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Ochwarzwälder Tageszeitung

Nr. 72

vorausschauenden Politik des iranischen Herrschers Der Ver­trag zeige den guten Willen der Regierungen der beiden Nach­barvölker, die freundschaftlichen Beziehungen fortzusetzen, die Zeit dem Umbruch bestehen. Angesichts der gemeinsamen Tau­sende von Kilometern langen Grenze zwischen Iran und Ruß­land sei eine gute Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet unerläßlich. Die Vertragsunterzeichnung be­ende endgültig auch alle Gerüchte, die in böser Absicht über die iranisch-russischen Beziehungen von interessierten Kreisen aus­gestreut worden seien.

Drei Jahre Freundfchaftsverlrag

Telegrammwechsel CianoCincar-Markowitsch Belgrad, 26. März. Am Montag führte sich zum drittenmal der Tag der Unterzeichnung des italienisch-jugoslawischen Freundschaftsvertrages, der die Sicherheit und den Frieden an der Adria begründet hatte. Am Jahrestag der Paktunterzeich­nung wechselten auch die Außenminister Italiens und Jugo­slawiens herzlich gehaltene Telegramme. Dr. Cincar-Marko­witsch, der Außenminister Jugoslawiens, bezeichnete in seinem Telegramm an Graf Ciano den Belgrader Pakt als den Ga­ranten des Adria-Friedens und der herzlichen Beziehungen der beiden Länder. Die beiderseitige Freundschaft festige den Wunsch, die Politik der fruchtbaren Zusammenarbeit weiter fortzusühren. Gras Ciano verweist in seinem Telegramm vor allem darauf, daß sich die Zielrichtung des Paktes mit den Lebensinteressen der beiden Völker voll decke.

Militärputsch in Bolivien

Aufstand nach wenigen Stunden niedergeschlagen

Buenos Aires, 26. März. Berichten aus La Paz zufolge mach­ten in der Nacht zum Dienstag 2000 Karabinieri unter Führung eines Majors Pimo einen Aufstand, der jedoch bereits im Keim erstickt wurde. Schon am Mittwoch vormittag haben sich die Auf­ständischen ergeben. General Quintanilla und der neugewählte Staatspräsident General Penjaranda hielten nach der Nieder­schlagung des Putsches vom Balkon des Regierungsgebäudes Ansprachen. Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß im ganzen Lande Ruhe und Ordnung herrschten, daß die Armee hinter der Re­gierung stände und daß die Rädelsführer des Putsches schwerste Strafen zu erwarten hätten. Die näheren Einzelheiten und die Zusammenhänge des Aufstandsversuches sind noch unbekannt.

Magnetische Sturme

Auch in England und Holland

Amsterdam, 26. März. Wie der Londoner Nachrichtendienst meldet, haben im Zusammenhang mit den magnetischen Stürmen in USA. und dem gleichzeitig beobachteten Nordlicht in ganz England in den Ostertagen die telegraphischen und telepho­nischen Verbindungen nur mit großen Unterbrechungen gear­beitet. Die Verbindung mit Amerika war unterbrochen. Auch aus Neuseeland und Australien werden große Störungen ge­meldet. In Kanada und den Vereinigten Staaten ist eine neue Kältewelle hereingebrochen, die sich bis nach Florida aus­gedehnt hat. Aus Kanada werden noch nie dagewesene Schnee­verwehungen gemeldet. Aus Queebeck wird berichtet, daß in Kanada verschiedene Städte völlig von der Außenwelt abge­schnitten sind. Da am Dienstag in Kanada Parlaments­wahlen stattfinden, fürchtet man, daß große Teile der Be­völkerung daran verhindert sein werden, an die Wahlurnen N» gelangen. Auch in Holland haben sich die Auswirkungen der magnetischen Stürme bemerkbar gemacht. Am Sonntag ar­beitete der Telegraf eine Stunde lang überhaupt nicht. Die Kurzwellensendungen waren ebenfalls gestört.

