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SchrvarzwälLer Tageszeitung
Nr. 121
ist noch in aller Erinnerung. Als die Versenkung dieses Schiffes infolge der deutschen Beweisführung nicht zum gewünschten Ziele führte, bereitete Churchill ein Attentat auf den Dampfer „Jroqos" vor. Deutscherseits wurde damals der amerikanischen Negierung Mitteilung von dem geplanten Attentat Englands gemacht und dadurch den ruchlosen Absichten Churchills vor- gebeugt.
Nachdem alle diese Anschläge nicht zu dem erwähnten Ergebnis, das amerikanische Volk in den Krieg gegen Deutschland zu bringen, geführt haben, will Churchill jetzt seine verbrecherischen Pläne durch ein Attentat auf den „Präsident Roosevelt" verwirklichen.
Jronfide zum Oberkommandierenden der einheimischen Verteidigung ernannt
Kopenhagen» 26. Mai. Reuter verbreitet folgende amtliche Mitteilung: Der Chef des britischen Generalstabes» General Z r o n s i d e, ist zum Oberkommandiereuden der einheimischen Verteidigung ernannt worden. General Rill ist zum Chef des Aieueralstabes ernannt worden.
Leon Blum beschwört seine Leser
Sie sollen nicht so neugierig sein Genf, 26. Mai. Leon Vlum bemüht sich im „Populaire" erneut, durch sein jüdisches Gewäsch das Volk von der wahren Lage und den wirklichen Kriegsschuldigen abzulenken. „Ich beschwöre alle die unter meinen Lesern, bei denen ich etwas Kredit (!) erwerben Bannte, nicht nur ihre Angst zu meistern, sondern auch noch das, was sie zu viel an Neugierde (!) haben." Daß die gegenwärtigen Verdummungsmethoden Raynauds auf die Dauer keinen Erfolg haben können, leuchtet selbst dem Juden ein. Er beschwört daher die Regierung, dem Lande die Wahrheit zu sagen. Das Land wolle nicht mehr diese Vorsicht, diese Zweideutigkeit und Liese Zurückhaltung in den amtlichen Berichten. Das Commu- rnque dürfte nicht nur verfaßt werden, um von Spezialisten zwischen den Zeilen dechiffriert zu werden, sondern es müsse von Millionen Menschen — Männern und Frauen — klar verstanden werden» deren ganzes Wesen an dem Schicksal ihrer Söhne an der Front und au dem Schicksal des Vaterlaneds hänge. Das Erwachen des französischen Volkes wird, dessen ist Deutschland gewiß, mit oder ohne wahrheitsgemäßes Communique urchtbar fein, wenn es erfährt, wohin Blum und Konsorten es geführt haben.
Angst vor der Wahrheit
Deutsche Heeresberichte in Französisch-Nordafrika verboten Tanger, 26. Mai. Weil die Bevölkerung auch in Französisch- Marokko, Algier und Tunis in immer weiteren Kreisen den knappen Tatsachenberichten des deutschen Oberkommandos der Wehrmacht mehr Glauben schenkt als den Lügenmeldungen des Pariser Informationsbüros, hat man hier zu drakonischen Maßnahmen gegriffen. Wie „Tunisie Francaise" meldet, hat der Direktor des allgemeinen Informationsdienstes von Algerien erklärt, strenge Strafen seien demjenigen bestimmt, der den französischen Communiques noch eine der — so heißt es wörtlich! — „vagen und ungenauen Angaben des deutschen Heeresberichtes hinzufüge". Auch diesem bezeichnenden Verbot ist nichts mehr hinzuzufügen!
Panikstimmung auch in den Dominien Rom, 26. Mai. Die in England herrschende Panikstimmung scheint nun auch schon auf die Dominien überzugreifen. Wie Etefani aus Montreal berichtet, hat die kanadische Polizei zahlreiche Haussuchungen vorgenommen und eine Menge von Leuten verhaftet, die im Verdacht stehe«, der sagenhaften 5. Kolonne anzugehören, die anscheinend auch schon in den Köpfen der Kanadier spuke.
