Eene L
Schwarzwätver TageszettANg
Nr. 151
den Bezirk Ferarra. Glänzenden Anteil hatte er an dem historischen Marsch ans Rom: im Jahre 1822 marschierte er an der Seite Mussolinis. Schon 1925 wurde er Unterstaatssekretär im Handels- und Wirtschaftsministerium. Vier Jahre später übernahm der jung beförderte General die Leitung der italienischen Luftstreitkräfte, die er in engster Fühlung mit dem Duce zu einem schlagkräftigen modernen Kampfinstrument entwickelte.
Die spätere Ernennung zum Eeneralgouverneur in Libyen stellte den glänzenden Organisator vor ganz neue Aufgaben, aber auch hier bewährte er sich in hervorragender Weise. Im tapferen Kampf für die Entwicklung und für die Größe seines Vaterlandes ist er nun vom unerbittlichen Tod überrascht worden. Sein Andenken wird noch in fernen Jahrhunderten geHrt werden, denn er war ein Kämpfer und ein Wegbereiter str «in neues freies Europa.
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Telegramm des Führers an den Duce
DNB Führerhauptquartier, 30. Juni. Der Führer hat zum Heldentod des Marschalls Balbo an den Duce folgendes Telegramm gerichtet:
Duce!
Soeben erreicht mich die Nachricht von dem Fliegertode Ihres Marschalls Jtalo Balbo. Zu dem schweren Verlust, der Sie, Duce, und mit Ihnen das ganze italienische Bott betroffen hat, spreche ich Ihnen meine tiefste Anteilnahme
IMS.
An der Bahre des Marschalls wird neben dem italienischen auch das deutsche Volk in Trauer stehen. Balbos Tate« für das junge römische Imperium werden auch bei uns «wergessen bleiben.
Auch Deutschland betrauert Balbo
Adolf Hitler.
Beileidstelegramme Hermann Gsrings
Berlin, 30. Juni. Ministerpräsident, Generalfeldmarschall Göring, richtete anläßlich des Heldentodes des Marschalls Balbo a« de« Duce folgendes Telegramm:
„Die Nachricht vom Heldentode meines Freundes Balbo hat «ich aufs tiefste erschüttert. Ich kann es kaum faste«, datz diese energiegesüllte Persönlichkeit nicht mehr an der Spitze seines so verantwortungsvollen Wirkungskreises steht. Die Persön 'chreit des ersten Luftmarschalls des Faschismus war für uns alle in dieser Zeit ein Garant des Sieges. In dieser für Italien so tragischen Stunde übersende ich Ihnen, Duce, mein und meiner Luftwaffe tiefstes Mitgefühl. Ihr Hermann Göring."
Dem italienischen Armeegeneral Pricolo telegraphiert« Generalfeldmarschall Göring:
„Unfaßbar ist uns allen die Nachricht vom Heldentode Ihres Luftmarschalls Balbo. Eine gewaltige, nicht auszufüllende Lücke ist aufgerissen. Der Schöpfer der italienischen Luftwaffe, der Bezwinger des Atlantik, ist so, wie er lebte, auch als Held gefalle« Aber wir deutschen Kameraden misten, daß sein vorwärtsstür- mender, siegesbewußter Geist die italienische Luftwaffe erfüllen und beseelen wird und daß damit die italienische Luftwaffe im Heldengeist Balbos siegen wird. Ich selbst verliere eine« treuen Freund, die deutsche Luftwaffe einen hervorragenden Kameraden. Wir senken in Trauer und Ehrfurcht die Fahne« für den großen Tote«.
Hermann Göring, Generalfeldmarschall."
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Ribbenirop an Außenminister Graf Ciano
Berlin, 30. Juni. Der Reichsminister des Auswärtigen v. Rib- bentrop hat zum Heldentod des Marschalls Balbo an den italienischen Außenminister Graf Ciano folgendes Telegramm ge- sandt:
„Mit tiefer Bewegung habe ich soeben die Nachricht von dem SoldateiGod des Marschalls Balbo erhalten. Ganz Deutschland gedenkt mit wärmster Anteilnahme und größter Bewunderung dieses kühnen Fliegers und Mitkämpfer des Duce und der faschistischen Bewegung."
Italien trauert um seinen Luftmarschall
DNB Rom, 30. Juni. Der Heldentod von Marschall Ltalo Balbo hat in ganz Italien aufrichtige Trauer ausgelöst, erfreute sich doch der Eeneralgouverneur von Libyen in allen Vevölkerungskreisen größter Beliebtheit. Der Fliegertod des Luftmarschalls beherrscht das Bild der Presse, die betont, daß über Tobruk ein heldisches Leben seinen heldischen Abschluß fand. Unter Wiedergabe ausführlicher Schilderung seines von stetem Kampf erfüllten Lebens als Freiwilliger und Faschist, als Quadrumvir und Ozeanflieger betonen die Blätter, daß Balbo von einem glühenden Glauben in den Duce und in die faschistische Idee beseelt war.
