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Schwarzwälder Tageszeitung
Nr. 33
zugleich an dem Suchen und Finden der beiden Hauptpersonen: der Minna und ihres Tellheim.
Lessing hat mit diesem Stück zur Zeit Friedrichs des Großen, als unser Theater von französischen Werken überschwemmt war, das eigentliche deutsche Lustspiel geschaffen. Schon Goethe mußte es „als die wahrste Ausgeburt des siebenjährigen Krieges vor allen ehrenvoll erwähnen." Hier stand nach dem Phatos der französischen Helden und der Puderästhetik des Salons endlich ungeschminktes, ernstes und launiges Leben auf den Brettern. Lessing besaß alle Erfahrungen, die der Stoff seiner „Minna" von ihm forderte: Er kannte das Theater seit langem und seine Kritiken, die uns in der „Hamburgischen Dramaturgie" auch heute noch interessant sind, haben seinerzeit viel Staub und Neuerung aufgewirbelt. War Lessing doch als ständiger Berichterstatter an den ersten Versuchen eines deutschen Nationaltheaters beteiligt, der damals in Hamburg gemacht wurde.
Aber auch das Soldatenleben war ihm nicht fremd. Als es wieder einmal Zeit war, mehr unter Menschen als unter Büchern zu leben, „zog er zu General Tauentzien als Gouvernementssekretär ins Feldlager nach Breslau. Dort mögen ihm zahlreiche Einblicke geworden sein, die nach dichterischer Umwertung der „Minna" zugute kamen.
In „Minna von Varnhelm" läßt einer der geistreichsten Dichter eine Fülle feinsten Humors an uns vorüberziehen. Und selbst denjenigen, die das Stück vom Lesen oder aus früheren Aufführungen kennen, erschließt es bei neuerlicher Bekanntschaft immer wieder bisher unbemerkte Schönheiten.
Fiihrertagung der HZ. in Nagold
Eine große Anzahl der Führer und Führerinnen des Bannes und llntergaues 401 trafen sich am Sonntag, den 4. Febr. 1940 in Nagold zu einer Fiihrertagung.
Nach der Flaggenhissung versammelten sich die Führer im Parteiheim, um sich von Bannfuhrer Riebt eine groß angelegte Schilderung der Lage und unserer Aufgaben geben zu lasten. Der dem Reich neuerworbene Besitz im Osten harrt der Erschließung und Besiedelung. Wir brauchen dort einsatzfreudige, rassisch wertvolle Kräfte, die hart genug sind, sich durchzusetzen und den Osten in ein blühendes deutsches Land umzugestalten. Die Besinnung auf unsere rastischen Werte ist notwendig. Im Weltkrieg ist der Typ des deutschen Kämpfers wiedererstanden und in dieser Richtung wollen wir die Erziehung der deutschen Jugend vorwärtstreiben. Unsere Stellung ist klar, und keine fremde Weltanschauung kann uns mehr irremachen. — Bannführer Riedt ging dann noch auf das Verhältnis Deutschlands zu den europäischen Staaten ein und stellte die Bedeutung des jetzigen Krieges für Deutschland klar heraus. Letzten Endes handelt es sich nicht nur um die deutsche Nation, sondern um einen Kampf der jungen gegen die alten, sterbenden Völker, und damit um die Neuordnung Europas.
Der k. Stellenleiter für körperliche Ertüchtigung, Pantle, gab verschiedene Ausklärungen über sportliche Fragen. Er empfahl die Pflege der Grundschulung und kündigte für die nächste Zeit einige Boxlehrgänge an. Besonders auch auf dem Land soll der Sport nicht vernachlässigt werden. In Bälde sollen die DJ.-Rundenspiele beginnen.
Im HJ.-Heim hatte inzwischen die Untergauführerin Hunzinger den Führerinnen einen Ueberblick über die Probleme des Ostens gegeben. Ausgehend von der ersten Besiedelung durch deutsche Menschen zeigte sie auf, wie lange bereits der Kampf um das Ostland geführt wird. Die heutige Zeit hat die Aufgabe, durch Förderung der Siedlung dieses ur- deutsche Land endgültig für Deutschland zu sichern.
Uebergehend auf unser Verhältnis zu England erinnerte die Untergauführerin an die brutalen und völkerrechtswidrigen Methoden, mit denen das „Empire" zusammengeraubt wurde. Das Burenland, Indien, Australien, die deutschen Kolonien — überall Vergewaltigung der Völker unter dem Deckmantel des friedliebenden und christlichen Kulturbringers. Wir wissen deshalb, was wir von England zu erwarten hätten, und sehen uns entsprechend vor.
