r.378

Lchwarzwäldcr Tageszeitung

Seite 3

in dieser Stellung verharrte und dann völlig absackte. Erst nach IS Minuten konnten die Offiziere und Steuerleute vom eigenen Rettungsboot ausgenommen werden, der Kapitän starb Mit seinem Schiff. Eine halbe Stunde später wurde die Besatzung, die fortgesetzt Leuchtmunition abschoß, von dem schwe­dischen DampferSverre Dergaard" gesichtet und an Bord ge­nommen.

Ueber die Ursache der Explosion lagen die vernommenen Be­satzungsmitglieder, insbesondere diejenigen, die zur Zeit der Ex­plosion Wache hatten, übereinstimmend aus, daß die Explo­sionen von Höllenmaschinen herrühren müssen, denn diese seien nicht außenbords, sondern im Schjffsinnern er­folgt Eine kurze Besichtigung der Stelle der zweiten Explosion dv'.ch einen der Schiffsingenieure ergab, daß die Schiffswand zerrissen und nach außen gedrückt war. Spätere, umfassende Fest­stellungen auch in den Ausgangshäfen ergaben die Richtigkeit der Aussagen der Vssatzungsmitglieder. Wiederum war das Exerzieren derPropagandaabteilung" von dem in London ge­forderten Erfolg gekrönt worden.

*

Für heute wollen wir dieses Kapitel beschließen, es waren nur drei Fälle von fünfzehn Anschlägen des englischen Geheimdienstes, die uns im Laufe eines Jahres bekannt gewor­den sind.

Ueber 6V Millionen RM. Schaden hat nicht nur Deutschland, sondern auch Japan und Italien diesemProbealarm" des eng­lischen Service mitten im sogenannten Frieden zu danken! Ganz zu schweigen von den Opfern an Leben und Gesundheit braver Schiffsbesatzungen.

Die Bombe in München aber, das war keine Probe mehr, das war ein Unternehmen, wie wir wissen, mehrfach von gleicher Stelle aus vorher eingeübt und geprobt, das war der Schlag, der Stotz, der Deutschland mitten ins Herz treffen sollte. Und das alles zusammen ist die Methode, die jene höhere Gerechtigkeit herausgefordert hat. Wir vertrauen fest, daß diese Gerechtigkeit mit stärkerer Hand jenes raffinierte System ganz zersckHäg"!

Auch amerikanische Schiffe werden ver­schleppt!

Washington, 26. Nov. Nach einer Meldung der Associated Preß erklärten maßgebende Beamte der britischen Botschaft in Wa­shington, England werde gegebenenfalls auch «chiffe der Ver- eingten Staaten, die es angshalten habe, nach bririschen Kontroll- HFfenbeordern", obwohl die amertkanischen Schiffe damit das amerikanische Neutralitätsgesetz verletzen, nämlich in die Kriegs­zone eindringen würden. Dasinternationale Recht" ermächtige England, Schiffe der Vereinigten Staaten, die im Verdacht stehen, Konterbande an Bord zu haben, selbst durch Minenfelder irr einen britischen Hafen zu bringen, und die britische Regierung könne sich dabei nicht durch die Bestimmungen eines amerikani­schen Gesetzes beirren lasten.

Die Associated Preß, ist der Ansicht, daß die Schiffe der Ver­ewigten Staaten, die von Engländern in die Kriegszone gebracht werden, nicht von den Strafen betroffen werden, die das ameri- bmische Neutralitätsgesetz vorsieht, glaubt aber, daß die Ver­einigten Staaten in solchen Fällen rn London vorstellig werden würden.

Werden die Vereinigten Staaten von Nordamerika diese Ver­höhnung einstecken? Werden sie die Konsequenzen daraus ziehen, daß England sich anmaßt, mit amerikanischen Schiffen zu ver­fahren, wie es ihnen beliebt, ganz gleich, ob Neutralitätsgesetze dadurch verletzt werden oder nicht? Der Associated Preß scheint daran gelegen zu sein, daß man rechtzeitig einenAusweg", zu deutsch also einen Dreh, finde.

Totenfest in Bromberg

Bromberg, ,26. Nov. Ueber der Totenfeier am Totensonntag MS lohte das Bild des von Polen ermordeten Deutschtums im vskn. Ans dem Stadttheater in Bromberg übertrug der Reichs- sirder Danzig als Reichssendung die Feierstunde für die Vrom- derger Vlutopfer auf alle deutschen Sender.

