Gegründet 167/

Gegründet 1877

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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Alten steig, Freitag, den 2V. September 1910

8 3. Jahrgang

Nie NergeltungsangMe gehen weiter

Bombardierung kriegswichtiger Ziele «trotz schlechter Wetterlage

Ihre Schuld!

NSK. Wer heute mit Franzosen ins Gespräch kommt, dem wird eilig und eifrig schon nach den ersten Sätzen mit­geteilt, das wahre Frankreich ser nicht verantwortlich für den Krieg. Der Sprecher selbst im nächsten Augenblick dann das Volk habe den Krieg nicht gewollt, sei nicht schuldig. Schuld habe die Regierung, schuld seien vor allem die Juden. Wer die maßlose, in jedem Wort verlogene und im Haß gegen Deutschland sich in wahnwitziger Phantasie überschlagende französische Presse kennt upd weiß, daß die Schreiber so semitisch sind wie die Herausgeber, wer über die völlige Verjudung des öffentlichen Lebens Frankreichs unterrichtet ist, der könnte bei oberflächlicher Beurteilung verleitet werden, den Franzosen Glauben zu schenken, die nach dem Scheitern aller Verpflichtungsillusionen jede Schuld auf die Judenherrschaft und Hetzpresse abwälzen und sich selbst nachträglich eilfertig reinwaschen möchten.

Die Wirklichkeit, die Tatsachen aber sprechen eine an­dere Sprache, beantworten die Frage nach den wahren Schuldigen der niedertrachtstrotzenden französischen Kriegs­hetze schonungsloser und beweisen unwiderlegbar gerade aus l>m Hintergründen der französischen Pressekriegführung her­aus die Mitverantwortlichkeit und Mitschuld eines jeden Franzosen.

Die Zusammenhänge werden sehr schnell für den offen-, bar, der sich eingehender mit der französischen Pressekrieg- sührung befaßt, die mit lückenloser Peweiskraft in dem von der Reichspressestelle der NSDAP, herausgegebenen volkstümlichen SonderdruckHetzzentrale Paris" ein für allemal entlarvt ist. Die Frage der Schuld wird in ihm vom Etabsleiter des Reichspressechefs, Helmut Sünder­mann, in einem ArtikelIhre Presse ihre Schuld" eindeutig und endgültig beantwortet, und gerade an Hand der Pressehetze erkennen wir durch diese Darstellungen, wie sehr Juden und Franzosen im Haß gegen Deutschland ein Herz und eine Seele wurden eins im Ziel, eins deshalb in der Schuld.

Wir entnehmen dem Artikel die nachstehenden Aus­führungen:

Von einem wollen wir mit aller Offenheit reden: Von der Frage der Schuld an diesem größten Verbrechen, das wohl se die Presse eines Landes auf sich geladen hat. Wir wissen, ! batz Juden die Herren der französischen Presse waren und rsheute noch sind. Diese ewigen Feinde des Friedens unter bm Völkern haben dieses Mal mit einem besonders fana­tischen Haß einen Krieg geführt, von dem sie sich die Ver­nichtung des nationalsozialistischen Reiches versprachen. Die 6chuld des Judentums an diesem Krieg aber spricht Frank­reich nicht frei.

Wenn wir die schamlosen Blüten der französisch-jüdischen Pressehetze zur Kenntnis nehmen und ihre schweren Folgen vor Augen haben, dann dürfen wir nicht vergessen, ein wie fruchtbarer Boden Paris für diesen Feldzug der Lüge und der Gemeinheit gewesen ist. Juden und Franzosen sind im Haß gegen Deutschland ein Herz und eine Seele geworden. And der französische Zeitungsleser war keineswegs das awie ahnungslose Opfer, sondern seine Erziehung, seine Einstellung und sein Temperament haben ihn diese Art von Presse lieben und fchätzen lassen.

Die verbrecherischen Methoden, mit denen der Jude die Presse zur Aufstachelung niedrigster Instinkte benutzt, haben Deutschland im Laufe weniger Jahre dazu geführt, > ich die breiten Massen des Volkes sich erhoben und dem Manne sich anschlossen, der die Befreiung von diesen Gift- Ichlangen des öffentlichen Lebens verkündete und durch- ! führte in Frankreich haben die gleichen jüdischen Pressemachenschaften dazu geführt, das das ganze Zeitungs- leserpublikum freudig und begierig die Botschaft der Juden üufnahm und ihnen nahezu eine Monopolstellung im Presse­nden einräumte!

Bei allem täglichen Einfluß, der durch Pressestrategie und Pressetaktik ausgeübt wird, haben nämlich doch auf die Dauer und im Großen gesehen die Völker diejenige Art von Presse, die sie sich selbst wünschen. Frankreich wollte die antideutsche Hetzprefse und deshalb haben die Juden in Paris eine so besonders stolze Hochburg ihres Kriegstrei- d«ns gefunden.

