nachfichtlich zur Anzeige zu bringe«. — Zn das Forstwarthaus wird eine Badeeinrichtung eingebaut gegen einen jährlichen Mietzins von 20 —Zur Beratung
kommen noch Urlaubsgesuche, Gesuche um Reichs- und Familienunterstützungen, Wasserzinseinschätzungen und noch viele kleinere Gegenstände. Der Schluß der Sitzung war ausgefüllt mit Rechnungen und Dekreturen. Ende der Sitzung um 7 Uhr.
Der Hauptfinanzetat für ISIS.
^ Der Hauptfinanzetat ist nunmehr im Druck erschienen. Den wichtigsten Gesetzentwurf über die geplante Vermögenssteuer haben wir schon veröffentlicht, wir lassen nun die Mitteilungen über den Abschluß des Rechnungsjahres 1914 und die weiteren Steuerpläne für 1915 folgen. Der Etat wird eingeleitet mit einem Vortrag des Finanzministers an die Ständeversammlung. Der Abschluß des Rechnungsjahres 1914 ist noch nicht vollzogen. Er wird aber, da von ihm volle zwei Drittel in die Kriegszeit gefallen sind, mit einem zweifellos sehr erheblichen Fehlbetrag abschließen. Im Besonderen sind es wiederum die Eisenbahnen, aber neben ihnen auch die Post und die indirekten Steuern, bei denen erhebliche Ausfälle gegen die Voranschläge für 1914 in Aussicht stehen. Auch sind der Staatskasse durch den Krieg neue, im Etat nicht vorgesehene Lasten erwachsen. Diese Ausfälle gegen die Voranschläge für 1914 werden durch das günstige Ergebnis bei den Staatsforsten, durch Ersparnisse bei den Ausgaben usw. bei weitem nicht gedeckt.
Der Hauptfinanzetat für 1915 ist nur für die Zeit vom 1. April 1915 bis 31. März 1916 aufgestellt. Der aus den Ersparnissen erzielbare Minderbedarf mildert zwar die Deckungsschwierigkeiten, vermag sie aber keineswegs zu beseitigen. Es galt daher, weitere und wirksame Maßnahmen zur Herabdrückung des Defizits zu erwägen. Die Vorschläge der Regierung sind u. a. in den Entwürfen eines Vermögenssteuergesetzes und eines Gesetzes betreffend die Zuwachssteuer, sowie eines Gesetzes betreffend den Zuschlag zu den Eerichtskosten und No- tariatsgebühren niedergelegt. Als voraussichtliche Reinerträge sind bei der Vermögenssteuer Mk. 995 000 in den Etat ausgenommen. Für das Rechnungsjahr 1915
beläuft sich der Staatsbedars auf Mark 119 121647, dagegen betragen die Einnahmen aus dem Kammergut Mk. 50 054 236, aus der Landessteuer Mk. 56109 510. aus den Ueberweisungen vom Reich und dem Anteil an der Reichserbschaftssteuer Mk. 7 744168, zusammen Mk. 113 907 914. Es ergibt sich somit noch ein Fehlbetrag von Mk. 5 213 733, der zunächst durch einen Vorschuß aus dem nötigenfalls durch Ausgabe von Schatzanweisungen oder Wechseln zu verstärkenden Betriebs- und Vorratskapital der Staatshauptkasse ausgeglichen werden soll. Die Einkommensteuer, die Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer, und die Kapitalsteuer sollen wieder in dem bisher verabschiedeten Betrag erhoben werden. Bei der Staatshauptkasse ist eine Erhöhung der Schatzanweisungen, bezw. des Wechselkredits auf KO Miillonen vorgesehen, um auch für besonders ungünstige Fälle gerüstet zu sein. Von der Einbringung eines Eisenbahnbaugesetzes für 1915 ist mit Rücksicht auf die Zeitverhältnisse abgesehen worden. Die vorhandenen Mittel werden für 1915 voraussichtlich ausreichen.
Tagung der 2. Kammer.