Der Volksdeutsche Fenske aus Vromberg gab einen erschüttern­den Erlebnisbericht von seiner Verhaftung üurch die Polen, von den unmenschlichen Leiden in polnischen Gefängnissen und Zucht­häusern, von dem Todesmarsch der Volksdeutschen Gefangenen U"ch Vrest-Litowsk und von der Befreiung der Ueberlebenden dc.ch die vordringenden deutschen Truppen.

Reichsstatthalter Gauleiter Forster hielt die Gedenkrede für die Toten. Bromberg sei durch die furchtbaren Ereignisse der ersten Septembertage dieses Jahres für alle Deutschen zu einem besonderen Begriff geworden. Wo man von Vromberg höre, denke man sofort an die Morde, die am 3. September von pol­itischen Mordbanditen in dieser Stadt vollbracht wurden. Rund Wo deutsche Volksgenossen und Volksgenossinnen allein in Brom­berg und Abertausende im ganzen Lande seien, nur weil sie Deutsche waren, von verhetztem polnischen Mordgesindel auf sadistische Weise umgebracht worden. Die sadistischen Mörder ünd Angehörige des polnischen Volkes gewesen, eines Volkes, das noch im August dieses Jahres in unglaublichster Ueberheblich- «it erklärte, es müsse Deutschland vernichten, um eine neue Kul­tur nach Mitteleuropa zu bringen. Wir haben den Geist dieses "olkes in Bromberg am besten kennengelernt.

»Wir sind nun", so erklärte Reichsstatthalter Gauleiter Förster, «vom Führer als Treuhänder der deutschen Sache für dieses rand eingesetzt worden mit dem klaren Ziel, dieses Land wieder brutsch zu machen. Es wird daher unser aller ehrenvollste Auf­gabe sein, alles zu tun, damit schon in wenigen Jahren alle vol- Ulschen Erscheinungen, ganz gleich welcher Art, beseitigt sind. Das M besonders für die völkische Bereinigung dieses Landes."

Auf eine Mine gelaufen. Nach einer Meldung des Am­sterdamerTelegraaf" aus London ist der französische Fisch- AmpferSanct Llair" am Donnerstag abend in der Nord­see auf eine Mine gelaufen und sofort gesunken. Von der Swolfköpfigen Besatzung habe ein Mann gerettet werden wnnen.

Bombenanschläge in London. Zwei Polizei-Telephon- Weu und eine öffentliche Fernsprechstelle sind im Londoner Uadtteil Paddington durch Explosionen zerstört worden, verdächtigt die irisch-republikanische Armee. Auch in Nähe von Marblearch wurden sieben von zehn Tele­fonzellen durch eine Explosion vernichtet.

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 27. November 1939.

Spendet Kleider!

Für die befreiten Deutschen!

Berlin, 26 Nov. Der Reichsbeauftragte für das Winterhilfs­werk. Erich Hilgenseldt, erläßt folgenden Aufruf:

Volksgenossen! Seit 20 Jahren haben Millionen Volksdeutsche im ehemaligen Polen den Kamps für ihr Deutschtum unter größ­ten Entbehrungen gesührt. Sie wurden in der langen Zeit wirt­schaftlich auf das Schwerste bekämpft. Man hat ihnen das Letzte genommen. Von englischen Kriegshetzern aufgestachelt, hat pol­nischer Hatz sie bis zum Letzten ausgeplündert. Ihre Angehöri­gen wurden verschleppt und bestialisch ermordet. Sie wurden von Haus und Hof verjagt. Ihr Eigentum wurde zerstört. Sie standen wegen ihres Bekenntnisses rum Deutschtum vor dem Nichts. Nun hat der Führer unsere volksoeutschen Brüder in die deutsche Heimat zurückgeführt. Unstr selbstverständlicher Dank für ihr Durchstehen ist die Hilfe der ganzen Volksgemeinschaft. Sie brauchen nun nicht mehr zu hungern. Es fehlt vber für den kommenden Winter an dem Notwendigsten. Spendet sofort warme Bekleidungsstücke für Männer, Mütter und Kinder. Wäsche, Wollzeug, Kopfbedeckungen, Kleider, Anzüge, Mäntel und Schuh­zeug müssen schnell beschafft werden. Jeder tritt an und bringt sein Opfer auch Du!

Feuerung sparen!

