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Amtsblatt des Kreises Calw für Attensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Nummer 227

Altensteig, Donnerstag, den 28. September 1938

62. Zahrga»,

WarschM kapituliert bedingungslos

Erfolgreicher Lustangriff auf einen englischen Flottenverband Die Uebergabe Warschaus angeboten

Eine polnische Division und eine Brigade gefangen Zwei französische Flugzeuge abgeschossen Erfolgreicher Luft­angriff auf englische Seestreitkräftc

Berliu, 27. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

I« Osten nähern sich unsere Truppen der mit der Sow­jetregierung vereinbarten Demarkationslinie.

Boa den versprengten Teilen des polnischen Heeres, die sich «och zwischen den deutschen «nd den vormarschierendeu russischen Truppen befinden, wurde am Dienstag östlich Bilgoraj die 41. pol «ische DiSision und die 1. Ka - »alleriebrigade gefangen genommen.

Die zu Beginn der Kampfhandlungen als offene Stadt angesehene «nd dementsprechend respektierte Haupt st adt Polens ist durch die Maßnahmen des Kommandanten, die Wiederinstandsetzung der alten Forts «nd die Bewaff­nung von Teilen der Zivilbevölkerung in eine Festung ver- «au-elt worden. Der Angriff dagegen brachte am Diens- by »m Rordteil die erste, im Siidteil die zweite Fort- kiuie in unseren Besitz. Unter dem Eindruck dieser An­griffe hat der polnische Kommandant am Mitt­woch vormittag die Uebergabe der Stadt und der Besatzung angeboten.

Der Oberbefehlshaber des Heeres hat den General Blaskowiß beauftragt, die Uebergabeverhandlungen zu sichre«.

Die Luftwaffe griff militärisch wichtige Ziele in Rodlin an.

Im Westen nur geringe Eefechtstätigkeit. Der Feind schanzt auf der ganzen Front. Zwei französische Flugzeuge Wurden im Luftkampf über Freiburg >w-Sigmaringen abgeschossen. DeutscheLuststreitkräfte griffen am Dienstag englische Seestreitkräste, Schlachtschiffe, Flug­zeugträger, Kreuzer und Zerstörer in der mittleren Nordsee «it Erfolg an. Außer einem Flugzeugträger, der zerstört worden ist, wurden mehrere schwere Treffer auf einem Schlachtschiff erzielt. Unsere Flugzeuge erlitten keine Ver- lnste.

Bedingungslos kapituliert

Berlin, 27. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Warschau hat bedingungslos kapituliert. Die förmliche Uebergabe der Stadt an das deutsche Armeeoberkommando wird voraussichtlich am 29. September stattfinden. Die «ilitärische Besatzung beträgt nach den bisherigen Fest­stellungen über IVO 009 Mann.

zwischen Flugzeugen und Kriegsschiffen auf hoher See abgespielt hat, ist obgleich in i er Theorie häufig diskutiert in der Praxis beispiellos. Die deutsche Luftwaffe darf sich rühmen, dabei einen durchschlagenden Erfolg erzielt zu haben. Ein bri­tisches Schlachtschiff wurde durch mehrere Treffer schwer beschä­digt. Daß ferner ein englischer Flugzeugträger zerstör: wurde, ist für Großbritannien um so schwerer, als es bei sechs vorhan­denen Schiffen dieser Art am 18. September bereits eines der größten, denTourageous", einbüßte. Die Feststellung, daß die erfolgreichen deutschen Flieger von ihrem kühnen Unternehmen unversehrt zurückgekehrt sind, wird überall mit besonderer Freude ausgenommen. ^

Der deutsche Angriff auf Warschau ist mit der Schnelligkeit und Präzision vorgeschritten, die das deutsche Heer bei seinen Aktionen stets an den Tag gelegt hat. Innerhalb von 48 Stun­den ist der größte Teil der 15 Forts, dir di« Stadt umgeben, ge­nommen worden. Während die Warschauer Machthaber bisher alle deutschen Vorschläge ohne Rücksicht auf die ihnen cmver- traute Zivilbevölkerung hochmütig zurückgewiesen hatten, ist ihnen nun im raschen deutschen Durchstoß durch die Befestigungs- linie im Süden doch die Besinnung zurückgekehrt. Die Ueber­gabe von Warschau wurde angeboten.