Auf Anordnung des Duce werden alle öffentlichen Gebäude und Flughäfen anläßliche des Heldentodes von Marschall Balbo am 30. Juni und 1. Juli halbmast flaggen.
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Zusammen mtt Valbo den Heldentod gesunden
Rom, 30. Juni. Die Besatzung des Flugzeugs von Marschall Valbo, die mit ihm am Himmel von Tobruk den Heldentodd gefunden hat, setzte sich zusammen aus Major der Luftwaffe Otta- vio Frailich, Hauptmann der Luftwaffe Gino Lapannini, Funkerunteroffizier Giuseppe Berti.
An Bord des gleichen Flugzeuges befanden sich aus dienstlichen Gründen und fanden ebenfalls den Tod: Generalkonsul Care t t i, Sekretär des Fascio von Tripolis, Jnfanteriemajor der Reserve Claudio Brumelli, Generaldirektor des Fremdenverkehrsverbandes Libyens in Tripolis, Artilleriehauptmann der Reserve Neollo Quilici, Direktor des „Corriere Padano", Alpinileutnant der Reserve Lino Balbo, Sekretär des Fascio von Ferrara, und Leutnant der Luftwaffe der Reserve Gino FI vri o.
Die sterbliche Hülle Jtalo Balbos nach Bengasi iibergefiihrt Bengasi, 1. Juli. In der Nacht zum Sonntag ist die Leiche des gefallenen Luftmarschalls Jtalo Balbo nach Bengasi Übergefiihrt worden.
Die Nachricht von seinem Tode hatte sich in Libyen schnell verbreitet und die Bevölkerung strömte aus allen Ortschaften hin zu der Straße, über die der Leichenkondukt seinen Weg nehmen mutzte. Die sterbliche Hülle des Quadrumvir mft> seiner
mit ihm im Kampf gefallenen Kameraden wurde von einer doppelten Reihe einheimischer Reiter von Tobruk aus begleitet, wo sich das tragische Geschick vollendet hatte. Die angetretenen Truppen erwiesen dem Gefallenen die militärischen Ehren, und die am Wege befindliche Bevölkerung verharrte in ehrfürchtigem Schweigen.
Telegramm Vrauchitschs an Badoglio zum Heldentod Balbos Berlin, 30. Juni. Der Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generaloberst v. Vrauchitsch, hat dem Chef des italienischen Eeneralstabs, General Badoglio, zum Heldentod des Marschalls Balbo ein Beileidstelegramm gesandt.
Die britischen Kanalinseln evakuiert
Genf, 30. Juni. Die an der Küste der Bretagne liegenden britischen Kanalinseln sind evakuiert worden. Ungefähr 50 000 Einwohner der Inselgruppe wurden nach England, Schottland und Wales gebracht. Die Inseln wurden offiziell als offenes Gebiet erklärt und demilitarisiert.
Die panikartige Evakuierung und der Abtransport aller britischer Streitkräste und Ausrüstungen sind ein beredtes Zeichen mehr dafür, wie vollständig Englands bisherige Berechnungen und Vorstellungen erledigt sind. Wenn Reuter meint, die Inseln seien von keinem strategischen Wert, so darf daran erinnert werde«, daß Alderney noch 1939 als unüberwindliche Festung und Flugstützpunkt ausgebaut werden sollte.
Als Kanalinseln werden die vor der französischen Küste liegenden Inseln Jersey, Euernsey, Sark und Alderney stuvie einige Felseilande bezeichnet. Sie umfasten etwa 195 Quadratkilometer. Das milde Klima macht dies« Inseln ergiebig an Getreide, Gemüse und Obst, außerdem ist der Fischfang eine wichtige Erwerbsquelle. Die Einwohner sprechen eine normannische Mundart, Amtssprache ist französisch, das Religionsbekenntnis ist reformiert. Die Inseln stehen zwar unter der Herrschaft der englischen Krone, bilden aber zwei Republiken mit besonderen Verfassungen und nahezu völliger Zoll- und Abgabenfreiheit. Sie sind der Rest des englischen Besitzes französischen Territoriums. Grundlage der Rechtsordnung ist das alte normannische Gewohnheitsrecht. An der Spitze jeder der beiden Republiken oder Bailnicks stehen ein von der Krone ernannte Lieutenant-Governor und ein Richter.
