Nr. 220__

Kino» gegen kriegswichtige Ziele in London

fortgesetzt.

.In einem amtlichen Bericht des britischen Lustfahrtministe­riums zu den deutschen Angriffen in der Nacht zum Mittwoch wird gesagt, daß der Hauptstoß wiederum gegen London gerichtet oewesen sei.Eine Reihe industrieller und kommer­zieller Gebäude, so wird ausdrücklich zugegeben, habe Schäden erlitten. Man befürchtet, daß die Zahl der Opfer höher sei, als in den vergangenen Nächten.

Zur gleichen Zeit, als deutsche Bomber über der Themsestadt dahinbrausten, griffen, so weiß das Luftfahrtministerium weiter zu melden, andere deutsche Flugzeuge hoch oben im Nordwesten Britanniens das Gebiet der Hafenstadt Glasgow an. In dieser größten und industriereichsten Stadt Schottlands wird nor­malerweise ein Drittel der gesamten englischen Handelsflotte gebaut. Hier am Ufer des Clyde liegen wichtige Werften und Ms Docks. Die englische Regierung gesteht in einem amtlichen Aommuniqus, daß hierder örtlichen Industrie Schä­den entstanden" seien. Auch am Ufer des Metsey, wo die Kafenanlagen Liverpools sich hinziehen, seienGebäude" zer­stört worden.

New Pork, lg. Sept.New Park Herald Tribüne" meldet aus London, während die deutsche Luftwaffe ihre Angriffe fort­setze, habe ein gewaltiger Sturm die Feuers- hrünste weiter angefacht. In Ost-London wüteten auch weiterhin große Brände.United Preß" berichtet, vertrauliche Mitteilungen des englischen Sicherheitsministeriums deuteten an, daß die fürchterlichen deutschen Angriffe der letzten Tage schwere Schäden in London angerichtet hätten.

Die überaus england-freundlicheNew Park Times" schreibt, Hst Engländer fürchteten, daß durch die Verteidigung Londons die Verteidigung anderer wichtiger Landesteile zu sehr geschwächt werde. Deutschland habe England zur Defensive gezwungen, und das plage die Gemüter der englischen Minister. Churchills Kriegs- ladinett wisse ganz genau, daß die grausame Wirklichkeit des Krieges nicht durch noch so viele optimistische Berichte der eng, lischen Presse verdeckt werden könne. Also auch in USA. hat man, wenn man es auch sonst nicht gerne zugibt, Churchill» Schönfärberei und Aufschneiderei längst durchschaut.

Jum Empfang Emmers

Die Madrider Presse steht völlig unter dem Eindruck des groß­artigen Empfanges, der in Berlin Serrano Suner zuteil gewor­den ist.Vesonders hervorgehoben wird die große Bedeutung der Unterredung, die der Führer des Eroßdeutschen Reiches Serrano Suner gewährt hat.

In ihrem Leitartikel schreibtJnformaciones", daß Spanien nicht nur die Reise seines Ministers, sondern auch den Gang der europäischen Ereignisse mit dem aufmerksamsten Interesse »nselgt, denn jeder Spanier weiß, daß sein Vate'rland in dieser Stunde der großen Abrechnung nicht abseits verbleiben kann. WMeßend unterstreicht die ZeitungJnformaciones", daß Spanien keine Konzesstonen um der Gnade willen erbittet. Es widerspreche der spanischen Art, unbeteiligt zuzusehen und dann bei passender Gelegenheit seine Rechnung zu präsentieren. Eins Million Tote sind ein beredtes Zeugnis für den Opfergeist und die Opfer, die Spanien für sein Imperium aufzubringen im­stande ist.

Die ZeitungPa" unterstreicht, daß Spanien vor der Welt seinen Anspruch auf politischem Gebiet in entscheidender Stunde geltend mache. Auch dasABC" weist darauf hin, daß der Be­freiungskrieg Spaniens seine Stellung an der Seite der jungen und freien Völker eindeutig festlegte.Arriba" erklärt, Spanien habe aus freien Stücken die große weltgeschichtliche Entscheidung der Gegenwart eingeleitet und darum ein Recht, als freie, in jeder Beziehung unabhängige Macht an der Gestaltung der Ver­hältnisse teilzunehmen, die aus diesem Kampf hervorgehen wer­den. Spanien werde die aus seiner geschichtlichen Tradition und geographischen Lage sich ergebenden Ansprüche in der entschei­denden Stunde mit Nachdruck geltend machen.

