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Schrvarzwälder Tageszeitung
Nr. 301
ArlMeriekampf auf der Karelischen Landenge
Russe« schossen zehn Finnsnslieger ab
Moskau, 22. Dez. Nach dem Bericht des Eeneralstabes im Militärbezirk Leningrad vom 21. Dezember haben Patrouillen- tatigkeit und kleine Scharmützel zwischen den Aufklärungsabteilungen stattgefunden. Heftiges Artilleriefeuer auf der Karelischen Landenge. Russische Flieger hätten verschiedentlich Erkundungsflüge unternommen und in Luftgefechten zehn finnische Flugzeuge abgeschossen.
Mimisches Blut Md plulMralischer Plmrser
Stockholm. 22. Dez. Die schwedische Wochenzeitung „ten Svensra" berichtet, dag der „Temps" gemeldet habe, man könne Finnland leider mit keiner modernen Waffe unterstützen; man sei aber in Frankreich davon überzeugt, dag man in Finnland auch von älteren Modellen Gebrauch machen könne. Frankreich sei gerne bereit. dem Heere Geschütze und Gewehre älterer Jahrgänge zu liefern. — Dazu bemerkt das schwedische Blatt, Frankreich werde jetzt wahrscheinlich alle alten Waffenmuseen durchsehen, ob da »och etwas Brauchbares zu finden sei und alle Boden- und Rumpelkammern durchsuchen. Dazu könne man nur eines sagen: »Aasgeier".
Afghanistan macht mobil
Mailand, 21. Dez. Aus Kairo meldet „Eazetta del Popolo", -er Ministerrat von Afghanistan habe nach Prüfung der inter- «ationalen Lage die Generalmobilmachungbeschlos- se« und eine scharfe Ueberwachung der Grenze gegen Rußland angeordnet. Ferner sei die gesamte Lage im mittleren Orient erörtert und beschlossen worden, Lle Verhandlungen mit der Türkei, Irak und Iran für die Anwendung ihres gemeinsamen Paktes zum Schutze gegen Gefahren fortzusetzen. Irak habe seine Rüstungen verstärkt, und das Arabien Jbn Sauds führt Verhandlungen mit dem Emir von Koweit für die gemeinsame Verteidigung. Unterdessen wird der Vau von Befestigungen im Umkreis des Persischen Golfs und in den arabischen Kleinstaaten fortgesetzt.
Andererseits erfährt die „Stampa', Frankreich ziehe in Syrien und dem Libanon ein buntes Heer von Truppen aus allen afrikanischen und asiatischen Besitzungen zusammen, obwohl es sich bei der Uebernahme dieser Mandatsgebiete verpflichtet hatte, sie in keiner Weise als militärische Stützpunkte zu verwenden. Syrien und Libanon bilden nur noch ein großes Heerlager. Der mit seinen 72 Jahren noch geistig und körperlich rüstige General Weygand als einer der besten französischen Militärs ist nicht »«sonst nach dem Nahen Osten gefahren.
Himmelschreiende Anklage gegen England
Die Leichen von weiteren 34 völlig verstümemlten Volks« deutschen gefunden
Hohensalza, 22. Dez. In den letzten Tagen konnten in de« Kreisen Hohensalza und Mogilno die Leichen von weiteren 34 erschlagenen Volksdeutschen geborgen werden, die aufs grausamste ermordet worden waren. Di« Schädel waren vollkommen zertrümmert. Besondere Mühe macht die Identifizierung der Opfer. Von den allerwenigsten der Tote« weiß man, woher sie stammen. Es ist darum eine bis ins einzeln« gehende Ermittlungstätigkeit erforderlich, die von der Zentral« für die Gräber ermordeter Volksdeutscher geleistet wird. Vishei ist es ihr gelungen, etwa 50V ermordete Volksdeutsche zu identifizieren. Nach bisher bewährter Methode wurden jetzt auch vor den im Hohensalzaer Kreis aufgefundenen Toten ausreichend, Kleiderproben genommen, die nach ihrer Reinigung in Hohensalza zur Besichtigung ausgelegt werden.
- Vermutlich stammen die jetzt ermordet aufgefundenen Volksdeutschen aus den nördlichen Kreisen des Warthegaues und de» Gegend von Vromberg. Die Funde wurden zum große« Teil auf den Friedhöfen in Nuhheim, Kreis Mogilno, uni Gueldenhof, Kreis Hohensalza, sowie auf dem Friedhof in Hohen« salza gemacht.