Genf, 30. Juni. Einer Reutermeldung zufolge wurde inLo>.- donamtlich mitgeteilt, daß das britische U-Boot „Crampus" als verloren angesehen werden müsse. Es handelt sich um ein erst 1936/37 fertiggestelltes Minen-Unterseeboot von 1520 Tonnen Wasserverdrängung, das 55 Mann Besatzung hatte.
Der Führer besichti
Besuch der alte« deutschen Reichsstadt und der Kampfstätte« in den Vogesen
DRB. Führer-Hauptquartier, 29. Juni. Am Jahres, tag der Unterzeichnung des Versailler Vertrages besuchte -er Führer die alte deutsche Reichsstadt Straßburg.
Auf dem elsässischen Ufer des Rheinüberganges von Kehl »ach Straßburg begrüßte der Oberbefehlshaber der Armee, die deu Durchbruch durch die Maginot-Linie im Elsaß erzwang, General der Artillerie Dollmann, de» Führer.
Nach einer Rundfahrt weilte der Führer längere Zeit im Straßburger Münster, diesem herrlichen deutschen Bauwerk, auf de« seit dem 19. Juni wieder die Flagge des Reiches weht.
Bo« Straßburg aus begab sich der Führer über Schlettstadt pi deu Kampfstätten in den Vogesen und besuchte anschließend die Rheinniederung bei Breisach, wo der entscheidende Vorstoß »der den Strom geführt wurde.
Führerhauptquartier, 3ü. Juni. Der Führer be- suchte am Sonntag vom Führerhauptquartier aus Mülhausen und das obere Elsaß.
Bei dieser Gelegenheit besichtigte der Führer verschiedene schwere Panzerwerke der Maginot-Linie» die durch die neuen deutschen Waffen in kürzester Zeit kampfunfähig gemacht «wrden waren.
Eine Französin gibt deutschen Soldaten frisches Wasser
(PK.-Kindermann-Weltbild-Wagenborg-M.)
Bomben auf holländische ILrenimsialt
Berlin, 30. Juni. Bei den Bombenabwürfen der britischen Flieger in der Nacht vom 26. zum 27. Juni ist wieder eine unglaubliche Schandtat in Holland verübt worden. Auf die Irrenanstalt Eindhoven, Provinz Nordbrabant, wurden srebenBomben abgeworfen, die bedeutenden Sachschaden au- richteten. Eine Schwester ist schwer verletzt worden, eine weitere Schwester und drei arme Kranke wurden leicht verletzt. Die anderen Einschläge töteten auf einer Wiese eine Kuh und ein Pferd. Dieser Nachtangriff zeigt deutlich, daß die britischen Flieger ohne Rücksicht auf Menschlichkeit Vorgehen. Das große Ansehen der britischen Flieger, das sie bei der holländischen Bevölkerung besäße«, schwindet mehr und mehr, seitdem man auch dort er- kan«t hat, datz nur die Angst vor der deutschen Luftwaffe die RAF. bestimmt, ihre Bombenflüge indieNachtzu verlege».
Britische Bomben bei Ryborg
Kopenhagen, 30. Juni. Von einem neuen Ueberfall englischer Flieger auf Dänemark berichtet Ritzaus Büro. In der Nacht vo» Donnerstag auf Freitag war auf Fün e n, S L d w e st s e e l a « - und Laaland-Falster Fliegeralarm. Zehn englische Flugzeuge überflogen Fünen und warfen bei Nyborg Leuchtrakete» und etwa zwanzig Sprengbomben ab. Menschen wurden nicht verletzt. Es wurde nur geringer Materialschaden angerichtet. Ei» Brand, der entstanden war, wurde von der Nyborger Feuerwehr schnell gelöscht. Wie Ritzaus Büro weiter erfährt, wurde kei» militärisches Ziel getroffen und ausschließlich dänisches Eigentum von Schaden betroffen.
Englische Flieger bombardieren die Schweiz
Bern, 30. Juni. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag !
fielen wieder einmal Bomben auf die Schweiz, über deren llr- !
sprung der Schweizer Armeestab folgendes mitteilt: Gemäß de» k
Feststellungen des Fliegerbeobachtungs- und Meldedienstes haben -
in der ersten Morgenstunde des 30. Juni zwei fremde Flugzeuge :
den nördlichen Teil der Schweiz überflogen. Sie überflogen !
einzeln den Rhein, kreuzten in großer Höhe über der Nordschweiz !
und verließen nach 1 Uhr die Schweiz in westlicher Richtung. Die s
Routen sind genau bekannt. Um 1 Uhr früh wurden in der -
Jnnerschweiz Bomben abgeworfen. Festgestellt wurden acht Ein- >!
schlüge bei Weitzenbach, Gemeinde Ober-Aegedi, und 14 Ein- -
schlüge bei Altmatt, Gemeinde Rotenturm. Es handelt sich um !
englische 25-Pfund-Brandbomben, teilweise mit neuesten Laborierdaten. Zahlreiche der abgeworfenen Bomben waren Blindgänger.
ite die Maginotlinie !
