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Schwarzwälder Tageszeitung
Seite I
Sowjetunion während des Konfliktes mit Finnland eingenommen hat, sowie die führende Rolle der englischen Regierung beim Ausschluß der Sowjetunion aus der Genfer Liga konnten einer befriedigenden Entwicklung dieser Besprechungen nicht dienlich sein".
Nach dem Abschluß des Friedensvertrages zwischen der Sowjetunion und Finnland habe der stellvertretende Außenminister Autler erneut am 18. März 1940 den Vorschlag gemacht, di« Handelsbesprechungen zu beginnen. Die Sowjetregierung knüpft« ihr Einverständnis an die englische Bereitschaft, Hör Beginr der Besprechungen die von den englischen Behörden zurückgehal- jenen sowjetischen Dampfer „Sslenga" und „Majakowski" frei- zulassen. 2n der Antwort der englischen Regierung vom 19. Aprr murde die Forderung nach Garantien aufgestellt, das die Waren, die von der Sowjetunion aus dem Auslande eiw geführt werden, nicht siir Deutschland, sondern zum Verbrauch ir der Sowjetunino selbst bestimmt sind.
Außerdem hat die englische Regierung die Frage des Abschlussei eines Handelsabkommens zwischen der Sowjetunion und Eng lond verknüpft mit der Einschränkung der Handels teziehungen zwischen der Sowjetunion un- Leutschland.
Am 29. April überreichte der Sowjetbotschafter Herrn Halifaz die Antwort seiner Regierung, deren wichtigster Inhalt besagt:
gj Die Sowjetunion, als neutrales Land, hat Handel betrieben und wird Handel treiben "sowohl mit kriegführende« wie mrt neutralen Ländern wober sie von ihrem eigenen Bedarf an Ausfuhr und Einfuhr von Waren ausgeht.
d> Mit Dentschland hat die Sowjetunion ein Handelsabkommen, das die Sowjetunion erfüllt und weiter erfüllen wird, wobei sie es für unzulässig hält, sie zum Gegenstand von Verhandlungen mit dritten Ländern zu machen, genau wie die Sowjet- «nion auch nicht oorschlägt, die Frage der Handelsabkommen Englands mit anderen Ländern zum Gegenstand von Verhandlungen zwischen beiden Staaten zu machen.
Am 8. Mai d I hat Halifax dem Sowjetbotschafter ei« Memorandum überreicht, in dem die englische Regierung ein« ganze Reihe neuer Fragen über die Handelsbeziehungen zwischen der Sowjetunion uni Deutschland vorbrachte Zu diesen Fragen gehörten: De, Inhalt der Handelsabkommen zwischen der Sowjetunion uni Deutschland, die Zahl und Fristen der Warenlieferungen nach Deutschland. Möglichkeiten der Begrenzung und Kontrolle de, Lieferungen von Rüstungsmaterial aus der Sowjetunion nach Deutschland und des Transits von Waren über die Sowjetunio« «ach Deutschland Bestimmung der Mittel der Kontrolle betreffend die Benutzung von Waren die aus England nach der Sowjetunion eingeführt werden, die Schaffung von Märkten für di« Sowjetunion für englische Waren, die nach Deutschland exportiert werden, mw.
Zur Frage der Zurückhaltung der beiden sowjetischen Schiff« beschränkte sich die engli'che Regierung auf den formellen Hinweis sie seien der französischen Regierung übergeben worden. Halisax schlug der Sowjetregierung vor, ein Abkommen über di« Kontrolle der Konterbande abzuschlreßen.
Aufs neue hebt er den Wunsch der englischen Regierung hervor, die Handelsbeziehungen zwischen England und der Sowjetunion Len Ausgaben des Krieges, den England führt, unterzuordnen Die Sowjetregierung antwortete aus dieses «uglische Memorandum, daß sie die Handelspolitik der Sowjet- Mio« nicht den Kriegsausgaben des einen oder anderen aus- iMdischen Staates unterordnen könne Die neuen Fragen über den Handel der Sowjetunion mit Deutschland sielen voll und ganz unter die Kompetenz der Sowjetregierung und könnten «icht Gegenstand einer Erörterung sein bei Handelsbesprechungen zwischen der Sowjetunion und England.