Ungewöhnliche Luftstörungen in USA. Am Ostermontag legten ungewöhnlich heftige elektrische Luftstörungen in den Vereinigten Staaten von Amerika fast den gesamten Tele- graphen- und Fernsprechverkehr still. Sogar die Presiefern- Ichrelber und der Polizeifunk in den Großstädten waren er- heblich gestört. Der Kurzwellenempfang aus Europa und teilweise auch aus Südamerika, ebenso wie die Kabelver­bindungen mit dem Ausland waren unterbrochen. Infolge dieser Störungen blieben über eine Million Ostertele­gramme unbefördert liegen. Auch der ganze Eisenbahn- und Luftverkehr wurde in Unordnung gebracht

Schutz -es Liedes »Wir sahreu gegen Engelland"

Berlin» 26. März. Durch die Verordnung zum Schutz der natio­nalen Symbole und Lieder ist das Singen und Spielen vater­ländischer Lieder und nationalsozialistischer Kampflieder in Ver- gnügungs- und Gaststätten im allgemeinen verboten. Ausge­nommen sind Gelegenheiten, bei denen zum Singen und Spielen dieser Lieder eine besondere Veranlassung gegeben ist. Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda weist dar­auf hin, daß unter den Schutz dieser Verordnung auch das Lied ^Wir fahren gegen Engelland" fällt.

Nordlicht auch über Berlin

Berlin, 26. März. Am Abend des Ostersonntag konnte in Ber­lin ein Nordlicht beobachtet werden. Der nördliche Himmel wies über den Zenit hinaus violette diffuse Färbung auf, in der gelegentlich scharfe Strahlen sichtbar wurden. Im Zusammen­hang damit hatten bereits gegen 17.10 Uhr fast alle Funkver­bindungen auf Kurzwellen ausgesetzt. Gegen 19.30 Uhr war die Erscheinung zu Ende. Die Störungen in der Funkausbreitung hielten, wie dies bei ähnlichen Erscheinungen wiederholt beob­achtet worden ist, erheblich länger an. Am Ostermontag waren die Empfangsbedingungen auf Kurzwellen außerordentlich schlecht. Wie gewöhnlich war das Nordlicht von starken magne­tischen Stürmen begleitet. Das am Sonntag aufgetretene Nord­licht war in seiner Intensität fast ebenso stark wie das vom Jahre 1938, konnte aber hier wegen des guten Wetters erheb­lich besser beobachtet werden.

Nächtlicher Abschutz

Vickers Wellington sollte Propaganda fliegen

LRB. An der Küste, 26. März. (PK.)

In der Nacht zum Ostersonntag wurde ein eng­lisches Flugzeug vom Typ Vickers Wellington von der deutschen Flak abgeschossen. Fünf Mann der Besatzung konnten sich aus dem brennenden Flug­zeug retten. Der zweite Pilot, Sergeant Douglas Wilson, kam in den Flammen ums Leben.

Es war das Werk weniger Sekunden. Der Mond, der breit und voll aus der dünnen Wolkenschicht schien, hatte die Sil­houette des Flugzeuges mehrfach erkennen lasten. Lautlos folg­ten die Strahlen der Scheinwerfer dem Schatten, um ihn jeden Augenblick zu erreichen. Plötzlich glänzte die Maschine wie Platin in den Büscheln des Lichtes, das sich auf sie warf. Die feierliche Stille der Nacht zerbrach mit einem Schlag. Aus den Wäldern drüben warf der Schall die Schüsse in mehrfachem Echo zurück, während die Ketten der Leuchtspuren erbarmungslos ihrem Ziel entgegenschossen. Ein Feuerstrahl schoß aus dem Flugzeug, das hierauf wie eine schwebende Fackel dem Boden entgegenglitt. Es verschwand hinter einer Gruppe von Bäumen, neben welchen wie nach einer Explosion zügellos und unregelmäßig, fast haus­hoch, die Flammen emporquollen. Als blasses Rot schimmerten sie durch den Nebel, der über den Feldern lag.

Den jungen Becker, einen Bauern, hatten die Schüsse geweckt. Ehe er aufftand, war sein Zimmer taghell erleuchtet. Kaum hundert Meter vom Hause entfernt, loderte der Brand. Becker kletterte aus dem Fenster, lief quer durch die Koppel, gefolgt vom Vater und von einem Nachbarn. Sie sahen drei Männer aus dem brennenden Wrack springen. Die Gestalten nahmen sich vor dem Feuer überlebensgroß aus. Einige Detonationen er­schütterten die Luft. Sie warfen sich zu Boden. Wankend spran­gen sie wieder hoch. Der eine riß eine Joppe vom Leibe, an der kleine Flammen züngelten. Der zweite machte ein paar Schritte und brach zusammen. Seine rechte Hand drückte das Gesicht, wäh­rend die linke vor Schmerz im Boden wühlte. Die beiden, Becker und der vom Nachbardorf, wußten wohl, daß sie Engländer vor sich hatten. Sie handelten, wie jeder alte Soldat gehandelt haben würde. Als der junge Becker festgestellt hatte, daß die Flieger unbewaffnet waren, ging er mit ihnen zum Flugzeug zurück. Die Engländer deuteten mit verzweifelten Gebärden nach vorn, nach der Kanzel, wo das Feuer am heißesten tobte. Es war unmöglich, sich zu nähern. Aus dieser Flammenhölle war nichts mehr zu retten. Sergeant Douglas Wilson in der Kanzel starb den Fliegertod.