Zu den versamimNen Führern und Führerinnen sprach der Kreisleiter. Er hatte sofort Kontakt mit der Jugend, als er aufforderte, Fragen zu stellen, und es freute ihn sichtlich, daß die Fragen so recht mitten aus dem Zeitgeschehen kamen und sich auf die verschiedensten Gebiete der Politik, Weltanschauung und Wirtschaft erstreckten. Auf alle Fragen gab er leuchtende und verständliche Erwiderungen, so daß es den Führern und Führerinnen möglich sein wird, auf gelegentliche Fragen der Bevölkerung selbst die richtigen Antworten zu geben, oder Mißverständnisse durch klare Stellungnahme zu beseitigen. Wie schon oft hämmerte der Kreisleiter das Eine in die jungen Herzen: Der deutschen Einheit ist alles möglich. Alles was Deutschland nützt, ist gut; was Deutschland schadet, ist schlecht. Unser Dienst für Deutschland ist Gottesdienst.
Der Nachmittag diente der Regelung der Verwaltungsfragen u. L. Die Eeldverwalter und Eeldverwalterinnen hatten eine Sonderbesprechung. Nach einigen Liedern traten die Führer und Führerinnen zur Fahneneinholung an, und K.-Vannführer Hauser schloß die Tagung.
Altenriet Kr. Nürtingen, 7. Febr. (Ast zerschmetterte den Arm.) Als dieser Tage der Einwohner Jakob Mayer Aeste an einem Baum absägte, wurde er r-on einem fallenden Ast so schwer getroffen, daß er einen Bruch des rechten Oberarms davontrua.
Tettnang, 7. Febr. (Diebesfrechheit.) Als der Kraftwagenlenker einer auswärtigen Firma dieser Lage hier Möbel abliefern sollte, erkundigte er sich bei einer Frau nach der betreffenden Straße. Die gefällige Frau erklärte sich auch bereit, ihm den Weg zu zeigen, und fuhr mit. Der Lenker aber lohnte das Entgegenkommen auf die schnödeste Weise; denn als die Frau den Lastwagen verließ, vermißte sie ihre Tasche mit 50 RM. Inhalt. Der Lenker spielte den Gekränkten, als die Frau sich nach dem Verbleib ihrer Tasche erkundigte. Der herbeigerufene Een- darmeriebeamte fand schließlich unter dem Lenkersitz die Börse. Sie war dort von dem Fahrer versteckt worden.
Neuhausen, Kr. Tuttlingen, 7. Febr. (JnderScheune ab ge stürzt.) Der 68 Jahre alte Landwirt Christian Seeh stürzte auf die Tenne ab Er kam mti einem komplizierten Beinbruch davon, da ein auf dem Boden liegendes Quantum Futter den Aufschlag milderte.
Friedrichshafen, 7. Febr. (Schwerer Unfall.) Als am Montag früh ein 19 Jahre alter Hilfsarbeiter aus Meckenbeuren auf dem Stadtbahnhof aus dem noch fahrenden Zug ausstieg, glitt er aus und geriet unter die Räder. Ei trug so schwere Verletzungen davon, daß ihm im Krankenhaus beide Füße abgenommen werden mußten.
Ulm n. D.» 7. Febr. (Kind überfahren.) Am Montag vormittag wurde in der Schillerstraße das dreijährige Söhnchen des Hausmeisters Miller beim unvorsichtigen Aeberschreiten der Straße von einem Lastkraftwagen überfahren und sofort getötet.
Ulm a. D., 7. Febr. (Schwerer Unfall.) Am Montag mittag wurde Ecke Adolf-Hitler-Ring und Ensinger- straße eine Frau von einem Kraftrad angefahren und erlitt einen Schädelbruch.
Bietigheim, 7. Febr. (Tödlich verlaufener Unfall.) Vor etwa drei Wochen verunglückte der 32 Jahre alte Schuhmachermeister Emil Röckle auf seinem Bau- grundstllck schwer. Der Verunglückte ist nunmehr seinen Ver- letzunaen erlegen.
Ettlingen, 7. Febr. (Kurzschluß durch einen Schwan.) Am Samstagvormittag standen die Maschinen eines hiesigen Betriebs plötzlich still Als man nach der Ursache dieser Störung fahndete, entdeckte man unter der stromführenden Freileitung einen riesigen Wildschwan, der sich mit hängendem Flügel eiligst entfernte. Der seltene East war zuvor gegen die Stromleitung geflogen und hatte die Drghte zur Berührung gebracht.
Lörrach, 7. Febr. (Aus dem fahrenden Zug gestürzt.) Am Montag früh stürzte kurz hinter dem Bahnhof Lörrach-Stetten der 33jährige Westwall-Arbeiter Leopold Zutter aus dem fahrenden Zug. Der Verunglückte, dem der rechte Oberarm abgedrückt wurde, wollte sich in dem fahrenden Zug in einen Nachbarwagen begeben, machte dabei offenbar in der Dunkelheit einen Fehltritt und stürzte auf die Gleise.
Freiburg, 7. Febr. (Gasvergiftung.) In einem Hause der Basler Landstraße im Vorort St. Georgen wurden in der Wohnküche der 64jährige Malermeister Engelbert Ringele und seine Haushälterin tot aufgefunden. Beide sind einer Gasvergiftung zum Opfer gefallen. Man vermutet, daß der Eashahn versehentlich offen blieb und daß die beiden Verunglückten sich nicht mehr rechtzeitig der Gefahr entziehen konnten.