Die Sowjetregierung bemerkt, heißt es am Schluß der Moskauer Verlautbarung, daß die Tatsache selbst, daß die englische, Regierung die Erörterung von Fragen vorgenommen hat, die ausschließlich zur Kompetenz der Sowjetregierung gehören, nicht vom Vorhandensein des Wunsches auf seiten der englischen Regierung zeugt. Handelsbesorech'-noen mit der Sowjetunion zu führen
„Selbstmordsefchwader aus Dienstmädchen"
Bern, 23. Mai. Wie der „Daily Telegraph" meldet, hat Scotland Pard zahlreiche Abteilungen gebildet, die sich ausschließlich mit etwaigen Fallschirmabspringern und den geheimnisvollen Mitgliedern der sogenannten „Fünften Kolonne" beschäftigen sollen. Viele Fremde, die bisher als „feindliche Ausländer" gegolten hätten, stünden nun unter Verdacht. Ungefähr 299 Mitglieder der italienischen faschistischen Partei wurden von Detektiven scharf überwacht. Unter der hochtrabenden Ueber- schrift „Das Jnvasionskomplott ist zerschmettert!" erzählt ein Reporter des „Daily Herald" allen Ernstes, die Lösen Deutschen seien sogar dazu Lbergegangen, Dienstmädchen, die früher in England gearbeitet hätten, zusammen mit männlichen Fallschirmtruppen in sogenannte „Selbstmordgeschwader" zu zwingen. Diese entsetzlichen Mädchen sollten jeder Besatzung als Führer durch England diene'
Leben in Holland wieder normal
Amerikanische Berichterstatter über ihre Eindrücke
Neuyork. 22. Mat. In der amerikanischen Presse erscheinen jetzt immer häufiger Schilderungen amerikanischer Berichterstatter über die Lage in Holland nach der deutschen Besetzung. In ab diesen Berichten wird übereinstimmend hervorgehoben, daß da, Leben wieder völlig normal sei. Amsterdam, Utrecht, Den Haaz und andere Städte sähen genau so aus wie früher, als wen« überhaupt nichts geschehen wäre. Wie immer belebten Tausend« von Radfahrern die Straßen, und jedermann gehe seiner g« wohnten friedlichen Beschäftigung nach. Besonders auffällig sei daß man nur ganz vereinzelt deutsche Soldaten treffe, die dura ihr höfliches und zuvorkommendes Verhalten auffielen. Auch die deutschen Behörden träten in keiner Weise „tyrannisch" aus und ihre Anordnungen zeigten deutlich das Bestreben, die Ge. fühle des holländischen Volkes nach Möglichkeit zu sckwnen.
Höchste italienische Ordensauszeichnung für Generak- feldmarschall Eöring
Berlin, 22. Mai. Der König von Italien und Albanien, Kaiser von Aethiopien, Hai Generalfeldmarschall Eöring aus Anlaß des Jahrestages der Unterzeichnung des deutsch-italienischen Freundschafts- und Bündnispaktes die höchste italienische Ordensauszeichnung, die Große Ordenskette des Annunziaten- Ordens, verliehen.
Der Königl.-Jtalienische Botschafter Dino Alfieri hat sich am Mittwoch in Begleitung von dem Botschaftsrat Zamboni, dem Militärattache Generalmajor Marras, dem Lustsahrt- attache Oberst Teucci, dem Marineatiache Graf Pecori Giraldi und Gras Manzoni mit dem Flugzeug in das Hauptquartier des Generalfeldmarschalls an der Westfront begeben und Generalfeldmarschall Eöring die Insignien des Ordens dort in feierlicher Form überreicht. Eeneralfeldmarschall Eöring hat König Viktor Emanuel III. seinen Dank telegrafisch übermittelt.
gsdsn ihren Kleiner» gern bekömmliche ^Üchgstränks, krsie. vnci leichte Qe-bäcks. Doru clisnt cias bewahrte Kincisrnährmitts!
