bergen nordöstlich des Kreuzbergsattels und gegen einige Tiroler Berge richtete sich einzelnes Artilleriefeuer. Neuerliche Angriffe des Gegners auf den Col die Lana scheiterten gleich allen früheren.
Südöstlicher Kriegsschauplatz. In letzter Zeit entwickelten die Montenegriner an der herzegowinischen Grenze eine lebhaftere, jedoch ganz erfolglose Tätigkeit. So griffen unlängst wieder ca. 2 montenegrinische Bataillone unsere Grenzstellungen östlich Avtovac nach längerer Beschießung durch schwere Artillerie an. Sie wurden abgewiesen. Einer unserer Flieger bewarf zu dieser Zeit ein montenegrinisches Lager sehr erfolgreich mit Bomben. Weiter südlich stieß ein Bataillon des Feindes über die Grenze vor. Auch dieses wurde durch einen Gegenangriff unserer Truppen auf montenegrinisches Gebiet zuriickgeschlagen. Oestlich Trebinje versuchte der Feind nach den Mißerfolgen der vorigen Woche vergebens durch schweres Artilleriefeuer eine Wirkung zu erzielen.
Dom galizisch-polnischen Kriegsschauplatz.
Zürich, 12. Juli. Der „Tagesanzeiger" berichtet von der Ostfront: Die allgemeine Lage auf dem galizisch-polnischen Kriegsschauplatz ist noch unentschieden, wenn auch der günstige Endausgang für die Deutschen nicht zweifelhaft ist. Die Russen bringen immer noch weitere Reserven in den Kampf. In Ostgalizien längs der Zlota-Lipa u. des Dnjestr ist keine wesentliche Veränderung eingetreten, dagegen erzielen die Deutschen auf dem linken Weich- seluf-er in Südpolen gute Fortschritte. Meldungen von russischer Seite lassen erkennen, daß man sich auf die unabwendbare Belagerung von Jwangorod und Warschau bereits ernstlich vorbereitet.
Wien. 12. Juli. Die letzten Nachrichten von der Front lauten nach der „Kriegszeitung" dahin, daß der Versuch einer russischen Offensive bei Lublin völlig zum Stehen gebracht und wieder zur Defensive geworden ist. Die Russen weichen auf dem von ihnen erzielten Gelände, das sie in einer Breite von vier Kilometern besetzten, wieder zurück.
Niederlage der Russen im Kaukasus.
Konstantinopel, 12. Juli. Der Kampf am 2. Juli an der Kaukasusfront, der mit einem furchtbaren Nahkampf und der Einnahme strategisch wichtiger Punkte und einer beherrschenden, stark befestigten Anhöhe siegreich für die Türken endete, wird als günstiger Vorläufer der weiteren Operationen angesehen. Die Schlacht endete, wie dem „Lokalanz." berichtet wird, mit einem fluchtartigen Rückzug der Russen unter Hinterlassung von Kanonen und einer Menge anderen Kriegsmaterials. 3VÜV Mann sind tot oder verwundet.
Pont ä Moufson beschossen.
Paris, 13. Juli. Der „Temps" berichtet, daß Pont L Mousson van de» Deutsche« heftig beschösse« »urde. Durch Brandgranaten sei dort ein heftiger Brand entfacht worden, der erst nach Herbeiholung der Feuerwehr aus Nancy habe gelöscht werden können.
Die Oesterreicher auf italienischem Boden.
Kriegspressequartier, 12. Juli. Im Gebiete des Hochalpenpasses ist es laut Meldung der „Nat.Ztg." den österreichisch-ungarischen Truppen gelungen, die Italiener aus einer wichtigen Stellung zu vertreiben. Dieser Erfolg ist besonders moralisch umso höher zu bewerten, da nach der Besetzung des Hoch- weißstsins, von den Italienern Monte Peralba genannt, der Kampf hier zum großen Teil bereits auf italienischem Boden sich abspielt. Nunmehr ist der Abhang des benachbarten, gleichfalls italienischen Monte Ciadenis von den Oesterreichern genommen worden. Der durch Artillerie entsprechend vorbereitete Angriff setzte um 3 Uhr morgens ein und brachte innerhalb einer Stunde den gewünschten Erfolg. Ein Bersaglieri-Regiment, ferner die piemontinischen Alpini, also lauter Kerntruppen des Gegners, befanden sich auf dem Monte Ciadenis. Die Wirkung der Artillerie, die mit der Infanterie in mustergültiger Weise zusammenarbeitete, war derart, daß die Angreifer, als sie an die italienischen Schützengräben herankamen, diese bereits leer fanden. Die Bersag- lieri waren so über Hals und Kopf geflohen, daß sie vielfach ihre federbuschgeschmückten Hüte und zum Teil auch ihre Gewehre zurückgelassen hatten.
Vom Isonzo.