Zusammenstöße in Syrien
zwischen französischen und englischen Truppen der Orkr»
Armee s
DRV Genf, 30. Juni. Die Zeitung „Petit Dauphios" in Er- noble veröffentlicht folgende Nachricht: Entsprechend den mit Deutschland und Italien abgeschlossenen Waffenstillstandsverttä- gen erhielt General M i t t e l h a u s e r von der französischen Re- ! gierung den Befehl, die französischen Kontingenteder englisch-französischen Armee im Nahen Orient, die unter seinem Befehl stehen, zudemobilisieren. Englische Truppen ver- ^
suchten diese Demobilisierung zu stören. Dabei kam es zwischen französischen und englischen Soldaten zu schwerenZwi- schenfällen. Der französische Oberkommissar in Syrien, Pw suz, protestierte energisch in einer besonderen Erklärung gegen die Absichten der englischen Regierung, der Ausführung der von ^ der Regierung in Bordeaux gegebenen Anordnung Schwierigkeiten zu bereiten.
Besuch des Duee im Operationsgebiet
Begeisterter Empfang bei den Truppen und der Bevölkerung
Rom, 29. Juni. Der Duce besuchte am Freitag, wie der Sonderberichterstatter der Agenzia Stefani meldet, das Operationsgebiet an der Alpenfront. Kurz nach 9 Uhr traf Mussolini a« Kleinen St. Bernhard ein. Er war durch das Aosta-Tal herauf- gekomrnen. In seiner Begleitung befanden sich der Chef des Ee- neralstabes, Marschall Badoglio, der llnterstaatssekretär i» Kriegsministerium, Soddu, der Kommandant der 4. Armee, E>q- zoni, der Minister für Volkskultur, Pavolint, sowie hohe Offiziere des Stabes des Duce und der drei Wehrmachtsteile, ferner der Chef der Privatkanzlei des Duce, Sebastiani.
Auf der Fahrt wurde der Duce von deu Truppe« und der Bevölkerung immer wieder stürmisch begrüßt. Er nahm mehrfach kurzen Aufenthalt, um Truppenabtsilungen zu besichtigen, die sich tm Kampf ausgezeichnet haben. Es war ein stolzer Airblick, st betont der Sonderberichterstatter der Stefani, wie die Soldaten in strammer Haltung deu Duce grüßten. Um 9.40 Uhr überschritt der Duce die Grenze. Rechts und links der allmählich abfallende« Straße sind überall noch die Zeichen des außerordentlich zähe« feindlichen Widerstandes zu sehen, Drahtverhaue, Schützengräben, Maschineugewehruester und Artilleriestellungen. Weiter unten n» Tal steht man die Häuser von Vourg Saint Maurice. Gegenüber erhebt sich die Belledone-Kette, in deren Felsen die Forts Cour- bato«, Falcouiere und Voulnis eingebaut bezw. eingesprengt sind.
Sechs Kilometer nach Ileberschreitung der Grenze wurde der Duce vom 12. Bataillon Schwarzhemden, das sich an der Seite der Artillerieabteilung Aosta außerordentlich tapfer geschlagen hat, mit eichobenem Dolch und lauter Stimme begrüßt. Der Du« sprach dem Kommandanten seine volle Anerkennung aus und ließ, ^ kurz die einzelnen Phase« der Kampfhandlungen schildern.
Bor dem Sei««» Berghotel Belvedere hatte« das Vatailloni Bal Cismon von de« 7. Alpiui sowie die Schwarzhemden-Vatarl-! kone, die unter schwerstem Feuer den ersten Angriff unternah-! «en. AkrfstÄkung genommen. Nach ihrer Begri" ->::g besichtigt«! der Duce die erbeuteten Geschütze und begab sich daun nach S«-,, wo er weitere Alpini-Bataillone begrüßte. . .
Rach längerem Aufenthalt, in den vorgeschobenen Linie« nahm« der Duce uv« Berghotel Belvedere aus seinen Weg zurück durch! das Aosta-Tal. wiederum von den Truppen und der Bevölkern« begeistert begrüßt. Am späten Nachmittag begab sich der Dncri Ipm Aufenthaltsort des Königs und Kaisers, mit dem er eine! ^wa einstündige Besprechung hatte.