Teruzzi in Nürnberg

Berlin, 18. Sept. Der italienische Kolonialminister General Ternzz i verließ am Dienstag abend die Reichshauptstadt, um der Stadt der Reichsparteitage einen Besuch abzustatten. Von .Nürnberg aus wird General Teruzzi die Rückfahrt nach Rom »«treten.

Zu Ehren des italienischen Kolonialministers gab vor dessen Abreise aus Berlin Reichsleiter General Ritter von Epp einen Empfang im Hotel Kaiserhof, an dem Reichsminister Dr. Lammers, Reichsminister Dr. Todt, Reichsleiter Bouhler, der italienische Geschäftsträger Botschaftsrat Zamboni und der italie­nische Generalleutnant Somma neben anderen Vertretern der italienischen Botschaft, der Ministerien und Parteidienststellen teilnahmen. Reichsleiter General Ritter von Epp begrüßte in Minister Teruzzi den Mann, der die Politik in Afrika leite und erhob sein Glas auf die im gemeinsamen Lebenskampf streitenden Nationen Deutschland und Italien. Minister Teruzzi erwiderte, daß ihm die ganze Größe der deutschen Siege während

Schwarzwälder Tageszeitung

seines Besuches im Westen vor Augen geführt worden seif Im Anschluß an den Empfang wurden die historischen Stätten von Potsdam besichtigt.

Konoye zur Ueberrvindrmg der Krise

Tokio, 18 .Sept. (Ostasiendienst des DNB.) Der Vorberei­tungsausschuß für die Durchführung einer NeustrukturJa- pans hielt am Dienstag unter Vorsitz des Ministerpräsidenten Konoye seine letzte Sitzung ab. Der Ausschuß, der seine Vor­arbeiten in der Hauptsache abgeschlossen hat, legt alle weiteren Entscheidungen für die Durchführung der Neustruktur-Bewegung in die Hände des Ministerpräsidenten. Die Bewegung, die alle Teile der Bevölkerung und alle Gebiete des nationalen Lebens umfassen soll, soll voraussichtlich den NamenBewegung zur För­derung der kaiserlichen Politik" erhalten.

Ministerpräsident Konoye erklärte in seiner Rede, er glaube, daß die allgemeine Lage Japans in allernächster Zukunft noch ernster werde. Um die nationale Krise zu überwinden, müsse die gesamte Nation wie ein Mann zusammenstehen.

Admiral Sujetsugu bezeichnete als Voraussetzung für das Gelingen der Neustruktur, daß die Regierung mit aller Kraft die Lösung des Chinaproblemes betreibe und klare außenpoli­tische Richtlinien zeige. Das japanische Volk werde dann in seiner Gesamtheit das Gelingen der Neustruktur verwirklichen helfen.

Kleine Nachrichten ans aller Wett

Fuchsjagd in der Luft. Im Laufe des Dienstags wurden 72 britische Sperrballone durch den Sturm losgerissen und nach dem Kontinent getrieben. Die deutschen Flieger mach­ten sich ein Vergnügen daraus, Fuchsjagd in der Luft gegen diese Ausreißer abzuhalten. Es gelang in kurzer Zeit, dis meisten von ihnen herunterzuholen, ehe sie an Hochspan­nungsleitungen Schaden anrichten konnten.

Schweres Eisenbahnunglück in Eotenburg. Wie die schwe­dische Agentur TT meldet, ereignete sich am Dienstag in Eotenburg eine schwere Eisenbahnkatastrophe. In einem Vorortsbahnhof stießen zwei Personenzüge in voller Fahrt zusammen, wodurch vier Wagen zertrümmert wurden. Die Zahl der Opfer beträgt nach den letzten Meldungen neun Tote und 26 Verletzte. Die Liste der Getöteten weist durch­weg schwedische Namen aus.

Indien gegen die englischen Verfassungspläne. Die Wei­gerung des indischen Kongresses, England in diesem Kriege zu helfen, machte nachMessaggero" im ganzen Orient einen tiefen Eindruck. Die Inder wehren sich immer heftiger gegen die englischen Verfassungspläne und verlangen vor allem, daß die indischen Streitkräfte von Indern und nicht von Engländern befehligt und nicht außerhalb Indiens für die Interessen Englands eingesetzt werden. WieMessaggero" meldet, kam es in Telicherri (Provinz Madras) zu anti­englischen Kundgebungen. Die Polizei griff ein. Zwei Poli­zisten wurden getötet und 13 Personen verwundet.

