Ksgrünöet 187/

Ge-rrarrbet 1877

.Aus Lew

SM ^

Nmnen^

Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

«»»11. d P»st Ut 1.20 einschl. 18 L Beförd.-Geb., zuz. 8« L Zustellungsgeb.: d. Ag.

v^'s rt»Ichi. 20 L «»»tr»gergeb.; Einzeln. 10 Bei Nichterscheinen -er Ztg. ins. höh Gewalt - leb,stör. best»'^ ' ' " ' " ' "

,» p<tri»b,st

ieht kein Anspruch auf Lieferung. Drahtanschrift: Tannenblatt. / Fernruf 321.

A."öer gen preise : Die einspaltige Millimeterzeile oder deren Raum 5 Pfennig. Text» millimeterzeile 15 Pfennig. Bei Wiederholung oder Mengenabschlutz Nachlaß nach Preisliste. Erfüllungsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold.

«»mmer 84

Altensteig, Mittwoch, den 1V. April 1S4V

K 3. Jahrgan»

Sie AM im Banne der deutschen Sperationen

Helle Bewunderung für die schlagartigen Aktionen Dänemark vollkommen besetzt Alle militärisch wichtigen Stützpunkte Norwegens fest in deutscher Hand Deutsche Luftwaffe brachte englisch-französischem Flottenverband westlich Berge« schwere Verluste bei Anmarsch weiterer starker deutscher Kräfte vollzieht sich in schneller Planmäßigkeit

Reibungsloser Vormarsch in Dänemark

Auch in Norwegen die wichtigsten militärischen Stützpunkte besetzt

Berlin, 9. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

DerVormarsch der deutschen Truppen in Jütland «ach Norden und auf den Inseln macht schnelle Fortschritte. Die dänische Regierung hat die dänischen Truppen angewiesen, keinen Widerstand zu leisten. Die deutschen und dänischen Kommandostellen haben heute vormittag gegenseitige Verbindung ausgenommen.

DieBesetzungderwichtigstenmilitärischen Stützpunkte in ganz Norwegen durch deutsche Truppen schreitet schnell fort. Einheiten aller drei Wehr­machtsteile arbeiten dabei erfolgreich zusammen. An den «eisten Punkten hat der geringe örtliche Widerstand der norwegischen Truppen aufgehört.

Aus den Flugplätzen in Jütland und Südnorwe­gen sind deutsche Luftstreitkräfte gelandet.

Ssls «o« dcuijüieil Truppe« besetzt

Berlin. 9. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die Operationen im Zuge der Besetzung Dänemarks und der norwegischen Küste sind am 9. April planmähig ver­laufen.

Beim Einmarsch und bei den Landungen in Dänemark ist es nirgends zu Zwischenfällen gekommen.

Au der Küste Norwegens wnrde nennenswerter Widerstand nur bei Oslo geleistet. Er wurde in den Nachmittagsstunden gebrochen, Osloselbstbesetzt.

Neuer deutscher Appell an die norwegische Regierung

Oslo, 8 . April. Der deutsche Gesandte Dr. Bräuer empfing am Dienstag Vertreter der norwegischen Presse und gab ihnen einen neuen Appell bekannt, den er am Dienstag vormittag an die norwegische Regierung gerichtet hatte. Er lautet:

«In Wiederholung des Appells von heute morgen möchte ich die norwegische Regierung mit allem Ernst nochmals daraus Hin­reise», dag norwegischer Widerstand gegen die von uns ein- prleitete Aktion völlig sinnlos und nur geeignet ist, die Lage für Norwegen aus das ernsteste zu verschlimmern. Ich wiederhole, batz Deutschland nicht die Absicht hat, durch seine Mahnahmen die territoriale Integrität »ud politische Unabhängigkeit des Königreiches ietzr oder i« Zu?' »zulasten."

Der Gesandte wies mit Nachdruck daraus hin, dag die deutschen Maßnahmen in Dänemark in planmähiger, glatter Durchführung ohne Kampfhandlungen vonstatien gingen. Die dänische Regie­rung habe zwar aus formellen Gründen protestiert, habe aber sachlich die deutschen Forderungen angenommen und verständnis­voll ihre Neutralität unter den Schutz Deutschlands gestellt. Zum Schluß erklärte Dr. Bräuer. daß die Evakuierungsmaßnahmen wenig zur Beruhigung des Landes beitragen könnten.

Vor dem Gebäude der deutschen Gesandtschaft sind deutsche Doppelposten ausgezogen.