Wie«, 12. Juli. Am Isonzo versuchten kombinierte, aus Alpini, Bersaglieri und Infanterie gebildete Heereskörper an verschiedenen Stellen an« zugreifen, wurden aber überall zurückgeschlagen. Bon Görz bis an die Küste, so heißt es in einem Bericht der „Kriegszeitung", ist die Gegend ein
Amtlich« Bekanntmachungen.
Die zum Ueberschretten der belgischen Grenze erforderliche» Ausweise.
Das Generalgouvernement in Belgien hat mitgeteilt, daß in letzter Zeit Privatpersonen, die aus Deutschland nach Belgien reisen, häufig nur mit einem Reisepaß versehen ihre Reise antreten.
Mit Bezug auf den Ministerialerlass vom 14. November 1914, Staatsanzeiger Nr. 274, wird daher wiederholt darauf hingewtesen, daß zur Reise nach Belgien ein Eeleitschein des zuständigen Stellvertretenden Generalkommandos erforderlich ist' (Zu vergl. Minist.-Grlaß vom 8. ds. Mts. im „Staats- Anzeiger" Nr. 159.)
Calw, den 12. Juli 1916.
K. Oberamt: Binder.
fürchterliches Leichenfeld mit Tausenden von tote« Italienern.
Die Italiener in Tripolis.
(MTV.) Berlin, 13. Juli. Der „Verl. Lokalanzeiger" meldet aus Chiasso: Wie dem „Secolo" aus Tripolis berichtet wird, hat der Verrat einiger Scheiks auch einige Stämme in Tripolis aus dem Gebe! zum Aufruhr veranlaßt. Infolge dessen hat die Regierung die Räumung dieses Gebiets angeordnet. Die Truppen sollen zur Verteidigung der Küste von Tripolis bis zur tunesischen Grenze verwendet werden. — Damit sind also die Italiener glücklich in die Stellungen zuriickgekehrt, die sie Ende 1911 inne hatten. — Wie es in der Nähe der Stadt Tripolis selbst aussieht, geht aus einer Notiz des „Secolo" hervor, daß in einer Oase bei Tripolis eine ganze Karawane aufgerieben worden sei. Der Gouverneur von Tripolis werde in den nächsten Tagen nach Rom abreisen.
Noch keine Uebergabe von Deutsch-Südwest.
Berlin, 12. Juli. Aus Amsterdam, 11. Juli, wird dem „Lokalanzeiger" berichtet: Gegenüber den englischen Meldungen von der bedingungslosen Uebergabe der deutschen Streitkräfte in Slldwest- afrika ist eine von der Zensur nicht beanstandete Kabelmeldung der „Central-Neros" bemerkenswert, wonach die Verhandlungen über die Bedingungen für die Uebergabe der deutschen Südwestafrika- Truppen zwischen Botha und dem deutschen Heerführer noch andauern. Es ist natürlich nicht möglich, von hier aus diese Meldungen zu kontrollieren..
Unsere V-Boote.
(WTB.) Grimsbq, 12. Juli. Reuter emldet: Der Fischdampfer „Fleetwood" lief heute hier ein. Er neigte scharf auf die Seite. Das Schiff wurde ohne vorhergehende Warnung in der Nordsee von einem deutschen Unterseeboot beschossen. Ein Mann ist tot, drei sind verwundet. — Die amerikanische Bark „Normandy" hat heute in Liverpool 14 Mann der Besatzung der russischen Bark „Leo" gelandet, die von einem deutschen Unterseeboot an der Küste von Pembrokshire torpediert worden mar.
Don unseren Feinden.
Unzufriedenheit in Rom.
Zürich, 12. Juli. Die „Morgenzeitung" meldet aus Rom: Die Kriegsbegeisterung in Rom ist gänzlich geschwunden und die enorme Steigerung aller Lebensmittelpreise schafft große Unzufriedenheit.
Ein Lob aus Rußland.
(WTB.) Petersburg, 13. Juli. „Birshewija Wjedomosti" führt aus, daß zur Zeit, wo das gesamte Rußland von einer Organisation spreche, die Vereinigung der Fabrikanten Petersburgs, die in erster Linie dazu berufen sei, nicht die Finger rühre und die Macht der Regierung benütze, um ihre Interessen auf Kosten der Konsumenten zu fördern. Der „Rjetsch" weist demgegenüber darauf hin, daß in der deutschen Industrie der Gemeingeist anders entwickelt sei, sodaß der gesamte Krieg nur eine große Reklame deutscher Technik sei mit der stolzen Losung: Made in Germany.
Eine japanische Militärmission in Frankreich.
Zürich, 12. Juli 1915. Wie die „Neue Züricher Zeitung" meldet, ist in Marseille eine japanische Militärmifsio« unter dem Befehl des Obersten Ogala eingetroffen.
Alarmgerüchte in Paris.
Paris, 13. Juli. Die „Figaro" stellt fest, daß
in regelmäßige» Abstände» Alarm-erüchte über die Räumung einer Stadt, große Berlnste und der
gleichen in Paris auftauchen. Man müsse doch die Urheber jener Gerüchte auffinden und feftnehmen können. Die Regierung solle endlich energisch Vorgehen.
