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Italiens Krieg in den Kolonien

England überall im Rückzug Starter Druck auf Britksch-Somaliland

Rom, 8. August. In einer Betrachtung zum Krieg in den Kolonien erteilt der diplomatische Mitarbeiter der Agenzia Ste- fani der großsprecherischen britischen Propaganda eine gründliche Abfuhr. Sie habe frühe oft genug behauptet, eine der ersten Folgen des Kriegseintritts Italiens werde der Verlust Abessiniens sein. Auch hier hätten sich die englischen Berech­nungen als grundfalsch herausgestellt. Italien habe auch nicht einen Quadratmeter seines Imperiums eingebüßt, während in Wirklichkeit England an den kolonialen Fronten Verluste erleide. Dis jetzt habe England Kassala. die bedeutende strategische Stel­lung im Sudan, sowie Moyale in Kenia, den Italienern über­lassen müssen. Nunmehr kündige man von englischer Seite einen starken italienischen Druck auf Britisch-Somali an, offensichtlich, um die öffentliche Meinung auf weitere äußerst unangenehme Verluste vorzubereiten. Die englischen Streitkräfte seien bereits an der Straße von Zeila geschlagen worden und auch Berbera erscheine gefährdet.

Aus gut unterrichteter Quelle verlaute, daß im Gebiet von Hadramaut, an der Südküste der arabischen Halbinsel, viele Stämme im Aufstand gegen die britische Tyrannei ständen, was das britische Kommando hindere, sich des Stützpunktes Aden zur Verstärkung der in einer äußerst schwierigen Lage befindlichen Truppen in Somali zu bedienen.

Insgesamt 74V Todesopfer in Rotterdam Blutschuld einer verantwortungslosen Regierung

Amsterdam, 7. August. Wie die Haager ZeitungHat Vader- land" berichtet, hat sich die Zahl der im vergangenen Mai im Zusammenhang mit den Kriegswirren in Rotterdam ums Leben gekommenen Zivilisten um 121 erhöht. Somit beläuft sich der Gesamtverlust der durch den frivolen Leichtsinn einer verant­wortungslosen Regierung getöteten Zivilisten Rotterdams nun­mehr auf 740.

Beisetzung britischer Marineangehöriger in Gibraltar Opfer des SchlachtschiffesResolution"?

Algeciras, 7. August. Zn Gibraltar wurden am Donnerstag ein hoher Marineoffizier und zwei Matrosen der englischen Kriegsmarine beigesetzt, während die Kriegsschiffe im Hafen Ehrensalven abgaben und die öffentlichen Gebäude Gibraltars Halbmast flaggten. Die englischen Behörden bewahren völliges Stillschweigen darüber, welchen Einheiten die Toten angehörten. Es wird angenommen, daß die Opfer zur Besatzung des Schlacht­schiffesResolution" gehören.

Der Militärkommandeur von Gibraltar hat angeordnet, daß alle Gaststätten und Hotels um 9.40 Uhr abends schließen müssen.

Es dämmert spät in Frankreich

Gewisse Zeitungshetzer endlich als Verbrecher erkannt

Genf, 7. Aug. Einem Teil des französischen Volkes scheint nun doch das Verständnis aufzugehen, daß es durch eine Verschwö­rung verblendeter und machtgieriger, seniler Politiker ins Ver­derben getrieben worden ist. Der erste Zorn entlädt, sich über jene käuflichen Subjekte, die im Sold der Plutokratenclique die Stimmung der Unversöhnlichkeit vorbereiten halfen und die Parolen des Hasses ins Volk trugen.

Jahrelang hat die gesamte deutsche Presse, haben führende deutsche Persönlichkeiten davor gewarnt, daß die ungehinderte Hetze dieser verkommenen Gesellen zu einem schlimmen Ende führen müsse. Aber Frankreich wollte nicht hören. Diedemo­kratische Meinungsfreiheit" verbot es seiner Regie­rung angeblich, diesem Treiben entgegenzutreten. Nun ist es so 'gekommen, wie es kommen mußte. Das französische Volk büßt für iseine Verblendung, während jene Greuelerfinder längst in Eng- !land und Amerika der gleichen schmutzigen Beschäftigung nach­gehen. Es ist kein Erwachen, wenn jetzt ihre Schande beim rich- >tigen Namen genannt wird, es ist nur ein schwaches Zeichen, daß es dämmert.

