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Schwarzwälder Tageszeitung
Nr. 52
Bauern u. Landwirte, düngt die Wiesen neuzeitlich!
Von Landcsökonomierat Pfetsch-Calw
Im Rahmen der Erzeugungsschlacht kommt der Steigerung und Verbesserung des Eigenfutterbaues in Verbindung mit neuzeitlicher Gärfutterbereitung und Heuwerbung eine ganz besondere Bedeutung zu. Neben der Verbesserung und Steigerung der Ackersuttererträge liegen gerade in den Wiesen und Weiden noch größte Ertragsreserven, die durch Behebung der Mängel in der Erünlandbewirtschaftung unbedingt nutzbar gemacht werden müssen.
Das Ziel neuzeitlicher Erünlandbewirtschaftung muß sein, auf der Futterflächeneinheit möglichst viel gutes, nährstoffreiches Futter zu gewinnen, um zur Einschränkung der noch vielfach üblichen starken und unwirtschaftlichen Strohfütterung eine möglichst breite und gute Futtergrundlage für die Winter- Leistungsfütterung in der Viehhaltung zu schaffen. Zur Erreichung dieses Zieles müssen die verschiedenen Fehler, die in der Erünlandbewirtschaftung noch gemacht werden, möglichst rasch und weitgehendst beseitigt werden.
Einer der größten Mängel in der Bewirtschaftung der Wiesen ist zweifellos die ungenügende und nicht sachgemäße Düngung. Den besten Beweis hierfür liefert der Pflanzen- bestand des ersten und zweiten Schnittes der Dauerwiefen. Eine Wiesenbegehung kurz vor der Heuernte zeigt dies alljährlich in vielen Beispielen. Wie auf dem Acker, so wird auch den Dauerfutterflächen die Leistungsfähigkeit des Pflanzenbetzandes nach Menge und Güte von der ausreichenden und zweckmäßigen Versorgung mit Wirtschafts- und Handelsdüngern beeinflußt.
Trotz aller Belehrung wird die Wiesendüngung in vielen Fällen immer noch einseitig unter dauernder Verwendung von Stallmist und Jauche durchgeführt. Es sind daher die stark mit Wiesenkerbel, Bärenklau und sonstigen Stickstoff liebenden Unkräuter durchsetzten Wiesen bei uns so häufig anzutreffen, die je nach Besatzstärke mehr oder weniger nährstoffarmes und wenig bekömmliches Futter liefern.
Das Grünland setzt sich bekanntlich aus einer Pflanzengesell- schast mit verschiedenen Nährstosfansprüchen zusammen, so daß jede einseitige Düngung zu einer unerwünschten, nachteiligen Pslanzenbestandsveränderung und unter Umständen zur dauernden Verunkrautung führen muß. Auf die Entwicklung der Kleearten und sonstigen Schmetterlingsblütler wirken insbesondere Phosphorfäure, Kali und Kalk, während die Gräser vor allem durch Stickstoffdüngung gefördert werden. Beide Pflanzengruppen benötigen aber gleichzeitig auch die anderen mineralischen Nährstoffe, so daß in einem gesunden Wechsel der Düngung und der einzelnen Düngemittel das Geheimnis der Ertragssteigerung des Grünlandes liegt.
Von ausschlaggebender Bedeutung ist hierbei die Anwendung der Wirtschaftsdünger in Form von Stallmist, Jauche, Gülle und Kompost zur Förderung des Humus- und Bakteriengehaltes des Bodens, zur Schaffung der Bodengare, für die Nährstoffergänzung sowie als Voraussetzung für die wirtschaftliche Auswirkung der vermehrten Handelsdüngeranwendung.
Wie beim Anbau der Kulturpflanzen eine richtige Fruchtfolge Voraussetzung für den Erfolg im Ackerbau ist, so muß auch bei der neuzeitlichen Erünlandbewirtschaftung eine planmäßige Düngerfolge, abwechselnd mit Stallmist, mineralischen Düngemitteln, Kompost oder verrottetem Stallmist eingehalten werden.