Wenn man in seiner:: Ofen Koks brennt, soll man beim Her- ousnehmen der Asche alle halbverbrannten Koksstücke sorgfältig sammeln. Diese Stücke werden dann gut mit Wasser angeseuchtet und wieder in den Ofen getan; sie brennen dann so gut wie neuer Koks. Koksasche verrührt man mit Wasser, breitet sie auf einer Fläche aus und läßt sie trocknen. Diese Aschekuchen legt man in den Ofen, wenn man gute Glut hat. Sie helfen nicht nur die Glut lange erhalten, sondern wärmen auch.

Zuchtviehversteigerung mit Sonderkörung. Die Fleck- vwhzuchtverbände Ludwigsburg, Herrenberg und Ulm ver­anstalten am Donnerstag, W. Dezembtzr und Freitag, 29. Dezember 1939 eine Zuchtviehversteigerung mit Ton der- körung für Farren im Alter von 13 Monaten an und weib­lichen Tieren mit nachgewieisener Abstammung. Die A n - Meldung hat zu erfolgen bis spätestens Samstag, 2. D ez e m be r bei den zuständigen Tierzuchtämtern unter Angabe der Mutternummer, des Geburtstages, des Züch­ters und Besitzers, sowie bei weiblichen Tieren des letzten Deckdatums und des Deckfarren.

Giindringen, 27. Nov. (Ernste Verbrennun­gen.) Am Donnerstagmorgen wollte der Bähnarbeiter Josef Loh rer von hier in dem Wart-e-Anfenthälts- raum für Bahnarbeiter auf dem hiesigen Bahnhof Feuer machen. Dabei fingen feine Kleider Feuer. Lohrer erlitt ernste Verbrennungen, mit denen er ins Kran­kenhaus Nagold eingeliefert wurde.

Wildberg, 27. Nov. (Vom Fliegerlager Wäch­te r s b e r g.) Vom 20. 11. bis 2. 12. findet ein Lehrgang in dem Fliegerlager auf dem Wächtersberg statt. Jeden Tag ist dann Flugbetrieb. An dem Lager nehmen 20 Mann von der ganzen Gruppe 15 (Schwaben) des NSFK. teil. Vergangenen Sonntag konnte wegen des starken Windes nicht geschult werden, Obertruppführer Henne forth machte aber in dem SegelflugzeugBussard" einen Zwei- Stundenflug trotz des kalten und stürmischen Wetters.

Huzenbach, 27. Nov. (Folgenschwerer Anfall auf der M u rg t a l f t r a ß e.) Am Donnerstag gegen 13 Uhr ereignete sich auf der Murgtalstratze in Huzenbach ein Verkehrsunfall, bei dem Johannes Sackmann (Althauferbauer) von Schwarzenberg so unglücklich zu Fall kam, daß er einen Oberschenkelbruch davon­trug und ins Kreiskrankenhaus nach Freudenstadt ver­bracht werden mußte. Sackmann war mit feinem Fuhrwerk unterwegs und wurde an einer etwas engen Stelle von einem Radfahrer leicht gestreift, wobei er auf die Straße fiel und sich die schwere Verletzung zuzog.

Freudenstadt, 27. Nov. (Ehrenvolle Berufung.) Vom württ. Kultminister erhielt Oberstudiendirektor Pg. Knauer an der hiesigen Keplerschule den Auftrag, einen neueingerichteten Aufbaulehrgang in der Eaufchule Jung­born zu leiten, dessen Aufgabe es ist, in einem vierjährigen Kurs junge Leute der Lehrerhochschule Eßlingen zuznführen und dadurch dem Lehrermangel zu steuern. Die Kepler­schule verliert in Pg. Knauer, der früher Seminarleiter in Künzelsau und dann am Seminar in Nürnberg tätig war, einen tüchtigen und mit vielseitigem Wissen ausgestatteten Lehrer.

Freudenstadt, 27. Nov. (DasEiserneKreuz er­halten.) Alex Saut er, Leutnant in einer Panzer­abwehrabteilung, der als Sohn des jetzt in Donzdorf wohn­haften Oberlehrers Sauter in Freudenstadt geboren und ausgewachsen ist, ist für persönliche Tapferkeit in den Kämpfen bei Skawina und Kamionka mit dem Eisernen Kreuz 2. Klaffe ausgezeichnet worden.

Heikbronn, 25. Nov. (A b s ch i e d s s e i e r.) Im Festsaal des Stadtgartens verabschiedete sich Landrat Dr. Fuchs, der unter gleichzeitiger Beförderung zum Ministerialrat zum Reichsprotektor für Böhmen und Mähren versetzt wurde. In einer Abschiedsfeier würdigte der jetzige Landrat Dr. Heubach die Verdienste des Scheidenden.

