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Schwarzwälder Tageszeit««-
Nr. 28S
deshalb nötig, dag die Engpässe in der Oder zwischen Cosel und Breslau schleunigst beseitigt werden und durch neue Staubecken die Fahrwassertiefe der Oder für das ganze Jahr gesichert wird. Denn die Oder wird für den deutschen Ostraum das werden, was der Rhein für Westdeutschland ist: Die Hauptverkehrsader und der Lebensnerv! Möge über unserer neuen großen Arbeit weiter «in glücklicher Stern leuchten!
Nach der Rede des Reichsverkehrsministers trat ein Polier vor den Stellvertreter des Führers und ersuchte ihn, den ersten Spatenstich zu tun und damit das Zeichen zum Beginn der Arbei- ten zu geben. Rudolf Heß drückte dem Mann herzlich di« Hand und wandte sich dann mit folgenden Worten an die Teilnehmer dieses historischen Aktes:
„Sechs Jahre nach dem Spatenstich zu einem kleinen Kanal von 41 Kilometer Länge wird jetzt der Spatenstich getan zu einem solchen von 320 Kilometer Länge. Das ist wie ein Symbol für die Entwicklung des neuen Reiches. Mitten im Kriege wird der Spatenstich getan für ein gewaltiges Werk des Friedens. Die anderen führen diesen Krieg nicht zuletzt deshalb, weil sie es uns nicht gönnen, daß wir fähig sind zu solch gewaltigen Leistungen, weil sie uns unsere politische Entwicklung, unseren wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg nicht gönnen, den dieses neue Reich genommen hat. Für uns geht der Krieg darum, daß wir uns nun einen wirklichen Frieden erkämpfen, einen Frieden, der nicht «ach wenigen Jahren von den anderen gebrochen werde« kann, eine« Frieden, der uns davor sichert, daß wir nicht wieder durch andere eingekreist und überfallen werde« könne«, weil es ihnen nicht paßt, daß wir eine solche Entwicklung nach aufwärts nehme», weil es ihnen nicht paßt, daß wir schassen, und wie wir unsere Schaffenden behandeln und betreuen. Sie haben Ängste daß eines Tages ihre eigenen Schaffenden sie zwingen würden» sie auch so zu behandeln und zu betreuen wie wir. Wir werde« diesen wahrhaften Frieden erkämpfen, der unsere Kinder davor bewahrt, wieder einmal ausziehen zu müsse«, um einen solche« Krieg zu führen, wie wir es heute tun müssen. Wir werde» de« Frieden erkämpfen durch de« Sieg. Wir grüßen de» Führer: Adolf Hitler Sieg-Heil!"
Brausend klangen das Sieg-Heil und die Lieder der Nation über den Platz. Rudolf Heß begab sich dann von der Ehrentribüne auf das Gelände, wo die Arbeiten begonnen werden sollen und tat dort unter dem Jubel der Versammelten zwei kräftige Spatenstiche.
Lpser des Seekrieges
Zahlreiche Handelsdampfer gesunken
8. Dez. Der holländischen Presse zufolge ist der gurchisH,' Dampfer „Paralos" (3435 Tonnen) in der Themsemündung auf eine Mine gelaufen und gesunken.
Stockholm, 8. Dez. Nach einem in Göteborg eingetroffenen Telegramm ist der Dampfer „Vikg a", 1930 Tonnen, nach einer Explosion gesunken. Die Besatzung von 21 Mann wurde von einem dänischen Dampfer an Bord genommen.
London, 8. Dez. Der Sekretär der Admiralität bedauert bericht ten zu müssen, daß H. M. Trawler „W ashingto n", 209 Tonne!-, in der Nordsee auf eine Mine lief und sank.
Amsterdam, 8. Dez. Wie aus Hmuiden berichtet wird, ist der holländische Fischdampfer „Silvain" seit längerer Zeit über» fällig Es wird angenommen, daß er gesunken ist.
Amsterdam, 8. Dez. Wie das Allgemeen Niederländische Pressebüro meldet, hatte das holländstche Frachtschiff „Tajondoen" der Dampfschiffahrtsgesellschaft Nederland, das im Kanal gesunken ist, 8159 Registertonnen. Es war auf dem Wege nach Nieder- ländisch-Jndien. Einschließlich der Fahrgäste befanden sich 67 Personen an Bord. Einem Telegramm des Kapitäns zufolge wurden alle Passagiere gerettet. Sechs Mann der Besatzung werden vermißt.