Wie sieht nun eine solche Düngerfolge aus? Das nachstehende Beispiel soll dies veranschaulichen:
1. Jahr: Mittlere Stallmist- oder Jauchegabe. Verrotteter Stallmist und Jauche sind im Herbst oder ausgangs Winter auszubringen. Leider hat die bei unseren Bauern übliche alljährliche Stallmistdüngung meistens noch den Nebenzweck der Abrechstrohgewinnung, wodurch die Stallmistdüngung nicht voll zur Wirkung kommt und die Wiesen ungenügend mit Humus und Nährstoffen versorgt werden. Die Folgen hiervon sind nicht befriedigende Futtererträge. Die Jauche ist im zeitigen Frühjahr bei trübem Wetter oder leichtem Regen auszu- Lringen.
Zur Durchführung einer Volldüngung ist Jauche noch durch
Phosphorsäurezusatz zu ergänzen. Dies kann dadurch geschehen, daß man der Jauche Superphosphat in entsprechender Menge zusetzt oder die mit Jauche zu düngende Wiesenfläche vorher mit Thomasmehl oder Rhenaniaphosphat abdüngt. Zwischen Jauche- und Phosphorsäuredüngung sollte aber ein zeitlicher Abstand von 2—3 Wochen liegen. Leider wird immer noch sehr häufig der Fehler gemacht, daß Stallmist und Jauche im Winter ausgebracht werden, wodurch nicht unbeträchtliche Nährstoffverluste, namentlich bei durchlässigen Böden und in Gegenden mit hohen Niederschlägen entstehen. Nährstoffverluste durch nicht zeitgemäße Ausbringung der Düngemittel müssen in der gegenwärtigen Zeit unbedingt vermieden werden.
2. Jahr: Volldüngung mit Handelsdüngern, je nach Hektar: 4 Doppelzentner Thomasmehl oder Rhenaniaphosphat, 2,5—3 Doppelzentner 40- bzw. 50prozentiges Kalisalz und dazu bis 1 Doppelzentner Kalkstickstoff.
Diese Düngemittel sind gemischt im zeitigen Frühjahr auszustreuen. Kalkstickstoff hat sich im Schwarzwald als Wiesendünger sehr gut bewährt. An Stelle von Kalkstickstoff kann auch abwechslungsweise ein sonstiges Mprozentiges Stickstoffdünge- nrittel, wie schwefelsaures Ammoniak, Leunasalpeter oder Kalkammonsalpeter, verwendet werden. Im letzteren Fall wäre die Kaliphosphatdüngung am besten noch vor oder ausgangs Winter und die leichter löslichen Stickstoffdünger zu Beginn des Wachstums zu geben. Da Superphosphat und Nitrophoska augenblicklich im Handel nicht erhältlich sind, soll auf deren Verwendung als Wiesendünger nicht näher eingegangen werden.
3. Jahr: 15—20 Doppelzentner je Hektar kohlensauren Kalk auf leichten oder die halbe Menge in Form von Brannt-
oder Löschkalk auf schweren, kündigen Böden und die sonstige Düngung wie im zweiten Jahr. Der Kalk ist immer im Herbst, also in der arbeitsärmeren Zeit, auszustreuen. Ob eine Kalkdüngung überhaupt notwendig ist, und die Höhe der Kalkgabe, hängt natürlich immer vom Kalkgehalt des jeweiligen Bodens ab.
4. Jahr: Das Grünland sollte wieder reichlich mit organischem Dünger versorgt werden. An Stelle von strohigem verwendet man diesmal sehr stark verrotteten Stallmist oder noch besser den Jdealwiesendünger Kompost. Die Ausbringung des Kompostes bzw. verrotteten Stallmistes hat möglichst im zeitigen Herbst zu geschehen, solange die Pflanzen noch assimilieren und die leicht löslichen Nährstoffe des Verlustes wegen als Nährstoffreserve für das zeitige Austreiben im Frühjahr noch ausgenommen werden können. Auch die Ausbringung des Kompostes im Frühjahr hat sich recht gut bewährt. Sehr ' gute Erfahrungen wurden ebenfalls mit der Ausbringung des Kompostes nach dem ersten Schnitt gemacht. Im Hinblick auf die große Bedeutung des Kompostes als Wiesendünger sollte noch in mehr Betrieben und in größerem Umfange von der Kompostbereitung Gebrauch gemacht werden.
In den nachfolgenden zwei Jahren erhält die Wiesenfläche nur Handelsdünger. Wir haben es also mit einer 3- bzw. Ojäh- rigen Düngerfolge zu tun, bei der die Wiesen ausreichend mit Humus, Bakterien, Kalk und den übrigen Nährstoffen versorgt werden. Entsprechend diesem Turnus ist die ganze Wiesenfläche des Betriebes einzuteilen und der jährliche Wiesendüngungsplan aufzustellen.