Sahrl im Geleilzug, eine urmeulrale Handlung i
Erueute deutsche Warnung
Berlin, 26. Mai. Die bisherigen Warnungen an die „Neutralen", ihre Handelsschiffe dem Geleit feindlicher Kriegsschiffe znzuvertrauen, haben noch keine ausreichened Wirkung gehabt, svie neutrale Handelsschiffahrt bedient sich immer wieder des Schutzes durch feindliche Kriegsschiffe. Die Fahrt eines neutralen Handelsschiffes im Geleit eines feindlichen Konvois stellt jedoch eine unneutrale Handlung dar, da sich das Handelsschiff gewissermaßen am Kriege beteiligt. Dadurch setzen sich diese Handelsschiffe auch allen Gefahren des Krieges aus. Mit ihrer Vernichtung ist daher zu rechnen.
i Zwecks Irreführung der „Neutralen" über die ihnen bei Fahrt kn Geleit drohenden Gefahren ist englischerseits wiederholt behauptet worden, daß die Zahl der aus britischen Eeleitzügen heraus versenkten Handelsschiffe gering sei. Die Erfahrung hat aber gezeigt, daß die britischen Eeleitzüge bei U-Voot-Älarm regelmäßig sich auflösen und die britischen Kriegsschiffe sich weder um die Schiffe noch um die Mannschaft eines versenkten Handelsschiffes kümmern, da sie es nicht wagen, auch nur die kürzeste Zeit gestoppt zu liegen, um sich nicht einem Unterwasserangriff auszusetzen.
Die neutrale Handelsschiffahrt täte gut daran, sich der Gefahr bewußt zu sein, die britische Geleirzüge mit sich bringen. Von deutscher Seite kann jedenfalls nicht oft genug eindeutig hiervor gewarnt werden.
Grenzfragen im Norde«
Stockholm, 26. Mai. Der Oberbefehlshaber für die deutsche« Etreitkräfte in Norwegen, General von Falkenhorst, ist am 21. Mai mit dem Oberbefehlshaber der schwedischen Wehrmacht, Eeneras Thörnell, an der schwedisch-norwegischen Grenze bei Storlien zusammengetroffen. Bei dieser Zusammenkunft ist eine Anzahl praktischer Fragen betreffend Grenzverhält, «isse mit gutem Ergebnis besprochen worden.
Auf den Schlachtfeldern des Weltkrieges
Von Kriegsberichter Gerhard Starke DNB...., 26. Mai. (PK.) Wir liegen weit nördlich vor Arras. Wven« man den Blick zurück nach Süden wendet, sieht man den Turm der Kathedrale von Arras, in der einst Boelcke auf- Aebahrt war. lieber der Zitadelle liegen noch immer Rauchschwaden; sie brennt schont seit Tagen. Stukas haben hier ganze Arbeit geleistet und das feindliche Munitionsdepot getroffen. Vor zns zieht die Ruiue von Mo » tSt. Eloy den Blick auf sich.
Wie viel Soldaten des Weltkrieges werden so wie wir vor dem Feind gelegen und auf diese Ruine geblickt haben. Rechts von der Lorettohöhe liegen, einer Fliegermeldung zufolge, feindliche Panzer in Bereitstellung.
Wir sind ein ganz kleines Glied in der Kette, die sich um die im Rpume von Nordfrankreich und Belgien eingeschlossenen feindliche» Divisionen schließt. Panzer, Artillerie und Panzerjäger, nicht zu vergessen unsere Infanterie, die in Gewaltmärschen unseren Panzern folgt und hier gegen den sich verzweifelt wehrenden Feind kommt. Ilm den Feind ein dichter Ring von leichter und schwere Flak. Todesmutig versuchen feindliche Aufklärer eine Lücke in der Umklammerung zu finden. Sie werden Opfer unserer Flak oder Jäger, die immer zur Stelle sind, wenn man glaubt, einem feindlichen Flugzeug sei es doch schon gelungen, sich durch geschickte Wendungen und Kurven der Feuerwirkung der Flak zu entziehen. Schwärme deutscher Stukas fliegen in den Ring ein, in den der Feind eingeschlossen ist.
