W.

;en,

mehl.

Ps,..

Mkki».

billiZLt

tiksl.

mche.

gesucht.

Stuttgart, iße 39.

sche

Krokodil,

e i. «.

»che»

zu Hause

eslllhi.

istsst. d. TI.

ng

t reichlichem lilie zu ver- c Geschäfts»

kl«

ine I4jähr. »bedingung: ;rer gleich- ebote unter olf Mosse,

W.

auft

olf Lutz. S-f.

i.

ut gebauten.

mentaler

MV.

t, verkauft

». Kapp.

1 U.

nen

. Deuschle.

90. Jahrgang.

Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

Nr. 161.

'LAN

--'«D

MMl?

Erscheinungsweise: 6mal wöchentlich. Anzeigenpreis: Im Oberamts­bezirk Calw siir di- einspaltige Borgiszeile 10 Psg,, außerhalb desselben 12 Psg.. Reklamen 2b Psg. Schluß sür Jnseratannahmc 1» Uhr vormittags. Teleson 8.

Mittwoch, de« 14. Juli ISIS.

Bezugspreis: In der Stadt mit Trägerlohn Mk 1.25 vierteljährlich. Post­bezugspreis sür den Orts- und Nachbarörtsverkehr Mk. 1.20. im Fernverkehr Mk. 1.30. Bestellgeld in Württemberg 30 Psg.. in Bayern und Reich 42 Psg.

Re rllWe Offensive Sei MM W. Erfolge M Weste».

Der Krieg und die englische Seeherrschast.

Der Amerikaner Leoeridge hat eine Unterred­ung veröffentlicht, die er vor kurzem mit dem eng­lischen Schriftsteller und Dichter Bernhard Shaw hatte, der bekanntlich schon mehrmals in diesem Kriege durch seine unverhüllten Aeuherungen über die Mitschuld Englands am Kriege ausgefallen ist. Beveridge, der das ernste Bestreben zeigt, diewirk­liche" Wahrheit über die Entstehung des Krieges zu erfahren, hat Shaw auch nach den mutmaßlichen Ursachen des Zusammenschlusses gegen Deutschland gefragt. Shaw antwortete:Die alte Geschichte, das Gleichgewicht der Macht und unsere Seeherrschast". Der Dichter erzählt dann eine interessante Episode aus der Zeit der deutschen Annäherungsversuche an England. Es gingen von Deutschland Kundgebungen der höchsten Persönlichkeiten aus, die reinste Wert­schätzung und Bewunderung für den englischen Cha­rakter und den Anteil der Engländer an Kultur und Wissenschaft atmeten. Die Engländer antworteten mit einem ähnlichen ekstatischen Dokument, das Bernhard Shaw selbst verfaßt hat. Der Dichter er­zählt nun, wie er die Aufrichtigkeit der Gefühle seiner Landsleute durch einen kleinen Versuchssatz auf die Probe stellte, die jedoch nicht bestanden wurde. Dieser Satz war des Inhalts, daß die Eng­länder. fern davon, das Wachstum der deutschen Flotte mit Mißtrauen und Eifersucht zu betrachten, in ihr nur ein weiteres Bollwerk der gemeinsamen Zivilisation betrachten. Darauf hin konnte man keine einzige Unterschrift von politischem Gewicht für dis Adresse bekommen, außer unter der Beding­ung, daß dieser Satz entfernt werde.

Die Entwicklung des heutigen Seekrieges unter­stützt die Anschauung Bernhard Shaws, daß Eng­land auch um der Erhaltung seiner Soeherrschaft willen in den Krieg gezogen ist. Durch die Beherr­schung der Meere war es ihm in jedem Zeitpunkt möglich, die Konkurrenten aus dem Weltmarkt nach Belieben zu drücken, und sein insulare Lage schützte es angeblich davor, vom Gegner bedroht zu werden. Aus diesem Grund sind die englischen Vertreter auch nicht den Vorschlägen bei der letzten Haager Frie­denskonferenz im Jahre 1909 über den Schutz des privaten Handels zur See beigetreten, analog den Landkriegsbestimungen, weil man dadurch der Vor­teile des Seeräuberkriegs verlustig gegangen wäre. So hat die Entwicklung des internationalen See­kriegsrechts von diesem Tag durch Englands Schuld einen Rückschlag erfahren, der besonders den Han­delsverkehr der neutralen Staaten schwer trifft.

