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Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. 278

ferner die für die britische Armee erforderlichen militärischen Ansgaben in französischen Francs zu einem Pfundkurs auf der Bisherigen Höhe zur Verfügung zu stekcn haben. Damit hat Arnnkreich auf die Möglichkeit einer felbfliindigen Währungspoli­tik verzichtet und feinen Franc endgültig mit dem englischen Pfund verknüpft. England hat also nicht nur das französische Gold seinen Zwecken dienstbar gemacht, sondern auch das sinkende Pfund, nachdem es von der ganzen Welt verlassen war, an den französischen Franc angehängt, den es damit auf seinem Sturz in den Abgrund mitreißen wird.

Aehnlich wird sich das Abkommen auf dem Waren- und Transportgebiet auswirken. Frankreich ist in seiner Er­nährung weitgehend vom Ausland abhängig, England dagegen zu nahezu 80 v. H. auf überseeische Zufuhren angewiesen, die durch die deutsche Seekriegführung immer mehr abgeschnitten zu »erden drohen. In Zukunft wird Frankreich mit seinen reich­lichen Nahrungsmittelbeständen nicht nur die auf seinem Boden Befindlichen englischen Truppen unterhalten dürfen, sondern auch die Lücke in der Ernährung der Bevölkerung auf der bri­tischen Insel ausfüllen müssen. Schließlich wird Frankreich weit­gehende Umstellungen in seiner Produktion in Kauf nehmen müssen, da nach dem Abkommen Franc und Pfund nur noch für kriegswichtige Einkäufe benutzt werden sollen. Die große Aus­fuhr Frankreichs an England an Luxuswaren, Weinen, Kleidung und Modeartikeln wird also aufhören.

Angesichts dieser Auswirkungen des neuen Wirtschaftsbünd- nisfes kann man die Befriedigung verstehen, die darüber in England so unverhohlen zum Ausdruck kommt. Gleichzeitig «ird aber auch verständlich, daß im Gegensatz dazu diefranzö - fische Presse das Abkommen recht zurückhaltend ausgenom­men hat. Sie wird erkannt haben, daß der britische Löwe getreu feiner geschichtlichen Tradition sich auch in dieser neuen Partner­schaft den Löwenanteil gesichert hat. Frankreich, das militärisch schon bisher in diesem Krieg nur Englands Kampf kämpft, ist nun auch finanziell und wirtschaftlich sozusagen dem briti­schen Weltreich einverleibt worden. Es wird künftig mit Gut und Blut für England Opfer in einem Ausmaße zu bringen haben, wie sie die anderen Mitgliedstaaten des britischen Weltreiches zu bringen fiH geweigert haben.

Deutschland kann auch dieseswichtigste Ereignis seit der Kriegserklärung" mit gelassener Ruhe betrachten. Wenn Eng­land sich nun schon nach so kurzer Kriegssauer zu einer solchen neuen Aktion gezwungen sieht, so ist dies ein Beweis dafür, daß bie Vorbereitungen nicht ausreichend waren und daß sich bereits Mängel und Gefahrenmomente gezeigt haben, zu deren Ab­stellung dringend etwas geschehen mußte. Was aber geschah,'be­steht lediglich darin, daß die bestehende lleberorganisation und llmordnung in der englischen Kriegswirtschaft noch um sechs Aus­schüsse vermehrt worden ist, deren Tätigkeit das Durcheinander bei den Verbündeten vergrößern, England letzten Endes nichts nützen, jedoch in erster Linie Frankreich, in zweiter Linie die Neutralen, nicht aber Deutschland schädigen wird.

Neutrale Proteste ^ London

Tokio, 26. Nov. Amtlich wird mitgeteilt, daß derjapanische Botschafter in London am 24. November beauftragt wurde, einen scharfen Protest bei der englischen Regierung zu erheben gegen die beabsichtigte britische Vergeltungsmaßnahme gegenüber Deutschland wegen des angeblich uneingeschränkten Einsatzes von Minen.

Stockholm, 26. Nov. Amtlich wird in Stockholm mitgeteilt: Im Zusammenhang mit den englisch-schwedischen Verhandlungen in London wurde dort schwedischerseits ein ernster Schritt «egen der beabsichtigte« Verschärfung des Handelskrieges gemacht und die schweren Folgen dieser Maßnahme für den Seehandel der neutralen Länder unterstrichen.