Wenige Meter nur vom Flugzeug entfernt lag ein Vewußt- loier mit schweren Verletzungen. Es war der erste Pilot, Flyng Officer Philipp Templeman aus St. John auf Neufundland. Ein Polizeiauto, das auf dem durchweichten Weg herangekom­men war, lud den Verletzten ein. Sie führen ihn sofort ins Krankenhaus. Die Bauern wollten eben mit den drei Eng­ländern in ihrer Mitte zum Haus hinübergehen, da schrie jemand auf den Feldern:Hallo John, hallo Kenneth!" Und in den Lichtkreis des Feuers trat gleich darauf ein Mann, der ab- wecbselnd laufend und gehend auf sie zukam. Es war Eustance Lawson, der zweite Bordfunker und Heckschlltze. Er war kurz vor der Landung aus einer Höhe von kaum mehr als 120 Mir. mit dem Fallschirm abgesprungen.

Vor dem Bauernhaus standen die Frauen und Mägde und blickten in das gleißende Licht. In einer der Stuben war der alte Becker dabei, einem der drei Briten, der verletzt war, einen lindernden Verband anzulegen, während der Sohn und der Nachbar nebenan wachten. Mit sicheren Händen vollendete der Bauer den Kopfverband. Aus dem weichen Mull leuchtete rot das vom Schweiß und den leichten Brandwunden verquollene Gesicht Albert Burkes. Burke lächelte aus einem verschmitzten, sommersprossigen Gesicht, als ein deutscher Offizier ihm zur ersten Vernehmung kameradschaftlich die Hand reichte. Mit gierigen Zügen leerte der Schotte ein Glas Saft, dann rauchte er eine Zigarette, die einer der deutschen Offiziere ihm anbot, und leerte seine Tasche auf den Tisch. Zwei Kämme, eins Schachtel Ziga­retten und Streichhölzer, ein Füllfederhalter Made in Eer- many und eine billige Kette roter Perlen.Von Mary", sagte er trocken,die ich am Montag heiraten wollte."

Hier in dieser Stube und nebenan ging die Vernehmung we». ter. Auf den Fensterbrettern standen schon die Osterblume». Aus einem Kettenwagen schauten zwei dieser Kinderwesen mit übergroßen Köpfen auf die Szene. Die Offiziere ließen Burke Zeit zu einer Antwort und lächelten nur vielsagend. Manch, mal schüttelte er abwehrend den Kopf. Auf die Frage nach sei. ner Erkennungsmarke erwiderte Burke mit einem Achselzucken. Er hatte sie vergessen.

Dann zog er aus seiner Hosentasche ein zerknittertes Flug- blatt. Sie hatten einige Stöße davon abgeworfen, doch er wisse nicht wo. Der Inhalt war ein naives, ungeschicktes Geschwätz an die Adresse der deutschen Frau und Mutter gerichtet. E» war so dumm und langweilig, daß man es nrcht zu Ende las. Auf einem anderen Zettel war in wenigen Strichen die Elb« und einige Städte hingeworfen. Bomben hatten sie nicht. Nach den Aussagen Burkes und der anderen beiden Briten schien es, sls sei mit diesem Flug der Zweck verbunden gewesen. Flug­blätter lapidaren Inhaltes abzuwerfen und im übrigen de» Prestige der britischen Luftwaffe zu dienen. Man konnte dar­über wieder einmal sagen: Wir waren wieder über Deutsch, land. Das waren sie. nur daß sie nicht wußten wo! Als ^ sinmal den Versuch machten, sich zu orientieren, und durch di« Band der Wolken stießen, besiegelte die Flak ihr Schicksal.

Fritz Dettmau».

Hinter dem ZeichenPK*

Soldaten schreiben die deutschen Kriegsberichte Die An» bildung des Kriegsberichters

PK.-Sonderbericht von Peter Bohlscheid (Fr. OLF.) Wie im 18tägigen Polenfeldzug, in den Verteidi­gungszonen des Westwalls und jetzt im Kampf gegen England, in der Luft, zur See und auf dem Lande, bei der Infanterie, Artillerie und den Panzern, überall sind sie dabei, die Männer von der kriegerischen Feder unsere Kriegsberichter) Unter dem einst rätselhaften, jetzt längst bekannten Zeichen PK." vermitteln sie der Heimat in Wort, Bild, Rundfunk und Film ein lebendiges und anschauliches Bild von dem Ringe» unserer kampferprobten Männer, die für die Freiheit Eroß- deutschlands streiten.