Brüssel, 8. Dez. Wie aus Ostende gemeldet wird, hat der belgische Fischdampfer „Memling" in der Nähe der englischen Küste 25 Schiffbrüchige des Handelsdampfers „Britta" gerettet, der in den englischen Gewässern gesunken ist. Die „Britta" (6214 Bruttoregistertonnen) hatte eine Besatzung von 31 Mann. Man glaubt, daß sechs von ihnen ums Leben gekommen sind.
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Amsterdam, 8. Dez. Der belgische Dampfer „Louis Scheid", der Donnerstag an der englischen Küste strandete, mutzte aufgegeben werden. Die Besatzung konnte gerettet werden.
Amsterdam, 8. Dez. Zum Untergang des britischen Dampfers „Thomas Walton (4460 Tonnen) wird noch bekannt, daß das Schiff der Coronation Steamship Company gehörte. Das Schiff sank nach einer heftigen Explosion in Westfjord bei Bodoe. Das Schiff sank in sieben Minuten. Die „Thomas Walton" war auf England nach Narwik unterwegs.
Amsterdam, 8. Dez. Der englische Frachtdampfer „Merew" (1088 Tonnen) lief auf eine Mine und sank innerhalb von vier Minuten an der Südostküste.
Kopenhagen, 8. Dez. Der dänische Dampfer „Transporter" hat die 21köpfige Besatzung des schwedischen 1930 Tonnen grohen Dampfers „Wenga" gerettet, der am Mittwoch bei einer Minenexplosion in der Nordsee unterging.
Amsterdam, 8. Dez. Vom belgischen Dampfer „Adour" (1105 Tonnen), der von Bordeaux nach Swansea in Wales unterwegs
war, wurden SOS.-Rufe empfangen. Das Schiff soll an der französischen Küste auf ein Riff (?) gelaufen sein.
Amsterdam, 8. Dez. An Bord des englischen Dampfers „Sambre" (5260 Tonnen), der in der Nähe von Greenwich lag und eine Jute-Ladung an Bord hatte, ist heute Feuer ausgebrochen.
Abneigung gegen kriegerische Berwichluvgen in NSA.
S6»S v. H. des amerikan'schen Volkes lehnen die Pläne der englischen Kriegshetzer ab
Neuyork, 8. Dez. Das Eallup-Jnstitut für öffentliche Meinung ermittelte aus fünf seit Kriegsbeginn veranstaltete» Umfragen über das Thema „Sollen die Vereinigten Staate« Deutschland den Krieg erklären und Armee und Flotte nach Europa entsenden?" eine steigende Abscheu des amerikanischen Volkes gegen jegliche kriegerische Verwicklung. Während bei der ersten Umfrage 94 v. H. der Befragten sich gegen die Kriegsbeteiligung erklärten, waren es Lei der zweiten und dritten Umfrage 95 v. H., bei der vierten und fünften sogar 9 6,5 v. H. Das Institut bemerkt zu diesem Ergebnis, es habe seit seinem vierjährigen Bestehen in keörer Frage, die die öffentliche Meinung angehe, eine ähnliche Einmütigkeit angetroffen.
Uruguay verläßt die Genfer Schwatzbude
Montevideo, 8. Dez. Der Senat billigte mit 22 gegen 4 Stimmen den Austritt Uruguays aus der Genfer Liga.
Ksnserevz der skMdmMschen Außenminister
Kopenhagen, 8. Dez. Die Außenminister von Dänemark, Norwegen und Schweden, die am Donnerstag in Oslo versammelt waren, haben, wie von amtlicher dänischer Seite mitgeteilt wird, die Fragen, die sich aus dem finnischen Appell an die Genfer Liga ergeben, erörtert und sich darüber geeinigt, zu versuchen, alles zu tun, was seitens des Völkerbundes möglich sei, um eine friedliche Verständigung zwischen der Sowjetunion und Finnland herbeizuführen. Sie haben auch die Auswirkungen, die der Krieg in Finnland auf die allgemeine Lage haben könnte, besprochen sowie endlich einzelne Fragen von geringerer Bedeutung behandelt, die die Tätigkeit der Liga betreffen. Die Außenminister haben die Gelegenheit ihres Zusammenseins benutzt, um sowohl an den isländischen Erstminister wie an den finnischen Außenminster telegraphisch Grüße zu senden.