Neue norwegische Regierung

Oslo, 9. April. Wie jetzt in Oslo bekannt wird, hat nur ein Teil der norwegischen Regierung in den heutigen Vormittagstun­den Oslo verlassen und sich nach Hamar begeben. Verschiedene Minister haben di« Notwendigkeiten der Lage erkannt und find in der norwegischen Hauptstadt verblieben, um die Fühlung mit der deutschen Gesandtschaft aufrecht erhalten zu können. Wie weiter berichtet wird, haben sich in den frühen Stunden des Dienstagnachmittag, nachdem bereits wieder eine weitgehende Beruhigung eingetreten war, zwei der nach Hamar gegangenen Minister nach Oslo zurücküegeben und sich mit den dort verblie­benen Kabinettsmitgliedern zusammen gefunden. Wie man hört, billigen die jetzt in Oslo weilenden Mitglieder des nor­wegischen Kabinetts die Politik des Rumpskabinetts in Hamar nicht, das trotz der Erfahrungen, die Polen und Finnland mit der Veistandspolitik der englischen Regierung gemacht haben, in völliger Verkennung der Situation das Schicksal Norwegens zum Objekt englischer Machenschaften werden lassen will. Die

in Oslo anwesenden Minister sind gegenwärtig um die Bildung einer neuen norwegischen Regierung bemüht, die jede Stund« erwartet wird.

Neuesten Nachrichten zufolge ist die neue Regierung unter Führung von Vidkun Quisling bereits gebildet.

Norwegischer Widerstand gebrochen

DNB. Berlin, 9. April. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Am Ende des heutigen Tages befinden sich alle militärisch wichtigen Stützpunkte Norwegens fest in deutscher Hand.

Insbesondere sind u. a. Narvik, Drontheim, Bergen, Sta- vanger, Christiansand und Oslo von starken Kräften besetzt.

Dort, wo überhaupt stärkerer Widerstand geleistet wurde, wie in Oslo und Christiansand, ist er gebrochen. Die Küstenbefesti­gungen, die zum Teil in engerem Zusammenwirken von Kriegs­marine und Luftwaffe mit Stoßtruppcn des Heeres genommen wurden, sind zur Abwehr feindlicher Angriffe ebenso bereit, wie starke Teile der Luftwaffe.

Hier gelang es, mit den zum Teil in die norwegischen Flug­häfen verlegten Kampfverbiinden heute abend einem englisch- französischen Flottenoerband westlich Bergen starke Verluste bei­zubringen. Nach den bisher vorliegenden Teilergebnissen sind zwei Schlachtschiffe und zwei schwere Kreuzer von schweren Bom­ben mehrfach getroffen worden.

In Dänemark und Norwegen herrscht Ruhe. Der Anmarsch weiterer starker deutscher Kräfte vollzieht sich, von feindlicher Einwirkung ungehemmt, nunmehr in schneller Planmäßigkeit.

Kraftvoll. Wu und blitzartig"

Augenzeugenbericht vom deutschen Unternehmen in Kopenhagen

Kopenhagen, S. April. (PK.) Kopenhagen, die dänische Hauptstadt, ist heute morgen der Schauplatz einer militärischen Unternehmung gewesen, so kraftvoll, so kühn und blitzartig, wie sie in der Welt nur die deutsche Wehrmacht durchführen kann. Uns selbst, die wir als Soldaten an der Aktion teilgenommen haben, geht der Atem noch sehr unter dem Tempo, in dem die Operation abrollte. Aber zugleich fühlen wir die Grütze und Reinheit der deutschen Sache und die Bedeutung des Einsatzes, den wir erlebten, Las Bewußtsein, mit dabei gewesen zu sein, mit zum Gelingen beigetragen zu haben, ist ein unnennbares Gluck.

Das war deutsche Handschrift, das war die Hand des Führers! Eben noch sausten wir mit äußerster Tourenzahl und völlig ab- geblendetem Licht durch die Nacht. Das Manöver war kühn und schwer. Das Eis dröhnte gegen den Schiffsrumpf. Die Maschine preßte und stöhnte, abervorwärts! vorwärts!" ge­horcht sie immer wieder dem Willen des von der Brücke nicht mehr weichenden Kommandanten. In den halbdunklen Gängen