Schau deutscher Wertarbeit in Breslau
Staatssekretär Dr. Landfried eröffnete die Breslauer Messe
1840
Breslau, 22. Mai. Während im Westen die deutschen Truppe» den zerschmetternden Schlag gegen die feindlichen Heere führe«, öffneten sich in Breslau die Tore der Breslauer Messe 1940 mit Landmaschinenmarkt, der ersten Messe im erweiterten und vergrößerten deutschen Ostraum. Im Mittelpunkt der Eröffnungsfeier im Breslauer Konzerthaus stand eine Rede des Staatssekretärs Dr. Landfried, der die Grüße und Wünsche des Gese- ralfeldmarschalls Eöring, des Reichswirtschaftsministers und de» Reichsernährungsministers überbrachte. Dr. Landfried betont» dann, daß der Warenaustausch zwischen Deutschland und de» südosteuropäischen Ländern, dessen Ausbau auch die Breslauer Messe diene, in den letzten fünf Jahren absolut und relativ ei« Ausdehnung erfahren habe, die von vielen für unmöglich gehalten worden ist. Der Handelsverkehr zwischen der UdSSR, und Deutschland sei dank der zwischen beiden Ländern,getätigte» Abkommen in reibungsloser, großzügiger Entwicklung begriffen.
Aufruf der Heimattreuen in Eupen und Malmedy
Eupen, 21. Mai. Aus Anlaß der Heimkehr ins Reich hat dich Heimattreue Front in Eupen und Malmedy folgenden Aufruß an die Bevölkerung erlaßen:
Volksgenossen! Wider unseren Willen wurden wir Eupene» Malmedyer und St. Vither vor mehr als 20 Jahren von unsere» deutschen Vaterland getrennt Allerdings war dieke Trennunß nur äußetlich, unsere Herzen haben sie durch Versailles geschaffene Grenze niemals anerkannt. Unerschütterlich war unser Glaube an die deutsche Zukunft unserer Heiwat und unsere Zuversicht in den Sieg unserer gerechten Sache. Heute nun sind wir als in Wahrheit wiedergesundene Brüder und Schwestern i» das Erohdeutsche Reich he'.ngekehrt. Die Zeit der Zwangsherv» schast, der Unterdrückung, der seelischen Not ist endgültig vorbei. Die Sonne deutscher Freiheit leuchtet über den Städten und Dörfern, den Höhen und Tälern ihrer heißgeliebten Heimat.
Mit dem Gefühl überströmender Dankbackerr gedenken E des Mannes, den die Vorsehung dem oeui'chen Volt schenkt^ unseres vielgeliebten Führers Adol> Hilter, der nun auch unser Befreier geworden ist Wir danken auch dem deutschen Heer, dessen Vorwärtsdringen wieder einmar umere Heimat vor de» schlimmen Folgen des Krieses oewadrt har, uns das auf eine» ununterbrochenen, in der Geschichte beispiellcien Siegeszug begriffen ist.
Volksgenossen! Unsere Herzen sind heute von jubelnder Freud» erfüllt. Die ganze Bitternis Sieier . tzren zwanzig Jahre ist ausgelöscht. Stolz aus das Bewußtsein jetz> wieder Glieder de» großen Deutschen Reiches zu »ein dem nationalsozialistische» Deutschland anzugehören kennen wir nur noch ein Ziel und einen Gedanken: uns der befreienden Tai Adels Hitlers würdig zu erweisen, dem Führer in unverbrüchlicher Treue zu folge» und dem Vaterland mit allen umeren Kräften zu diene» Deutschland und sein Führer: Sieg-Heil!
Preisüberschreitungen werden streng geahndet
Stuttgart. Der Württ. Wirtschaftsminister — ^retsüber- wachungsstelle — teilt mit:
In letzter Zeit wurde wiederholt die Wahrnehmung gemach^ daß Möbelhersteller, insbesondere handwerkliche Betriebe, di» Preise für Möbel entgegen den Bestimmungen der Preis» stopverordnung und den sür die holzverarbeitende Wirtschaft ergangenen besonderen Preisvorschriften unzulässig erhöht habe» Es wurden Hiewegen bis jetzt gegen fünf Firmen Ordnungsstrafen in Höhe von 2500 bis 12 000 RM. verhängt.