Die Korrespondenz Inter-France nimmt sich die berüchtigten Kriegshetzer Madame Tabouis, Pertinax, Emil Bure und Ke- rillis vor und bezeichnet sie als Provokateure und Verräter.

Sie kennzeichnet den Juden Pertinax als den Theoretiker der Bande. Jeden Tag, zuletzt imOrdre", habe er seine eis­kalte Logik in den Dienst der Theorie vomunteilbaren Frie­den" gestellt, die in Wirklichkeit die Theorie des Krieges um jeden Preis gewesen sei.

Keine internationale Reibung und kein diplomatischer Zwi­schenfall habe sich ereignet, ohne daß Kerillis sich seiner be­mächtigt hätte, um daraus Explosivstoff zu fabrizieren. Im Augenblick der Gefahr habe sich dieser Kriegshetzer nach Eng­land und dann nach Amerika begeben, wo er weiter von Eng­land besoldet werde. Man wisse heute, daß Kerillis ein großes Bankkonto in England hatte und daß er in diesen Tagen sogar die Bewilligung erhielt, es nach Amerika zu schaffen.

Bure, so fährt die Korrespondenz fort, habe denselben Weg eingeschlagen. Er habe allen anderen, nur nicht Frankreich ge­dient. Schließlich sei er dort ausgenommen worden, wo er seine Interessen hatte. Die französische Oeffentlichkeit müsse wissen, daß dieser Mann einen der schändlichsten Fälle von Verrat nud Korruption darstelle.

Was Madame Tabouis betreffe, so sei sie meistens ge­schont worden, weil sie eine Frau sei (!). Ihre Tätigkeit jedoch, Frankreich in den Krieg zu stürzen, sei geradezu verbrecherisch gewesen. Jeden Abend habe sie mit großen Unkosten mit allen Hauptstädten telephoniert, um alle möglichen Schauermärchen zusammenzutragen, die den Kriegsausbruch beschleunigen konnten.

Genfer Liga im Straßengraben

Genf. 7. Aug. Am Dienstag morgen verließen etwa 40 Mit­glieder der Wirtschasts- und Finanzsektion der Genfer Liga, dar­unter Engländer, Belgier und Holländer, in aller Stille Genf, um sich in einem komfortablen Reiseomnibus nach Lissabon zu be­geben, wo sie die Ueberfahrt nach den Vereinigten Staaten au- treten wollten. Aber schon einige Stunden später nahm die Fahrt in der Nähe von Grenoble ein jähes Ende. Beim Versuch, einer Straßenbahn auszuweichen, fuhr der Chauffeur der illustren Reisegesellschaft in den Straßengraben, wo der schwer beladene Omnibus unter fürchterlichem Krachen umstürzte. 20 Leicht- und 8 Schwerverletzte wurden aus den Trümmern befreit. Die ganze

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Gesellschaft sitzt nun in Grenoble in Erwartung eines neuen Be­förderungsmittels, das sie der neuen Heimat näher bringen soll.

Die immer wieder dementierte Nachricht von der Uebersiedlung der Genfer Liga nach Amerika hat durch dieses Pech wieder ein­mal eine unverhoffte, wenn auch nur teilweise Bestätigung erhalten.

Entrüstungssturm in der japanischen Presse

Takts. 7. Aug. (Ostafiendlenst des DNB.) Die Haltung der japanischen Presse zur Verhaftung der japanischen Staatsangehö­rigen in London ist unverändert scharf. Durchgreifende Maß­nahmen werden von der Regierung energisch verlangt, da Eng­land seine japanfeindliche Haltung nunmehr unverhüllt gezeigt habe. Die bekannte, alte englische Methode, andere Staaten durch Drohungen einzuschüchtern, verfange bei Japan nicht.

Das gesamte japanische Volk müsse, so fordertHotschi Schim- bun", die Behörden bei der Vernichtung der englischen Spionage unterstützen. Vor allem aber müsse der Leiter des britischen Jn- formationsministeriums für Fernost, Redman, verhaftet wer­den. Gleichzeitig fordert das Blatt die Schließung aller von eng­lischem, französischem und amerikanischem Geld finanzierten und unter Einfluß dieser Länder stehenden Schulen in Japan. Auch in China seien ausländische Schulen die Träger des antijapani­schen Gedankens gewesen.

Die gesamte japanische Presse, an oer Spitze die Presse Tokios, hat eine Entschließung gefaßt, in der sie sich einmütig zur Zu­sammenarbeit mit der Regierung in der Frage der Verhaftung der Japaner durch die britischen Behörden aussvricht.