Wir sind die vorderste Postierung am Feind. Besser als mit bloßem Auge kennen wir die Bewegungen der feindlichen Nachhuten erkennen, wenn wir das Glas zur Hilfe nehmen. Mit bloßem Auge sind es harmlose Strohschober, wie wir sie überall auf den weiten Feldern Nordfrankreichs finden. Mit dem Glas erkennt man aber feindliche Maschinengewehrnester, Rohrmündungen von Panzerabwehrgeschützen und Infanteriegeschützen. Unsere schweren MG.s und die Panzerjäger nehmen die feindlichen Ziele unter Feuer. Einige Panzergranaten, und die Strohschober stehen in Hellen Flammen. Der Feind geht zurück, soweit er nicht in unserem Feuer liegen bleibt. MG.-Earben jagen hinter dem Zurückfliehenden drein.
Hier vorne hält deutsche Infanterie Wacht auf den Schlachtfeldern des Weltkrieges imRaumezwischenCam- brai, Arras und Douai, wo schon vor mehr als 25 Jahren deutsche Infanterie kämpfte. Damals war der Gegner zahlenmäßig und auch in der Feuerwirkung seiner Waffen überlegen. Den Unterschied mutzte der Angriffsgeist der deutschen Infanterie ausgleichen. Heute sind wir dem Feinde überlegen. Heute haben wir mehr Flugzeuge, mehr Flak, mehr Panzer, und die Jnfan» terie ist aus dem gleichen Holz geschnitzt wie die Männer, die vordem hier kämpften. Daher wird diesmal der Sieg unser feint
Der Feind hat sich nach der Vernichtung seiner zur Abwehr von Panzern bestimmten Waffen in hinhaltendem Widerstand zurückgezogen. Wir sehen die Einschläge unserer Artillerie, die die LKW.-Kolonnen des Feindes und die Mulden, in die sich die feindliche Infanterie zurückzieht, unter Feuer nimmt. Auch die feindliche Artillerie schießt auf unsere vordersten Stellungen. Noch muß die feindliche Artilleriebeobachtung intakt sein. Vor uns, auf einem Wasserturm, sehen wir durch das Scherenfern-, rohr den Beobachter der feindlichen Artillerie, ein kurzer Funk»! spruch an unseren Artilleriekommandeur. Wenige Minuten später verschwindet der Turm und mit ihm der feindliche Beobachte^ in einer Rauchfahne. Ein Feuerüberfall hat gut gesssen. Dass Auge des Feindes ist vernichtet.
Unsere Infanterie geht sprungweise vor. Die Höhen nordwestlich Arras müssen in unsere Hand. Motorisierte Schützen sind es; die hier in Feindberührung Vorgehen. Die Fahrzeuge stehen gut getarnt weiter hinten. Der Regimentskommandeur hat als Kriegsfreiwilliger schon einmal hier gekämpft. Er hat die Lorettohöhe mitgestürmt. Genau so wie damals mußte jeder Fuß breit Boden dem Feinde abgerungen werden. Furchtbar ist das Zusammenwirken aller Waffen unserer Wehrmacht für den Feinds Hüben wie drüben fordert dieser Krieg Opfer. Sanitäter sorgen für die Verwundeten Frische Gräber deutscher Soldaten kennzeichnen den Vormarsch unserer Truppe, die auch stärkster feindlicher Widerstand nicht aufhalten kann. Manch einen, der die Materialschlachten des Weltkrieges Lberstand, hat es diesmal erwischt. Irgend wan und irgend wo muß jeder seinem Volk, ein Opfer bringen.