Paris, 26. Nov. Der belgische Botschafter in Paris, Paul Le- tellier, übergab am Freitag abend dem Unterstaatssekretär des Aeußern, Chempetier de Ribes, eine Note über die Blockade.

Churchill muß zugeben

Amsterdam, 28. Nov. Der Lügenlord Churchill hat sich nun endlich doch dazu bequemt, die von derNeucork Times" schon' vor Tagen in aller Welt verbreitete und inzwischen auch von der deutschen Seekriegs-Leitung bestätigte Torpedierung des modernsten Schiffes der britischen Kriegsmarine, des Kreuzers Belfast" zuzugeben. Die Verlautbarung der britischen Admira­lität lautet:S. M. S.Belfast" wurde am 21. November in Firth of Forth in der Nähe der Insel Map von einem Tor­pedo oder einer Mine beschädigt. Die Anzahl der Verwundeten beträgt 20, deren Verwandten benachrichtigt wurden."

Italien warnt

Die Botschafter Englands und Frankreichs von Graf Ciano . empfangen

Rom, 28. Nov. Eine am Samstag von Agentur Stefani ver­breitete amtliche Verlautbarung besagt: Der italienische Außen­minister Graf Ciano hat den französischen Botschafter und den englischen Geschäftsträger empfangen und ihre Aufmerk­samkeit auf die Folgen gelenkt, die die Anwendung der Blockade auf die deutschen Exportwaren, wie sie von der französischen und englischen Regierung angekündigt wurde, für den italieni­schen Handelsverkehr haben würde.

Auch Japan gegen die englischen Seeräuberpläne Tokio. 25. Nov. Unterrichtete hiesige Kreise betonen, wie die Agentur Domei meldet, daß die gegen deutsche Ausfuhrgüter gerichteten neuen britischen Maßnahmen die internationalen Verträge und die Rechte der Neutralen verletzten. Das britische Vorgehen widerspreche der Pariser Deklaration von 1886 und sei eine Verletzung der Rechte der Neutralen. Tokio werde bei den kriegführenden Mächten zur Sicherstellung des neutralen Handels vorstellig werden.

Der Stabschef der SA. in Prag. Der Stabschef der SA., Viktor Lutze, traf mit seiner Begleitung in Prag ein. Spä­ter fuhr der Stabschef mit seiner Begleitung nach Jglau «nd Brünn weiter.

Beginnt es in England z» dämmern?

Daily Herald": Deutschland hat schon eineganze Reihe fürchterlicher Erfolge errungen"

Amsterdam, 26. Nov. Die gesamte Londoner Presse ist sehr be­eindruckt von den letzten großen Erfolgen der deutschen U-Boote und dem Untergang der vielen Schiffe, die vor der englischen Küste auf Minen liefen. Bei der Berichterstattung über die Tor­pedierung des britischen KreuzersBelfa st" beschränkt sie sich allerdings noch im wesentlichen auf die Wiedergabe der Erklä­rung der britischen Admiralität. Die Blätter müssen jedoch zu­geben, daß es sich bei derBelfast" einen einen der modernsten Kreuzer Englands handelt, der erst einen Monat vor Kriegsaus­bruch in Dienst gestellt wurde.

Die Londoner Presse ist im übrigen in Heller Auf­regung, denn sie kann die Schwierigkeiten nicht verhehlen, vor denen England steht. DerDaily Herald" meint, es wäre töricht, wollte England seine Augen vor der Tatsache schließen, daß Deutschland bereits eineganze Zahl fürchterlicher Erfolge" er­rungen habe. Man sollte nicht den Versuch machen, diese Er­folge irgendwie zu verkleinern. Man müsse im Gegenteil mit der Möglichkeit weiterer ernster Schiffsverluste rechnen. Die Ver­luste, die England möglicherweise erleiden werde, könnten in ihren Folgen sowohl für 1>ie englische Schiffahrt wie such für die Be­lieferung Englands sehr ernst sein.

DieBelfast" vollständig verloren

Rom, 26. Nov. Zur Torpedierung des KreuzersBelfast", die weiterhin in der italienischen Presse stärkste Beachtung findet, be­tontTribuna", daß diese hochmoderne Einheit der englischen Kriegsmarine in Wirklichkeit nicht wiedsrgutzumachenden Scha­den erlitten habe und daß der Kreuzer als endgültig verloren zu betrachten sei. Wenn er nicht, ganz gesunken sei, so nur wegen der geringen Tiefe bei der Ankerstelle. Dieser Ausfall sei für die englische Kriegsflotte deshalb empfindlich, weil bereits Ein­heiten der gleichen Klasse von der deutschen Luftwaffe schwer getroffen worden und längere Zeit gefechtsunfühig seien.

