Veit« 4
Schwarzwälber Tageszeitung
Xr. 24
Buntes Allerlei
Beim Effentragen erfror««
Auf tragische Weise kam eine Frau in der kleine» böhmischen Ortschaft Neustadt! ums Leben. Ihr Mann arbeitete als Holz- stller im Walde. Mittags pflegte die Frau zu ihm hinaus- zugehen und ihm das Essen in einem Korbe zu bringen. An einem besonders kalten Tage der letzten Zeit machte sie sich «iederum auf den ziemlich weiten Weg. Infolge der Glätte stürzte die Frau unterwegs so unglücklich, daß sie besinnungslos liegen blieb und erfror. Der Mann wartete vergeblich auf ihr Kommen. Als er mehrere Stunden später sich mit einem Arbeitskameraden auf den Heimweg begab, fand er seine Frau am Wege erfroren auf.
. Mussolinis Eltern durch Bildnis-Büsten geehrt
Dieser Tage wurden auf dem Kirchhof San Lasstano in Pre- doppio in der Romagna die Büsten der Eltern Mussolinis enthüllt, die der florentinische Bildhauer geschaffen hat. Der Vater Mussolinis, der Schmied war und in ärmlichen Verhältnissen lebte, ist in derber bäuerlicher Kleidung dargestellt. Er besitzt bereits die festen markanten Formen in der Gestaltung des Kopfes, »ie auch dem Duce eigen find. Die Mutter, in schlichtem Haus« -ewand dargestellt, zeigt etwas Großzügiges und fast Geniales l» de» beinahe männlichen Zügen. Es ist interessant, daß, ähnlich Mi« Lei Goethe — und auch wie bei Bismarck — dem Duce die «tscheidende geistige Begabung von der Mutter übermittelt »urd«, während der Sohn vom „Vater die Statur, der Lebens erste» Führen" überkommen hat, und ebenso die Substanzen seile» «formrrischen Werke», da» soziale Gerechtigkeitsgefühl.
! Nur wenige unserer Kleinvögel sind mit dem Volksempfinden
eng verknüpft wie der Kreuzschnabel. Die Sage hat sich seiner bemächtigt, und auch als Käfigvogel ist er eine der beliebtesten Urte». Seine Zeit ist der Winter. In seiner Lebensweise ganz »>» den örtlichen Nahrungsbedingungen, nämlich der Zapfen- «rute, hauptsächlich der Fichte und der Tanne, abhängig, folgt er dieser und kann daher in Jahren reichlichen Zapsenbehanges i» ungezählten Scharen austreten, während er in solchen mit nur spärlicher Ernte nicht oder nur wenig beobachtet wird. Wie gr^ diese Abhängigkeit von den jeweils herrschenden Nahrungs- nerhältnissen ist, bezeugt am besten das Fortpflanzungsleben unsere» Vogels. Denn während alle anderen Arten hinsichtlich des letzteren an die Frühjahrs- und Frühsommermonate gebunden sind, findet man die Nester des Kreuzschnabels zu allen Jahreszeiten, am häufigsten aber wohl in den Monaten Januar, Februar oder März bis Anfang April. Und es macht unserem Vogel dabei gar nichts aus, ob noch Schnee liegt oder eisige Winterstürme sein geschützt in den dichtesten Aesten einer Fichte Äer Tanne angelegtes Nest umtoben; in der tiefen Mulde des sehr fest und solide gebauten Nestes sind die Jungen leidlich »or Kälte und Eis geschützt. Seine Anwesenheit verrät der Kreuzschnabel, wenn nicht durch seinen Lockruf, durch die am Boden liegenden liegenden Zapfen mit den mittendurch geschlitzten Schuppen.
Rom erhält ei« Brot-Museum
I» Rom geht in der Via Cassia, tn unmittelbarer Nachbarschaft der Grabstätte Neros, eines der merkwürdigsten Museen der Welt feiner Vollendung entgegen: das Brot-Museum, in dem sich alle Sorten Brotes zusamenftnden, die in der ganzen Welt gebacken und gegessen werden. Dieses Brot-Museum bietet einen interessanten lleberblick über die „Brot-Kultur" der verschiedenen Lnäder. Die Italiener werden zunächst in einem großen Saal ihre eigenen Brote finden, vom zarten Weißbrot, wie man es in Sardinien backt, angefangen, und wie man es in Italien hauptsächlich an den Feiertagen ißt, bis zum kräftigeren „grissini", wie es die Bewohner von Mailand essen. In einem anderen Ausstellungsraum stellen sich alle Brotarten Europas vor — ein echtes deutsches „Kommißbrot" und das nahrhafte deutsche Roggenbrot sind nicht vergessen. And schließlich umfaßt diese Sammlung das Brot anderer Erdteile, Asiens, Amerikas, Afrikas und Australiens — auch die Südsee ist nicht vergessen. Bei jedem ausgestellten Brot findet sich ein Schildchen, auf dem an lesen kann, wo dieses Brot gebacken wird, aus welchen Bestandteilen «s sich zusammensetzt und zu welchem Preis es in betreffenden Lande verkauft wird. Alle im Brot-Museum ausgestellten Brot« sind entsprechend präpariert, so daß sie mehrere Jahre Haltbar sind. —_^
Li» Reh irrt über den Münchner Marienplatz
Die langanhaltende Kälte des heurigen Winters hat die
Wildbestände in eine arge Bedrängnis gebracht. Hunger und Kälte lassen viele unserer Wildtiere die Scheu vor dem Menschen überwinden, so daß sie sich dicht in die Nähe der Dörfer und Städte wagen, zumal hier das Wild infolge der Verdunkelung durch eine Beleuchtung kaum geschreckt wird.
