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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Nummer 280

Altensteig, Montag, den 8. November 1938

<2. Jahrg««D

Aushebung der Wasfenaussuhrs-erre iu USA.

Nerrtralitäts"-Vorlage in der Pittmanfaffung angenommen

Washington, 5. Nov. Die Neutralitätsvorlage wurde am Fr:i- Dg in endgültiger Fassung vom Senat und Unterhaus an­genommen und ging Roosevelt zur Unterzeichnung zu.

Präsident Roosevelt Unterzeichnete am Samstag das vom googreß angenommene Nentralitätsgesetz, wonach den Krieg- Mreuden erlaubt wird, auf eigenen Schiffe« und gegen Bar- I-ahlung Waffen in den Vereinigten Staaten von Amerika zu kaufen.

Der Unterzeichnung wohnte auch Hüll bei. Kurz danach Unterzeichnete Roosevelt auch die Proklamation, durch die das Mutralitätsgesetz mit sofortiger Wirkung in Kraft gesetzt swird. Eine weitere Proklamation beschäftigt sich mit der Beniit- jzung amerikanischer Häfen und Gewässer durch U-Boote, s Der Kongreß geht nun in Ferien und wird erst am 3. Januar ^wieder zu seiner planmäßigen Tagung zusammentreten. Dies 'entspricht dem dringenden Wunsch Roosevelts, der jetzt jede iAussprache über die sehr verfahrenen innenpoliitschen Probleme ^vermeiden möchte.

In der Pressekonferenz zeigte Präsident Roosevelt ganz offensichtlich seine Fteude über den Sieg im Neutrali- !tatsstreit.,Ich bin sehr froh darüber", erklärte er,daß dieses «Gesetz den Vereinigten Staaten ihre historische Stellung als neutrale Macht zurückgegeben hat."

Was Roosevelt unter Neutralität versteht, Mgte sich schon wenige Minuten ,später, als er gefragt wurde,

Berlin, 5. Nov. Am Sonntagvormittag hatte sich im ganzen Reich dis deutsche Jugend in allen Filmtheatern versammelt, um ihre erste Filmfeierstunde zu begehen. Während in vielen tausend Kinotl.-atern im Reich nahezu 4 Millionen Jungens und Mädel versammelt waren, fand eine besonders festlich ausgestaltete Feier im llfahaus am Zoo in Berlin statt. Hier ergriff Reichsminister Dr. Goebbels selbst das Wort.

Das Filmtheater war bis auf den letzten Platz von erwar­tungsvoll gestimmter Jugend besetzt. Als Reichsminister Dr. Eoebbels zusammen mit dem Neichsjugendführer Baldur von bchirach den Raum betrat, erhoben sich Jungens und Mädels zum Gruß von ihren Plätzen und bald ertönte von ihren frischen Stimmen gesungen ein Lied, begleitet von einem Streichorchester und einer Singschar, die auf der Bühne Aufstellung genommen hatten. Anschließend begrüßte ein Pimpf den Reichsminister und den Reichsjugendführer, wobei Dr. Eoebbels im Nomen der deutschen Jugend dafür dankte, daß ihr nun noch die deut­schen Filmtheater für die Morgenfeiern zur Verfügung stünden. Dann sprach Dr. Goebbels.

Zum erstenmal ,so führte er u. a. aus, tretet Ihr in solcher Geschlossenheit in dieser ernsten Zeit zusammen. Es soll damit nicht gesagt sein, daß die deutsche Jugend bisher teilnahmslos neben dem Kriege gelebt hätte. Im Gegenteil, Ihr habt Euch nach Euren besten Kräften und auf allen Gebieten unseres inneren Lebens betätigt und auch bewährt. Keine Ausgabe war Euch zu schwer und zu mühevoll. Ihr habt, wo sie Euch über­tragen wurde, sie auch gelöst, ja Euch zu ihr hingedrängt, um auch eurerseits einen wenn auch bescheidenen Beitrag zu dieser geschichtlichen Zeit zuzusteuern.

Viele aus Euren Reihen haben auf die männlichste Weise das Gelöbnis, das Ihr so oft auf Ehren Kundgebungen und Heim­abenden dem Führer in Reden und Liedern gegeben habt, wahr­gemacht: Eure Führer stehen zum größten Teil unter den Soldaten des Reiches im Felde, zum Teil sind sie im Polenfeldzug verwundet worden und LSI von ihnen sind gefallen.

2hr seid also im besten Sinn des. Wortes eine politische Äugend gewesen. Wir Deutsche waren zu unserem Unglück . Ittiher ein unpolitisches Volk. Uns fehlte oft die Kenntnis der tieferen Zusammenhänge unseres geschichtlichen Lebens. So sind wir auch als Volk im August 1914 in den großen Weltkrieg hin­eingezogen. Das ist heute anders. Jetzt weiß es in Deutschland jedermann, daß wir um «nsere nationale und soziale Existenz kämpfen.