(SCB.) Stuttgart, 15. Juni. Die Zweite Kammer trat heute nachmittag gegen 4 Uhr zu einer weiteren Kriegstagung zusammen. Mit Ausnahme des zweiten Vizepräsidenten Freiherr Pergler von Perglas, der noch im Felde steht, waren die Abgeordneten zu der nur eine Viertelstunde währenden Sitzung vollzählig erschienen, manche davon in Feldgrau. Präsident v. Kraut hieß die Kollegen herzlich willkommen, die aus dem Felde herbeigeeilt sind, um sich an den Beratungen zu beteiligen, und führte sodann des weiteren aus: Wir stehen noch immer im großen schweren Krieg. Aber Gott sei Dank haben die seitherigen Ereignisse die Hoffnungen auf ein für Deutschland günstiges, siegreiches Ende des Krieges gewaltig gestärkt. Auf allen Kampfgebieten, zu Lande, zu Wasser und in der Luft haben sich unsere Waffen dem Feinde überlegen gezeigt, und mit berechtigtem Stolze dürfen wir betonen, daß unsere Helden draußen weder durch Nebel, noch durch Hitze oder Kälte sich in ihrem siegreichen Vormarsch im Osten haben auf- halten lasten, daß sie im Westen in glänzender Abwehr die Angriffe eines an Zahl überlegenen Feindes immer
wieder zu nichts gemacht haben. (Bravo!) Ze mehr Gegner unseren Truppen erstehen, desto größer wird der Wagemut und die Opferfreudigkeit von Führer und Soldaten. (Bravo!) Gott lohne unfern Brüdern draußen, was sie für das Vaterland leisten. (Begeisterter Beifall.) Hierauf ergriff Ministerpräsident Dr. v. Weizsäcker das Wort und begrüßte namens der Staatsregierung die Abgeordneten. Er führte aus: Noch wissen wir nicht, wann der Friede kommen wird. Aber wenn wir an unser Heer und Flotte denken, so kann ich mich nur den Worten des Präsidenten anschließen. Ueberall sind die Schwaben däbei, überall bewähren sie sich gemäß dem Wahlspruch des angestammten Herrscherhauses, als echte Soldaten. Sie werden, wenn man sie etwa rufen sollte, auch im Süden zeigen, wie wir die Bundestreue verstehen. (Bravo.) Mit fester Zuversicht sehen wir in die Zukunft, die uns den Frieden bringen wird, der uns gebührt. (Bravo!) Mit Freude erfüllt uns die" wachsende Enttäuschung unserer Gegner. Schließlich wird sich ihnen auch die Lüge, die sie sich, der eine, wie der andere, zur Freundin erwählten, als trügerische Stütze erweisen. Das ganze Land ist ununterbrochen einmütig in opferwilliger Hingabe an die wichtigen Aufgaben des Landes und des Volkes. Indem wir uns in der Heimat um das bemühen, was nottut, sorgen wir für die draußen stehenden Brüder.
Kriegsgemätze Rezepte.
Pflaumevspeise.
In ifl, Liter Milch werden 100 Gramm Butter, 120 Gramm Zucker und die Schale von Zitrone gut aufgekocht und Pfd. Gries oder Maisgries darin abgerührt. Ein Literglas eingedünstete. entkernte Pflaumen gibt man zum Abtropfen auf rin Sieb. Währenddem verrührt man 3 Eigelb und gibt noch den Gries und den Schnee der Eier daran. Eine gut gebutterte Form füllt man knapp zur Hälfte mit dem Teig, gibt die abgelaufenen Pflaumen darauf und die andere Hälfte des Teiges darüber. Obenauf kommt Zucker und einige Stückchen Butter. — 1 Stunde in gutem Ofen backen. — Der Pudding kann auch mit gedünsteten Kirschen gemacht werden.
Für die Schrift!, verantwort!.: Otto Seltmann, Calw. Druck u. Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei, Talw.
Amtliche und Privat-Anzeigen.
Forftdezirke Hirsau, LangenLrand, Liebenzell.
M das SanMlll am Waidbeeren
in den Staatswaldungen werden zufolge Verfügung der K. Forstdirektion folgende Vorschriften erlassen:
1. Außerhalb Württembergs wohnenden Personen ist das Sammeln nur nach Lösung eines Erlaubnisscheins gegen Bezahlung von 3 Mark und unter den im Schein enthaltenen Bedingungen gestattet.
2. Allgemein, also auch für die einheimische Bevölkerung ist verboten:
») das Sammeln an Plätzen, die durch Einzäunung oder Warnungszeichen geschlossen sind;
b) das Sammeln zwischen abends 6 Uhr und morgens 7 Uhr, sowie an Sonn- und Feiertagen;
c) das Uebernachten in den Waldhütten oder sonst innerhalb des Staatswaldes.
