Kindern im Alter von neun bis achtzehn Jahren getroffen und völlig zerstört. Fünf der weiblichen Pfleglinge waren sofort tot. Die anderen waren alle teils leichter, teils schwerer verletzt. Zwei von ihnen starben nach ihrer Einliefe­rung ins Krankenhaus, zwei weitere schweben noch in Lebens­gefahr.

Diese epileptischen Kinder befanden sich noch in ihren Betten, weil sie zum größten Teil völlig hilflos waren und zwischen Alarm und Angriff nicht in den Keller gebracht werden konnten. Die dritte Bombe fiel etwa zehn Meter von dem genannten Pflegehaus entfernt in den Garten und krepierte hier. Die Splitter richteten Schaden an dem Gebäude und an dem eben­falls zehn Meter entfernt liegenden PflegehausSiloah" an. 2nSiloah" wurden zwei weibliche Pfleglinge getötet und eine Krankenschwester schwer verletzt. Diese Personen waren nicht im Luftschutzkeller, weil ihr Zustand den Transport nicht er­laubte.

Die vierte Bombe fiel etwa IS Meter weiter unmittelbar neben dem Lazarett und KrankenhausNebo" in den Garten und krepierte nur etwa acht Meter entfernt. Auch hier wurde nur Splitterschaden angerichtet. Alle Personen befanden sich im Keller. Auf dem Krankenhaus und LazarettNebo" befindet sich das vorgeschriebene große deutlich sichtbare Rote Kreuz.

Die fünfte Bombe fiel etwa 2S Meter weiter auf den Bethel- Friedhof und zerstörte hier eine ganze Anzahl Gräber. Grab­steine, Särge und Leichenteile wurden durcheinander gewirbelt. Die nächste Bombe fiel etwa SO Meter weiter in ein Waldstück und hinterließ einen mäßig großen Trichter. Die siebente und achte Bombe fielen neben das PflegehausMagdala", das der Unterbringung von geisteskranken Frauen dient. Da beide Bomben zwei und drei Meter von diesem Krankenhaus entfernt einschlugen, wurde nur Splitterschaden an Außenwänden und Fenstern angerichtet und ein Teil der Inneneinrichtung zer­stört. Auf diesem Gebäude befindet sich ebenfalls ein großes, deutlich und weit sichtbares Rotes Kreuz, da jenes Gebäude auch als Lazarett vorgesehen war.

Die Engländer können sicher sein, daß die Toten von Bethel wie alle Opfer der deutschen Zivilbevölkerung durch britische Flieger unerbittlich gesühnt werden.

Aeberfall auf Hamm und Krefeld

Köln, 19. Sept. In der Nacht zum Mittwoch haben die briti­schen Piraten ihrem Verbrechen an der westfälischen Stadt Hamm, wo sie die Liebfrauenkirche zerstörten, weitere hinzu­gefügt. Bei einem Nachtangriff wurden Spreng- und Brand­bomben geworfen. Wieder hat diekönigliche" Luftwaffe be­wußt und systematisch auf Wohnviertel ihre Bombenlast abgeworfen. Ein Wohnhaus wurde zerstört, ein anderes schwer

beschädigt. Militärische oder sonstige kriegswichtige Ziele wurde« nicht getrosfen. ^

Diese Untat hat die Erinnerung an die bisherigen Verbreche» der britischen Flieger in der Hammer Bevölkerung wieder wach- gerusen. Genau so sinnlos wie der neueste Ueberfall war die Bombardierung eines Straßenzuges im Hammer Westen, wo durch Sprengbomben viele Privathäuser schwer beschädigt wurden, obwohl weit und breit kein militärisches oder wirt­schaftliches Ziel gelegen ist. Empörend war der Angriff an einem Sonntagmittag auf das Dörfchen Wieschershöfen Lei Hamm, wo die englischen Flieger mit Maschinengewehren in dm Gärten der Einwohner schossen. Hierbei wurde ein Schul­kind getötet.

Weitere Angriffe der Briten richteten sich auf Wohnhäuser im Hammer Süden, von denen mehrere zerstört wurde«: auf ein großes Geschäftshaus im Stadtkern von Hamm, auf Wohnsiedlungen in Heesen bei Hamm, wo in einem Haus» sieben Personen getötet wurden, darunter die Groß­mutter, die Mutter und die beiden Kinder einer Familie, auf Bauernhäuser in Berge und Rhynern in der Nähe von Hamm sowie auf Siedlungshäuser in Radbod.