Mit dem sinkenden Abend sind die Höhen nordwestlich von Arras in unserer Hand. Infanterie hat sie gestürmt. Die Ruine Mont St. Eloy glänzt im Scheine der sich nach Westen neigende» Sonne. Stukas kehren vom Feindflug zurück. Von hinten setzen sich die ersten Fahrzeugkolonnen in Marsch. Flak und Pal beziehen neue Feuerstellungen. Ein Tag der großen Vcrnichtungs- schlacht in Nordfrankreich geht zu Ende. s
Das Geheimnis unseres Sieges
Ein französischer Divisionskommandeur nennt es brr Namen
Von Kriegsberichter K. E. von Stackelberg.
(PK.) Von einem französischen Oberstleutnant erzählte man mir, daß er geweint haben soll, als er nach dem Sieg an der Maas die endlosen Kolonnen des deutschen Heeres vorrücken und die langen Kolonnen der Gefangenen zurückmarschieren sah. Der französische Divisionskommandeur, der zwischen Maas und Aisne gefangen wurde, war gefaßter. Er lächelte sogar, während wir mit ihm sprachen. Er hatte sich gut in der Gemalt und seine Selbstbeherrschung war imposant. Wir fragten ihn, was seiner Meinung nach der Grund für den großen deutschen Sieg an der Maas gewesen sei. Er überlegte nur kurz: „Es war die Wendigkeit der deutschen Führung und die Schnelligkeit der Infanterie, die uns am meisten überraschten und dann überrumpelten."
Dieses Urteil des Gegners trifft den Nagel wohl auf den Kopf. Denn wahrhaftig ist hier im Westen das, was die Infanterie leistet, geradezu überwältigend im Hinblick auf Marschleistungen, Angriffsschwung und Schnelligkeit in jeder Aktion. Diese schnelle Infanterie aber wird wirksam unterstützt durch die Arbeit der Flieger und Panzer.
Wie war das an der Maas? Flieger machten die Vorbereitungsarbeit, griffen in ununterbrochenen Einsätzen die gegnerischen Stellungen an, zerschmissen mit ihren Bomben die feindliche Bereitstellung, störten Vormarsch und Rückzug und stifteten ern heilloses Durcheinander auf der Feindseite. Nach dieser Vorbereitung war dann die Infanterie dran. Sie mußte den Ueber- gang über den Fluß möglich machen, und in zähem Kampf brachte sie es dann fertig, zwischen Maginotlinie und belgischem Befestigungsgürtel, in diesem befestigungsschwachen aber durch die Eeländebedingungen außerordentlich schwer zu nehmenden Punkte durchzustoßen.
Die Maas-Stellungen sind durch das verteidigungsmäßig außerordentlich günstige Gelände eine natürliche Festung. Die Infanterie aber brach diese Festung, und die Panzer konnten dann den großen Sieg vollenden, zu dem die Infanterie den Schlüssel erkämpft hatte. Die Panzer setzten nach, verfolgten und zerrieben den Feind, und das Ergebnis war dann jene Masse an Gefangenen und die unübersehbare Zahl der Beute. Dieser ganze Einsatz war von einer unerhört wendigen Führung so angelegt worden, daß der Gegner trotz zähen Widerstandes kaum mehr zum Ueberlegen kam. — Mit diesem Durchbruch über die Maß war ' die Maginotlinie aus den Angeln gehoben. Jetzt stehen wir bereits an der Aisne. Der Kampf um die Maas liegt
binter uns, so weit, als ob das schon vor Wochen gewesen wäre. Dabei aber kämpfen wir jetzt im Westen erst stark 14 Tage.