Schwede« will wetterljm neutral bleiben

Die schwedische Regierung beantwortete ein Memorandum der Reichsregiernng

Berlin, ig. April. Die Reichsregierung hat der schwedischen ^Aerung am Dienstagmorgen ein Memorandum Über­sicht, in dem gewisse Ersuchen und Anfragen hinsichtlich der Schwedens zu den deutschen Maßnahmen in Dänemark gestellt sind. Der schwedische Außenminister hat ^ ^"^agabend dem deutschen Gesandten in Stockholm die rwort auf dieses Memorandum übergeben. Die schwedische »?öleru»g erklärt in dieser Antwort, daß sie an ihrer strikten eutralitätspolitik festzühalten gewillt sei und keinerlei Schritte »u unternehmen gedenke, die gegen die deutschen Maßnahmen in Elemark und Norwegen gerichtet seien. Die schwedische Regie- betont in ihrer Antwort weiterhin, daß sie nicht beabfich- "Aendwelche Vorkehrungen zu treffen, die Anlaß zu einem ^>nkt zwischen der deutschen und der schwedischen Regierung Neben könnten.

bchorden von dem exakter» deutschen Borgehe» tief drei «druckt

.Stockholm, lg. April. In hiesigen politischen Kreisen wird ^ Qrge im skandinavischen Norden auch weiterhin durchaus

ruhig beutteilt. Unverkennbar hat die ungeheure Schnelligkeit, mit der die deutschen Gegenaktion gegen die Verletzung der nor­wegischen Neutralität durch die Westmächte und die llebernahme des militärischen Schutzes von Dänemark und Norwegen durch- gefiihtt wurden, in ganz Schweden sehr tiefen Eindruck gemacht. In journalistischen und militärischen Kreisen verhehlt man nicht die Anerkennung für die Präzision, Genauigkeit und blitzschnelle Einsatzbereitschaft der deutschen Truppen.

Die schwedische Regierung hat, praktisch genommen, den gan­zen Tag über in Beratungen zusammengesessen, jedoch fanden die Nachmittagsbesprechungen, wie man erfährt, nicht unter dem Vorsitz des schwedischen Königs statt. Irgendwelche militärischen Maßnahmen sind von der schwedischen Regierung nicht beschlös­sen worben. Nach übereinstimmender Auffassung politischer Kreise beabsichtigt im übrigen die schwedische Regierung nach wie vor, an ihrem Bestreben festzuhalten, Schweden aus jedem kriegerischen Konflikt herauszuhalten und unter allen Umständen an der erklärten Neutralität iestzubalten.

und Docks lagen und saßen die Soldaten, warteten auf ihre Stunde. Die meisten fühlten wohl den besonderen Rhythmus dieser Fahrt. Zn der Messe hatte der Znfanteriekommandeur noch einmal seine Offiziere versammelt, die genaue Lage bekannt- gegeben und die knappen Befehle für morgen verlesen. Bei die­sen Besprechungen offenbarte sich ein Geist deutschen Soldaten- tumes, der sich neben den stolzesten geschichtlichen Erinnerungen unseres soldatischen Volkes sehen zu lassen vermag.

Wir fegten durch die Nacht, die Lichter Helsingörs glänzten auf. Pünktlich um 5 Uhr machte das Schiff an der Langen Linie in Kopenhagen fest. Wir wollten es zuerst kaum glauben, daß es sich schon um das Anlegemanöver handelte. Das früh« Licht war milchig grau. Der Kai lag noch völlig einsam. Mit Gepolter wurden die breiten Ausladerampen ausgeworfen und sofort verließ die Znfanteriespitze das Schiff. Die Ausrüstungs- gegenstände klirrten leise.

Die zuerst ausgeladenen Einheiten traten sofort - und man spürte ihren großen Schwung den eiligen Vormarsch nach der Zitadelle an. Die Hemden Schiffe, die neben unseren Trans­portern lagen, verrieten kein Löben. Die dänischen Küstenfotts lagen gelb und schweigsam.

Weiter! Weiter! Der Kommandeur ist der ständig treibende Motor, der dem Unternehmen das Tempo gibt. Er lächelt sein«

Schwere Bombentreffer auf britische Kriegsschiffe

DRB. Berlin, 19. April. Ergänzend gibt das Ober­kommando der Wehrmacht bekannt:

Aus Grund eingegangener Anfkliirungsmeldnng«» startete« in den Nachmittagstunden des Dienstag stärkere Einheiten der deutschen Luftwaffe von Dänemark und Norwegen ans gegen britische Seestreitträfte. Festgestellt waren in der nördliche» Nordsee feiirdliche Schlachtschiffe, schwere und leichte Krenzer so­wie Zerstörer. Rach bisher eingegaugenen Fnnkmeldnngeu ist als erstes Teilergebnis festzustellen, daß getroffen wnrden durch Bomben schwere« Kalibers:

Zwei Schlachtschiffe durch je drei Volltreffer.

Zwei schwere Kreuzer gleichfalls durch schwere Volltreffer.

Sin Schiff liegt gestoppt mit schwerer Schlagseite, ei» anderes brennt. Große Oelflecke bedecken weithin die Oberfläche.

I