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SchwarzrvSlder Tageszeitung
Rr. 282
8sny, 30. Nov. (Ausbaulehrgang im Schullandheim.) Mit dem Ziel, Knaben, die die ganze Volksschule durchgelaufen haben, in einem vierjährigen Kurs für das Studium an der Hochschule für Lehrerbildung vorzubereiten, wurde zu Beginn dieser Woche im Schullandheim zu Jsny ein Aufbaulehrgang eröffnet. Es ist dies in Württemberg der dritte derartige Aufbaulehrgang: an ihm nehmen Knaben aus allen Teilen des Landes teil. Leiter ist Direktor Sieber, der bisherige Leiter des Landeswaise'" - Hauses Ochsenhausen.
Lauffen a. N., 30. Nov. (Von der Lokomotive erfaßt.) Der 35 Jahre alte Wilhelm Ohler aus Leonbronn wurde dieser Tage im Bahnhof von einem einfahrenden Personenzug erfaßt und zur Seite geschleudert. Der Verunglückte, der anscheinend zu dicht am Bahnsteigrand gestanden hatte, wurde in schwerverletztem Zustand ms Krankenhaus gebracht.
Neudenau (Baden), 30. Nov. (Vom Zug erfaßt.) Ein Mann aus Untergriesheim wurde, als er auf dem Bahnhof seinem vom Wind vom Kopf gerissenen Hut Nacheilen wollte, von der Lokomotive eines einfahrenden Zuges erfaßt. Mit schweren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen liegt er im Neckarsulmer Krankenhaus darnieder.
Pforzheim, 30. Nov. (Tödlicher Unfall.) Im be- «achbarten Wilferdingen wurde der verheiratete 49 Jahre »lte Philipp Müller von einem durch den Sturm zusam- pengebrochenen Bretterdach der Turnhalle erschlagen. Die Leiche rst erst am Dienstagmorgen von Angehörigen des Verunglückten aufgefunden worden. Miiller hinterläßt Frau und drei unmündige Kinder.
Wilferdingen bei Pforzheim, 30. Nov. (Von abstür- »endem Dach erschlagen.) Durch den Sturm am »ergangenen Sonntag stürzte ein Teil des Bretterdaches der Turnhalle zusammen und begrub, wie sich erst später «rausstellte, den 49 Jahre alten verheirateten Jakob Müller unter sich. Auf der Suche nach dem Vermißten fanden Dn seine Angehörigen am Dienstagfrük mit zertrümmerter pchadeldecke tot auf. Müller hinterläßt eine Frau und drei jmmundige Kinder.
^Ebcrbach, 30. Nov. (Im Neckar ertrunken.) Der Pjahrrge Philipp Kaufmann aus Mückenloch fiel in Eber-,
bach in den Neckar und ertrank. Er dinteriüßt Frau uns zwei kleine Kinder.
Ueberlingen, 30. Nov. (Zu Tode gedrückt.) In Adelsreute wurde ein älterer Knecht von einem Farren derart an die Stallwand gedrückt, daß der Verunglückte nach kurzer Zeit verschied.
'Entlastet den direkten Weihnachtsverkehr!
Billige Sonderzüge der Reichsbahn
In diesem Jahre wird der Reiseverkehr an den Tagen vor Weihnachten und über die Festtage einen ungewöhnlich großen Umfang annehmen. Zahlreiche Wehrmachtsangehörige und berufstätige Volksgenossen werden die Weihnachts- oder Neujayrs- feiertage bei ihren nächsten Angehörigen verbringen, so daß auf OM» Hauptverkehrsstrecken der Deutschen Reichsbahn in dieser Aetl mit außergewöhnlich starkem Verkehr gerechnet werden muß. Die Deutsche Reichsbahn ist unter den gegenwärtigen Verhält- msten nicht in der Lage, Vor- und Nachzüge in großer Zahl »erkehren zu lasten. Für den allgemeinen Eisenbahn-Reiseverkehr Ht daher mit beträchtlichen Unbequemlichkeiten, überfüllten Zügen und erheblichem Gedränge an Schaltern und auf Bahnsteigen z» rechnen. Es wird daher empfolen, alle nicht dringend »otwendigen Reisen bis nach Neujahr zu verschieben, insbesondere Besuchs- und Vergnügungsreisen während ber Weihnachtszeit nach Möglichkeit zu unterlassen.