Erlaubnisscheine (Ziffer 1) für das laufende Jahr werden vom Forstamt Liedenzell ausgestellt und durch das Kameralamt Hirsau den Bestellern unter Nachnahme der Gebühr von 3 Mk. zugesandt.
Wer den Dorschristen zuwiderhandelt wird aus Grund des Forstpolizeigesetzes bestraft.
Liebenzell, den 25. Juni 1915.
Im Auftrag:
K. Forftamt Liebenzell.
L echter.
Stadtschultheißenamt Calw.
Es wird wiederholt daraus aufmerksam gemacht, daß
jede BeWiguug -es MWss.
insbesondere dos Abpflücken von Gesträuche» und Blumen von den öffentlichen Anlagen sowohl als auch von den Gräbern
Calw, 26. 3uni 1915.
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem allzusrühen Hin- scheiden unseres lieben und braven Sohnes
ehrenden Nachruf.
Emil
sprechen wir hiemit unseren innigen Dank aus. Hauptsächlich danken wir unserm Herrn Stadtpsarrer Schund für die trostreichen Worte, der Iugendwehr Calw für den letzten Liebesdienst und deren Vertreter, Herrn Fischer, für den
Die trauernde» Eltern: Friedrich Häußler und Frau, der Bruder: Otto.
K. Forstamt Liebe»zell.
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Mord.
Am Mittwoch, den 30. Juni, vormitttags 11 Ahr, wird im Ochsen in Liebenzell die Lieferung sowie das Kleinschlagen von 80 obm Kall- und 80 vdm Sandsteine veraccordiert.
SanmlnU«. Briefmarken zm Zwecke si>rl>«KiWs Weil de« Alkohol
Auch die gewöhnlichste hat ihren Wert. Wertvoll sind fremde und alte Marken. Zusendung ohne Vergütung per Post an
Herrn Theodor Schoppe, Privatier, Liebenzell.
Llle lllcllt- u. MieumstlkN
Können nur ckurcti Lütiiers Us- lurmittol von itiren tzuslen unci Lctimerren befreit wercken. fiincierunß tritt sofort ein — /Vu8kunkt unentgeltlich.
^skod SUKIsr, vrsok. (V/ürttdg).
streng verboten ist.
Die Besucher sind zu anständigem, geräuschlosem Derhalten verpflichtet. Kinderwagen und Hunde dürfen nicht in den Friedhof mitgeführt werden. Kindern unter 14 Jahre« ist der Zutritt nur in Begleitung Erwachsener gestattet. Der Friedhof ist geöff- net in der Zeit vom 15. März bis 15. Oktober von vormittags 7—8 Uhr und nachmittags 5—7 Uhr, vom 15. Oktober bis 15. März nur an Sonn- und Festtagen nachmittags 3—4 Uhr. Di« Inhaber von Schlüsseln sind verpflichtet, das Tor stets abzuschließen.
Friedhofgärtner Bozenhardt und Totengräber Raich sind beauftragt, jede Verfehlung gegen diese ortspoltzeiltchen Vorschriften dem Stadtschultheißenamt zur Anzeige zu bringen.
A. B. Dreih.
Altdulach.
Das Beereu- Sammela v
ist im hiesigen Gemeindewald für Auswärtige
bei Strafe verboten.
Schultheitzenamt.
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in bester ^uslnkrung ru bekannt massigen kreisen. — 87.
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Kaufe im Auftrag für Heereslieferung:
Allhengstelt.
Am Dien-tag, nachmittag 1 Ahr, wird ein zum Schlachten tauglicher
Farren
im öffentlichen Aufstreich verkauft.
Gemeinderat.
Das Sammeln vav Beere«
in meinem Walde am Alzenbach
ist -ei Strafe verboten.
Ernst Kirchherr.
Kupfer, Messing, Zinn,
MK. 1.70—1.85, Mk. 1,00-1.30, Mk. 3.00—4.00 pro kg.,
Aluminium» Blei» Zink,
MK. 4.00-5.00, Mk. 0.36, Mk. 0.36 pro kg.
Mck LmM. S»mi. Kmche« «ah «li Äse»
kaust zu höchsten Preisen
Althüudler Dehm, Calw.