Ein weiteres Verbrechen verübten die Nachtpiraten in den späten Abendstunden des Sonntags in Krefeld. Auch hier ließen britische Flieger ihre Bombenlast mitten in ein Wohn­viertel, das bei dem Hellen Mondlicht deutlich zu erkennen und außerdem durch Leuchtraketen als Ziel ausgemacht war, fallen. Zwei Wohnhäuser wurden zerstört. Allein hier wurden drei Personengetötet, mehrere andere verletzt, zum Teil schwer. Eine andere Bombe krepierte in einer Siedlung. Hier waren zwei Todesopfer zu beklagen, dazu viele Verletzte. Sogar ein kleines alleinstehendes Haus wurde beworfen. Fünf wehr­lose Menschen sind also hier das Opfer Churchillschen Verbrecher­tums geworden.

Empört steht die Hammer und Krefelder Bevölkerung vor diesen zertrümmerten und zerfetzten Häusern, vor zerstörte» Bauernhöfen und der demolierten Kirche.

Deutsche Volksgemeinschaft hilft den Luxemburger»

Luxemburg, 19. Sept. Mit dem gestrigen Tage hat das Kriegs- Winterhilfswerk des deutschen Volkes in Luxemburg seine um­fangreichen Arbeiten zur Linderung der Not und seine Maß­nahmen gegen Hunger und Kälte in Luxemburg ausgenommen. 3 Millionen Franken, Spenden der deutschen Volksgemeinschaft: stehen sofort zur Verfügung. Das Kriegs-WHW. des deutsche« Volkes in Luxemburg wird in umfassenden Hilfsmaßnahmen zu­nächst der kriegsbeschädigten Gebiete sich annehmen und die dort ausgetretenen Notstände beseitigen, soweit es sich um Hilfe für bedürftige Volksgenossen handelt. Es wird an den Arbeitern, de»' kinderreichen Familien, den Erwerbslosen und Evakuierten gut­machen, was die unsozialistische Luxemburger Regierung durch Interesselosigkeit und bewußt unsoziale Maßnahmen an ihnen ge­sündigt hat.

Handel und Verkehr

Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 19. September

Preise für ^ Kilogramm Lebendgewicht in Pfg.:

Ochsen: a) 4448,5, b) 4041,5;

Kühe: a) 4242,5, bi 3739.5. c) 2833,5, d) 2024; Bullen: a) 41,543,5, b) 39-39,5, c) 3334,5; Färsen: a) 4344,5. L) 39-40,5, c) 35-35,5, d) 24; Kälber: a) 59, b) 5759, c) 4550, d) 3540; Lämmer und Hammel: bl) 4749, H2) 4648;

Schweine: a), bl) und b2) 57,5, c) 56,5, d) 53,5, e). f) 4S. Schafe:;

Marktverlauf: alles zugeteilt.

Stuttgarter Großhandelspreise für Fleisch und Fettware« vom

19. September. Ochsenfleisch 1. 80, 2. 69; Bullenfleisch 1. 77; Kuh- fleisch 1. 77, 2. 65; Färfenfleisch 1. 77-80, 2. 69, 3. 61; Kalb« fleisch 1. 9097; Hammelfleisch 1. 9096, 2. 83; Schweinefleisch 1. 75. Marktverlauf: alles belebt.

Goethe-Medaille für Professor Dr. Oltmanns, Freiburg.

Der Führer hat dem ordentlichen Professor em. Geheimen Hofrat Dr. phil. Friedrich Oltmanns in Freiburg aus An­laß der Vollendung seines 80. Lebensjahres in Würdigung seiner wissenschaftlichen Verdienste auf dem Gebiete der Bo­tanik die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft ver­liehen.

Fliegerabzeichen mit Brillanten für General der Flieger Christiansen. Reichsmarschall Göring hat den deutschen Militärbefehlshaber in den Niederlanden und Korpsführer des nationalsozialistischen Fliegerkorps, General der Flieger Christiansen, mit dem Fliegerabzeichen mit Brillanten aus­gezeichnet.

Belohnung für die Festnahme eines Landesverräters. Der Chef der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes hat einem Schuhmacher aus Vrotdorf als Anerkennung für be­sonders geschicktes und umsichtiges Verhalten bei der Fest­nahme und Ueberführung eines Landesverräters eine Be­lohnung von 250 RM. überweisen lassen. Der Landesver­räter wurde vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt.