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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Nummer 176 1

Altensteig, Montag, den 31. Zulr 1S3S

I 62 . Jahr,«»,

Junkers-Bomber erringt drei Weltrekorde!

Mit 501 Kilometerftunden und zwei Tonnen Nutzlast über die 2000-KUometer-Strecke

Einsatz der Luftwaffe auf hoher See

Vayreuther Testspiele

herrliche Aufführung derWalküre" in Anwesenheit des Führers Bayreuth, 31. Zuli. Mit einer besonders festlichen Auf­führung derWalküre" wurde am Sonntag die ersteRing"- Borftellung der Vayreuther Festspiele fortgesetzt. Durch den Feiertag und das strahlende Sommerwetter begünstigt, waren die Auffahrtstraßen von einer unübersehbaren Menge besetzt, die zum Teil von weit her gekommen waren, um den Führer auf seinem Wege von der Villa Wahnfried zum Festspielhaus zu begrüßen. Die Begeisterung der bis zur Heimfahrt des Führers am Fchspielhügel ausharrenden Menschen führte in jeder Pause p, herzlichen Kundgebungen, für die -er Führer wiederholt am Fenster dankte.

Der Führer besichtigte erneut die West­befestigungen

Saarbrücken, 3V. Juli. Der Führer und Oberste Befehls­haber der Wehrmacht traf am Samstag in Saarbrücken ein, um die Werke der Befestigungszonen im Saargebiet und in der Saarpfalz zu besichtigen.

Der Führer überzeugte sich vom Verteidigungszustand der An­lagen und nahm die Meldungen über de« Einsatz der Sicher- heitsbesatzuuge« sowie der in der Zone übende« Truppe« ent­gegen.

Den Führer begleitete ». a. der Reichsminister des Auswär­tigen v. Ribbentrop. Gegen Abend kehrte der Führer im Flug­zeug nach Bayreuth znrück.

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Göring im Hamburger Hafen

Hamburg, 30. Juli. Generalfeldmarschall Göring machte am Samstag, dem W. Juli, mit seiner MotorjachtKarin II" eine längere Rundfahrt durch den Hamburger Hafen und besichtigte die Werst- und Hafenanlagen, lleberall, wo der Eeneralfeld- inarschall sich zeigte, wurde er von den Werft- und Hafenarbei­tern, sowie den zahlreichen Besuchern des Hamburger Hafens stürmisch begrüßt.

Vereinheitlichtes Rundfunkgerät

Berlin, 29. Juki. Die bisherigen Arbeiten des zur VereiuheN- 'tichung der technischen Nachrichtenmittel eingesetzttu Sonder­beauftragten, Generalmajor Fellgiebel, haben dazu geführt, bah die ersten allgemeinen RichWnie« werde»

Wimen. Sie lauten im wesentlichen: Bildung von höchstens zwölf Jndustriearbeitsgemeiuschasten für den Bau von Rundfunkgeräten. Jede Arbeitsgemeinschaft ömt in Zukunft nur gleiche Rundfmrkgerätetypen. Die Geräte M> möglichst als Wechselstromgeräte mit Wechselrichter oder als Allftromgerätt zu entwickeln. Zur Entlastung des Handels von alljährlich wiederkehrenden Ausverkaufstypen muß eine Sie- in der Vereinheitlichung Platz greifen. Die Entstörung «Arischer Anlagen mutz weiter betrieben werden.

Berlin, 30. Juli. Die Rundfunkschau wies heute einen Massenbesuch auf. Kaum find 48 Stunden vergangen seit Erösf- nung der Ausstellung und schon ist eine Besucherzahl von fast M üvo zu melden.

Dreundfchastsfahrt RomBerlinRom

der deutschen und italienischen Jagend Berlin, 30. Juli. Die Freundschaft zwischen der italienischen und der deutschen Jugend wird in den nächsten Wochen einen erneuten starken Ausdruck finden in einer großen gemeinsamen Fahrt durch das Deutsche Reich und Italien: Die Freundschafts- sahrt HJ./EJL. RomBerlinRom. Reichsjugendführer Bal- m>r von Schirach wird in den Morgenstunden des 1. August die Nadfahrtruppe derGioventu Jtaliana de! Littorio" an der ^eichsgrenze begrüßen und damit die politische Bedeutung die- ^ neuen Zeichens der Gemeinschaftsarbeit von HI. und GJL. unterstreichen. Schon seit Tagen werden an der Reichsgrenze Vorbereitungen zu diesem feierlichen Empfang getroffen: Ehren- pforten und Tribünen werden errichtet. Die große Freund- «chaftskoionne der 500 Jungen fährt durch weite Teile und "Wie Gaue des Großdeutschen Reiches. Von der Reichsgrenze 8cht die Fahrt über Garmisch, Schongau nach Landsberg, wo ^ historische Festungszelle des Führers und anschließend die ^ampffliegerschule der deutschen Luftwaffe besichtigt werden.

^r Augsburg geht die Fahrt nach Nürnberg. Vom 8. Tage "u !ührt die Freundschaftsfahrt über Bamburg, Koburg, Wei- Leipzig, Magdeburg, Richtung Berlin nach Potsdam und « ^ ^bhauptstadt. Nach einigen Tagen Aufenthalts in der eichshauptstadt fährt die Kolonne über Rheinsberg »ach Meck- "burg, nach Kiel und Hamburg. Mit Sonderzug wird die Ko- ^uue nach ihrer langen, genau eine» Monat dauernden Rad- am 1. September nach München befördert. Am 3. Sep- «mber beginnt dann der it alte ni fiste Abschnitt der «veundschaftsfahrt, der bis Rom führt.

Berlin, 30. Juli. Während sich zur Zeit eine gewisse Aus­landspresse bemüht, für die allzu durchsichtigen Zwecken dienen­den englisch-französischen Einkreisungsflüge die Reklametrom­mel zu rühren, setzt die deutsche Luftfahrt in aller Stille dtt Reihe ihrer imponierenden Rekorde fort. Sie beweist hierdurch immer wieder, welche Ueberlegenheit das deutsche Fluggerät «nd welchen hervorragenden Leistungsstand die deutsche Luft­waffe tatsächlich besitzt.

Am Sonntag haben die Flugzeugführer Ernst Seibert und Kurt Heintz mit dem neuen zweimotorigen Junkers-Bombenflug­zeug der deutschen Luftwaffe drei internationale Eeschwindig- keitsbestleistungen ausgestellt. Der Eeschwindigkeitsrekord über der 2000-Kilometer-Strecke mit einer Zuladung von 2000 Kilo­gramm Nutzlast wurde auf 501 Stundenkilometer verbessert, und mit demselben Flug überbot das Junkersflugzeug zwei weitere internationale Rekorde über der 2000-Kilometer-Strecke, und zwar mit 1000 Kilogramm Nutzlast und ohne Nutzlast. Der Re­kordflug stand unter Aufsicht von Sportzeugen des Aero-Clubs von Deutschland, der die Flugeigebnisse der FAJ. zur Aner­kennung zuleitet. Bisher befanden sich die drei Rekorde mit 468 Kilometer im italienischen Besitz. Deutschland und Italien ha­ben also gerade bei diesen für die Landesverteidigung besonders bedeutungsvollen Rekorden die unbestrittene Führung errungen.

Wie bei dem früheren Rekordflug wurde wieder als Meß­entfernung der Weg DessauZugspitze gewählt. Allerdings mutzte diese 500 Kilometer lange Strecke diesmal insgesamt vier mal durchflogen werden. Der Start erfolgte am Sonntag­morgen gegen 5 Uhr, die Landung gegen 9 llhr. Die auf dem Flug eingesetzte zweimotorige Maschine ist ein Ganzmetalltief­decker der modernsten Junkersbauweise. Die beiden Höchstlei- stnugsmotore Jumo 211, deren jeder eine Startleistung von über 1200 PS. besitzt, waren wie bei dem früheren Nekord- flng mit automatisch arbeitenden Junkers-Verstell-Luft- sihrauüen ausgerüstet, deren neuartige Blätter vom Heine-Pro- pellerwerk geliefert wurden.

Die erreichte Fluggeschwindigkeit ist für ein mehrsitziges Kampfflugzeug überaus hoch, Sie liegt noch über der Geschwin­digkeit der meisten ausländischen Jagdflugzeuge. Ein derartiges Ergebnis bei Serienmaschinen und um eine solche handelt es 'sich Sei dem Rekordflwgzeug kann nur erreicht werden, wenn man die Gesetze der Aero-Dynamik restlos ausnützt und anwendet.

Der Jumo 211, der in den Kampfflugzeugen unserer Luft­waffe verwendet wird, hat durch den Rekordflug erneut den Beweis seiner Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit erbracht. Damit hat die deutsche Flugmotorenindustrie wiederum gezeigt, daß sie den vor wenigen Jahren noch bestehenden Vorsprung des Auslandes inzwischen erreicht und überholt hat. Die persön­liche Leistung der Besatzung verdient höchste Anerkennung. Auch der Rekord vom 19. März wurde von Ingenieur Seibert und Diplomingenieur Heintz erflogen.

Polens Terror

Neues Todesopfer des polnischen Vernichtungswillens

Warschau» 30. Juli. Das polnische Kesseltreiben gegen die deut­sche Volksgruppe hat ein neues Opfer gefordert. Der Direktor der Textilwarenfabrik Scheidler u. Erohmann in Lodz, Bruno Reimann, wurde infolge der jüngsten Hetze nach 28jähriger Tätigkeit im Werk fristlos entlassne und bereitete seinem Leben ein Ende. Auch dieser tragische Vorfall beleuchtet die ausweg­lose Lage, in der sich die deutsche Volksgruppe in Polen befin­det. Von der Scholle vertrieben und aus den Stellungen ge­worfen, im Falle eines Abwanderungsversuches jedoch von schweren Freiheitsstrafen bedroht, bedeutet für so manchen Volksgenossen der Tod die traurige Lösung einer Situation, deren Urheber mit falscher Stirn behaupten, daß sie nicht die Vernichtung, sondern denFrieden" wollten.

Thor«, 30. Juli. Das Burggericht in Hohensalza verurteilte den Volksdeutschen Benno Sonnenberg zu sechs Monaten Arrest und 30 Zloty Strafe. Die Anklage warf ihmBeleidigung des polnischen Volkes" vor.

Ein Jahr ins Gefängnis für ein Lied

Warschau, 30. Juli. Gegen die ukrainische Volksgruppe in Po­len wird weiter mit den schärfsten Maßnahmen vorgegangen. So wurden zwei Mittelschüler wegen Zugehörigkeit zur natio­nalistischen ukrainischen Organisation von dem Bezirksgericht in Ezortkow zu 16 und 14 Monaten Gefängnis verurteilt. Das Be­zirksgericht in Zloczow schickte zwölf Ukrainer aus dem Dorf Watow für sechs bzw: zwölf Monate ins Gefängnis, weil sie ein Lied gesunden haben, das den im vorigen Jahr ermordeten Ukr- rer Konowalec verherrlicht.

Bedeutungsvolle Manöver in Italien Rom, 30. Juli. Die italienischen Flottenmanöver zwischen Snditalien und Afrika, die seit dem 23. Juli im Gange sind, wurden nach einer amtlichen Mitteilung in den Tagen vom 25. vis 28. Juli von Luftflottenmanövern unter Teilnahme von 408 Flugzeugen ergänzt. Den Uebungen lagen, wie es in der amt­lichen Meldung heißt,wichtige Aufgaben" zu Grunde. Sie ha­ben die Möglichkeit zu bedeutungsvollen Schlußfolgerungen über die stetig wachsende Schlagkraft und die Verwendung der Luftwaffe auf hoher See gegeben und die volle Leistungsfähig­keit des Materials und der Besatzung erwiesen. Besonders be­merkenswert sind die Aktionen großer Geschwader, die allein bei Ausführung eines bestimmten Auftrages mit voller Kriegsbe- llrstung über 1500 Kilometer zurückgelegt haben, sowie einzelne Staffeln, die nachts in Entfernung von mehreren hundert Ki­lometern von ihren Stützpunkten Bomben abwarfen. Die ein­zelnen Flugzeuge flogen bei den Manövern durchschnittlich je 3000 Kilometer über offenem Meer, ohne daß sich bei irgend ei­nem Apparat auch nur der geringste Zwischenfall ereignet hätte.