Französisches Militär mißhandelt deutsche Kriegsgefangene

DNB Berlin, 7. Aug. Wie wenig Frankreich gewillt war, bei den Kriegshandlungen die einfachsten Grundsätze des Völker­rechts zu beobachten, beweist ein Bericht des Schützen V. Dieser war am 11. Juni 1940 mit drei Kameraden in französische Ge­fangenschaft geraten. Den Gefangenen wurden die Waffen- röcke abgenommen. Deshalb wurden sie späier als Fall­schirmjäger angesehen und auf dem Transport von den Begleit­mannschaften mit Kolbenstößen mißhandelt. Beim Regiments­stab mußten sich die deutschen Kriegsgefangenen völlig entklei­den und an die Wand stellen. Gerade als französische Soldaten die Gewehre schußfertig auf die völlig entkleidet an die Wand gestellten Gefangenen anlegten, griff ein Offizier ein, der es für notwendig hielt, daß die Gefangenen zuvor noch beim Divisions­stab vernommen würden. Auf dem Transport zum Divisionsstab wurden die nur mit Hose und Hemd bekleideten Gefangenen von den Begleitmannschaften wiederum mit Gewehrkolbenstößen und Faustschlägen traktiert. Nach der Vernehmung beim Divisions­stab wurden sie unter Fortsetzung der Mißhandlungen nach Paris gebracht, wo sie bis zur Befreiung durch die deutschen Truppen schmachteten.

Opfer des polnischen Mordterrors beigesetzt

Posen, 6. Aug. Die Zentrale für die Gräber ermordeter Volks­deutscher hat in der letzten Zeit in mühevoller Sucharbeit an den Strecken der Leidensmärsche des Deutschtums im ehemaligen Polen wiederum vielfach grausam zugerichtete Leichen einer grö­ßeren Zahl verschleppter Volksgenossen aus dem Warthegau auf­gefunden und in ihre Heimatorte überführen können. 14 dieser Opfer des polnischen Mordterrors, zu denen auch der Volkstums­forscher und Vorkämpfer der deutschen Volksgruppe im ehemali­gen Mittelpolen, Albert Brey er, zählt, wurden am Sonntag rn Posen im Anschluß an eine feierliche Trauerkundgebung mit militärischen Ehren beigesetzt.

Zu der Weihestunde auf dem Platz an oer Schloßfreiheit waren Ehrenabordnungen der Wehrmacht, der Polizei und sämtlicher Gliederungen der Partei ausmarschiert. Vor den mit Hakenkreuz­fahnen geschmückten aufgebahrten Särgen gedachte Eauinspekteur Uhle des Blutopfers der Volksgenossen. Im Anschluß an die Trauerkundgebung wurden die Särge in einem langen Trauer­zug nach dem Friedhof geleitet und im Ehrenhain an der Seite ihrer dort schon ruhenden 27 toten Kameraden zur letzten Ruhe in die befreite Heimaterde gebettet.

Märchenhaftes aus England

Eens, 7. Aug. DerDaily Mirror" berichtet, daß 62 englische Frauen an einem Lehrgangan einer berühmten britischen Uni­versität" teilgenommen hätten, in dem sie zum Zwecks der Be­treuung von Kindern bei Luftangriffen in der Kunst des Märchenerzählens unterrichtet worden seien. Den Un­terricht gab Duff Looper persönlich!

Das Ei des... Versorgungsministeriums

Das englische Versorgungsministerium, das derRuhm" des Jnsormationsministers anscheinend nicht schlafen läßt, kündigte vor kurzem in den Zeitungen den Verkauf billiger Eier an, wor­auf die englischen Hausfrauen, die schon seit vielen Wochen keine Eier mehr gesehen haben, die Lebensmittelgeschäfte stürmten; worauf die Geschäftsinhaber über die Nachfrage sehr erstaunt waren, da sie keine Eier besaßen und auch wußten, daß solche in England augenblicklich kaum vorhanden sind; worauf es beim englischen Versorgungsminister Beschwerden hagelte und guter Rat teuer war. Worauf hier steigert sich die Story zu klassischer Größe ein hoher Beamter des Ministeriums und zweiter Sa- lomon die offizielle Antwort fand:Wir haben nicht die sofortige Lieferung billiger Eier versprochen, sondern nur angekündigt, daß die Eier billig sein würden, falls es welche gäbe!"