So konnte es wohl auch geschehen, daß dieser Tage ein Reh mitten auf dem Münchener Marienplatz aufgefunden wurde, das dort hungernd und frierend umherirrte. Der Münchener Tierpark, der verständigt wurde, ließ das Reh vom Rathaus, wo es einstweilen in den warmen Räumen der Heizung unter- gebracht worden war, abholen. In Hellabrunn hatte es sich bald von den Schrecken seiner seltsamen Irrfahrt ins Herz der Stadt erholt, so daß es im Tierpark wieder der Freiheit übergeben werden konnte. Hier hat sich der Findling vom Marienplatz sogleich den in einem weiten Parkgelände frei lebenden Rehen angeschloffen und wird, wie man in Hellabrunn annimmt, sicherlich seinen Stadtausflug bald vergessen haben.
Briefträger hoch zu Roß
In den ländlichen Bezirken ist die Postzustellung bei großen Schneeverwehungen mit bedeutenden Schwierigkeiten und Verzögerungen verknüpft, wenn sich der Postbote mühselig durch tief verschneite Wege durchkämpfen muß. Um die Postzustellung in einem größeren Landbezirk zu erleichtern, hat der Bürgermeister der kleinen märkischen Ortschaft Zohlow dem Postboten des Bezirkes, der täglich eine Strecke von 3V Kilometern zuriick- zulcgen hat, ein Pferd zur Verfügung gestellt. Der Briefträger kann nun hoch zu Roß seine Dienstwege zurücklegen, wobei beiden Teilen geholfen ist, dem Postboten, weil es ihm den Dienst erleichtert, den Briefempfängern, weil sie rascher in den Besitz der Postsachen kommen.
Die dritten Zwillingskälber
Eine geradezu ideale Kuh, die ihrem Besitzer eitel Freud« bereitet, lebt in Ronneburg in Thüringen. Sie hat jetzt zum dritten Male Zwillinge zur Welt gebracht. Die Kuh, di« im November 1931 zur Welt kam, kalbte bisher viermal, davon brachte sie zweimal je ein Kalb und zweimal Zwill.nge zur Welt. Als sie jetzt zum fünften Male kalbte, wurden wiederum Zwillingskälber geboren. Die „Jdealkuh" hat damit b« »her acht Kälber zur Welt gebracht. Auch ihre Milchleistung ist beträchtlich. Gemäß der Milchkontrolle betrug der Mlchertrag von 1937 bis 1SSS an 931 Melktagen 9755 Kilo.
Unter denen, die nach dem Zusammenbruch im Jahre 1918 am schwersten an der Not des deutschen Vaterlandes litten, war auch Heinrich Natt, der unerschrockene Held unseres neuen Romans:
Einer von Langemarck
Bon Felix Neumann
Der Roman entrollt den Werdegang eines jungen Genies in packenden, zu Herzen gehenden Bildern: Junges Frontkämpfer- tum und das Hohelied der Liebe? Selbst in Zeiten schwerster Prüfungen aber bleibt der einstige „Held von Langemarck" sich treu. Jeder Leser wird Freude und Gefallen an unserem neuen Roman haben, mit dessen Veröffentlichung wir heute beginnen.