Deutsch-rumänische Wrrtschaslsverein* baruugen
Wesentliche Verbesserungen erzielt
Berlin, 22. Dez. Der deutsche und der rumänische Regierungs« »usschuß für die Regelung der deutsch-rumänischen Wirtschaftsbeziehungen haben in Bukarest eine gemeinsame Tagung abgehalten, die am 21. Dezember 1839 abgeschlossen wurde. Während dieser Tagung haben die beiden Ausschüsse in freundschaftlichem Einvernehmen eine Reihe von lausenden Fragen besprühen, die die Regelung des Waren- und Zahlungsverkehrs zwischen den beiden Ländern betreffen. Insbesondere wurde im zegenseitigen Einvernehmen festgestellt, daß es im Interesse der vetteren Förderung eines Warenaustausches zwischen den beide« Ländern zweckmäßig ist, das Umrechnungsverhältnis zwischen Reichsmark und Lei, das nach den geltenden Vereinbarungen von den beiden Regierungsausschüssen zu bestimmen ist, ander- «ceitig zu regeln als bisher. Demgemäß soll vom 1. Januar 194k »b das Verrechnungsverhältnis zwischen Reichsmark und Lei kn Verrechnungsverkehr 49 Lei für 1 Reichsmark beim Verlaus »nd 59 Lei für 1 Reichsmark beim Einkauf betragen. Um Nachteile für die an dem rumänischen Handel Beteiligten nach Möglichkeit zu vermeiden, wurden angemessene Uebergangsbestim- nungen vereinbart. Die getroffene Regelung bedeutet gegenübe, >em bisherigen Zustand eine wesentliche Verbesserung unsere, kezugsmöglichkeiten aus Rumänien. Darüber hinaus ist es um gelungen, die übrigen vorwiegend aus Preis- und Lieferungs- Gründen sich ergebenden Schwierigkeiten auf dem Gebiete de; Warenbezuges durch Sonderabreden auszuräumen, so daß nun- rrehr eine den beiderseitigen Wünschen entsprechende Abwicklung »es gesamten Warenverkehrs zwischen Deutschland und Rumänen mit Sicherheit erwartet werden kann.
SmU-MeMndisches BkrlrchnuWMüirmeil mlSM'
Berlin, 22. Dez. In Berlin haben in der Zeit vom 13. bts . > n 21. Dezember 1939 Wirtschaftsverhandlungen zwischen einer ctschen Delegation unter Führung von Ministerialdirektor Dr. ' !>t«r und einer niederländischen Delegation unter Führung . Ministerialdirektors Dr. Hirschfeld stattgefunden. Dar Ler» c hnungsabkommen ist verlängert worden, im Warenverkehr r> -rden dis Zahlungswertgrenzen für das erste Vierteljahr 1S49 estge-etzl.
London legt „graue Listen- an
Völkerrechtswidriges Verhalten wird «och verschärft
Berlin, 22. Dez. Aus einer Reihe von Vorkommnissen ist jetzt bekannt geworden, daß England neben seinen »schwarzen Liste n" zur Ergänzung auch noch sogenannte „g r a u e L i st e n" führt. In diesen Ergänzungslisten, die bei allen britischen Kon- fulaten und auch auf den britischen Seekontrollstationen in Gebrauch sind, hat England alle jene neutralen Firmen der ganzen Welt eingetragen, die den Engländern wegen ihres deutschen Charakters oder wegen ihrer personellen oder kapitalsmäßigen' keziehungen zu Deutschland verdächtig erscheinen. Lieferungen »on oder für derartige Firmen sind dann der Gefahr einer Beschlagnahme durch die Engländer ausgesetzt, auch wenn die britischen Konsulate Ursprungsbescheinigungen ausgestellt haben sollten.
Zweifellos bedeuten diese „grauen Listen", in die ein neutrales Unternehmen auf einen bloßen Verdacht englischer Kreise kommen kann, einen noch weitergehenden Eingriff in das Wirtschaftsleben der neutralen Länder als die „schwarzen Listen". England bewirkt durch dieses System schwerste Schädigungen des neutralen Handels, der in einen Zustand völliger Unsicherheit gebracht wird.