American Legion gegen die Kriegshetze. Der National­vorsitzende des Weltkriegs-Veteranen-Verbandes American Legion, Kelly, erklärte in einer Ansprache, die steigende Furcht im Volke, daß Amerika auf dem Wege zum Kriege sei, müsse von allen vernünftigen Amerikanern bekämpft werden. Die Aufrüstung sei zwar die beste Versicherung Amerikas in Krifenzeiten, dürfe aber nur der Verteidigung Amerikas dienen.

Glückwünsche des Führers znm Unabhängigkeitstag Chiles. Der Führer hat dem Präsidenten von Chile zum Uuab- hängigkeitstag Chiles drahtlich seine Glückwünsche über­mittelt.

Die postalischen Verhältnisse im Elsaß Straßvurg, 18. Sept. Einen aufschlußreichen Einblick in die postalischen Verhältnisse des Elsaß' vermittelte der Leiter der Nebenstelle Stratzburg der Reichspostdirektion Karlsruhe, Ober- postdirektor Reinecke, einem Nachrichtenvertreter. Die bisherigen französischen Postdienststellen hatten eine traurige Erbschaft hin­terlassen. Technische Einrichtungen, Vermittluugsschränke, Ka- Lelverbindungen, Batterien alles bildete ein wüstes Durch­einander grenzenlosen Zerstörungstriebes, der sich in dem wahl­losen Gebrauch von Bellen und Aextenerfolgreich" austobte. Die deutschen Postbeauftragten waren daher gezwungen, von Grund auf den gesamten Postdienst wieder neu aufzubauen. Trotz der ungeheuren Schwierigkeiten gelang es den deutschen Be­amten, schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit, zunächst für die Bedürfnisse der Wehrmacht, der Parteidienststellen und anderen lebenswichtigen Instanzen einen wenn auch im Anfang auf einen bestimmten Teilnehmerkreis zugeschnittenen Postdienst auf die Beine zu stellen. Die Zahl der Dienstpostämter konnte schon in kürzester Zeit von anfangs nur 'IS auf 16 erhöht werden. Der Postdienst wickelte sich infolge des unterbrochenen Eisenbahn­verkehrs vorerst ausschließlich durch Postlindkraftwagen ab. Der Wiederaufbau konnte im wesentlichen mit bodenständigem Personal eingeleitet und bereits bis zu einem gewissen Grade durchgeführt werden. Inzwischen wurde der allgemeine Publi­kumsdienst ausgenommen und Vahnpost eingerichtet.

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Aus Stadt und Land

Altensteig, den 19. September 1940.

Sofortmaßnahmen bei Bomben- und Brandschäden

Der Generalbevollmächtigte für die Regelung der Bauwirt­schaft, Reichsminister Dr. Todt, gibt im RA. Nr. 218 eine An- ordnung über die Sofortmaßnahmen bei Bomben- und Brand­schäden bekannt. Danach obliegt die Leitung aller für die Be­seitigung der durch feindliche Fliegerangriffe eingetretenen Vom- ben- und Brandschäden zu ergreifenden Sofortmatznahme» in den Stadtgemeinden den Bürgermeistern bzw. Oberbürgermei­stern, in den Landgemeinden den Landräten, die sich zur Durch­führung ihrer Aufgaben der städtischen bzw. staatlichen Hochbau­ämter bedienen können. Alle an Wohngebäuden eingetretene«^ Bomben- und Brandschäden sind daraufhin zu überprüfen, «G zur Unterbringung der betroffenen Bewohner ihre sofortige Be­hebung notwendig und im Verhältnis zum Umfang des ange­richteten Schadens kurzfristig durchführbar ist. Schäden, deren. Behebung kurzfristig möglich erscheint, sind unverzüglich auszu­gleichen. Die hierzu erforderlichen Vauarbeiten geltey als vor­dringlich vor den als kriegswichtig anerkannten und in die Dringlichkeitslisten aufgenommenen Bauvorhaben. Zur Durch­führung der Sofortmaßnahmen sind die genannten Stellen be­rechtigt, von in der Nähe der Schadensstellen gelegenen Baustel­len, auch solchen der Dringlichkeitsstufen 24, kurzfristig Bau­arbeiter, Baubetriebe und Baugeräte abzuziehen und sie an den Schadensstellen einzusetzen.