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Berlin, 27. Jan. Auch General Smuts, der gelehrige Schill«* der Engländer, bezeichnet diesen Krieg in allen seine» Rede» als einen „Heiligen Krieg", als einen „Kreuzzug für die Recht« der kleinen Nationen". Er hatte im südafrikanische» Kabinett! den zweithöchsten Posten inne, als Premierminister Hertzog scho» im Frühjahr des vergangenen Jahres in London vor der Lrt» tischen Einkreisungspolitik und insbesondere der Garantieertei«- lung an Polen vertraulich warnte. Dann aber nahm er es An« fang September auf sich, seinen bisherigen Thef zu stürzen, um vuvasrtla tn den dritifchen „Krieg für ^-.en" z» führen. Er setzte sich dadurch nicht nur in Gegensatz zu Hertzog und allen burischen Patrioten, sondern auch zu sich selbst. Denn» einstmals auf der Versailler Konferenz hatte Emuts die Unmöglichkeit der von den Alliierten getroffenen polnischen Rege» lung und die Gefährlichkeit des polnische» Nationalcharakter» srhr klar erkannt und vorausgesagt, daß daraus «in noch „große» res Unglück" als der Weltkrieg entstehen müßte. In Ray Stau» «ard Bakers „Woodrow Wilson and World Settlement", Band 3^ wird rin sehr ausführlicher Brief wiedergegeben, den der siid - afrikanischeStaatsmannamLL Mai 1919 anLloyd George richtete. In dem Brief sprach er sich über Deutsch- landsO st grenze» wie folgt aus:
„Ich bin überzeugt, daß wir mit der ungebührlichen Vergrößerung Polens nicht nur das Verdikt der Geschichte umstoßenz sondern einen politischen Kardinalfehler begehen, der sich in de» Geschichte noch rächen wird. Das neue Polen wird Millionen! von Deutschen einschließen und Gebiete, die eine deutsche oder russische Bevölkerung haben, oder die während einer langen Zeitperiode deutsch oder russisch gewesen sind. Es ist mit Bestimmtheit anzunehmen, daß sowohl Deutschland wie Rußland wieder große Mächte werden und daß das zwischen ihnen eingeklemmt«! Polen nur mit ihrer Zustimmung bestehen kann. Wie könne« wir unter diesen Umständen erwarten, daß Polen nicht z« einem Fehlschlag wird, selbst wenn es über die Fähigkeiten des Herr- schens und Verwaltens verfügte, die es, wie die Geschichte beweist, nicht hat? Ich glaube, wie errichten ein Kartenhaus! Ich glaube, die beiden politische» Kardinalfehler de» Vertrages sind! die lange Besetzung des Rheins und die Vergrößerung Polens.' I» diesen beiden Fehlern steckt eine Fülle von Bedrohungen für den künftigen Frieden von Europa und ich möchte mit alle«! Nachdruck darauf Hinweise«, daß jÄies Mittel angewandt «»erd«» sollt«, sie z« beseitigen, ehe es z« spät ist!" '
Smuls wird die seycrijcheu Warnungen nicht vergessen haben, die er 1919 so eindringlich vorbrachte. So wird sich bei Ausbruch de» gegenwärtigen Krieges die Stimme des Gewissens wohl in ihm geregt haben. Doch war ihm, dem Englandhörigen, auch an jenem schicksalsschweren Wendepunkt Großbritanniens imperialistisches Interesse wichtiger als jede andere Erwägung.
Rerqsiener «orpssuyrer Hiihnletn ist am Samstag in Brün» eingetroffen, wo ihm ein herzlicher Empfang bereitet wurde. In den beflaggten Straßen, durch die die Autokolonne ihren Weg nahm, hatten NSKK.-Männer Aufstellung genommen.
Reichsfrauenführer Scholtz-Klink fuhr in die wiedergewonnenen deutschen Gebiete. Ihr Besuch galt zunächst den Lagern der Wolhynien- und Ealiziendeutschen bei Lodz. Dann begibt sich Frau Scholtz-Klink am Montea nach Posen.'
Zugznsammenstotz in Belgien. Am Freitag abend ist bei Tienen (Tirlemond) ein Personenzug mit einem Eüterzug zvsammengestoßen. 23 Personen wurden mehr oder weniger schwer verletzt.
Rundfunkprogramm des Reichssenders Stuttgart
Dienstag. 39. Jan.: 8.00 Morgenlied, Nachrichten; 6.10 Gymnastik I lGlucker); 6.39 Aus München: Frühkonzert; 7.99 Nachrichten; 7.59 Für dich daheim; 8.99 Gymnastik ll (Glucker); 11.Nl Volksmusik und Bauernkalender; 12.99 Mittagskonzert; 12.3t Nachrichten; 14.90 Nachrichten; 14.15 „Eine Stund' schön und bunt"; 1539 Musikalische Kostbarkeiten; 16.99 Musik am Nachmittag; 17.09 Nachrichten; 17.15 Kulturkakender; 17.39 Zur Unterhaltung; 18.60 Aus Zert und Leben; 18.25 Konzert mit deutscher und französischer Musik; 19.15 Rund um den Bodensee; 19.45 Vom Deutschlandsender: Politische Zeitungs- und Rund- funkschan; 29.99 Nachrichten; 20.15 Aus Berlin: Neue Soldatenlieder; 21.25 Aus Berlin: Abendkonzert; 22.00 Nachrichten; 24.00 Nachrichten. ,
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