Größte Aufregung in London

Madrid, 26. Nov. Wie der Londoner Berichterstatter der Zei­tungAVE" zu melden weiß, hat das große Pech, mit dem die britische Schiffahrt gegenwärtig behaftet ist, in der englischen Hauptstadt größte Aufregung hervorgerufen. Aus den Presse­meldungen spricht Helle Wut. Die Tatsache, daß in den letzten sechs Tagen nicht weniger als 33 Dampfer und ein Zerstörer an der Ostküste Britanniens gesunken sind, lasse die Londoner nicht mehr ruhig schlafen.

D!e neue rumänische Regierung

Tatarescu:Neutralität unter allen Umständen"

Bukarest, 26. Nov. Die rumänische Regierungskrise ist behoben. Dem neuen Kabinett gehören an: Ministerpräsident Tatarescu, der gleichzeitig auch das Jnnenminsterium leitet, Kultusminister Nistor, Gesundheitsminister Professor Vortolmer (beide liberal), Ackerbauminister Professor Jonescu-Sisesti, Wirtschaftsminister Lonstantin Angelescu, Minister für Verkehr und öffentliche Ar­beiten Gigutu, Justizminister Micescu (Leiter der ehemaligen Eoga-Partei) und Außenminister Eafencu, der auch mit der vorläufigen Leitung des Propagandaministeriums betraut wurde. Die übrigen Minister behielten ihre Posten bei.

Während der Vereidigung der neuen Regierung erklärte Mi­nisterpräsident Tatarescu, das neue Kabinett' sei aus der Front der nationalen Wiedergeburt hervorgegangen. Die Regie­rung werde ein Kabinett der Beruhigung, des Wiederaufbaues und der Festigung auf allen «Gebieten sein und unter der obersten Leitung des K"...gs stehen. Die Neutralität werde ohne den ge­ringsten Seitensprung unter allen Umständen beibehalten.

Die Schiffsanfchlöge

Aus dem Blutkonto des englischen Geheimdienstes

Berlin, 26. Nov. DerVölkische Beobachter" schreibt u. a.: Georg Elser, der Mörder von München. Otto Straffer, der Hin­termann in der Schweiz, Vie Londoner Zentrale im Broadway- Building, das gehört zusammen wie Glieder, Rumpf und Kopf. Dort in London ist das Gehirn der teuflichsten aller Verbrecher, dort im Geheimdienst laufen die Fäden zusammen, die Fäden, an denen jener Straffer, jener Pötzfch, der Elser, Agenten. Nummern nur, hängen, um im Bedarfsfalls bewegt, bezahlt und benutzt zu werden. Das Spiel bleibt das gleiche im Frieden wie im Krieg, auch die Mittel wechseln kaum. Der Apparat ist nun einmal so eingespielt und läuft auch so schon lange genug mit gewünschtem Erfolg.

Während des spanischen Bürgerkrieges waren wir selbst Schau­platz eines solchen Exerzierens, eines solchen Probealarms des Service, als in der Zeit vom 18. November 1937 bis zum 27. No­vember 1938 in 13 fest ge st eilten Fällen, auf meist deutschen Schiffen, gemeinste Sabotageakte durch Brand und Explosion durchgeführt wurden.

Wir erfuhren bereits durch eingehende Veröffentlichungen in den letzten Tagen, wie es möglich war, die Urheberschaft des bri­tischen Geheimdienstes für diese Anschläge festzustellen und zu be­weisen. Tatsachen, Namen und wahrscheinliche Annahmen der deutschen Behörden wurden von Captain Steven bei seiner Vernehmung ausdrücklich bestätigt, so daß zum Indizienbeweis noch das Geständnis des beteiligten Mittäters kam.

Wir wissen, daß ein aus Deutschland emigriertes Subjekt na­mens Pötzsch genau wie Otto Straffer der Mittelsmann für die Mörder und ausübenden Verbrecher war. Die Aussagen des Captain Steven über diesen Pötzsch bestätigten in dessen anerkennender Würdigung dieses elenden Schuftes nur, was man in London stets auch an Sympathien für Otto Stras- ser empfand.