Wir sind nicht mehr unpolitisch wie damals, sondern im besten Sinne des Wortes politisch geworden. Deshalb kämpfen wir diesen Krieg auch auf allen Gebieten durch. Es ist ein totaler Kneg. Daß unser Volk sich mit seiner ganzen Kraft für diesen Krieg einsetzt, ist zum bedeutendsten Teil eine Folge unserer !whrelangen nationalsozialistischen Erziehungsarbeit. Diese Erziehungsarbeit darf nun aber im Kriege nicht etwa

ob die Sperrzoneum den amerikanischen Kon­tinent bereits in Kraft sei und ob deutsche Handclsdampfer unter dem Schutz dieser Zone den Handelsverkehr zwischen den amerikanischen Häfen durchführen könnten. Roosevelt antwor­tete sofort, .die Sperrzone sei in Kraft. Dies gebe jedoch deutschen Dampfern keinerlei Recht zu einem Schiffahrtsgeschüft in den Ländern des amerikanischen Konti­nents. Er glaube nicht, daß deutsche Schiffe versuchen würden, in das interamerikanische Geschäft also den Handel zwischen den einzelnen amerikanischen Häfen zu gehen.

Auf die Frage, was er tun würde, falls ein britisches Kriegs­schiff einen deutschen Dampfer innerhalb der Sperrzone aus­bringe oder versenke, vermied Roosevelt eine klare Antwort, indem er diese Frage als hypothetisch bezeichnte.

Anschließend wurde im Staatsdepartement erklärt, nach hie­siger Auffassung hätten weder Kriegsschiffe noch Handels­dampfer kriegsführender Länder etwas innerhalb der Sperr­zone zu suchen; Handelsdampfer sollten schon deswegen fort­bleiben, um den feindlichen Kriegsschiffen keinen Anlaß zu kriegerischen Operationen zu geben. Diese Intervention ist eine merkwürdige Auslegung der Deklaration von Panama, deren einziges klar formuliertes Ziel nicht die Unterbindung fried­lichen Handels und nicht die Einschränkung friedlichen Schif­fahrtsbetriebes zwischen den amerikanischen Ländern, sondern die Fernhaltung von Kriegsschiffen und deren kriegerischer Operationen war.

abbrechen. Sie mutz noch verstärkt werven, venu ne lg yeure wichtiger denn je, und zwar gerade bei einer Jugend, die eben im Begriffe steht, in die Generation der kämpfenden Soldaten hineinzuwachsen.

Wir haben es mit voller Absicht vermieden, in diesem Kriege das deutsche Volk in einen Rausch von Hurrapatriotismus zu versetzen. Wir wollten kein Strohfeuer anzünden, das ebenso schnell verlöscht, wie es angefacht wird.

Für diesen Krieg ist eine harte und feste Entschlossenheit von­nöten, die sich mehr in der tägliche« Pflichterfüllung als in lärmende« Siegesfeiern äußert. Darauf haben wir auch unsere ganze deutsche Nachrichten-, Aufkliirungs- und Propagandapoli­tik anfgebant. Jedes Pathos »nd jedes hohle Schlagwort ist uns fremd. Aber das «ns feindliche Ausland irrt sich, wenn es glaubt, das sei ei« Mangel an Begeisterung. Niemals war das deutsche Volk begeisterter für seine nationale Sache als heute.

Es ist entschlossen, diese nationale Sache mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln »nd Kräfte« z» verteidigen. Es bedarf

Berlin, 4. Nov. Zwischen der Regierung des Deutschen Rei­ches und der Regierung der Union der Sozialistischen Sowjet­republiken ist am S. November 1939 eine Vereinbarung ab­geschlossen worden. Dieser Vereinbarung zufolge haben alle Deutschen aus den westlichen Gebieten der Ukraine und Weißrußlands sowie alle Ukrainer, Weißrussen, Russe« und Ruthenen aus den jetzt zum Interessengebiet des Deutschen Rei­ches gehörende» früheren polnischen Gebieten das Recht, auf das Gebiet des anderen Staates umzusiedeln. Maßgebend ist dabei ihre Willenskundgebung.

Die Umsiedler haben das Recht, ihr Vermögen in dem für die Fortsetzung ihrer wirtschaftlichen und beruflichen Tätigkeit' notwendigen Ausmaße sowie innerhalb bestimmter Normen auch die Wertgegenstände ihres persönlichen Besitzes mitzunehmen. Aeberdies sieht die Vereinbarung vor, daß die Interessen der Aussiedler mit bezug auf ihr am früheren Wohnort zurückgelas­senes Vermögen gewährleistet werden.