So zu lesen in derDaily Mail" vom 2. August im Jahre des

Zusammenbruchs der britischen Plutokratie. ,

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In der Schublade W. C.s verschwunden ^

Der Londoner Nachrichtendienst teilt mit, daß die Frage der Veröffentlichung der Berichte Lord Gorts über die Operatio­nen des britischen Expeditionskorps in Frank­reich und Belgien seit einiger Zeit erörtert werde. Es liege aber, wie der Sekretär des Kriegsministeriums im Unter­haus mitteilte, nicht im öffentlichen Interesse, sie im gegenwär­tigen Augenblick herauszugeben. Die Veröffentlichung einer ab­gekürzten Beschreibung des gesamten Feldzuges, die geeignet sein würde, dieheute umlaufenden törichten Erzählungen darüber in das richtige Licht zu stellen" (!), werde ebenfalls erwogen, aberdie Schwierigkeiten des Augenblicks und insbesondere die außergewöhnlichen Verschiebungen in den Beziehungen zur fran­zösischen Nation" ließen auch eine solche Veröffentlichung nicht ratsam erscheinen.

Das klingt durchaus überzeugend. Es ist schon eine verteufelt schwierige Geschichte, dem englischen Volk eine auch nur einiger-

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matzen tragbare Darstellung desglorreichen Rückzuges" über, den Kanal, dieserglanzvollsten Aktion in der britischen Ge-, schichte" zu geben. Da trifft es sich gerade gut. daß zur gleichen! Zert, wo man den Bericht Gorts in der schon längst überfüllte-i Schublade Churchills verschwinden läßt, ein w a lts is ch er Ser­ge a n t ein Schreiben an dieDaily Mail" richtet, die sich d«. selbe bestimmt nicht hinter den Spiegel stecken wird. Der Ser- geant wendet sich scharf gegen die Schaffung einer, Milttärmedaille für Dünkirchen-Flüchtling« und meint, daß die einzige Heldentat der britischen Flandern-! soldaten, nämlich vom Feind beschossen zu werden, bald das all-, gemeine Schicksal Englands werden würde. Eine Sonderauszeich. nung für Angehörige dieser Rückzugsarmee sei also überflüssig und ungerecht. Es wäre überhaupt ratsamer, das wertvolle lall dieser Medaille anderweitig zu verwenden!

Warum Lord Perth Jnformationsminister wurde

lleble Günstlingswirtschaft im plutokratischen England

Stockholm, 7. Aug.Nya Dagligt Allehanda" erzählt die Var­ges ch i ch t e der Gründung des sogenannten Jnformationsmini- steriums, die ein bezeichnendes Schlaglicht auf die üble Günst­lingswirtschaft im plutokratischen England wirft. Darnach habe Lord Perth den Auftrag bekommen, das Foreign Publicity De­partement im britischen Außenministerium, aus dem später das Jnformationsministerium entstand, zu organisieren, und zwar weil er seinen gut bezahlten Posten als Botschafter in Rom habe verlaßen müssen. Da Lord Perth mehr Ahnen und adlige Titel als Geld habe, sei ihm seine wirtschaftliche Zukunft dunkel er­schienen. Sein besonders guter Freund Chamber­lai n sei darüber sehr traurig gewesen. Er sei auf den Gedan­ken gekommen, seinen Freund Eric zum Chef der Propaganda- Abteilung des Außenministeriums zu machen, weil er dann das Gehalt eines Ministers in Höhe von 2800 Pfund erhielte fff. Das einzige, was man zu dieser Idee bemerken könne, so meint das schwedische Blatt, sei die Tatsache, daß der 16. Earl of Perth mit seiner Pedanterie und Furcht vor Initiative auf jeden Fall die ungeeignetste Persönlichkeit für diese Aufgabe gewesen sei, die Herr Chamberlain hätte finden können. Lord Perth Haie geglaubt, er dürfe die generösen Prinzipien, die sein Freund, der Premierminister, in seinem eigenen Fall anwandte, nicht desavouieren, und so habe er mit Vorliebe junge Männer aus guten Familien angestellt, die nicht genug Taschengeld, aber genügend Zeit gehabt hätten, da sie für jede andere Aufgabe unfähig gewesen seien.