Das wollen wir nicht vergessen, wenn wir jetzt von tzen Erkenntnissen lesen, die in Vichy und anderswo diskutiert werden mit dem Ziele, der Pressehydra, die so offensicht­lich Frankreich zum Verderben führte, zu Leibe zu rücken. Das wird so lange vergebliche Mühe bleiben, als nicht eine mnere Wandlung im Denke« dieses seltsamen Volkes sich wAzogen hat.

Der Wehrmachtsbericht

Berlin, 19. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die Luftwaffe griff auch am Mittwoch trotz schwieriger Wetteroerhiiltnisse verschiedene kriegswichtige Ziele in der Umgebung von London an. Die Dock- und Hafenanlagen in Tilbnry, die Staatswerft in Chatham und die Grotzöllager von Port Victoria wurden wirksam mit Bomben belegt. Mehrere Oeltanks und ein Tankschiff gingen in Flammen auf.

In der Nacht wurden di» Bergeltungsfliige gegenLondoninverstiirktemUmfangefort- gesetzt. Vor allem erhielten die Silvertown- und Royal- Albert-Docks sowie andere wichtige Ziele in rollendem Ein­satz zahlreiche Bombentreffer schwersten Kalibers. In vie­len Stadtteilen Londons entstanden ausgedehnte Brände.

Auch in anderen Teilen Englands wurden kriegswichtige Ziele wie die Hafenanlagen um Liverpool, die chemi­schen Werke in Villingham, die Tyne-Docks in New Castle sowie Flugplätze in Mittelengland, erfolgreich an­gegriffen.

Das Verminen füdenglifcher Häfen wurde fortgesetzt.

Feindliche Flugzeuge warfen inNordfrank- reich und Belgien an mehreren Stellen Bomben, ohne nennenswerten militärischen Schaden anzurichten. Eine An­zahl von Zivilpersonen wurde getötet.

In der Nacht zum 19. September wurden in Westdeutsch­land einfliegende britische Flugzeuge durch deutsche Abwehr zur Umkehr gezwungen. Sie warfen ihre Bomben auf nicht­militärische Ziele ab und griffen dabei die Krankenanstalt von Bethel an. Drei Krankenhäuser wurden zerstört, ob­wohl sie durch das Rote Kreuz deutlich als solche kenntlich gemacht waren. Dabei wurden neun Kinder getötet, zwölf verletzt.

Während der Nacht wurden neun feindliche Flugzeuge durch Flakartillerie, zwei durch Nachtjäger, bei Tage 21 Flugzeuge im Luftkampf abgeschossen. An der Nord­seeküste schoß Marineartillerie ein feindliches Flugzeug ab. Zwei weitere Flugzeuge wurden so schwer beschädigt, daß mit ihrem Verlust gerechnet werden kann. Die gestrigen Eesamtverluste des Feindes betragen demnach 38 Flugzeuge. 13 eigene Flugzeuge werden vermißt.

DNB Berlin, 19. Sept. Die deutsche Luftwaffe setzte im Laufe des 19. September trotz starker Behinderung durch die Wetterlage ihre Angriffe auf militärische und kriegswichtige Ziele in London fort.

San Sebastian, 19. Sept. Die aus England vorliegende« Be­richte über die Kampfhandlungen am Mittwoch standen ganz be­sonders stark unter dem niederschmetternden Eindruck der gewal­tigen deutschen lleberlegenheit. .

Selbst der Londoner Nachrichtendienst vergißt einen Augenblick seine alte Lügentaktik und gibt eine anschauliche Schilderung von den deutschen Massenangriffen. Danach seien die Deutschen in größeren Formationen über England erschienen. Der Himmel habe einer verkehrsreichen Straße geglichen. Es sei ein endloser Strom von Maschinen erschienen, deren Vorbeiflug allein 15 Mi­nuten gedauert habe. Später seien Angriffe auf die Themse­mündung gefolgt, wobei eine ganze Meng. Gebäude zerstört worden sei. Auch sei man gezwungen gewesen, die durch die Oxford-Street laufenden Omnibuslinien umzulegen. Ferner gibt der Londoner Nachrichtendienst auch die Beschädigungen von Jdustrieanlagen in Glasgow zu.

Die britische Hauptstadt hatte am Mittwoch einen Rekord an Luftalarmen zu verzeichnen. Um 15.13 Uhr Greenwicher Zeit wurde bereits der sechste Alarm gegeben, der ein denkwürdiges Jubiläum darstellte. Es war nämlich der hundertste Alarm, der seit Beginn des Krieges in der Londoner Gegend erfolgte. Um 16.13 Uhr ertönten die Sirenen zum siebenten Male, um 18.57 erfolgte der achte Luftalarm.