Zur Entlastung des Verkehrs in den fahrplanmäßigen Zügen »trd die Deutsche Reichsbahn folgende Maßnahmen treffen:
Am solchen Reisenden, die infolge ihrer Beschäftigung nicht «» eine Reile in der Soikenverkebrsxeit gebunden sind, eine be
sonders günstige Fahrgelegenheit zu bieten, werden am 16., 17. und 21. Dezember 1939 in einigen Fernverbindungen Sonderzüge 3.. Klasse mit Svprozentiger Fahrpreisermäßigung eingelegt, die nur mit Sonderzugfahrkarten benutzt werden dürfen und in denen jedem Reisenden ein Sitzplatz gewährleistet ist. Die Sonderzug-Fahrkarten müssen bei den Fahrkartenausgaben rechtzeitig vorher bestellt werden. Wegen der übrigen Tarisbestimmungen, der Geltungsdauer der Sonderzugfahrkactcn, der Fahrpläne usw. wird auf die Aushänge in den Bahnhöfen nnd auf die Auskünfte bei den Auskunftschaltern verwiesen.
Deutschland bekommt als erstes Land den Sicherhe'ttsiln
Die leichte Entzündbarkeit des Films hat immer wieder zu schweren Unfällen mit zahlreichen Opfern an Menschenleben unerheblichen Sachschäden geführt. Wenn jetzt auf Grund jahre, langer Prüfungen die Reichsregierung die Verwendung de- Sicherheitsfilms gesetzlich vorschreiben konnte, so ist damit eim bahnbrechende Maßnahme zum Schutze von Leben und Gesundheit vieler Volksgenossen getan. W e der Sachbearbeiter Ober- regierungsrat Limprich im Reichsarbeitsblatt ausführt, bring! die Einführung des Sicherheitsfilms über den Arbeitsschutz hinaus auch der Allgemeinheit eine Erhöhung der Sicherheit. Si, gestattet ferner, die für das Bearbeiten, Vorführen und Lagern der Filme erforderlichen Einrichtungen und Baulichkeiten einfacher herzustellen. Schließlich ist der Sicherheitsfilm von besonderer Bedeutung für den Luftschutz, da di, Brandgefahren, die bei Fliegerangriffen von den in den Dachgeschossen untergebrachten Filmbetrieben ausgehen, wesentlick vermindert werden. Der Sicherheitsfilm erreicht praktisch kauw die Gefährlichkeit etwa des Schreibpapiers. Er brennt auch i« größeren Mengen nur schwer an und läßt sich vor allem mii Master leicht löschen. Es ist zu erwarten, daß in absehbarer Zeii der Sicherheitsfilm auch als Unterlage für den Negativfilm ausschließlich verwendet werden kann. Mit dem Inkrafttreten de, Neuregelung wird dasDeutscheReichdas ersteLand i e, n, m dem für Filmvorführungen ausschließlich Cicherheits- nlML benützt werden dürfen.
Schwere Brocken fliegen
Eine Eisenbahngeschütz-Batterie nimmt feindliche Stellung unter Feuer — Stsllnngwechssl in wenigen Minuten — Bei den ^.Schweren auf den Schienen"
NSK. Am Westwall (PK.)
Novemberstürme jagen Wolken in Fetzen über den Rhein. Wilde Regenschauer überschütten die Bunker des Westwalls. Für eine Stunde reißt die Wolkendecke auf und Sturm und Regen legen eine „Feuerpause" ein. Die liebe Sonne lacht friedlich aus dem Wolkenspalt, mit einem Aufatmen begrüßt von den treuen Wächtern am deutschen Rhein. Denn der Herbst meint es ja nicht aut mit den Männern in den Mauern von Eisen und Beton. Durch Schmutz und Wasser müssen sie bei jedem Gang waten und ihre „blendend weiße Wäsche" baumelt feit vielen Wochen nur um die Bunkeröfen, nicht mehr an der Leine in der Sonne.
Doch dem Mut und der Stimmung unserer Soldaten kann das Dreckwetter nichts anhaben. Sie stehen unerschüterlich und werden jedem Feind trotzen. Ihre Rüstung ist auch entsprechend, und alle Arten von Waffen stehen bereit, einem etwaigen Angrerfer jede Lust zu nehmen.
Wir besuchen heute eine Verteidigungsstellungauf Schienen. Links und rechts vom Bahndamm find bewässerte Wiesen, und tief waten unsere Kanoniere von der „Schweren" mit ihren Instrumenten durch das Wasser. Der Richtkreis steht geschützt vor Feindesaugen durch den anstoßenden Wald. Die anrollenden Eisenbahngeschütze sind in kürzester Zeit auseinandergezogen, eingerichtet und feuerbereit.