Aussiedlung der Deutschen Ostpolens
Luck, 8. Dez. Die deutsche Kommission für die Aussiedlung der Deutschen Ostpolens hat die deutsch-russische Jnteressengrenze bei Radymno und Kode! überschritten. Die. Kommission umfaßt 307 Personen, darunter zahlreiche Aerzte, Tierärzte, Sanitätspersonal und Kraftfahrer. Sie verfügt zur Bewältigung ihrer Aufgaben über die entsprechenden Fahrzeuge, Lastkraftwagen, Sanitätskraftwagen sowie einen Sonderzug, der bei Lemberg stationiert werden wird. Der Hauptbevollmächtigte für dre Umsiedlung hat seinen Sitz in Luck, die Gebietsbevollmächtigten haben ihren Sitz in Luck, Kostopol, Wladimir/Wolinsk Bielsk, Lemberg, Stij und Stanislau. Dazu treten noch rund 50 Ortsbevollmächtigte. Die einzelnen Unterkommissionen.werden voraussichtlich am 11. Dezember an ihren Bestimmungsorten eintresfen.
Von der rusiisch-armenischen Grenze
Der türkische Staatspräsident nach Crzerum abgereist
Rom, 8. Dez. Im Rundfunk wird berichtet, daß der türkisch« Staatspräsident Jnönü plötzlich seine Pläne für erne Reise nach dem Süden der Türkei geändert habe und sofort nach Erze« rum abgereist sei. Erzerum ist ein wichtiges türkisches Militäv zsntrum, etwa 240 Kilometer westlich der russisch-armenischey Grenze, das im Jahre 1916 von den Russen besetzt und im Jahrt 1918 an die Türkei zurückgegeben wurde.
^Deutschland wiro diesen Krieg gewinnen"
Eine Rede Milotays im ungarischen Abgeordnetenhaus
Budapest, 8. Dez. Im Abgeordnetenhaus hielt der bekannte Abgeordnete der Regierungspartei und bewährte Freund Deutschlands, Dr. Stephan Milotay, der Hauptschriftleiter des „llj Magyarsag", eine groß angelegte Rede, in der er sich mit den Problemen der ungarischen Außenpolitik befaßte.
In seiner Rede, die von den Abgeordneten mit größter Aufmerksamkeit verfolgt wurde, schilderte Milotay ausführlich die Politik der Westdemokratien und betonte, er sei der festen Ueberzeugung, daß Deutschland diesen Krieg gewinnenwerde. Im Falle einer Schwächung Deutschlands würde für Ungarn eine höchst gefährliche Lage entstehen. Einziger Garant Ungarns und seiner politischen Aufgabe im Donauraum sei und bleibe Deutschland. Das Erbe eines Jahrtausends müsse sich, wie in der Vergangenheit so auch in der Zukunft, auf eine sreundickastliche Zusammenarbeit mit Deutschland stützen.
Die Brauwirtschaft spart Gerste ein
StammwLrzegeyalt des Bieres neu geregelt
Berlin, 8. Dez. Die Notwendigkeiten des Krieges machen e» erforderlich, einen Teil der von der Brauwirtschaft verbrauchte« Gerste einzusparen, um sie für andere Zwecke, so insbesonder« für die Herstellung von Nährmitteln. Kaffee-Ersatz und zu, Erweiterung unserer Futtergrundlage, zu verwenden. Daher hat die Hauptvereinigung der deutschen Brauwirtschaft mit Zustim- mung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft eine Anordnung erlassen, die mit Wirkung vom 1. Januar 1940 den Stammwürzegehalt des Bieres neu regelt. Danach ist künftig grundsätzlich die Herstellung von Bier mit einem Stammwürze» gehakt von mehr als 10,3 vom Hundert verboten: er soll jedoch aus Qualitatsgründen nicht weniger als 9 vom Hundert betragen. Bei dem größten Teil der üblichen Konsumbiere betrug der Stammwürzeqebalt bisher etwa 12 vom Hundert. Andererseits wurde im Weltkriege der SLammwürzegehalt bis auf I vom Hundert herabgesetzt.
Diese Maßnahme ist notwendig und vertretbar, da damit rund lOOOOÜ Tonnen Gerste, die bisher kür die Bierherstellung verwendet wurden, für andere Ernährungszwecke frei» remacht werden.
Verpflegungsnachschübe unseres Heeres!