Uebereinstimmend mit neutraler Hilfe stellten deutsche Unter­suchungen fest, daß nicht nur die llrheber der festgestellten Schiffskatastrophen in England zu suchen waren, son­dern selbst sogar meist dergleicheSprenstoffvonLon- don aus diese ebenfalls meist immer die gleiche Ausgabestelle in einem heute neutralen Lande für die jeweilig befohlenen Attentateauf Probe" ausgegeben wurde. Es würde zu weit führen, nun die einzelnen Untersuchungsbefunde zu behandeln, wie sie erst nach mühsamer Arbeit immer wieder auf den gleichen englischen Ursprungsfaden zurückzuführen waren; wir wollen heute nur einige Seiten jenes Kontobuches aufschlagen, in dem die Verbrechen des Geheimdienstes verzeichnet stehen, die zu den

übelsten, weil gemeinsten und heimtückischsten Schandtaten ge­hören, zu denen nur der letzte Auswurf der Menschheit sonst fähig ist.

Captain Steven hat uns bei seiner Vernehmung bestätigt daß die sogenanntePropagandaabteilung" des Service in Lon­don diese Arbeit bestellte, bezahlte und durchführen ließ, wie ge­sagt, um damals nurauf Probe" das Funktionieren des eigent­lichen Apparates sestzustellen.

Der FallReliance"

Der 20 000 Tonnen große deutsche LuxusdampferReliance" kehrte zurück von einer Weltreise. Am 1. August 1938 traf das Schiff in Kopenhagen ein, wo es mit Passagieren und einer Ve- satzungsstärke von 300 Menschen nur einen Tag anlegie und an­schließend die Fahrt nach Cuxhaven fortsetzte. Äin 4. August wur­den die Passagiere inCuxhavenan Land gesetzt und noch am gleichen Tage fuhr dieReliance" nach ihrem Heimathafen Hamburg, wo sie am Kaiser-W'lhelm-Kai anlegte. Am 7. Aug. sollte das prächtige Schiff zu einer langen Reise auslaufen, da brach an Bord des Dampfers jedoch ein Eroßfeuer aus, das solchen Umfang annahm, daß es in verhältnismäßig kurzer Zeit die gesamten Jnnenräume des Schiffes voll­ständig zerstörte und auch die Deckaufbauten noch zum größten Teil vernichtete. Lange Zeit dauerte es, bis der Brand gelöscht werden konnte. Die nach der Löschung von den eingesetz­ten Untersuchungskommissionen angestellten Erhebungen führten zu dem ganz einwandfreien Ergebnis, daß der entsetzliche Brand auf einen Sabotageakt zurückzuführen war.

Die näheren Festellungen der Sicherheitspolizei ergaben, daß der Brand von den Besenlockern hinter dem Bücherladen aus­ging. Hier wurde dann auch ein großer Teil des Brandsatzes, darunter zwei Messinghiiisen, die mit dem Zündsatz in Zusam­menhang standen, sichergestellt. Es wurde außerdem im Ober­steward-Locker ein zweiter Brandherd fellgestellt. Eingehende Sachverständigen-Eutachten stellten fest, daß die Brandlegung ganz spezielle Sachkenntnis voraussetzte. Es konnte auch dabei die genaueste Zusammensetzung des Zündgemisches, das zur Sa­botage diente, festgestellt werden. Der englische Auftrag war befehlsgemäß, wie wir heute wissen, durchgesührt worden, zwei deutsche Volksgenossen hatten dabei ihr Leben lassen müssen, die Hamburg-Amerika-Linie mutzte einen Sachschaden von 28 Milli- n RM. feststellen eine AcbsiGprsbe derPropa­gandaabteilung" des englischen Eeheiniki s s!