Deutschlands Gegenblockade wirkt
England hat Angst um das tägliche Brot Amsterdam, 22. Dez. Die Frage der Brotgetreideversorgung vird für England infolge der schweren Schiffsoerluste derart »ringlich, daß die englischen Zeitungen mit großer Nervosität »urchgreifende Maßnahmen zur landwirtschaftlichen Ausnutzung »es englischen Mutterlandes fordern. Die Ankündigung des krnährungsministers, wonach 2 Millionen Acres Land unter >en Pflug genommen werden sollen, wird scharf kritisiert und ietont, daß diese Maßnahme bei weitem nicht genüge. „Man verspricht uns einen halben Brotlaib" — so schreibt der „Daily kxpreß" — vor nicht allzu langer Zeit machte das nicht viel «us. Wir konnten die andere Hälfte vom Auslande bekommen, .letzt müssen wir das ganze Brot selbst hervorbringe»".
D-Zug-Zufammenstotz im Bahnhof Genlhm
Hohe Zahl an Opfern
Berlin, 22. Dez. Um 0.55 Uhr fuhr im Bahnhof Eenthin der v 189 (Berlin—Neunkirchen—Saar) in voller Fahrt auf den im Bahnhof außerplanmäßig haltenden D 19 (Berlin—Köln). Die Lokomotive und sechs Wagen des D189 und vier Wagen des D 19 entgleisten bei dem Aufprall. Bei der starken Besetzung der Züge ist zu befürchten, daß etwa 70 Tote und 100 Verletzte zu beklagen sind. Der Präsident der Reichsbahndirektion Berlin eilte sofort zur Unfallstelle. Eine Untersuchung der Schuldfrage ist eingeleitet. Der Zugverkehr wird behelfsmäßig aufrechterhalten. Zur Hilfeleistung an der Unfallstelle waren Aerzte, Reichs- bahnhilsszüge, Rotes Kreuz, Feuerwehr und Technische Nothilf« sofort zur Stelle.
Verräter h'mgerichtet!
Berlin, 22. Dez. Die Justizpressestelle beim Volksgerichtshoj rsilt mit: Der vom Volksgerichtshof am 29 Dezember 193k wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Verbrechens gegen di, Verordnung gegen Volksschädlinge zum Tode verurteilte Ericf . Scheer und der vom Volksgerichtshof wegen Landesverrats
Letzte Nachrichten
Ergebnislose Wirtschaftsverhandlungen der Neutralen mit England
Berlin, 22. Dez. Trotz aller Lügenmeldungen der letzten Wochen in der Presse und im Rundfunk der Westmächte hat Deutschland in den letzten Tagen eine ganze Reihe von Wirtschaftsverhandlungen mit den neutralen Ländern erfolgreich und zur Zufriedenheit aller Beteiligten abgeschlossen.
Dieser erfolgreichen deutschen Handelspolitik gegenüber sind die sich häufenden Meldungen über erfolglose Wirtschaftsverhandlungen Englands mit den Neutralen besonders interessant und die Lage kennzeichnend.
SA. an allen Fronten!
Berlin, 22. Dez. Der Chef des Hauptamtes Führung der Obersten SA.-Führung, Obergruppenführer Jüttner, berichtete im Rundfunk über Einsatz und Arbeit der SA. an den Fronten des Krieges. Er konnte dabei u. a. darauf Hinweisen, daß bei der Obersten SA.-Führung nach wie vor zahlreiche Gesuche einlausen, in denen die noch in den Heimattruppenteilen oder an der Heimatfront Dienst tuenden SA.-Männer dringend bitten, ihren Einsatz im Feldheer zu veranlassen. Größte Teile der SA. stehen bereits dort, wo die Waffen sprechen. Mit den Männern haben die Führer der Gruppen, Hauptamtschefs und Amtschess der Obersten SA.-Führung fast alle ihre Frontverwendung.
Der Führer selbst hat sich über Einsatz und Haltung seiner SA. eingehend unterrichtet und für ihren kämpferischen Geist und ihre vorbildlichen Leistungen in anerkennenden Worten geäußert.