Rottenburg, 25. Nov. (Arm a u s g e r i s s en.) In einer Schuhfabrik in Rottenburg wollte der 18 Jahre alte Arbei­ter Eugen Eberle aus Hemmendors einen abgerutschten Niemen auf die laufende Riemenscheibe wieder auflegen. Er brachte aber den rechten Arm zwischen Riemen und Riemenscheibe. Eberle wurde an die Decks hochgeschleudert und der Arm wurde ihm völlig vom Leibe losgetrennt. Der Schwerverletzte fand Aufnahme in der Chirurgischen Klinik in Tübingen.

Schwenningen, 25. Nov. (Ein Achtziger.) Am 25. November begeht in Schwenningen, wo er seit seiner Zuruhesetzung im Jahre 1922 lebt. Rektor a. D. Georg Schlotterbeck seinen 80. Geburtstag. Schlotterbeck, der früher in Calw, Wildbad, Rietheim bei Urach und Dettingen bei Kirchheim u. T. wirkte, war auch als Gesangsvereins- und

Ehordirigent tätig und arbeitete auch gerne im Militär­verein mit.

Sigmaringen, 25. Nov. (Kind läuft in ein Motorrad.) Abends lief das vier Jahre alte Enkelkind Egon des Gastwirts Fetscher im Ortsteil Latz einem von der Donautalstraße in Richtung Sigmaringen fahrenden Motorradfahrer in die Fahrbahn. Das Kind wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Im Augenblick des Unfalls fuhr Ortsgruppenleiter Hauptlehrer Köhler mit seinem Fahrrad an der Unfallstelle vorbei. Bei dem Versuch, dem Kind auszuweichen, stürzte Köhler eben­falls und zog sich einen Bruch des Oberarms zu.

Sigmaringen, 26. Nov. (OberstleutnantMärzst)

An den Folgen eines Unfalles starb in Berlin der Kom­mandeur der Heeresunteroffizierfchule Sigmaringen, Oberst­leutnant März. In dem Verstorbenen, der im Jahre 1938 zum Kommandeur der neuen Hseesunteroffizierfchule er­nannt wurde, verliert die Wehrmacht einen in Krieg und Frieden hochverdienten Offizier, der ieincn Soldaten Ka­merad bis -um Letzten war.

Mannheim, 26. Nov. FehltrittindenTod.) Der in einem Mannheimer Großbetrieb mit Schlofferarbeite» beschäftigte 31jährige Arthur Schmitt fand durch eines Fehltritt seinen Tod. Mit einem Arbeitskameraden zusam­men beauftragt, eine 4 Meter tiefe Montagegrube abzu­decken, wurde Schmitt wegen Abberufung des Arbeitskame­raden eine Weile allein gelassen. Als dieser wieder an de« Arbeitsplatz zurllckkehrte, fand er Schmitt in der Tiefe der Grube bewußtlos liegend. Mit hoffnungslos schwerer Kopf­verletzung wurde Schmitt dem Krankenhaus zugeführt, wo er anderntags starb.

Pforzheim, 26. Nov. (Heiratsschwindel.) Liebe ist doch kein Perbrechen, sagte der 24jährige Alfred Herrigel von hier. Das Schöffengericht aber legte fein Eheverspreche« als schwindelhaftes aus und verurteilte ihn im Sommer we­gen Betrugs und Heiratsschwindels zu zehn Monaten Ge­fängnis, zumal er schon vorbestraft und nicht mehr ein un­beschriebenes Blatt war Nach und nach hatte er seiner Pforzheimer Liebsten 133 RM. abgeluchst,um beiden eine Existenz aufzubauen". Die Strafkammer als Berufungs­instanz ließ dem Ungetreuen nicht einen Tag von der erst­instanzlichen Strafe ab.

Pforzheim, 26 Nov. (Den Verletzungen er­legen.) Im hiesigen Krankenhaus starb die 46 Jahre alte Witwe Auguste Gerhäuser aus Königsbach, die vor einigen Tagen beim Rübeneinfahren schwer verunglückt war. Die ° Frau war von einem schwer beladenen Wagen überfahre» worden, wobei sie u. a beide Beine gebrochen hatte.

Kenzingen, 26. Nov. (Verkehrsunfall.) Die Ein­wohnerin Frau Maria Ruf wurde beim Ueberqueren der Straße durch einen Lastkraftwagen angefahren und zu Bo­den geschleudert. Die Frau erhielt eine so schwere Kopfver­letzung, daß sie ins Krankenhaus geschafft werden mußte.