Ueberlingen. 7. Febr. (Im Alkoholrausch in den T o d.) Ein 27jähriger lediger Mann aus der Pfalz wurde über den geöffneten Gasherd gebeugt tot aufgefunden. Der dem Alkohol zugeneigte junge Mann hatte vor der Tat wieder große Mengen alkoholischer Getränke zu sich genommen.
»Der ew'ge Quell" — ein erster Schritt zum Bauerustlm
Stuttgart, 7. Febr. Am Mittwoch vormittag fand im Stuttgarter llfa-Palast die württembergische Erstaufführung des Va- varia-Films „Der ewige Quell" in Anwesenheit des Landesbauernführers Arnold und zahlreicher geladener Gäste sowie der Beamten- und Angestelltenschaft der Landesbauernschaft Württemberg statt. »
Die Sparerbundskasse für Württemberg e.E.m.b.H. Stuttgart
uat durch Beschluß der außerordentlichen Vertreterversammlung vom 17. Dezember 1939 ihre Firma mit Wirkung vom 1. Januar 1940 an in Sparerbundskaste — Süddeutsche Sparerbank e.E.m. b.H. umgeändert. Die Kasse hat sich auch im Geschäftsjahr 1939 in recht günstiger Weise weiter entwickelt. Der Spareinlagen- oestand erhöhte sich um 464 600 RM. auf 6,63 Millionen RM. Die Summe der Eeschäftsguthaben wuchs von 262 260 auf 294 540 RM. 5,4 Millionen RM. sind in erststelligen Hypotheken angelegt. Die Kasse verfügt über einen Bestand an Wertpapieren u Höhe von 570 000 RM. und über Bankguthaben von annähernd 600 000 RM. Der Besitz der Kaste an bebauten Grundstücken Hst einen Wert von rund 0.75 Millionen RM.
verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dieter Lauk in Altensteig. Vertr.: Ludwig Lauk. Druck und Verlag: Puchdruckerei Lauk, Altensteig. — Zurzeit Preisliste 3 gültig.
Agenbach
Danksagung
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Hinscheiden meines lieben Mannes, unseres lieben Vaters, Groß- und Schwiegervaters
Johannes Wirrster
sür die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruheställe, die trostreichen Worte des Herrn Pfarrer Renz, den erhebenden Gesang des Singchors unter Leitung von Herrn Hauptlehrer Lieb, die letzte ehrende Begleitung der Kriegerkameradschaften Agenbach, Breitenberg und Oberkoll- wangen, die Nachrufe und Kranzspenden des Kriegeroereins, des Herrn Bürgermeisters, des Darlehenskassenvercms und des Kreiskriegerverbandes Calw, sowie für olle sonstigen Kranzspenden, sagen herzlichen Dank
die trauernden Hinterbliebenen.
Rundfunk-Programm
Reichssendrr Stuttgart
6.00 Morgenlied, Nachrichten; 6.10 Gymnastik I (Elucker); 6.30 Aus Frankfurt: Frühkonzert; 7.00 Nachrichten; 7 50 Für dich daheim; 8.00 Gymnastik II (Elucker); 11.30 Volksmusik und Bauernkalender; 12.00 Mittagskonzert; 12.30 Nackrichten; 14.00 Nachrichten; 14.15 Musikalisches Allerlei; 15.30 AL" 2 "ag?konzert; 17.00 Nachrichten; 17.15 Zur Unterhaltung; 48.00 Aus Zert und Leben; 18.25 Konzert mit deutscher und französischer Musik; 19.15 Kulturkalender; 19.30 Zum Feierabend: 20.00 Nachrichten: 20.15 Operettenkonzert des großen Rundfunkorchesters: 22.00 Nachrichten: 24.00 Nachrichten
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Liederkranz. Heute Donnerstag20.303u- sammenkunft i. Lokal
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Gärtringen — Wart
Hochzeits-Einladung
3u unserer am Samstag, den 10. Febr. 1940 im Gasthaus zum „Adler" in Gärtringen stattfindenden Hochzeitsfeier laden wir alle Freunde und Bekannte herzlich ein
Paul Cipperle
Sohn des ch Heinrich Cipperle, Hilfswärter, Gärtringen
Marta Bätzner, Wart Tochter des Jakob Bätzner, Walddorf
Kirchgang I Uhr.
Hochdorf, 7. Febr. 1940
Danksagung
Für die herzliche Teilnahme bei dem schweren Verlust unseres lieben, unvergeßlichen Bruders
Paul Bauer
Schütze
sagen wir unseren herzlichsten Dank. Besonders danken wir sür die trostreichen Worte des Herrn Pfarrer Weber, den Gesang des Männerchors unter Leitung von Herrn Fuchs, sowie für die Kranzniederlegung der Kciegerkameradschaft und allen, die ihn zur letzten Ruhe begleiteten.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Beuren, den 7. Febr. 1940.
Danksagung
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen
Philippine Vürkle
geb. Keppler
sei auf diesem Wege allen herzlicher Dank gesagt.
Familie Bürkle.
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