14 Tage — was ist das, gemessen an dem Ringen des große» Krieges, das über vier Jahre ging? — 14 Tage — wir haben dem Gegner den Stil unseres Krieges aufgezwungen. Alle Be- rechnungen über Stellungskrieg und unüberwindliche Maginotlinie sind über den Haufen geworfen. Der Feind ist herausgeworfen aus seinen Vetongllrteln, die keine Bedeutung mehr haben, und steht der großen Walze der deutschen Armeen gegen- über. Wendige Führung und schnelle Infanterie, unerbittliche Flieger und nachstoßende Panzer diktieren den Krieg!
Beim Fallschirmabsprung beschaffen
Zivilisten mit Knüppeln und Jagdgewehr bei der Verfolgung
Von Kriegsberichter Raimund Schulz
DNB_, 24. Mai. (PK.) Eine Kette Dornier-Kampfflugzeuge
hatte am letzten Freitag den Befehl erhalten, eine französisch« Aufmarschstratze anzufliegen und marschierende Kolonnen durch Bombenwurf zu vernichten. Nach Durchführung dieses Einsatzes kehrten alle Maschinen bis auf eine auf ihren Flugplatz zurück, lieber den Verbleib der Maschine konnte von den anderen Besatzungen nur angegeben werden, daß das Flugzeug mit einer schwarzen Rauchfahne plötzlich nach unten geflogen sei. Die Maschine in feindlichem Gebiet notgelandet? Wo sind die Kameraden, so fragte man sich bei der Staffel. Noch kerne Nachricht. Am nächsten Tag kein Anruf, keine Meldung, und doch wird dir Hoffnung nicht aufgegeben.
Im Vesprechungszimmer der Kampfgruppe sitzen an diesem Abend der Kommandeur mit seinen Offizieren. Die Ereignisse der vergangenen Tage werden durchgesprochen. Man denkt an die Kameraden, die noch nicht zurückgekehrt sind Da öffnet sich die Tür: In zerrissener Kombination, die Fliegerhaube in der Hand, tritt eine braungebrannte Gestalt ein: „Oberleutnant V. vom Feindflug zurück." Was kaum mehr zu erhoffen war: der Flugzeugführer der vermißten Maschine ist zurückgekehrt. Wie ei» Lauffeuer geht diese Meldung herum. Und nun muß Oberleutnant B. erzählen, über seine Rettung und Rückkehr berichte»:
„Befehlsgemäß griffen wir die Kolonne auf der bezeichnet«« Straße an. Bombe für Bombe siel hinunter. Mitten in de» feindlichen Kolonnen saßen die schweren Brocken. Dichte Rauchwolken stiegen jetzt von der Straße hoch. Nochmals darüber uiü» die restlichen Bomben. Wir drehten ab und wollten -um neue« Flug Kurs aufnehmen. Da sahen wir auf einer anderen Straße marschierende Infanteriekolonnen. Das war noch eine Aufgabe für uns. Hinunter im Tiefangriff, und in 16 Meter Höhe griffe« wir mit unseren MG.s an. Der Feind versuchte Deckung zu nehmen; wir jagten ihn auseinander, wo wir ihn sahen. Die Abwehr von unten wurde heftiger. Man beschoß uns von alle« Seiten, lleberall jagten die Geschosse hoch. Wir feuerten, was die Magazine hergaben. Im Vorbeiflug sah ich au; einem Acker einen französischen Panzerwagen stehen. Der muß auch dra» glauben. Erdfarben angestrichen und mit Zweigen getarnt, war er aus größerer Höhe nicht auszumachen. Aber jetzt im Tiefflug haben wir ihn. Ran mit den MG.s. Schon sitzt die erste Garbe, nochmals die Maschine hochgezogen u-ld wieder hinunter zum Angriff. Aus dem Tank wurde das Feuer erwidert Bei unserem zweiten Angriff war es im Panzer still. Er war außer Gefecht gesetzt. Unser Auftrag war erfüllt. Ich brachte die Maschine auf die Höhe. Das Abwehrfeuer hatte nicht nachgelassen. Jetzt ist die Hölle unten los. Waldtäler sind in der Nähe. Das war mei» Ziel. Weg von der Straße und in die Schluchten. Im Zickzackkurs ging es durch die Täler. Plötzlich wieder Infanterie unten. Nochmals runter mit der Maschine und hinein in die Kolonne« mit den Garben. Da ein Knall in der Maschine. Der linke Tank hatte einen Treffer erhalten. Schon brannte er Jetzt heißt es blitzschnell handeln. „Runter mit den Aussteiglupen oben und unten." Wir müssen aussteigen. Meine Besatzung sprang ab. Krachend gingen die MG.-Trommeln mit der Munition in di« Luft. Ich stellte mich hinter meinen Führersitz, versuchte die Maschine auszutrimmen. Nun brannte der rechte Tank. Schon brannte brannte es bis vorne beim Beobachtersitz. Jetztmußte ich raus. Der Fallschirm öffnete sich sofort. Die Maschine stürzte ab und verbrannte am Boden. Still war es um mich geworden. Ich schwebte nach unten, in die feindliche Front hinein.