Ein Besuch im NSD.-Müttererholungs- heim Schloß Wildberg

Mit breiten Mauerfronten und Hellen Fenstern blickt das uralte Zollernschlotz Wildberg hinaus über das freundliche Nagoldtal und die wälderrauschenden Schwarzwaldhöhen. Hun-, derle von Frauen haben in diesem schönen Müttererholungsheim der NS.-Volkswohlfahrt in den vergangenen Jahren schon neue Kraft für ihre verantwortungsvolle Aufgabe geschöpft.

Der Kriegsbeginn verursachte nur eine kurze Stockung im regelmäßigen Betrieb unserer württembergischen Mütter- erholungsheimr. Seit Anfang Oktober ist die Mütterverschickung wieder in vollem Gange. In sämtlichen Müttererholungs­heimen, in Wildberg, Jsny, Landgut Burg bei Beutelsbach, im ErholungsheimWaldfrieden" in Bad Teinach und im Mütterheim Tübingen herrscht wieder ein reges Kommen und Gehen. Weilten bei dem ersten, inzwischen schon abgeschloffenen dreiwöchigen Erholungsurlaub 112 Mütter aus Württemberg, Baden und dem Gau Schwaben in den Heimen, so sind es jetzt bei der zweiten Belegung 113 und 5 Kinder! 51 davon weilen gegenwärtig im Schloß Wildberg, betreut von Frau Helfferich, der umsichtigen Heimleiterin.

Wir kamen am frühen Vormittag dort an, gerade als die Frauen im Kreise vor dem Fahnenmast standen, an dem die Flagge emporstieg. Sie halten sich an den Händen gefaßt und sangen eine frische Weise, wobei die weißhaarigen Großmütter ebenso frercküg mittaten wie die jüngsten in dem Kreise. Diese aus dem Herzen kommende Freudigkeit bestimmt das ganze Leben in dem schönen alten Schlosse, das in der würzigen Schwarzwaldluft im lebendigen Wechsel von Ruhe und sport­lichem Spiel, von fröhlichem Singen und gediegener Unterhal­tung, losgelöst von aller kleinen Mühsal des Alltags, eine lang nachwirkende Quelle der Erholung und neuer Kraft für Körper und Geist darstellt.

Für manche der Frauen war der Entschluß, gerade jetzt von Haus und Kinder fortzugehen, nicht eben leicht, besonders bei den Bauernfrauen, deren Männer eingezogen sind. Aber es zeigte sich bald, daß ihre Sorgen unbegründet waren und die NSV. in allen FälleneinebefriedigendeLösung gefunden hat. Dort, wo nicht ältere Geschwister die Führung des Haushalts übernehmen konnten, oder die Möglichkeit be­stand, die kleinen Kinder bei Verwandten und Bekannten unter­zubringen, schickte die NSV. eine erfahrene Schwester oder Haus­halthilfe in die Familie. Außerdem besucht ja der Orts­gruppenwalter der NSV. gerade solche Familien, in denen der Vater abwesend ist, regelmäßig, um im Notfall mit Rat und Tat beizuftehen.

Unter all den Frauen war nicht eine, die sich nicht freudig und zufrieden geäußert hätte. Sie spüren es geradezu, so er­klären sie, wie ihre Müdigkeit von Tag zu Tag schwindet, wie ihre Nerven ruhiger werden und neue Lebensfreudigkeit in sie einströmt. Nicht zuletzt, weil sie von zu Haufe gute Nachrichten erhalten.Die Schwester sorgt für uns wie eine Mutter",Zu Haus geht alles wie am Schnürle",Du brauchst Dir gar keine Sorgen zu machen, es klappt alles prima", so lauten die Briefe, die im Schloß eintreffen, und eine von den Frauen meint lächelnd:'s ischt ganz guet, wenn d' Muetter amol net dahoim ischt. No schätzet se's erfcht wieder", und die anderen im Kreise stimmen lachend zu.

Die deutsche Holzwirtschaft allen Ausgaben gewachsen

Berlin, 25. Nov. Auf einer am 23. d. M. in Mühlhausen in Thüringen abgehaltenen Beiratssitzung der Fachgruppe Holz­handel hielt Hauptgeschäftsführer W. K ni ese - Berlin einen aufschlußreichen Vortrag über die deutsche Holzwirt- fchaft im Kriege.

Er stellte einleitend fest, daß wir mit großen verarbek-