Durch die Vereinbarung ist für eine Organisation zur Re­gistrierung der Umsiedlungswilligen und zur Durchführung der Umsiedlung gesorgt. Beide vertragschließenden Teile haben die materielle und gesundheitliche Fürsorge für die Betreuung der Umsiedler auch auf ihren Reisewegen sichergestellt. Alle prak­tischen Fragen der Umsiedlung werden von den vertragschließen­den Teilen in dem freundschaftlichen Geiste gelöst, wie er den

dabei keiner hohlen Schlagworte und leeren Redensarten. Wir arbeiten unverdrossen und besessen für de» Führer, Volk »nd Staat und bewähren dabei jene innere nationale Leidenschaft, von der Heinrich von Treitschke einmal sagte, daß sie die höchste politische Tugend sei.

Weil wir wissen, worum es geht, deshalb sind wir auch gänz­lich immun gegen ausländische und vor allem gegen englische Vetörnngsoersuche. Die dummen und alberne» Flugblätter, die von englischen Flugzeugen über deutschen Städten und Dörfern abgeworsen werden, können unserer inneren Moral nichts an- habeu.

In Deutschland hört niemand mehr auf Stimmen, die aus dem feindlichen Auslande zu uns herüberdringen; wir hören alle nur noch auf die Stimme des Führers. Auch die wie im Weltkriege wiederum zu uns herüberdringenden englischen Lügen können das deutsche Volk und vor allem die deutsche Jugend nicht aus ihrer Ruhe bringen. Wir stellen Sen englische» Verführungsversuchen vollkommen teilnahmslos gegenüber. Während die britischen Staatsmänner und Propagandisten im Weltkriege wahre Schreckensgespenster für die deutsche Kriegs-- führung waren; sind sie heute für unser Volk nur noch Witz­figuren, die den Eindruck erwecken, als wären sie aus dem! großen Krieg Lbriggeblieben.

Ihren Lügen gegenüber führen wir Deutschen den Kampfs für das Recht. Wir haben es nicht nötig, Lügen mit Lüge«.; zu beantworten. Wir setzen der Verleumdungskampagne unsererj Gegner die blanke Wahrheit entgegen und wir erleben« zu unserer Genugtuung, daß die Wahrheit sich mehr und mehr' in der Welt durchzusetzen beginnt.

Dieser Kampf ist ein politischer, er geht nicht »ur die Staats- führuug, er geht das deutsche Volk und er geht vor allem die deutsche Jugend an. Denn die deutsche Jugend wird einmal die Früchte dieses Krieges ernten. Für sie wird er durchgesochten.

Deshalb ist es politische Pflicht jedes deutschen Jungen und jedes deutschen Mädels, sich den Aufgaben des Staates und des Volkes mit allen Kräften zur Verfügung zu stellen. Es hat sich nun als notwendig erwiesen, die deutsche Jugend in regel­mäßigen Abständen im ganzen Reiche zusammenzufassen, um ße für diese große Aufgabe auszurichten.

Diese Filmfeierstunden an den Sonntagvormittagen sollen dazu dienen, den deutschen Jungen und Mädeln die so außer­ordentlich notwendige politische Ausrichtung zu geben, darüber hinaus aber ihnen auch die Möglichkeit verschaffen, einen Ein­blick in unser natignalpolitisches künstlerisches Filmschaffen zu tun. Heute steht auch der Film im Dienste der nationalen Erziehung. Wir haben keinen Grund, das zu leugnen. Wen« wir also Euch an den Sonntagvormittagen in die Kinotheater führen, so ist das auch ein Ssttück nationalpolitischer Erziehung: und wende ich mich in dieser ersten Filmfeierstunde der deu^ schen Jugend mit meinen Worten an Euch alle, so soll das, war ich Euch zu sagen habe, durch den Film als den künstlerische« Verfechter unserer Weltanschauung ergänzt und bestätigt werde«.

In diesem Sinne richte ich an Euch meinen Gruß. Wie alle Ereignisse des Eemeinschaftsgedankens unseres Volkes, so wolle» wir auch diese Stunde mit einem Gruß an den Führer beginne«. In schwerer Zeit steht das ganze deutsche Volk und vor allem die deutsche Jugend in Treue und fester Entschlossenheit «« ihn versammelt.

Beziehungenz wischen dem Deutschen Reich und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken entspricht.

Heeresbericht vom Samstag

Nur örtliche Artillerie- und Spähtrupptätigkeit

Berlin, 4. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gi>8 oekanut:

Im Weste« örtliche Artillerie- und Spähtrnpptätigkeit u»i» a« Vortage.

Der OKW.-Dericht vom Sonntag

Berlin, 5. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht aibt bekannt:

2m Westen keine wesentlichen Kampfhandlungen.

Wieder französischer Dampfer versenkt

Paris, S. Nov. Der FrachtdampferBaoule" ist im Atlant« von einem deutschen U-Boot torpediert worden. 33 Mann, dar­unter der Kapitän, wurden von einem französischen Aviso aus­genommen und sind in einem französischen Hasen eingetrosfe«.

Rlmseierstnn-e -er HI.

Rede des Reichsministers Dr. Goebbels

Deutsch-sowjetrussische Umsiedlungsverein-arimg