Weiter mußte die Preisüberwachungsstelle gegen mehrere Firmen aus anderen Geschäftszweigen wegen erheblicher Preisverstöße hohe Ordnungsstrafen verhängen, darunter in zwei Fällen in Höhe von je 100 000 und in einem Fall von 50 000 RM.
Es wird darauf hingewiesen, daß auch m Zukunft gege» Preisüberschreitungen jeder Art mit aller Schärfe eingeschritte» wird.
Unseres Herrgotts 6>ückspilr
Roman von Kurt Riemann
Lrheberrechtsschutz: Verlag Oskar Meister, Werdau/Sa.
37. Fortsetzung Betretenes Schweigen.
„Ja, er sah mit einem Male aus wie ein alter Mann, unser Wilhelm Häberlein! . . ."- Das hinderte indes nicht, daß man trotzdem den großzügigen Vorschlag der Firma Heinrich P. Woltersdorf annahm und die weitere Verfolgung- der Angelegenheit dem
bewährten Festkomitee in die Hände legte.
* *
„Fräulein, da draußen ist ein Mann mit einem Auto! Dn fragt nach Ihnen!"
„Der fragt nach Ihnen, heißt es, Christel!"
«Naja, der fragt nach Ihnen! >Habe ich doch gesagt!" Katarina schiebt müde den Lehrbericht beiseite, in dem sie soeben die letzten Eintragungen beendet hat, und fährt der flachshaarigen Dirn über den Kopf, die in der Tür steht und die wichtige Neuigkeit brachte. Wer kann es schon sein? Mit einem Auto kommen nur die Vertreter der Lehrmittel- strmen, die Landkarten, neue Bilder und anderes Anschauungsmaterial verkaufen wollen.
. "Eeh, führe ihn herein!" nickt sie der Kleinen zu, die -sich eifrig auf den Weg macht.
und dann steht plötzlich ein hochgewachsener Mann auf Er Schwelle mit gebräuntem, straffem Gesicht. Darin Echeln zwei Reihen weißer Zähne. Dr. Holl, Dr. Joachim Holl.
„Sie?" stößt Katarina zu Tode erschrocken atemlos her- Er. „Sie wagen es . . .?"
„Ich bin nicht feige, Fräulein Frowein, das dürften Sie Wen. Aber bitte, nicht diese Geste, mit der man einen Landstreicher von der Tür weist. Es ist mir nicht leicht geworden, noch einmal zu Ihnen zu kommen, und was ich Sie «tagen möchte, ist ernst und bedeutungsvoll."
„Ich wüßte nicht, was Sie mich noch zu fragen hätten, Herr Rechtsanwalt", entgegnet sie ablehnend, obwohl ihr vas Blut vor jäher Erregung in den Schläfen pocht, „aber twtzsem. . . treten Sie ein!"
langsam tritt Joachim Holl in das niedere Zimmer des
alten Hauses, in dem schon Generationen von Lehrern gelebt haben. Sein Blick umfaßt die Hellen Kirschbaummöbel, das geschwungene Sofa, den graziösen Tisch mit den schmalen Stühlen, den zierlichen Schreibtisch. An der Wand ti<6 eifrig eine Uhr, deren Messinggewichte hell blitzen. Auf ihrem Zifferblatt tragen zwei fliegende Engel ein Stundenglas. Joachims Blick streift über die Möbel hin zu den Fensterbänken. In vielen großen und kleinen Vasen blühen Blumen, sie leuchten von den Wänden aus Wandvasen, sie winken vom Fenster her.
„Das also ist Ihre Welt . . .!" sagt er langsam und schaut sie dann an, die in ihrem weiten weißen Kleid zwischen all den Möbeln eines vergangenen Jahrhunderts steht, als habe sie ein Maler in diese Umgebung gestellt, um sein Bild mit einem schönen Menschenkind zu beleben. Auf ihren dunklen Flechten liegt Sonnenglanz, daß sie leuchten wie reife Kastanien.
„Es ist unbeschreiblich schön anzusehen . . . dies Zimmer . . . und Sie darinnen . .
„Sind Sie etwa gekommen, mir das zu sagen?"