Das schwedische Blatt stellt jedoch dann weiter fest, man könne nicht den Weg aller Jnformationsminister und deren Fehlschläge verfolgen. Es genüge festzustellen, daß keiner katastro­phaler gewirkt habe als wie Duff Cooper. Diese Tatsache beruhe darauf, daß er der energischste der Jnforma­tionsminister gewesen sei, und deshalb jeden Tag mehr Dumm- heiten gemacht habe als die anderen. Gegenüber der unbarm­herzigen Kritik an seinem Ministerium habe ihn Churchill i» Schutz genommen. Trotzdem bleibe die Tatsache bestehen, daß seine politische Karriere, über der schon der Schimmer des Pre­mierministers geglänzt habe, einen hoffnungslosenKnick erhalten habe, obgleich Duff Cooper zu denAuserwählten" gehöre.

Houde ins Konzentrationslager gebracht

DNB New Port, 7. Aug. Wie aus Quebec (Kanada) verlau­tet, hat die Verhaftung des Oberbürgermeisters der größte» kanadischen Stadt Montreal, Houde, in weitesten Kreise» Kanadas riesiges Aufsehen und stärkste Erregung hervorgerufen. Houde ist seit über 18 Jahren eine der bekanntesten Erscheinun­gen im politischen Leben Quebecs und erfreute sich großer An­hängerschaft vor allem unter den französischen Kana«, diern. Der gemaßregelte Oberbürgermeister wurde heute ans! persönliche Veranlassung des Ministerpräsidenten Mackenzies King in ein der Oeffentlichkeit unbekanntes Konzentrations-, lager gebracht. Houde heschuldigte die kanadische Regierung, ent­gegen ihren Versprechungen die allgemeine Dienstpflicht einfüh-j ren zu wollen, deren erster Schritt die von der Regierung an-, geordnete Musterung aller erwachsener Männer und Frauen sei. Als die kanadische Bundesregierung Ende voriger Woche meh­rere städtische Gebäude in Montreal als Meldestellen beschlag­nahmte, erließ Houde sofort einen Gegenbefehl und forderte die Bevölkerung zu passivem Widerstand auf, worauf der Justiz­minister seine Verhaftung anordnete.

Der erste Fliichtlingszug in Straßburg

Straßburg, 7. Aug. Am Dienstag, nachmittags 13.30 Uhr, fuhr der erste Flüchtlingszug, von Perigeux kommend, in den nck Fahnen des Großdeutschen Reiches geschmückten Straßburger Hauptbahnhof ein. Zur Begrüßung waren zugegen der Leiter des elsässischen Bahnhofsdienstes, Stadtoberkommissar Dr. Ernst, der Kommissar für die Rückführung der Bevölkerung der Stadt Straßburg, Kreisleiter Dr. Fritsch, der kommissarische Polizei­präsident von Straßburg, Engelhardt, Vertreter der Wehrmacht und der Reichsbahn. Als der Zug in den Bahnhof einfuhr, ließ eine Polizeikapelle das O Straßburg" erklingen und die NSB. reichte den Rückkehrern Erfrischungen. Bei Ausladung ihres Handgepäcks war der Reichsarbeitsdienst behilflich. Stadtober­kommissar Dr. Ernst richtete dann in seiner Eigenschaft als Lei­ter des Elsässischen Bahnhofsdienstes einen herzlichen Willkom­mengruß an die Rückkehrer im deutschen Elsaß. Wenn sie nun­mehr eine vor Verwüstungen geschützte Heimat vorfänden, so hätten sie dies dem Führer des Eroßdeutschen Reiches und der deutschen Wehrmacht zu verdanken. In dieser ersten Stunde bei« Betreten des Straßburger Bodens gelte Adolf Hitler aufrich­tigen Dank. Dies wurde in einem dreifachen Sieg-Heil zu» Ausdruck gebracht. Einige Stunden später wurde der zweite Flüchtlingszug erwartet.

Zum Direktor der Eisenbahnen im Elsaß ist der bisherige Di­rektor der Eisenbahndirektion Saarbrücken, Frorath, ernannt worden. Direktor Frorath war bereits im Weltkrieg bei dev Generaldirektion der Reichseisenbahn in Straßburg und beb Ausbruch des Weltkrieges Regieruugsbaumeifter und stell««-l tretender Vetriebschef der Linienkommandantur Straßburg dev Feldeisenbahnabteilung.

Allgemeine Dienstpflicht in Mexiko. Die Abgeordneten­kammer Mexikos nahm ein Gesetz über die Einführung der allgemeinen Dienstpflicht an. Ferner wurde die Einführung der militärischen Ausbildung in Staatsschulen beschlossen.