Fall Norderney"

Am 18. Mai 1938 wurde im Laderaum des DampfersNor­derney", der im Segelschiffhafen in Hamburg lag, eine sogenannte Brandpackung gesunden, die sich zwar entzündet hatte, jedoch mangels genügender Luftzufuhr ohne größere Wirkung geblieben war. Der erste Fcuermann des Schiffes erkannte den Brandherd als solchen, verständigte umgehend die Geheime Staatspolizei in Hamburg, die sofort die notwendigen Untersuchungen aufnahm. Im Verein mit der Gestapo stellte das Chemische Staatsinstitut in Hamburg fest, daß die sichergestellten Gegenstände Metall- Hülsen enthielten, die in Wirklichkeit zeitlich eingestellte Zünd­kapseln darstellten mit Pikrinsäure als Inhalt. Weiter konnte sestgestellt werden, daß es sich hierbei um eine Brand­packung handelte, die an Bord geschmuggelt wurde, im Raum N hinter Spanten und Schweißplatten versteckt, um den Dampfer auf hoher See in Brand zu setzen. Durch den Umstand, daß das Schiff im unteren Teil durch Holzkohlen und im oberen Teil mit Papierballen dicht beladen, ja beinahe luftdicht abgeschlossen war, ist die entzündete Brandpackung mangels Luftzufuhr selbst erloschen und hat ihren Zweck nicht mehr erreicht. Ein weiteres Gutachten der Chemisch-Technischen Reichsanstalt Berlin be­stätigte noch das vorher Gesagte.

Dieser Fall des DampfersNorderney" war der Staatspolizei deshalb von ganz besonderem Interesse, weil der Sabotaze- anschlag in erheblichen Punkten eine absolute U kereinstim- mung mit dem Sprengstoffanschlao " u f den ita­lienischen DampferFelce" dar st eilte. So sind dk« im Falle des DampfersNorderney" gefundenen Messingrohr» stücke, Eewindekappen und Sprengkapseln mit Aluminiumhülfe» ebenfalls bei der Sprengstoffpackung des DampfersFelce" ver­wendet worden.

Die spätere Feststellung, daß auch auf den von ähnlichen A««i schlügen betroffenen SchiffenH e st i a" sowieFeronia" da» gleiche Sabotagematerial gebraucht wurde, bildete dann auf der Spur der von England beauftragten Verbrecher ein ganz beson­deres Beweismaterial.

Der FallClaus Böge"

Am 17. März 1938 ging der deutsche DampferLaus Böge",i 2340 Tonnen groß, mit 21 Mann Besatzung von Oslo ohne La» düng mit dem Ziel Vlissingen in See. Als sich der Dampfer m der Nacht vom 18. zum 19. März etwa um 9.30 Uhr ca. 26 See­meilen nordwestlich von Horns Riff auf der Höhe von Esbjerg befand, wurde das Schiff durch eine Detonation im Vor» schiff schwer erschüttert. Gleichzeitig sahen VesatzungsangehS» rige aus der Luke I eine Stichflamme und sodann dicken grau­lichen Qualm Hervorbrechen, der auffallend nach Pulver roch. Die vom Kapitän angeordneten Versuche, das Leck im Vorschiff mit einem Lecksegel abzudichten, konnten wegen des schnell ein­dringenden Wassers nicht mehr durchgeführt werden.

Nach etwa vier bis fünf Minuten erfolgte eine zweite Ex­plosion und wieder war ein ausgesprochener Pulvergeruch festzustellen. Diese zweite Explosion erfolgte backbordseits unter­halb der Brücke an der Achterkante der Luke II. Das Wasser brach jetzt so stark ein, daß es den Heizern und dem diensthaben­den Ingenieur nicht mehr möglich war, das Feuer aus den Kes­seln zu reißen, sie mußten die Räume schnellstens verlassen.

Der vom Kapitän gesetzte erste Offizier Thomsen konnte noch mit den Funkstationen Seveningen und Elbe-Weser Verbindung aufnehmen und SOS-Rufe senden. Während schon 16 Mann deit Besatzung im backbordseitig angebrachten Rettungsboot Platz nahmen, blieben der Kapitän, der erste Offizier, der erste In­genieur, der zweite Ingenieur, der Koch und der Politische Leiter an Bord.

Das Vorschiff war inzwischen schon fast bis zur Brücke unter Wasser. Eine Rettung schien aussichrslos, weshalb die an Bord Zurückgebliebenen das backbordseitig angebrachte Arbeitsboot klar machten. Als der Kapitän mit den Zurückgebliebenen das Boot bestiegen hatte, wurde dieses an die Schiffswand geschlagen und lief voll. Der erste Offizier und der zweite Ingenieur wur­den an Bord zurückgeworfen, der Kapitän und die restlichen Be­satzungsmitglieder fielen in See. Das Schiff war während dieser Zeit so weit vollaelaufen. dak es Kovf stand, etwa zwei Minute»