Flink verrichten die braven Kanoniere ihre gewohnten Handgriffe. Die Langrohre heben und recken sich drohend gegen Westen mit Ziel aus eine feindliche Stellung. Die Kommandos
ertönen, mit bewundernswerter Schnelligkeit sind sie ausgcsuyn.
Die langen schweren Brocken, zunächst so harmlos aussehend fliegen nur so in das Rohr zum Start ins Feindesland. Klapps schnappt der in der Sonne blinkende Verschluß zu — feuerbereit
— feuerbereit — feuerbereit — feuerbereit!
Einige Sekunden nur — dumpfe Schläge erschüttern die Luft
— immer wieder und noch, 20 bis 30 Schuß aus jedem Feuerschlund. Für den Feind wäre es nicht ratsam, gegen den deutschen Rhein zu stürmen.
Schon sitzt der Hauptmann wieder aus seiner Draisine, die Karten vor sich auf den Knien, und fährt etwa hundert Meter weiter nach links. Die Langrohre haben inzwischen eingeschwsnkt
— die Batterie ist fahrbereit. Einige Minuten nur und der Stellungswechsel ist vollzogen, die Geschütze wieder feuerbereit. Schwere Brocken fliegen gegen ein anderes Ziel und verrichten dort ihr Vernichtungswerk. Deutsches Land aber ist geschützt, bleibt unberührt von den Absichten der Kriegshetzer in London. Und so nimmt sich die Batterie der Eisenbahngeschütze Ziel um Ziel vor, bis sie ihre Aufgabe erfüllt hat
Der Hauptmann kommt mit fröhlicher Miene auf uns zu und bietet eine Zigarette an. „So machen's wir", sagt er vielsagend > und bläst seelenruhig den Rauch in die Luft. Er spricht nicht viel, der erfahrene Kämpfer aus dem Weltkrieg. Daß er aus einer anderen Gegend stammt als seine Kanoniere, haben wir aber doch gemerkt; denn was er sagte, war prägnant und so kernig, klang unverfälscht niederbayerisch-oberpfälzisch. Und als ich ihm meinen heimatlichen Standort meldete, lachte er und schüttelte mir die Hand und sagte nur: „No, na kennen's auch den Reiter Sepp, was macht er denn, sogen's an schenen Gruatz und er soll noch weiterschimpfen!"
Der Auftrag soll hiermit ausgeführt sein. Darüber hinaus sollen diese Zeilen allen in der Heimat sagen, was ihre Soldaten hier treiben, wie es ihnen geht und wie freudig und unerschütterlich sie ihre Wacht am deutfchen Rhein halten.
Dr. August Ramminger.
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Amtliche Bekanntmachung
Reichskleiderkarte
In den nächsten Tagen beginnt die Ausgabe der Reichskleiderkarte.
Die Herren Bürgermeister werden den genauen Zeitpunkt jeweils ortsüblich bekanntgeben.
Ealw, den 29. Nov. 1939. Der Landrat.
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Samstag, 2. Dez.: 6.00 Uhr Morgenlied, Nachrichten; Anschließend: Gymnastik I (Glucker); 6.30 Uhr Frühkonzert; 7.00 Uhr Nachrichten: 7.S0 Uhr Für dich daheim; 8.00 Uhr Gymnastik ll (Glucker); 8.20 Ahr Volksmusik; 11.30 Uhr Volksmusik und Bauernkalender; 12.00 Uhr Mittagskonzert; 12.30 Uhr Nachrichten; 14.00 Uhr Nachrichten: 15.00 Uhr Musik am Samstag nachmittag; 16.00 Uhr „Gruß aus Stuttgart..."; 17.00 Uhr Nachrichten; 18.00 Uhr Aus Zeit und Leben; 18.15 Uhr Konzert mit deutscher und französischer Musik; 19.10 Uhr Zum Feierabend; 19.30 Uhr Württembergische und badische Sportvorschau; 19.45 Uhr Vom Deutschlandsender: Politische Zeitungs- und Rundfunkschau: 20 00 Uhr Nachrichten; 20.15 Uhr 1000 Takts Fröhlichkeit; 22.00 Uhr Nachrichten.
Neuweiler, 30. Nov. 1939.
Todes-Arrzeige
Unsere liebe Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester und Tante
Christine Lörcher
ged. Stickel
ist im Alter von 78 Jahren nach kurzer Krankheit unerwartet in die ewige Heimat abgerufen worden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
^ Die Söhne:
Fritz Lörcher, Landwirt, Neuweiler Mattin Lörcher, Metzgermeister, Altensteig
Beerdigung Sonntag nachmittag */°2 Uhr.
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