England hat aber nicht nur die im Interesse einer schließlichen Verständigung gelegene Weiter­entwicklung des internationalen Seerechts verhin­dert, es hat in gewohnt rücksichtsloser Weise sich da, wo es ihm paßte, überhaupt über die auch von ihm anerkannten Bestimmungen der Haager Seerechts­erklärungen der Großmächte hinweggesetzt. Es hat willkürlich Stoffe, die ihm zum Selbstverbrauch ge­eignet erschienen, als Kontrebande bezeichnet, es hat die neutrale Post beschlagnahmt und teilweise ver­nichtet, ja es hat sogar die Zufuhr von Lebensmit­teln nach den feindlichen Ländern unterbunden, und das alles, ohne irgendwie auf energischen Wi­derspruch der Neutralen zu stoßen. Ja. es ist sogar soweit gegangen, die kleinen neutralen Staaten Europas selbst von der nötigen Lebensmittel- und

Rohstoffzufnhr abzuschneiden, falls sie sich nicht ver­pflichten wollten, durch englische Kontrollbeamte feststellen zu lassen, daß die Einfuhr lediglich zum Verbrauch im eigenen Land bestimmt ist. Die Schweiz, Holland und Dänemark haben sich bekannt­lich diesem Erpressungssystem der englischen Ein­fuhrtrusts unterzogen, und auch von Amerika hört man, daß dort englische Agenten die ganze Ausfuhr kontrollieren. Es hat überhaupt den Anschein, als sei man gegen englische Anmaßungen und Völker­rechtsverletzungen in Washingtoner Kreisen durch­aus unempfindlich, während man aber andererseits mit dem sittlichen Pathos derHumanität" auf die deutschen lediglich durch das englische Vorgehen ver­ursachten Repressivmaßregeln zu antworten sich beeilt.

Eine rühmliche Ausnahme von der Angst vor der englischen Seegewalt hat bisher Schweden ge­macht, und es hat den andern Neutralen, nament­lich aber dem stolzen undmächtigen" Amerika den Weg gewiesen, wie sie sich gegen die Uebergrifse des perfiden Albion schützen können. England hatte Schweden und Norwegen die Kohlenversorgung ent­zogen, und glaubte damit dasselbe Ziel zu -erreichen wie bei Dänemark, das dadurch zu verschiedenen für Deutschland unangenehmen Zugeständnissen ge­drängt wurde. Schweden gab nicht nach; auch dann nicht, als Baumwolle und andere Rohstoffe beschlag­nahmt wurden. Jetzt ging die englische Regierung zu dem unverschämten Mittel der Zensur der über­seeischen Post Schwedens über. Da die schwedischen Proteste nichts halfen, so rächte sich Schweden bei der Nachrichtenübermittlung von England nach Ruß­land, da das einzige englisch-russische Kabel über Schweden geht. Nun ging England, das in seinen Mitteln bekanntlich nie wählerisch war. zu dem stärksten Repressivmittel über, das unter gleich­starken Mächten .den Krieg bedeutet hätte, es sperrte den überseeischen Handel Schwedens vollstän­dig ab. Schweden aber verstand es, auch diesen Schlag zu parieren. Von dem Tag an, an dem es gewissermaßen von England blockiert wurde,' wur­den sämtliche englischen Schiffe in den schwedischen Häfen angehalten. Zugleich aber ließ die schwedische Regierung in London und Petersburg wissen, daß sie unverzüglich den gesamten Güterverkehr mit Ruß­land einstellen werde, falls England nicht in seiner Schädigung des schwedischen Verkehrs einhalte. Na­türlich schimpfte man in Rußland ganz gehörig auf diegekaufte" schwedische Regierung, zugleich ließ man aber doch nach London durchblicken, daß die englischen Maßnahmen in Anbetracht der schwedi­schen Repressivmaßnahmen ganz und gar nicht er­wünscht seien. Und siehe da, plötzlich konnte man in London auch anders. Es kam in Stockholm ein Aus­schuß englischer Unterhändler an. der dazu bestimmt war, dieguten Beziehungen" mit Schweden weiter zu entwickeln. Schweden hatte also in diesem Han­delskrieg gesiegt, ein Beweis dafür, daß die Neutra­len die Macht in der Hand hätten, sich gegen die englischen Anmaßungen energisch zu wehren. Nun hat England dasselbe Spiel mit Norwegen begon­nen. Die englische Flotte blockiert anscheinend die norwegischen Seewege, wogegen die norwegische Re­gierung vorerst formellen Einspruch erhoben hat, weil englische Kriegsschiffe in norwegischen Gewäs­sern die norwegischen Handelsschiffe abfangen. Es ist zu hoffen, daß auch Norwegen sich dieser engli­schen Völkerrechtsverletzung mit demselben Nachdruck wie Schweden widersetzt.

