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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Nummer 1S1

Altensteig» Montag» den 1. Juli 1940

IS. Jahrga»!

NMche Rüstungsmrke M Tanklam ln Nammn

Auch Hafenanlagen und Flugplätze erfolgreich bombardiert Wieder 4S VVV BRT. feindliche» Handelsfchiffsraumes versenkt

WehrmachtsberLcht vom Samstag

DNB. Fährer-Hanptquartier» 29. Juni.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

I« Frankreich keine besonderen Ereignisse.

Ein Unterseeboot meldet die Versenkung von KÜSS BRT. feindlichen Handelsschiffsraumes. Ein weite­res Unterseeboot hat drei bewaffnete feindliche Handels­schiffe mit insgesamt 11000 BRT. versenkt.

Wie an den Vortagen griffen Kampfverbände der Luft­waffe auch am 28. und in der Nacht zum 29. Juni inSiid - »nd Mittelengland gelegene Rüstungswerke »«-Hafenanlagen mit sichtbarem Erfolg an. Beson­ders wirkungsvoll waren auch Bombenangriffe auf Trup­penansammlungen und Verladungen auf den britischen Kanal-JnselnJersey und Euernsey» wo rn den Hafenanlagen grohe Brände und starke Explosionen be­obachtet wurden.

> BritischeFlngzenge setzten ihre nächtlichen Eim - UL ge über Belgien «nd Holland nach Nord- «nd West- -«tschlaud fort und warfen an verschiedenen Stellen Bom­be« ab. Diese richteten nur Sachschaden an Wohnhäusern « »nd verletzten einige Zivilpersonen. Vier der augreifsn- »e« Flngzeuge wurden abgeschossen, davon zwei dnrch Flak- «tillerie. Eigene Verluste sind nicht zu verzeichnen.

Der italienische Heeresbericht

Italienisches U-Boot sch-tz 1« 000-BRT.-Dmnpfer ans einem Geleitzug

»««, 29. Juni. Der italienische Heeresbericht vom Samstag hat folgenden Wortlaut:

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Eines unse­rer A-Boote hat mit einem Torpedo- und Artillerieangriff «inen bewaffneten Dampfer von 19 990 BRT. aus einem Geleit- pg heraus versenkt.

Zu Nordafrika ist ein Lager südlich von Marsa Matruk «it größter Wirkung bombardiert worden» wobei Truppen unter Maschinengewehrfeuer genommen» Anlagen getroffen und etwa N Flugzeuge am Boden zerstört worden sind. Alle unsere Flug- hmge find zurückgekehrt.

Wehrmachtsbericht vom Sonntag

Führerhauptquartier, 30. Juni. Das Oberkom­mando der Wehrmacht gibt bekannt:

Zu Frankreich und auf See keine besonderen Er­eignisse.

In der Nacht zum 30. Juni griffen deutsche Kampfflng- leuge Hafenanlagen und Rüstungswerke inEngland und Schottland mit Bomben an. An vielen Stellen wurde« Explosionen und Brände beobachtet, so besonders in den Hasen von Cardiff und Bristol, wo mehrere Tank- wger i« Flammen anfgingen. Flugplätze bei Lincoln, Nottingham und dort waren das Ziel weiterer er­folgreicher Luftangriffe.

Britische Flugzeuge griffen Lei Nacht in Nord- und Westdeutschland an mehreren Stellen nichtmilitärische o»le mit Bomben an. Der angerichtete Schaden ist unbeden- Aw. In einer westdeutschen Stadt beschoß ein britisches Flugzeug die zum Löschen eines Hauses eingesetzte Fener- *«hr mit Maschinengewehren.

Mer feindliche Flugzeuge wurden dnrch Flakartillerie ab- Wyosseu. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

Der italienische Heeresbericht

Nota» 39. Juni. Der italienische Wehrmachtsbericht hat fol­genden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Bemerkens­werte Tätigkeit unserer Kolonnen au der Grenze der Cyre- waika; es wurden einige Punkte besetzt und Angriffe feind­licher motorisierter Verbände zurückgeschlagen. Im Luftkampf Wurden vier feindliche Flugzeuge abgeschosse«; ^nge Mitglieder der Besatzungen wurde« gefangen genommen. Aei unserer Flugzeuge find nicht zurückgekehrt. Während eines Eregerangriffs auf den Flughafen Tobr »k, bei dem nur un­bedeutender Sachschaden augerichtet worden ist, habe« unsere AE eingreifenden Jagdflieger zwei feindliche Flugzeuge ad- Mchossen, der Abschuß eines dritten Flugzeuges ist wahrfihei»-

Ein weiterer Luftangriff auf den Flughafen von Massaua hat keinerlei Schaden verursacht; ein feindliches Flugzeug wurde von Flakgeschützen abgeschossen.

Erste Sitzung der Waffenstillstands-I Kommission in Wiesbaden

Wiesbaden, 39. Juni. In Wiesbaden fand am Sonntagvor­mittag die erste Sitzung der deutschen Waffenftillstandskommis- sion und der französ. Abordnung im HotelNassauer Hof" statt.

Um 11 Uhr traf der Führer der deutschen Delegation, Gene­ral v. StLlpnagel, mit seiner Begleitung ein. Kurz darauf kamen auch die Mitglieder der französischen Delegation, an ihrer Spitze der General der französischen Armee, Hnntziger. Die­ser stellte General v. Stülpnagel zunächst seine engsten Mit­arbeiter vor, nämlich: General der Luftwaffe Monchard, Oberstleutnant Humbert und Kapitän zur See Tracou, während General v. Stülpnagel neben feiner persönlichen Be­gleitung die führenden Mitglieder der deutschen Abordnung vor- stelltc. Diese sind: Generalleutnant Mieth (Heer), General­leutnant Förster (Luftwaffe), Kapitän zur See Wever (Marine), Oberst Hnenermann (Rüstungsindustrie), und Oberstleutnant des Generalstabes Böhme (Oberkommando der Wehrmacht).