Wiederaufnahme der Kämpfe an der fiunisch-norweg. Grenze
Oslo, 23. Dez. Nach Nachrichten aus Kirkenes wurden die Kämpfe an der finnisch-norwegischen Grenze in der vergangenen Nacht wieder ausgenommen. Am Morgen hätten erbitterte Kämpfe stattgefunden. Die russischen Flieger seien sehr aktiv gewesen.
Finnischer Gegenangriff an der Petsamo-Front
Reval, 23. Dez. Nach Meldungen aus Helsinki find die finnischen Truppen auf der Petsamo-Front zum Gegenangriff übergegangen. Sie haben von Nautsi, der südlichen norwegischen Erenzecke, wo der Vormarsch der Russen ausgehalten wurde, die Russen wieder nach Norden abdrängen können.
„Weihnachtsgeschenke" für die englische Regierung
Amsterdam, 22. Dez. Die Tätigkeit der irischen republikanischen Lemee in Großbritannien hat in letzter Zeit an Heftigkeit w:e?er zugenomnzen. Das geht jedenfalls aus einer Londoner Mc.üuc; des Amsterdamer „Telegraaf" hervor, in der darüber berichre: wird, daß sich die Mitglieder der ZRA in den vor dem Weihnachtsfest für die Post so anstrengenden Tagen die Pcsst- betriebe Englands für ihre Bombenanschläge ausgesucht haben.
zum Tode und zu dauerndem Ehrverlust verurteilte 49 Jahre alt« BrunoStanik aus Veuthen (OS.) sind hingerichtet worden Scheer hatte in Witten an der Ruhr bis in die jüngste Zeit als Postfacharbeiter zahlreiche Postsendungen, deren Zustellung ihm oblag, ausgeplündert. Daneben hat er durch hochverräterisch« Tätigkeit das deutsche Volk gegen die nationalsozialistische Regierung aufzuwiegeln versucht. Stanik hat aas Gewinns cht mehrere Jahre lang dem polnischen Nachrichtendienst Mitteilunge« gemacht, die im Interesse der Sicherheit des Reiches geheimzuhalten waren.
Gemeiner Bolksschädling erschossen
Berlin, 22. Dez. Der Reichsführer ff und Chef der deutsche» Polizei gibt bekannt: Der vom Sondergericht Breslau zu 15 Zahlen Zuchthaus verurteilte Fritz Brehmer wurde am 21. Dezem- )er bei Widerstand gegen die Staatsgewalt erschossen. Brehmer satte sich an Angehörige gefallener Soldaten herangemacht und, inter der Angabe, Näheres über das Schicksal der Gefallene« « wissen, auf gemeinste Weise Geld zu erschwindeln versuchte
Heiralsharrfigkeit im zweiten Kriegsmonat
Wie das Statistische Reichsamt mitteilt, war die Heiratshäufigkeit im Oktober 1939 bei noch weiterer Zunahm« gegenüber dem ersten Kriegsmonat wieder außerordentlich hoch In 56 Großstädten des alten Reichsgebietes wurden 10 863 odei 18,1 v. H. Ehen mehr geschlossen als im Oktober 1938. Aus 100t Einwohner kamen diesmal sogar 18,4 Eheschließungen, also nc>4 l,6 je 1990 mehr als im ersten Kriegsmonat (16,8). Auch in oe« Großstädten der Ostmark stieg die Heiratshäufigkeit im Oktobei noch weiter. Auch die Geburtenzunahme hat weiterhin ingehalten. Im Oktober 1939 wurden in den Großstädten de« nlten Reichsgebietes wieder 1565 oder 5,5 v. H. Kinder ortsansässiger Mütter mehr geboren als im gleichen Monat des Vorjahres. Auch in der Ostmark setzte sich die seit der Heimkehr beobachtete starke Zunahme der Geburten weiter fort.
Rückgang der hsNnLWen Ein- »nd Ausfuhr
Amsterdam, 22. Dez. lieber die landwirtschaftlichen Aus- und. Einfuhren Hollands während der ersten drei Kriegsmonate gibt das „Amsterdamer Handelsblad" an, daß die Einfuhren an Fu^ tergetreide und ölhaltigen Samen um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahre, die Einfuhren an Kali um 39 Prozent, die an Roh» Phosphaten um 40 Prozent zurückgegangen ,eien. Demgegenüber sei auch die Ausfuhr von Fleisch, Molkereiprodukten und Eiern» sowie Blumenzwiebeln und Trauben, gefallen. Das Blatt schreibt dazu, aus dieser Uebersicht gehe hervor, daß der holländische E^ Port noch keineswegs aufgelebt sei. Der Ausfuhrwert von Schinken und Speck sei im Vergleich zum Vorjahre um 1,5 Millionen Gulden, der von Molkereiprodukten um 1 Million Gulden uni» der von Eiern um eine halbe Million Gulden zurückgegangen. Die Blumenzwiebelausfuhr habe rund 7 Millionen Gulden weniger eingebracht und die Traubenausfuhr rund 1 Million.