Für die Höhe der Nährstoff- bzw. Düngergaben können nur allgemeine Angaben gemacht werden. Die Höhe der Düngergabe für jede einzelne Wiesenfläche hat sich genau genommen nach dem Nährstoffgehalt des Bodens zu richten.
Der Kalk-, Kali- und Phosphorsäuregehalt eines Bodens kann auf Grund einer Bodenprobe durch das Landwirtschaftliche Untersuchungsamt der Landesbauernschaft festgestellt werden. Ich habe vor Jahresfrist von den 14 Schlägen meines Versuchslandes Bodenproben zur Untersuchung auf Kalk, Kali und Phosphorsäure eingesandt. An Hand der Untersuchungsergebnisse ist es mir ein leichtes, die richtige Düngemittelart und die Höhe der Düngergabe für jeden einzelnen Schlag richtig und sparsam zu bemessen.
Wegen Entnahme und Einsendung von Bodenproben wollen
sich Interessenten an ihre zuständige Landwirtschaftsschule und Wirtschaftsberatungsstelle wenden. Weiter habe ich auf Grund der in den letzten drei Jahren auf Sand- und Lehmboden durchgeführten drei exakten Wiesendüngungsversuchen die Feststellung gemacht, daß wir der Wiesendüngung der Kalk-, Phosphorsäur-e- und namentlich der Kalidüngung unsere besondere Aufmerksamkeit schenken müssen und diese Gaben nicht zu klein bemessen dürfen.
Sparsamste und zweckmäßigste Verwendung der Phosphorfäure ist allerdings augenblicklich dringend geboten, während Kali und Stickstoff in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen. In Betrieben, die in den letzten Jahren sehr viel Phosphorsäure verwendet haben, dürste der Boden eine gewisse Anreicherung an solchen Verbindungen aufweisen. Diese schwerlöslichen Phosphorsäureverbindungen können und müssen herangczogen werden, um den beschränkten Vorrat an Handelsdüngemitteln zu ergänzen.
Zur Löslichmachung dieser Phosphate wird man daher auf kalkreichen, alkalischen Böden die sauren Düngemittel: schwefelsaures Ammoniak und Leunasalpeter bevorzugt verwenden müssen. Auf sauren Böden würde sich natürlich die Verwendung von physiologisch-sauren Düngemitteln bodenversauernd und damit nachteilig für das Pflanzenwachstum auswirken. In solchen Fällen hat man gerade die entgegengesetzte Maßnahme, die Kalkung als Mittel zur Ausschließung der Bodenphosphorsäure zum Nutzen der Pflanzen in erhöhtem Maße anzuwenden.
Unter solchen Umständen kann gerade beim Grünland zu Gunsten des Ackerlandes an Phosphorsäure gespart oder vorübergehend von der Anwendung phosphorsäurehaltiger Handelsdünger ohne Benachteiligung des Futterertrages gar gayz abgesehen werden.
Aber eine Kalk-Kaliphosphatdüngung allein bringt nicht di« Höchsterträge, denn es fehlt der Eiweißerzeuger „Stickstof f". Die Höhe der Stickstoffgabe hat sich nach der Zusammensetzung der Grasnarbe bzw. dem Stickstoffgehalt des Bodens zu richten. Bei starkem Kleebesatz ist die Stickstoffgabe zu vergrößern, bei starkem Grasbesatz muß mit Rücksicht auf die Unterdrückung des Klees und der Untergräser an Stickstoff etwas gespart werden. Durch eine richtige Düngung mutz ein bestimmtes Pflanzen- Lestandsverhältnis, Klee zu Gräser wie ein Drittel zu zwei Drittel erreicht bzw. erhalten werden, da wir bei dieser Zusammensetzung des Heugrases den höchsten Eiweißertrag in Form eines ausgezeichneten Wiesenheues bekommen.
Schließlich wäre noch die Wiesennachdüngung mit Jauche oder 1 bis 2 Doppelzentner je Hektar Kalksalpeter, je nach Stickstoffbedarf, nach Aberntung des ersten Schnittes zu erwähnen. Die Wiesennachdüngung leistet besonders wertvolle Dienste, wenn die Zahl der Schnitte erhöht und der Futterertrag in Verbindung mit Gärfutterbereitung gesteigert werden soll.