Vermischte Nachrichten.
Zusammenkunft der bundesstaatlichen Finanzminister.
(WTB.) Berlin. 12. Juli. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: In der am 10. Juli stattgehabten Zusammenkunft der bundesstaatlichen Finanzminister gab der Staatssekretär des Reichsschatzamtes, Dr. Helfferich, einen Ueberblick über die Finanzlage des Reiches und die zur Durchführung des Krieges bisher ergriffenen und weiterhin geplanten Maßnahmen. Die hierauf folgende Aussprache ergab allseitige Ilebereinstimmung in der günstigen Beurteilung der deutschen Finanzkraft und die einstimmige Bekundung des unerschütterlich entschlossenen opferbereiten Zusammenwirkens bis zum siegreichen Frieden. Die von dem Reichsschatzsekretär in Aussicht genommenen finanziellen Maßnahmen, insbesondere seine Vorschläge über die. bei den gesetzgebenden Körperschaften in der nächsten Tagung des Reichstags einzubringende neue Kreditvorlage fanden einhellige Zustimmung. Auch über die Frage der Besteuerung der sogenannten Kriegsgewinne fand ein Meinungsaustausch statt, der Uebereinstimmung darin ergab, daß die Erhebung einer Sondersteuer auf den durch den Krieg und während des Krieges entstandenen Bermögenszuwachs dem Reiche zustehe.
Wieder ein Kaiserenkel.
Potsdam, 12. Juli. Heute nacht wurde die j Gemahlin des Prinre-» Oskar von Preuße», Gräfin Anna Maria von R»pptn, von einem gesunden, kräftigen Knaben entbunden. Mutter und Kind befinden sich wohl.
Verleumdung des deutschen Roten Kreuzes.
(WTB.) Genf, 12. Juli. Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes in Genf gibt bekannt: Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes erfuhr zu seinem lebhaften Bedauern aus Zeitungsberichten über den Prozeß in Neuchatel, daß von gewissen Zeugen beleidigeicke Aeußerungen gegen die Damen des deutschen Roten Kreuzes getan wurden. Dem Internationalen Komitee liegt daran, zu erklären, daß es seit Kriegsausbruch sowohl durch Vermittelung mehrerer seiner Mitglieder und Delegierten als auch aus Erzählungen aus dem Munde durch die Schweiz heimbeförderter kriegsinvalider Franzosen die bewundernswerte Tätigkeit der Damen des deutschen Roten Kreuzes, die Würde und die Hingebung feststellen konnte, womit sie ihre Pflege den Verwundeten aller kriegführenden Armeen angedeihen lassen. Die Zeichen von Erkenntlichkeit, die diese Damen von zahlreichen verwundeten Franzosen. Engländern und Belgiern, sowie Russen erhielten, gestatten ihnen solche Beleidigungen zu verachten, wie diejenige, die gegen ihre Genossinnen von zwei Zeugen in Neuchatel vorgebracht wurden. Aber es ist Pflicht des internationalen Komitees, diese Aeußerungen nicht hingehen zu lassen, ohne zu bekräftigen, daß sie im völligen Widerspruch mit allem stehen, was es von der Tätigkeit dieser Dame« des deutschen Roten Kreuzes weiß. Gezeichnet: Im Namen des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes: Der Präsident Gustave Ador. (Die Erklärung des Komitees bezieht sich auf eine Aeuße- rung zweier Progeßzeugen, die erklärten, den verwundeten Gefangenen würden von Damen des deutschen Roten Kreuzes verdorbene Arzneien und Gift beigebvacht und die Damen versuchten die Gefangenen mit ansteckenden Krankheiten zu infizieren.
Berwundetenaustausch mit Frankreich.
(WTB.) Konstanz. 12. Juli. Der erste Zug mit 257 schwerverwundeten Deutschen, darunter 9 Offiziere, ist heute vormittag l49 Uhr fahrplanmäßig unter Hochrufen des nach Tausenden zählenden Publikums hier eingetroffen. Die Musik intonierte die Nationalhymne. Die Verwundeten erklärten, daß die Behandlung in Frankreich durchschnittlich anständig gewesen sei.
(WTB.) Konstanz. 12. Juli. Zum Empfang der kriegsuntauglichen schwerverwundeten Deutschen sind Prinz Max von Baden, der Minister des Innern, Frhr. v. Bodmann. und vom stellv. Generalkommando General v. Manteuffel hier eingetroffen.
(WTB.) Konstanz. 12. Juli. Die Kaiserin hat an die Austauschkommission in Konstanz folgendes Telegramm gerichtet: Neues Palais, 11.7.15. Den tapferen Kriegern, die heute zum erstenmal wieder deutsche Erde betreten, die sie mit ihrem Blute verteidigt haben, sende ich dankbaren Willkommens-