Zu Weihnachten gibt es bunte Teller an der Front
Berlin, 8. Dez. Einer unserer Mitarbeiter wurde von de» Chef des Vsrpflegungswesens der Wehrmacht, Heeresintendant Eeheimrat Pieszczek, empfangen und von ihm über da» außerordentlich wichtige Nachschubproblem bei der Verpflegung unseres Feldheeres unterrichtet.
Eeheimrat Pieszczek führte aus: Die Heeresverwaltung hat, Deutschland mit einer sehr großen Zahl von Verpflegungslager»! mit Gleis- und teilweise auch Wasseranschlüssen überzogen, i»! denen die nachzuschiebenden Verpflegungsmittel eingelagert und! von denen aus sie versandt werden. Ich betone ausdrücklich»! daß wir so große Vorräte und eine derartige Zahl von Lager« mit Gleis- und auch Wasseranschlüssen haben, daß nach jeder Richtung, selbst bei zahlreichen und erheblichen Störungen ausreichende Versendungen vorgenommen werden können. Die Lager sind insbesondere so eingerichtet, daß eine größere Zahl von Eisenbahnwaggons oder einzelne größere Kähne in kürzester Zeit ordnungsmäßig beladen werden können. 2m allgemeinen werden Eisenbahnziige abgesandt. Dabei wird zwischen Typenzügen und Zügen, die nach dem jeweiligen Bedarf belade» werden, unterschieden. Bei den Typenzllgen gibt es wieder Verr pflegungszüae-Normal: Mit Backmaterial, Mundverpflegm.^ und Pferdefutter; Verpflegungszüge: Mundverpflegung mit Mehl, also ohne Pferdefutter; Verpflegungszüge: Mundverpflegung ohne Mehl, also ohne Mehl und Pferdefutter, und reine Futterzüge. Die Züge sind so beladen, daß sie geteilt werde» können und in den Teilen die versckOedenen Lebensmittel- und Futtermittel enthalten. Der Beladung mit Mundverpflegun- werden bestimmte Speisezettel zugrunde gelegt und bei diese» wieder für Abwechslung gesorgt. Die Züge werden dann unter bestimmten Fahrtnummern über eine Verteilungsstelle ober unmittelbar der Armee oder einer Division zugeführt.
Auf seiner Endstation werden die Bestände des Zuges von de» Organen der Armee oder der Division übernommen und auf Kolonnen oder Verpflegungstrossen zugeführt: Backmaterial unmittelbar oder über Armeeverpflegungslager zu den Bäckerei- Kompagnien, Mundverpflegung unmittelbar oder über Armee» verpflegungslager zu den Ausgabestellen.
Fleisch wird als Konserven oder Rauchfleisch in den Berpfke» gungszügen oder gefrorenes Fleisch in besonderen Kühlkraftwagen oder Schlachtvieh, sofetn es nicht dem Operationsgebiet entnommen werden kann, in besonderen Viehzügen zu de» Schlächtereizügen nachgeschoben. Von den Ausgabestellen wird die Verpflegung mit den Verpflegungstrossen zu den Feldküche» vorgebracht.
Die den Nachschub leitenden Organe dürfen niemals nach einem bestimmten Schema handeln. Auf allen Kriegsschauplätzen sind die Verhältnisse verschieden, oft sogar auf demselben Kriegsschauplatz an seinen verschiedenen Stellen. Bei der starren Fron» liegen die Verhältnisse am einfachsten. Hier genügen teilweise stationäre Einrichtungen. Schwieriger sind die Verhältnisse scho» bei einem langsamen Bewegungskrieg. Der Krieg in Pole» hat infolge des sehr schnellen Vordringens der Truppen besondere im Verpflegungsnachschub noch nie dagewesene Verhältnisse gezeitigt. Die getroffenen Maßnahmen konnten häufig nicht z« Ende geführt werden und mußten durch neue, im Heimatgebiet beginnende ersetzt werden. Oft kamen die Bäckereikompanien und Schlächtereizllge Lei der Schnelligkeit des Vormarsches nicht zum Backen oder Schlachten, so daß Brot und Fleisch unmittelbar aus der Heimat nachgeführt werden mußte. Trotz dieser Schwierigkeiten sind die Truppen in Polen ausreichend und gut mit Verpflegung versorgt worden.
Anläßlich des bevorstehenden Weihnachtsfestes sind besonder« Vorbereitungen für die Verausgabung von Pfeffernüssen. Keks, Schokolade und frischen Aepfeln getroffen worden. (Fr.)
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