Diese Zahlen beweisen wieder einmal klar und eindeutig, daß die wirklich Betroffenen der englischen Seekriegführung die neutralen Staaten sind. Von Beginn des Krieges an haben die Engländer den Kampf zur See mit allen Mitteln geführt und sich bei der Durchsuchung und Ausbringung von neutralen Schiffen zahlreiche völkerrechtswidrige Uebergiffe zuschulden komme« lassen, die jedem Vergleich mit den Methoden der Piraterie standhalten. Nachdem England einsehen muhte, daß es seinen Blockadering um Deutschland nicht schließen konnte, ließ es mit echt britischer Zerstörungswut kein Mittel unversucht, um das Wirtschaftsleben der neutralen Staaten zu zerstören, das vor alle» durch die Exportblockade schwer geschädigt wird. Das holländisch« Beispiel zeigt, welchen Umfang dieses Zerstörungswerk bereit» angenommen hat.
Stalin über Versailles
Moskau, 22. Dez. Das Gewerkschaftsblatt „Trud" bringt, im Rahmen der Kundgebungen zum 69. Geburtstag Stalins, einen interessanten Beitrag über die Stellung Stal-ns zum Versailler Vertrag. Der Artikel, der sich auf verschiedene persönliche Aeuße- rungen Stalins stützt, führt den Nachweis, daß Stalin den Versailler Vertrag von jeher als die größte Ungerechtigkeit gegenüber Deutschland betrachtet hat. Stalin habe seit Jahren vorausgesehen, so schreibt das Blatt, daß das deutsche Volk sich niemals mit diesem Schandvertraa ab- finden und neue Kräfte entfalten werde, um sich von diesem Joch zu befreien. Schon im Jahre 1929 habe Stalin erklärt, daß der Räubervertrag" von Versailles kein Friede sei, sondern Dutzende von Millionen Menschen zu Knechten mache. Mit der gleichen Klarheit habe Stalin später den Dawes-Plan und den Poung-Plan als die gemeinsten Manöver des englisch-französischen Finanzkapitals zur Ausbeutung Deutschlands entlarvt. Gleichzeitig jedoch habe Stalin erkannt und mehrfach ausgesprochen, daß der Versailler Vertrag auch gegen die Sowjetunion gerichtet war und insbesondere durch die Unterdrückung des deutschen Volkes eine Annäherung Deutschlands und der Sowjetunion hintertreiben wollte. In der Erkenntnis dieser Sachlage hätten, so schreibt das Blatt, Deutschland und die Sowjetunion endlich im Jahre 1939 gemeinsam und endgültig mit dem Versailler System in der Zone ihrer natürlichen Interesse« aufgeräumt. Der Nichtangriffspakt, der Freundschaftsvertrag und die Wirtschaftsabmachungen seien heute nicht nur für Europa von geschichtlicher Bedeutung, sondern für die ganz» Welt.
Durch ein Dekret des Präsidiums des Obersten Sowjets wurde Stalin aus Anlaß seines 69. Geburtstages für die Gründung des Sowjetstaates und die Festigung der Freundschaft unter de» Völkern der Sowjetunion die höchste Auszeichnung der UdSSR, der Lenin-Orden, verliehen.
Der Ausschuß der Volkskommissare der Sowjetunion beschloß anläßlich des 69. Geburtstages Stalins, 16 Stalin-Preise z» itiften, die alljährlich an Wissenschaftler und Künstler für hervorragende Arbeiten und für besondere Leistungen auf dem vebiet der Militärwissenschaften verliehen werden sollen.
Die nächste Ausgabe nuferer Schwarzwälder Tageszeitung erscheint infolge der Feiertage am Mittwoch, 27. Dezember. Der Verlag.