Berlustbilanz der Einmischung

Hunderte von Schiffen geopfert für die Unterstützung der Roten

Madrid, 29. Juli. Die ZeitungJnformaciones" meldet, daß nach den statistischen Angaben der Versicherungsgesellschaften England als direkte Folge seiner Einmischung in den spanischen Krieg 27 Schiffe verloren habe. Weitere 168 wurden schwer be­schädigt. Frankreich verlor 13 Schiffe und meldete 62 Havarien. Es folgen Sowjetrußland, Griechenland und Panama mit erheb­lichen Verlusten.Trotz der Nichteinmischungs-Konferenz haben", so betont die Zeitung,auch auf See die Demokratien ein un­trügliches Zeugnis abgelegt von ihren hervorragenden Jnter- ventionsfähigkeiten."

Ministerium für Einkreisnnisprnpagaudn

Erklärung Hoares im Unterhaus

London, 29. Juli. Im Unterhaus gab Innenminister Sir Sa­muel Haare eine ins einzelne gehende Erklärung über die Plan« für den Einsatz einesJnformationsministe- riums"im Kriegsfälle bekannt, das allem Anschein nach dazu bestimmt ist, in einem kommenden Kriege das Erbe des be­rüchtigten Greuel- und Lügensabrikanten Lord Northclisfe an­zutreten. Er erklärte u. a., daß ein derartigesInformations- Ministerium" (das in Wahrheit richtiger alsMinisterium für Einkreisungspropaganda" bezeichnet werden könnte) im Kriege unter der direkten verantwortlichen Leitung eines Informations- Ministers eingesetzt werden würde. Außerdem habe das Außen­amt eine Propagandaabteilung geschaffen. Was man jetzt ver­suche, so meinte der Minister naiv, sei, die britische Kultur im Auslande zu propagieren und Aufklärung über die britische Po­litik zu verbreiten. Zweitens aber versuche man bereits in Frtt» denszeiten, ein Gerippe für dasJnformationsministerium" zu schaffen. Dieses Ministerium würde im Kriegsfälle das Zentrum für Informationen (lies: Lügenmeldungen) sowohl in England wie in llebersee werden, womit alle Voraussetzungen gegeben fein dürften, daß dieabgehackten Kinderhände" und andere Ereuelreguisiten der britischen Weltkriegspropaganda fröhliche Mederauferstehung feiern.

Musterhafte Lugenschlagzeilen"

Im Zusammenhang mit den Ausführungen des Innenminister» Hoare über die Tätigkeit des britischen Propagandaamtes for­derte der Regierungs-Labour-Abgeordnete Markham eine stärkere Ausübung der Pressezensur. Er sei der Ansicht, s» erklärte Markham, daß man sofort Maßnahmen ergreifen müsse, »m einen gewissen Teil der britischen Presse an der Verwen­dung von Panik erregenden Schlagzeilen zu hin­dern, die offensichtlich unwahr seien und einfach nicht berichtigt würden. Man habe noch kürzlich einige Fälle erlebt, in denen geradezu musterhafte Lügenschlagzeilen benutzt wor­den seien. Ein derartiges Verhalten eines Teiles der Presse dringe die Gefahr mit sich, datz die Völker in der ganzen Wett z« der Ansicht kämen, daß dievolkstümliche britische Presse" ab­solut »«zuverlässig sei und daß die Herausgeber dieser Blätter keinen Sinn für Wahrheit oder Anstand hätten.

Ilnterstaatssekretär Butler meinte, man braucheneue Me­thoden der Diplomatie". Zwischen dem Propagandaamt und der Presse soll eine engere Fühlungnahme Platz greifen, daß aber von Eingreifenkeine Rede sein könne". Weiter teilte Butler mit, daß etwa 18 Presseattaches bei den britischen auswärtigen Missionen tätig seien, «nd daß beabsichtig kei. ihr Tätigkeitsfeld noch auszudehne«.