Eine neue scharfe Waffe

Mitten unter der kämpfenden Truppe stehen diese Soldaten in den verschiedensten Formationen an vorderster Front, die Waffe in der Hand, um aus dem Erleben des Kampfes heraus der Heimat von ihren tapferen Söhnen zu berichten und für die Zukunft Dokumente deutschen Heldentums zu schaffen.Eine neue, scharfe Waffe" hat Dr. Goebbels jene Spezialformatione» genannt, die Fronttruppen sind und die die Heimat mit der Front verbinden. Später einmal, wenn unser Ringen siegreich beendet ist, werden die gleichen Männer die Chronik jenes Kampfes schreiben, den wir heute gegen unsere westlichen Feinde führen. Diese Geschichtsbücher des heutigen Krieges entstehen dann aber nicht wie einst so oft hinter dem Schreibtisch, weit ab vom Schuß, sondern einzig und allein aus der Feder von Soldaten, denen der Führer in den Kriegsberichter-Kompa­nien die Aufgabe zugewiesen hat, ihre beruflichen Kenntnisse in den Dienst der Wehrmacht zu stellen.

Die Zeiten sind vorbei, in denen der deutsche Schriftleiter und Bildberichter gezwungen waren, weit hinter der Front aus den Erzählungen unserer Krieger ihre Berichte zu formen odei gar von der Heimat aus farblose Artikel zusammenzustellen. Heute ist der Kriegsberichter mit dabei ganz vorne! Er er­lebte die ersten Feindflüge über Polen, kreuzte 6000 Meter hoch im Kampfflugzeug und schrieb dann seine Berichte, schoß in Sturzbomber hinab auf die gepanzerten Bunker, stürmte mii die Westernplatte, flog Aufklärung über Frankreich und berich­tet jetzt nach zehnstündigen Feindflügen über den erfolgreiche» Krieg gegen England.

Harte soldatische Schule

Diese Soldaten und Journalisten erfüllen ihre Mission, einem inneren Drange folgend, in den Kriegsberichter-Kompanien bei Luftwaffe, des Heeres und der Marine. Nach einer harten sol­datischen Schule gehen sie an die Front. Von einem militärische» Ausbildungslehrgang für Kriegsberichter, die erstmalig aus deutschen Fliegerhorsten zu zielsicheren Bordschützen geschult wur­den, soll hier berichtet werden.

Bei Windstärke 78, grimmiger Kälte und trotzdem lebhaf­tem F-lugbetrieb trafen die Männer auf einem Horst an de, deutschen Ostseeküste ein. Ein harter Dienst! Lasten wir eine» Kriegsberichter selbst über seine Ausbildung und Erlebnisse draußen an Deutschlands Küste erzählen:

Mit Exerzieren fängt es an

Dank unserer Ausbildungsleiter, den Truppenoffizieren, die einzelnen Wasfensparten, einem Feldwebel und unserem Waffenmixer" wie der Oberfeldwebel genannt wurde, de, das Flieger-MG. wie seine Westentasche kennt kamen wi, Schritt für Schritt dem Ziel näher: Bordschützen zu werden! Mit Exerzieren,Fliegerdeckung" und Eeländedienst fing es an, bis wir endlich eines Tages in der pelzgefüllten Fliegerkombinatioa auf dem Erd-MG.-Stand schießen durften.

Nun war es soweit! Wir lernten den Dienst der fliegende« Besatzungen in den Horst- und Schülerkompanien, hörten und

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Schon seit vielen Jahren spielte tjerr S. sein Los. Vst genug hat Frau S. ge­lacht:Du gewinnst ja doch nie etwas!" flber er blieb standhaft und seht kann er lachen. Lr hat einen schönen vahen Seid gewonnen- welche Überraschung für seine Zrau welch herrliches Sefühl, daß die Zukunft gesichert ist und alle Pläne sich verwirklichen lassen, fluch Sie können das gleiche lölück haben: fluch während des Krieges geht die Deutsche Neichslotterie, die größte und günstigste klassenlotterie der welk, un­verändert weiter, stm 76. flpril l94l> beginnt die Ziehung der neuen Lotterie, krneuern Sie Ihr Los oder kaufen Sie rechtzeitig ein neues! kin flchtellos nur Z.- NM je Masse!

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