An der großen Tafel in dem im zweiten Stock gelegenen Ver­sammlungsraum nahmen dann ungefähr 40 Personen Platz, in der Mitte General v. Stülpnagel, ihm gegenüber General Hnntziger. General v. Stülpnagel eröffnete die Sitzung mit folgenden Worten:

Ich erkläre hiermit die Verhandlungen der Waffenstillstands­kommission für eröffnet. Die Waffenstillstandskommission dient der Durchführung der Bedingungen, die in dem Waffenstill- standsdertrag festgelegt worden find. Sie hat ebenso die Ueber- einstimmung mit den Bestimmungen zu wahren, die sich ans dem italienisch-französischen Waffenstillstandsvertrag ergeben."

Nach diesen Worten trat die deutsche Waffenstillstandskom­mission und die französische Abordnung sofort in die sachlichen Verhandlungen ein.

Der Führer in Paris

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WO»»

Links vom Führer Professor Gieslcr und Professor Speer, rechts Professor Breker. (Presse-Hoffmann-Wagenborg-M.)

Deutschland betrauert Batdo

Rom, 29. Juni. Das Hauptquartier der italienischen Wehrmacht gibt den Heldentod des Generalgonverneurs von Libyen, Marschall Balbo, bekannt.

Bei einer feindlichen Bombenaktion über Tor- drukist am 28. Juni das von Jtalo Balbo gesteuerte Flug­zeug in Flammen abgestürzt. Jtalo Balbo und die Mitglie­der der Besatzung sind in den Flammen umgekommen.

In Ehrfurcht und tiefer Verehrung senken sich die Fah­nen der italienischen Wehrmacht zum Gedächtnis an Jtalo Balbo» dem Freiwilligen des Weltkrieges an der Alpen- fl-ont, dem Quadrnmvir der Revolution, dem Transozean­flieger. dem Lnftmarschall, der im Kampfe gefallen ist.

Die Nachricht von dem tragischen Tode des Marschalls und Generalgouverneurs Jtalo Balbo hat überall in Deutsch­land Trauer ausgelöst. Dieser hervorragende Mitarbeiter Mus­solinis war nicht nur in seinem Heimatland eine viel umjubelte Persönlichkeit, sondern er hat sich auch in den Jahren seines ver­dienstvollen Wirkens in unserem Lande populär gemacht.

Die Reichshauptstadt und darüber hinaus unser ganzes Volk hatte in den letzten Jahren oft die Freude, führende politische «nd militärische Persönlichkeiten der befreundeten und verbün­dete» Kaiser- und Königreiches Italien innerhalb der deutschen Grenzen als Gäste zu begrüßen. Aber mit besonders herzlicher Aufmerksamkeit wurde Jtalo Balbo gefeiert, als er vor nunmehr zwei Jahren in Deutschlang weilte, um ans Einla­dung des Eeneralfeldmarschalls Eöring an den Hebungen der deutschen Luftwaffe teilzunehmen.

Die fliegerischen Großtaten Italiens fanden im Jahre 1933 eine Krönung, als ein ganzes Geschwader von Militärflugzeugen die weite Fahrt über den Ozean nach Amerika un­ternahm; diese Meifterleistung eines Gewaltfluges im geschlos­

senen Verband stand unter der Leitung des Marschalls'Balbo. Auch von der Arbeit, dieeralsEeneralgonverneurvo» Lybien unter den schwierigsten Umständen leistete, sind die Glanzpunkte in Deutschland gewürdigt und anerkannt worden. Marschall Balbo eroberte die Herzen der freiheitsliebenden Mu­selmanen im Sturm, und als nach wenigen Jahren seiner Arbeit der Krieg in Abessinien begann, da kämpften die Eingeborene» regimenterweise freiwillig an der Seite der italienischen Trup­pen. Was Balbo in dieser libyschen Provinz unter afrikannischer Sonne an Siedlungen, Straßen und Städtebauten schuf, wird immer ein mustergültiges Beispiel für die künftige Arbeit an der Erschließung Afrikas bleiben.

Marschall Balbo gehörte zu den jungen Persönlichkei­ten des faschistischen Staates, vor wenigen Woche» am 6. Juni konnte er seinen vierundvierzigsten Geburtstag feiern. Aber seine Frische und Spannkraft war umso bemerkens­werter, weil er von früher Jugend an am politischen und militä­rischen Kampf seiner Zeit teilgenommen hat. Schon mit vier­zehn Jahren war er Mitglied eines politischen Klubs in seiner Vaterstadt Ferarra. Bald danach begann er, mit kleinen schrift­stellerischen Arbeiten an die Oeffentlichkeit zu treten. Siebzehn­jährig sprach er schon als Volksredner in großen Versammlungen. Als er kaum das Abiturium in der Tasche hatte, trat er als Redakteur in die Schriftleitunn desPopolo d'Jtalia" ein. Der Name seines Chefs lautete Benito Mussolini. Mit dem heutigen Staatschef Italiens bieb auch der weitere Aufstieg Jtalo Bal- bos eng verbunden.

Im Weltkrieg kämpfte er, der mittlerweile den Doktor­grad der Staatswiffenschasten erworben hatte, als Freiwilliger und bald als Leutnant in einem Alpini-Bataillon; mit drei Tapferkeitsmedaillen geschmückt kehrte er in seine Heimat zurück. Der politische Kampf für den Faschismus begann. Im Jahre 1921 übernahm Balbo die Leitung der faschistischen Milizen für

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