Zur Erlangung des bestmöglichsten Wiesenertrags müssen neben der sachgemäßen Düngung auch die Pflege- und Erntemaßnahmen selbstverständlich nach neuzeitlichen Grundsätzen durchgeführt werden. Darum, Bauern und Landwirte, düngt, pflegt und erntet die Wiesen neuzeitlich, es ist dies in eurem eigenen Interesse und im Interesse der Sicherung der Ernährung unseres Volkes gelegen.
Stuttgarter samaimeymaritt vom 29. sevruar
Ochsen: a) 45,5, b) 40;
Bullen: a) 42,5-43,5, b) 38—39,5, c) 34;
Kühe: a) 42—43,5. b) 37—39 5, c) 27—33,5, d) 16—24;
Färsen: a) 43—44,5, b) 39—40,5, c) 33,5;
Kälber: a) 63—65, b) 57—59, c) 44—50, d) 38;
Lämmer und Hammel: bl) 49;
Schafe: a) 40;
Schweine: a), bl) und 62) 55. c) 54, d) 51, e) und f) 49c gl) 55, g2) 5, Spitzentiere über Notiz.
Marktverlauf: alles zugeteilt.
Stuttgarter Großhandelspreise für Fleisch und Fettware« vom 29. Febr. Ochsenfleisck —; Bullenfleisch 1. 77; Kuhfleisch 1. 75 bis 77; Färsenfleisch 1. 77—80, 2. 69; Kalbfleisch 1. 92—97; Hammelfleisch 1. 92, 2. 70; Schweinefleisch 1. 75. Marktverlauf: alles mäßig belebt. Ochsenfleisch nicht notiert.
Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dieter Laur in Altensteig. Vertr.: Ludwig Lauk. Druck u. Verlag: Buchdruckerei Lauk, Altensteig. — Zzt. Preisliste 3 gültig.
Bekanntmachung
über die Wehroersammlungen im Bereich des Wehrmeldebezirks Calw
Zu den Wehrversammlungen im Wehrmeldebezirk Calw haben zu erscheinen:
Alle gedienten Wehrpflichtigen des Beurlaubtenstandes, der nach dem 1. April 1894 und später Geborenen, also Reservisten I» II und Landwehr I, ferner alle vor dem 1. April 1894 Geborenen, die sich freiwillig verpflichtet und eine entsprechende Erklärung beim Wehrmeldeamt Calw abgegeben haben.
Ausgenommen sind.
a) Alle im Besitz eines Ausmusterungs- bezw. Aus- schlietzungsscheines befindliche Personen,
d) die Angehörigen der Ordnungspolizei.
Einzelheiten, insbesondere auch Ort und Zeit, wo und wann die Wehrversammlungen stattfinden, ist aus den am Rathaus der einzelnen Gemeinden ausgehängten Bekanntmachungen zu entnehmen.
Es wird noch darauf hingewiesen, daß mit Rücksicht auf die z. Zt. im Nordwesten des Wehrmeldebezirks herrschende Maul- und Klauenseuche, die nördlich bezw. nordwestlich der Linie Loffenau, Calmbach, Schömberg, Kapfenhardt und llnterreichenbach (diese ebenfalls ausschließlich) gelegenen Gemeinden von den im März stattfindenden Wehrversammlungen ausgenommen werden.
Wehrmeldeamt Calw Wittkowski
Hauptmann und Leiter des Wehrmeldeamts.
Selbständige, treue
Hausgehilfin
in Einfamilienhaus gesucht. Beihilfe vorhanden. Zeugnisse und Lichtbild oder persönliche Vorstellung gegen Vergütung erwünscht. Eintritt 15. März oder später.
Frau Müller, Calw, Leuchelweg 7
Aufklärung
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Alle Freunde des Knoblauchs und olle. die. es mit dem Ziele der Erhaltung von Jugend- frische und Gesundheit Verden Vollen,lesen das soeben erschienene sehr interessante Süchlein <lis Reinigung
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Danksagung
Für alle Liebe, die wir während der Krankheit und beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen
3oh. Georg Walz
erfahren dursten, sagen wir innigen Dank. Besonders danken wir der Schwester Anna für ihre liebevolle Pflege, die trostreichen Worte des Herrn Pfarrer Brezger, den Gesang des Mädchenchors, die Blumenspenden der Kriegerkameradschaft und der NSKOB., sowie für die Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte.
Die trauernden Hinterbliebenen.