Bei Totalschäden an Wohngebäuden sind nur solche Maßnah­men einzuleiten, die erforderlich sind, um Gefahr für Leib und Leben der Bewohner und Gefährdung der Umgebung abzuwen­den. Wiederaufbauarbeiten sind erst eiilzuleiten, nachdem di» Gewähr für eine ungehinderte Durchführung gegeben ist. Die Anordnung ist sinngemäß auch auf solche gewerblichen oder indu­striellen Betriebe anzuwenden, bei denen es sich nur um einen geringfügigen Schaden handelt.

Die steuerliche Behandlung der Mehrarbeit Ein Erlaß des Neichsfinanzministers

Mit der Wiedereinführung der Mehrarbeitszuschläge ändert sich auch wieder die steuerliche Behandlung der Mehrarbeit. Der schon angekündigte Erlaß des Reichsfinanzministers ist jetzt er­gangen. Er stellt fest, daß eine Abführungspflicht auf Grund der Kriegswirtschaftsverordnung für diese Zuschläge nicht mehr in Betracht kommt. Die Abführungspflicht bleibt jedoch aufrechterhalten hinsichtlich der Lohnteile, die durch Manßahmen der Reichstreuhänder im Zuge der Senkung überhöhter Arbeits­verdienste erspart werden. Der durch Mehrarbeit, Sonntags- und Nachtarbeit verdiente Arbeitslohn wurde bisher bei der Lohn­steuer besonder behandelt und war vom Kriegszuschlag zur Lohn­steuer befreit. Durch diese steuerliche Begünstigung sollte der Wegfall der Zuschläge leichter tragbar gemacht werden. Durch die Wiedereinführung der Lohnzuschläge sind die Voraussetzungen weggefallen, die zu der bisherigen steuerlichen Begünstigung der Mehrarbeit geführt haben: Die Begünstigung ist deshalb auf den Arbeitslohn nicht mehr anzuwenden, der für Lohnzahlungs­zeiträume gezahlt wird, die nach dem 7. September enden. Da die Neuregelung erst jetzt bekannt wird, soll jedoch nicht beanstandet werden, wenn für Lohnzahlungszeiträume, die vor dem 17. Sep­tember enden, steuerlich noch nach den bisherigen Anordnungen verfahren worden ist. '

Uebersendung von private» Geldbeträgen in die besetzte« Gebiete. Ein Erlaß des Oberkommandos der Wehrmacht teilt mit, daß jeder Wehrmachtsangehörige und jedes Gefolgschafts- Mitglied sich einmal in jedem Monat Geld aus der Heimat in die besetzten Gebiete bis zur Höhe des Monatsbetrages des Wehr­soldes, jedoch höchstens 80 RM., durch die Feldpost übersende« lassen darf. Das gilt jedoch nicht für Dänemark. Bei Eefolg- schaftsmitgliedsrn tritt an die Stelle des Wehrsoldes die Ein­satzzulage. Der Betrag kann bei jeder Postanstalt im Reichsgebiet eingezahlt werden.

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NSDAP. Ortsgruppe Altensteig. Die Zellen- und Blockierter kommen heute abend 7.30 Uhr ins Parteiheim. Die restlichen Soldatenadressen sind mitzubringen.

Zur letzten Ruhe gebettet wurde gestern auf dem Waldfried­hof der 49jährige Kaufmann Eugen Beck. Ein Herzschlag hat dem in den besten Jahren stehenden Geschäftsmann ein uner­wartetes Ende bereitet. Ein großes Trauergefolge gaben Zeug­nis von der Wertschätzung des Verstorbenen. Die Kriegerkame­radschaft durch Postinfpektor Meyer, seine Schulkameraden und -Kameradinnen durch Dentist Kirgis und die Turn­gemeinde durch Fr. Silber legten Kränze an seinem Grabe nieder. Der Turngemeinde widmete der Verstorbene fast zwei Jahrzehnte auf verwaltungstechnifchem Gebiete seine Kraft, wie. überhaupt der Name Beck in der Geschichte der Turngemeinde stets seinen guten Klang hat, auch der Feuerwehr war der Ver­storbene ein ehrlicher Sachwalter. Auf dem alten Friedhof wurde der Kerkermeister Christian Luz beigesetzt. Nur kurze Zeit währte sein Krankenlager. Die Fortführung feines

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