Plötzlich werde ich von unten beschossen. Die französische Infanterie muß doch sehen, daß ich wehrlos am Fallschirm hänge. Nein, sie wollen nicht sehen; sie schießen weiter. Pfeifend jagen die Geschosse an meinem Körper vorbei. Ich landete an einem Waldrand in einer Baumkrone.
Ich kann dabei feststellen, daß mich drei Zivilisten, mit Knüppeln und Gewehr bewaffnet, verfolgen. Noch war mein Abstand groß genug, um vom Baum herunterzukommen und mich in de» Wald zu retten. Also runtergeklettert. Beim Aufsprung auf den Boden verletzte ich mir den rechten Knöchel. Das Laufen wurde mir schwer. Aber ich mußte vorwärts. Ich lief um mein Leben. Die drei Zivilisten immer hinter mir her. Der Abstand wurde kleiner. Ich konnte nicht mehr weiter. Schon sprangen die beide» ersten sehr kräftigen jungen Menschen mit hochgeschwungene» Knüppeln brüllend auf mich zu. Rasch entsicherte ich meine Pistole und schoß sie nieder. Der dritte der Verfolger, ein älterer Mann, war im Begriff, seine Jagdflinte auf mich anzulegen. Auch ih» schoß ich in meiner Notlage nieder.
Ich lief weiter in den Wald. Hier mußte ich mich die Nacht über verbergen. Es ging dem Abend zu. Die Front konnte nicht weit sein. Ich hörte deutlich die Abschüsse und Einschläge. Mitte» in der feindlichen Linie stand ich. Aber hinüber mußte ich. Ich versteckte mich in einem Gebüsch, so gut es gmg, tarnte mich mit Laub und Aesten. Plötzlich kommen zwei französische Soldaten daher. Suchen sie mich? Der eine hat den Revolver in der Hand. Sie scheinen von vorn zu kommen. Neben ihnen läuft ein kleiner weißer Hund. Sie kommen immer näher. Lebend sollen sie mich nicht bekommen. Wieder nehme ich meinen Revolver zur Hand, bleibe still liegen. Gehen sie vorüber? Mein Herz schlägt bis zum Hals hinauf. Ich wagte nicht zu atmen. Da bleibt der Hund auf einmal stehen. Warum läuft er nicht? Hat er mich entdeckt? Zehn Meter von mir entfernt stehen die Soldaten. Sie pfeife« ihrem Hund. Er kommt, und die Soldaten gehen an mir vorüber. Die Gefahr ist vorbei.
Noch tiefer gehe ich in den Wald. Jetzt sing es noch zu regnen an. An einem Weg kamen Flüchtlinge. Wieder mußte ich mich verstecken. Dann wurde es Gott sei Dank dunkle Nacht. Ich blieb in meinem Versteck bis zum Morgen. Dann ging es weiter nach vorne. Mein Marschkompaß gab mir die Orientierung. Der Ge-