Die Folgen der von England verschuldeten Vergeltungsangriffe haben nunmehr sogar das Parlament aus seiner fossilen- haften Ruhe ausgeschreckt. Im Anschluß an die Fragezeit hielt

Ribbentrop beim Duee

Zweistündige herzliche Unterredung Rom, 19. Sept. Der Duce empfing Donnerstagnachmi^ag Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop zu einer herzlichen Unterredung. Der Besprechung, die zwei Stunden dauerte, wohnten der italienische Außenminister Graf Ciano und die Botschafter von Mackensen und Dino Alfieri bei.

Zur ersten Unterredung MussoliniRibbentrop Rom, 19. Sept. Die heutige erste Unterredung des Reichs­außenministers von Ribbentrop, des Abgesandten des Führers, mit dem Duce und dem Grafen Ciano im Palazzo Venezia fand in einer Atmosphäre besonderer Herzlichkeit statt. Die großen Probleme, um die es heute geht, wurden einer aus­führlichen und erschöpfenden Erörterung unterzogen.

Es ist Lei den Achsenmächten nicht üblich, daß bei Unter­redungen, die die großen Probleme betreffen, lange Diskus­sionen getroffen werden oder daß die Welt über Len Inhalt der Unterredungen bis ins einzelne unterrichtet wird. Soviel aber ist sicher: Die Unterredung war getragen von der beiderseitigen vollen Uebereinstimmung in allen besprochenen Fragen. Auch kam dabei die große Befriedigung über die militärische Lage zum Ausdruck. Die -Besprechungen mit dem Duce finden in einem Augenblick statt, wo Deutschland und Italien zum Groß­angriff gegen England angetreten sind. Während Deutschland gegen das Herz des britischen Weltreiches in Europa vorstößt, marschiert Italien gegen die Schlüsselstellung des englischen Kolonialreiches in Afrika, damit endlich die Bahn für jene Neu­ordnung frei wird, für die die Achsenmächte kämpfen.

Rücksichtsvolle Behandlung der Minderheiten in Rumä­nien. General Antonescu richtete eine Appell an die Be­völkerung und die Behörden, die Minderheiten mit Rück­sicht zu behandeln. Nur die Justiz könne entsprechend dem Gesetz diejenigen bestrafen, die die Gesetze übertreten. Zum Schluß seines Appells erinnerte General Antonescu daran. Laß die Achse heute die einzige äußere Stütze Rumäniens sei.Deshalb müssen wir im höheren Interesse unseres Lan­des die Italiener und die Deutschen, die unter uns leben, wie Brüder behandeln.

Anklageerhebung gegen Daladier und Eamelin beantragt.

Gegen Daladier und Eamelin, die sich auf Schloß Chazeron in Schutzhaft befinden, ist, wie das Justizdepartement mit­teilt, vom Eeneralstaatsanwalt des Staatsgerichtshofes di» Anklageerhebung beantragt worden.

das Unterhaus Mittwoch nachmittag eine neue geheime Sit­zung ab, in der die L u f t a n g r i f f e auf Großbritannien von den Abgeordneten diskutiert wurden. Wie der englische Nachrichtendienst zu dem Inhalt dieser Debatten mitteilt, seien zahlreiche Probleme", die durch die Luftangriffe aufgeworfen worden seien, erörtert worden. Die britischen Minister für Si­cherheit und für Gesundheit, so heißt es bezeichnenderweise, hät­ten im Laufe der Eeheimsitzung zu den von den Abgeordneten aufgeworfenen Fragen Stellung genommen.

Zu den rollende» Angriffen der deutschen Luftwaffe am Mitt- ^ als deren Folge die Londoner nicht weniger als achtmal

i» die Luftschutzkeller flüchten mußten, erklärt das britische Luft­fahrtministerium, die Aktionen hätten schon am frühen Morgen begonnen und erst am späte« Abend aufgehört.Im Laufe des durch acht Luftalarme bemerkenswerten Tages", so heißt es wärt, lich in einem Reuterbericht,hatten die Londoner Gelegenheit, einem großen Kampf beizuwohnen, der sich über der Hauptstadt abspielte. Eine große Anzahl feindlicher Flugzeuge war am Himmel zu sehen und ließ einen Vorhang von weißem Dampf hinter sich. Ein feindliches Kontingent von etwa 300 Fluzeugen hatte die Küste überflogen. Die britischen Jäger gingen zum Angriff über, und bald darauf fanden erbitterte Kämpfe statt." Einegewisse Anzahl" von Bomben sei hauptsäch­lich an der Themse-Mündung abgeworfen worden. Damit meint Reuter die verheerenden Angriffe auf die Dock- und Hafenanla­gen von Tilbury sowie auf das Großtanklager von Port

Endloser Strom unserer Flugzeuge gegen England

Am Mittwoch acht Luftangriffe in London Geheimsitzung des Unterhauses