Die Militärverwaltung in Polen

Die Militärverwaltung, die auf Anordnung des Führers in den besetzten, ehemals polnischen Gebieten eingerichtet worden ist, wird in den nächsten Wochen und Monaten eine bedeutungs­volle Aufgabe zu lösen haben. Das Land bis zur Demarkations­linie umfaßt etwa ISO 000 Quadratmeter. Es ist in seiner Struk­tur schon auf Grund der geschichtlichen Entwicklung nicht ein­heitlich. Die kulturelle Entwicklung ist in den verschiedenen Tei­len überall durch das Deutschtum beeinflußt worden, aber der Einfluß der Deutschen ist nicht überall gleich stark gewesen. Hinzu kommt, daß die'polnische Zerstörungswut in Len ver­gangenen drei Wochen manche Teile des Landes furchtbar ver­heert hat, während andere Gebiete, so insbesondere der ehemals preußische Regierungsbezirk Posen und der Hauptteil der alten Provinz Westpreutzen nur wenig beschädigt wurden. Zu dem von der Militärverwaltung betreuten Gebiet gehört nicht der ehemalige Freistaat Danzig, der seine Wiedervereinigung mit dem Reich bereits vollzogen hat, und auch nicht das 1922 von Deutschland entgegen dem Ergebnis einer Volksabstimmung ab­getretene Ostoberschlesien. Das Industriegebiet in Katto- witz, Königshütte und Rybnik ist vielmehr mit Schlesien wieder vereinigt worden, von dem nur ein Höchstmaß wirtschaftlicher Unvernunft es vorübergehend trennen konnte.

Der Oberbefehlshaber Ost, Generaloberst von Rundstedt, der an die Spitze der Militärverwaltung berufen ist, wird mit sei­nem Oberverwaltungschef für die gesamte Zivilverwaltung, Reichsminister Dr. Frank, manche Problem zu lösen haben, wenn es jetzt nach Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung gilt, Wirtschaft und Verkehr in dem besetzten Gebiet wieder in Gang zu bringen.

Militärverwaltung in Polen

Berlin, 27. Sept. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat die Einrichtung einer Militär­verwaltung iudeu besetzten ehemals polnischen Gebieten angeordnet. An die Spitze der Militärverwaltung hat er als Oberbefehlshaber Ost de» Generaloberst von Rundstedt berufe». Znm Obersten Beraltnngschef beim Ober-

veseylsyader Ost für die gesamte Zivilverwaltung hat der Füh­rer den Reichsminister Dr. Frank berufen.

Mit der Ernennung zum Chef der Militärverwaltung iu den besetzten ehemals polnischen Gebieten wird der verdienstvolle Befehlshaber der Heeresgruppe Süd des Feldzuges in Polen, Generaloberst von Rundstedt, vom Führer zu einer neuen ver­antwortungsvollen Tätigkeit berufen. Gerd von Rundstedt, der einer altmärkischen Familie entstammt, trat 1892 aus dem Ka­dettenkorps beim Infanterieregiment 83 ein. Bereits im März 1900 kam er als Hauptmann in den Eeneralstab, dem er nach einem Frontkommando als Kompagniechef auch während des Weltkrieges angehörte. Nach dem Kriege wurde von Rundstedt in der Reichswehr ständig mit wachsenden Aufgaben betraut, die ihn unter weiteren Beförderungen nach Weimar, Kassel, Breslau und schließlich nach Berlin führten. Hier war er als General­leutnant Kommandeur der 3. Diwifion und Befehlshaber im Wehrkreis III Berlin und vom 1. Oktober 1932 an als General der Infanterie Eruppenkommandeur. Am 15. März 1938 wurde von Rundstedt Generaloberst und schied, nachdem er beim Ein­marsch in das Sudetcnland die Gruppe IV geführt hatte, mit dem 1. Oktober 1938 unter Ernennung zum Chef des Infanterie­regiments 18 aus dem aktiven Dienst aus.

Mit der Bestellung des Reichsministers Dr. Hans Frank zum Zivilgouverneur von Polen hat der Führer einem seiner ältesten Mitkämpfer eine ehrenvolle und politisch höchst bedeut­same Berufung zuteil werden lasten.

Ruffischer Heeresbericht

Insgesamt 30000 Gefangene Fortsetzung des Marsches ans die Demarkationslinie

Moskau, 27. Sept. D?r Moskauer Rundfunk verbreitete de« Heeresbericht des Eeneralstabes der Roten Armee über die Ope­rationen in Polen vom 26. September. Die Truppen der Rote« Armee, heißt es darin, hätten ihren Vormarsch auf die Demar­kationslinie im Laufe des 26. September weiter fortgesetzt und dabei die Orte Ossowiec, Chelm, Samostje, Raa Ruska, Sambor und Turka besetzt Bei der Liquidierung der Reste des polnische« Heeres in den besetzten Gebieten wurden insgesamt 30 000 Ge­fangene gemacht, davon allein 25 000 im Abschnitt von Breft- Litowsl.

Wohlbehalten zurückgekehrt

Wieder eine Lüge des englischen Rundfunks entlarvt

Berlin, 27. Sept. Ebenso wie die Falschmeldung über die Luftangriffe der Engländer und Franzofen auf Friedrichshofen «nd Kiel» die beide, wie von ausländischen Augenzeugen bestä­tigt wird, bisher noch keine Luftangriffe zu verzeichnen hatte«, erfolgte wiederum eine weitere Zweckmeldung des englischen Rundfunks.