„So muß meine Großmutter ausgesehen haben, Fräulein Frowein! Vater hat einen Stich aus ihren Mädchentagen, und er erzählt uns immer davon, wie bezaubernd Großmutter gewesen sein soll. Ich habe mir das nie so recht vorstellen können, aber jetzt, da ich Sie sehe, hier in diesem Raum ... nun kann ich mir das gut ausmalen."
Ein leises Lächeln zieht um Katarinas Lippen. Ist das nun Spott oder Ernst? Versucht er es etwa, sie jetzt mit naiver Schwärmerei einzufangen, oder ist er wirklich so ein großer kindlicher Junge, trotz seiner dreißig Jahre?
„Ich habe nicht gewußt, daß Sie ein Träumer sind, Herr Rechtsanwalt!" spottet sie leise. „Leute, die über fremde Zäune steigen, um schnelle Eroberungen zu machen, sind rm allgemeinen nicht sehr zart besaitet."
Er schüttelt langsam und ernsthaft den Kops.
, Ach nein, Katarina, so dürfen Sie mit mir nicht reden! Der Mann, der abends zu Ihnen über den Zaun stieg, um sich seinen Hund und . . . eine Ohrfeige zu holen, ist nicht mehr."
^Er ist nicht mehr, sage ich Ihnen. Vor Ihnen steht ein Mensch, der wohl genau so aussteht, der aber nicht mit dem leichtfertigen Jungen von damals zu verwechseln ist. Kata
rina ... ich weiß jetzt ganz genau, was ich sage und tue, ich bin weder von Sinnen, noch betrunken . . . wißen Si^ weshalb ich zu Ihnen gekommen bin?"
Sie sieht mit wachsender Beklemmung, daß tatsächlich dieser Dr. Holl vor ihr nicht der gleiche ist wie an jenem Abend. Dieser Mann vor ihr ist verstört von einer Unruhe, die in seinem Auge glänzt, in seinem Wesen schwingt.
O Gott, was soll das werden! . . . Eine bittersüße Ahnung bedrängt ihr Herz.
„Woher soll ich . . . das wißen!" stößt sie beklommen hervor und schlingt die Hände angstvoll ineinander. „Ich habe keine Ahnung, weshalb Sie sich diese Mühe gemacht haben."
Da geht er einen raschen Schritt auf sie zu, aber er berührt sie nicht. „Katarina, wollen Sie meine Frau werden?"
Als sei ein Blitz aus heiterem Himmel vor ihr niedergefahren, der einen Abgrund aufreißt, so taumelt sie zu Tode erschrocken zurück.
„Ihre Frau . . .? Sind Sie wahnsinnig oder wollen Sie mich zum besten halten?"
„Weder das eine noch das andere, Katarina. Ich liebe dich. Das ist alles. Ich liebe dich . . . seit jenem Abend. Seit ich dich aber im Gericht wiedersah, weiß ich, daß alles Leben ohne dich sinnlos ist. Ich habe es versucht. . . aber alle Wege führen zu dir. Nun bin ich da!"
Nun, Katarina, ist das große Glück in dein Zimmer getreten, nun ist der Augenblick da, von dem du geträumt hast Tag und Nacht mit offenen Augen und sehnsüchtigem, jungem Herzen . . . Ganz fest mußt du die Hände auf die Brust preßen, damit er's nicht sieht, wie dein Herz in Sprüngen . . . ach, er sieht ja doch schon, wie dir das Blut in die Wangen schießt. . . das heiße Blut, das alles
verrät ...
Jetzt brauche ich nur ja zu sagen, denkt sie, und alles iß gut. . . ^ .
Aber dann taucht vor ihren geschlossenen Augen ein lachendes Gesicht aus, das Gesicht eines Mannes, breit und voller Kraft, die Zuversicht und die Freude blitzen ihm aus den Augen . . . und eine Stimme fragt aus weiter Ferne: „Tut dir's leid, daß du mir dein Wort gegeben hast?" — „Unnötig, Wilhelm", weht es in ihrer Stimme zuruck, „du
brauchst nicht zu mahnen!" ... „ . , . . '
(Fortsetzung folgt.)