Alle diese krassen Beispiele englischer Seswill- kür und Vergewaltigng der Schwachen werden uns aber nur in der vorgenommenen und stets geäußer­ten Absicht bestärken, solange zu kämpfen, bis wir die Anerkennung der Freiheit der Meere durch Eng­land erreicht haben. Wenn die Neutralen aber von dem englischen Alpdruck befreit sind, dann könnte sich manches in unserm Verhältnis zu diesen Staa­ten ändern. O.

Englische Neutralitätsverletzungen.

(WTB.) Christiania, 12. Juli. (Ritzau-Büro.) Der Dampfer Markland aus Bergen ist am 30. Juni von einem englischen Kreuzer auf norwegischem Ge­biet bei Kye angehalten worden. Der Kreuzer for­derte den Dampfer auf anzuhallen und feuerte einen blinden Schuß ab. Die norwegische Regierung hat ihre Gesandtschaft in London ersucht, bei der briti­schen Regierung hiergegen Einspruch zu erheben und auszuführen, daß die norwegische Regierung selbst­verständlich nicht im geringsten Maße den Gedanken hegt, daß das Auftreten des britischen Schiffskom­mandanten durch eine Geringschätzung der norwegi­schen Neutralität begründet fei. Wiederholte Fälle machten es aber notwendig, daß die betreffenden Kommandanten von der britischen Regierung da­rüber aufgeklärt werden, in Zukunft eine größere Aufmerksamkeit zu zeigen.

Das nachsichtige Amerika.

(WTB.) Stockholm. 13. Juli. DemAfton- bladet" wird aus Washington geschrieben, daß der Staatssekretär des Aeußern, Lansing, auf die Mit­teilung des schwedischen Gesandten von dem Bruch des Postgeheimnisses durch England sofort eine Un­tersuchung anstellen ließ. Die Klage des schwedischen Gesandten bezog sich auf gewöhnliche und eingeschrie­bene Briefe der schwedischen Gesandtschaft nach ver­schiedenen Orten Schwedens, die in den Postsäcken der Vereinigten Staaten verpackt und von der eng­lischen Zensur geöffnet und geprüft worden waren, wobei eine Anzahl schwedischer Briefe zurllckgehalten worden war. Der amerikanische Botschafter in Lon­don, Page, ist beauftragt worden, sich über die in England augenblicklich geltenden Bestimmungen über die Zensur für Transitpost zu unterrichten. Außerdem soll er den Auftrag erhalten, um beson­dere Maßnahmen znm Schutze der amerikanischen Post zu ersuchen. Die Mitteilung schließt, Washing­ton leugne nicht, daß ein kriegführendes Land das Recht habe, über die Transitpost Zensur zu üben, aber man erwäge, wie weit sich ein solches Recht er­strecke. Wenn nun aber Deutschland sich derartige offensichtliche Verletzungen des Völkerrechts zuschul­den kommen ließe?

Die Lage auf den Kriegsschauplätzen.

Die deutsche amtliche Meldung.

(WTB.) Großes Hauptquartier. 13. Juli. (Amt­lich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Ein französischer Handgranatenangriff bei der Zucker­fabrik von Souchez wurde abgewiesen. Im Anschluß an den Sturm auf den Kirchhof wurde darüber hin­aus unsere Stellung in einer Breite von 6VV Meter vorgeschoben und auch das an der Straße nach Arras gelegene Cabaret Rouge genommen. Die Zahl der Gefangenen hat sich auf 3 Offiziere und 215 Mann erhöht. Verschiedene Ansätze zu feindlichen Gegen-