Das Oberkommando der deutschen Wehrmacht gibt hierzu bekannt: Entgegen einer Sondermeldung des englischen Rund­funks am 27. September um 16 Uhr, wonach bei einem Luft­angriff deutscher Fliegerverbände auf schwere englische Seestreit­kräfte die Deutschen keine Erfolge zu verzeichnen, sondern drei Flugzeuge zu beklagen hätten, besagt der amtliche deutsche Be­richt, daß u. a. eine 560 Kg.-Vombe als Volltreffer auf den Flug­zeugträger fiel und zwei 250 Kg.-Bomben vor- und mittschiffs ans ein Schlachtschiff trafen. Welche Wirkung durch diese schwerste aller Bomben erzielt wird, bedarf keiner weiteren Erläuterung. Nach der deutschen Feststellung ist keines von den angreifenden Flugzeugen von den Engländern getroffen worden. Alle An- griffsftugzeuge sind wohlbehalten in ihre Heimathäfen zurück­gekehrt.

Vorwärts sur unser ewiges Deutschland

Zum Lagebericht des OKW.

Der erste Kampf zwischen Flugzeugen «nd Kriegsschiffen sin durchschlagender Erfolg der deutschen Luftwaffe innerhalb 48 Stunden die Mehrzahl der 15 Warschauer Forts genommen

Berlin, 27. Sept. Zum heutigen Lagebericht des Oberkom­mandos der deutschen Wehrmacht schreibt der Deutsche Dienst:

. Der Augriff deutscher Flugzeuge auf englische Seestreitkräste l» der mittleren Nordsee verdient als militärische Leistung be- 'Mrderer Art festgehalten zu werden. Zmn erstenmal iu der Kriegsgeschichte ist am Dienstag ei« Luftangriff auf eine« ma­növrierenden Flottenverband unternommen worden. Wohl sind auch bisher schon einzelne Unterseeboote von Fliegern bombar- mert worden. Die Engländer andererseits machten Anfang Sep- rinber den erfolglosen Versuch eines Luftangriffes auf deutsche Kriegshäfen und verloren dabei mehr als die Hälfte der ein- Lffetzten Flugzeuge. Der Kampf jedoch, der sich am Dienstag

Tagesbefehl Hermann Görings an die Luftwaffe nach Beendigung des polnischen Feldzuges Hauptquartier der Luftwaffe, 27. Sept. Am Tage der Kapitulation von Warschau erließ Generalfeldmarschall Eöring folgenden Tagesbefehl:

Soldaten der Luftwaffe, Kameraden!

Die polnische Armee, der eine von englischem Größenwahn bestimmte Kriegshetze die Aufgabe zugedacht hatte, in deutsches Land einzufallen und bis Berlin zu marschieren, ist in wenigen Tagen in Grund und Boden zerschmettert worden. Mit ihr mußte die polnische Fliegertruppe, noch bevor sie wirkungsvoll hätte eingesetzt werden können, den gleichen. Weg gehen. Blitz­schnell hat das deutsche Schwert zngeschlagen. Ich bin stolz, daß die deutsche Luftwaffe an diesem Erfolg entscheidend «itgewirkt hat. Durch Euren entschlossenen Einsatz habt Ihr vom ersten Tage an den feindlichen Luftraum beherrscht. Keinem polnischen Flugzeug gelang es, deutsches Hoheitsgebiet zu überfliegen. Die deutsche Heimat war in Sicherheit! Unserer tapferen Erdtrnppe

habt Ihr bei ihrem Vordringen vorbildliche Waffenhilfe gelei­stet. Desgleichen habt Ihr tatkräftig die eingesetzten Teile der Kriegsmarine in ihrem siegreichen Kampfe unterstützt. In eine« Siegeszug ohnegleichen habt Ihr einen Gegner niedergeworfe« und vernichtet, der Großdeutschland in frevlerischem Leichtsinn herausgefordert hatte. Einzig dastehend in der Geschichte find die Leistungen der deutschen Wehrmacht.

Ihr, meine Kameraden von der Luftwaffe, also des jüngsten Teiles der Wehrmacht, habt in todesmutigem Einsatz bewiesen, daß Ihr Bannerträger alten deutschen Soldatengeistes und zu­gleich der alle Widerstände bezwingenden Idee nationalsozia­listischen Kämpfertums seid. Ob Ihr als Aufklärer den großen Zielen der Armeeführung dientet, ob Ihr als Jagdflieger den Gegner mit stählernem Vernichtungswillen angegriffen habt, ob Ihr als Jagdflieger Euren Kameraden auf der Erde den Weg zum Siege bahntet, ob Ihr als Kampfflieger die Bastionen feindlichen Widerstandes vernichtet habt, ob Ihr mit Euren Stukas allen Bollwerken des Feindes Tod und Verderben brachtet, ob Ihr in der Luft oder am Boden kämpftet, ob Ihr

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