Nr. 169

Schwarzwälder Tageszeitung

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sei, zufolge billigt auch das Staatsdepartement keine Aktion, die die Bereinigten Staaten von Nordamerika als des amerikanisch­japanischen Handelsvertrags von 1911 überdrüssig hinstellen würden. Nach der Pittman-Vorlage soll Roosevelt bekanntlich die Ermächtigung erhalten, die Ausfuhr von Kriegsmaterial an Japan aus Grund der Verletzung des Neunmächte-Abkommens zu verbieten.

Weiterer Sturz der chinesischen Währung

Schanghai» 21. Juli. Die chinesischeWLHrungfielam Freitag um weitere 20 v. H. und erreichte mit dem Kurs von etwa 5 chinesischen Dollars für eine Reichsmark den bisher tiefsten Stand. An der Börse, wo die Flucht in die Devisen um jeden Preis von der Spekulation reichlich ausgenutzt wird» herrschte eine fast panikartige Stimmung. Flucht in die Sach­werte ist auch das Motto der Schanghais Bevölkerung, nachdem ßch die Warenpreise am Donnerstagvervierfacht haben. In den Geschäften werden alle Preise morgens und mittags entsprechend der Entwertung der Währung erhöht. Eine äußerst schwierige Lage ist für den Aus- und Einfuhrhandel ent­standen. Während der erstere infolge des herrschenden Waren­mangels die Lage nicht ausnutzen kann, stockt für den letzteren der Absatz der importierten Waren.

Die französische Spionensurcht

Nicht Deutschland» sondern der englische Geheimdienst

Paris, 21. Juli. Im Zusammenhang mit der augenblicklichen Kampagne der französischen Linkspresse gegen zahlreiche Per­sönlichkeiten und rechtsgerichtete Zeitungen, denenmanvor- wirft, in engeren Beziehungen zu Deutschland za stehen und zum Teil sogar deutsche Subventionen empfangen and Spionage für Deutschland betrieben zu haben, sind die Er­klärungen, die der Direktor des rechtsstehendenReveil du Peuple", Jean Voissel, bei seiner Vernehmung vor dem Tntersuchungsrichter abgegeben hat, besonders bemer- Lmswert. Nach diesen Erklärungen, die ein großer Teil der Pa­riser Presse wiedergibt, hat Baisse! festgestellt, daß er was die ausländische Agigation in Frankreich betreffe nur beto­nen könne, niemals von einer der totalitären Mächte im allge- «emen und von Deutschland im besonderen das Angebot dei Snterstiitzung oder sonst einer Hilfe für sein Matt erhalten zu haben. Im Gegensatz dazu sei er zu verschiedenen Male« von kngland und seinen Agenten der Intelligence Service angegan­gen worden. Boissel zitierte in diesem Zusammenhang einig« Falle aus den Jahren 1936, 1937 und 1938 und behielt sich im Lbrigen das Recht vor, schriftliche Unterlagen für seine Be­weisführung zur Verfügung zu stellen.

ÄWtflugzeuge bosr-ardlerien japavisches Feldlazarett

Vier Tote, fünf Verwundete

Tokio, 21. Juli. Die japanische Nachrichtenagentur Domei ver­öffentlicht in einer Meldung einen etwas verspüteten Bericht, aus dem hervorgeht, daß am letzten Sonntag neun sowjet- rnssische SB-Bomber über einem japanischen Feldlaza­rett in der Nähe der Grenze zwischen Mandschukuo und der Lußcnmongolei auf das Lazarett Bomben abwarfen. Verschie­dene Geschosse trafen Zelte und Gebäude. Die Verluste betrugen »ier Tote und fünf Verwundete.

Reue Niederlage Noosevelts

Washington, 21. Juli. Das Abgeordnetenhaus verabschiedete mit 213 gegen 133 Stimmen die Hatch-Vorlage, die den Bundes­beamten verbietet, sich in Wahlkampagnen oder bei der Leitung politischer Parteien zu betätigen. Man erblickt in diesem Ergeb­nis einen entscheidenden Sieg der oppositionellen Koalition bei­der Parteen, die in langer Debatte mit den Anhängern der Bundesregierung darauf bestand, die Vorlage fast in der ur­sprünglichen, vom Senat bereits angenommenen Fassung wie­der herzustelleü und die Aendcrungen zu streichen, die der Rechts- ausfchuß des Abgeordnetenhauses auf Noosevelts Veranlassung hin vorgenommen hatte.

814 Juden fuhren von Rhodos ad

Athen, 21. Juli. Das kleine griechische SchiffNicolas", das »vier der Führung eines griechischen Kapitäns unter griechischer Nagge fährt, verließ mit 814 Insassen eines jüdischen Konzen­trationslagers an Bord Rhodos. Die Juden waren von dem «emmden SchissRim" Anfang Juli von italienischen Kriegs- Mffen und dem HandelsschiffFiume" gerettet und hilfsweife A Rhodos untergebracht worden. Das SchiffNicolas" nahm jEurs auf Palästina und zwar in der Absicht, seine jüdischen Paf- Mere als illegale Einwanderer dort oder an der Libancm- ^"Ve zu lande».

Der Messet -seö6st

Kleine Nachrichten ans aller Weil

Deutsch-litauischer Vertrag. Am 8. Juli ds. Js. ist in Kowno zwischen bevollmächtigten Vertretern der deutschen und der litauischen Regierung ein Vertrag über die Staats­angehörigkeit der Memelländer unterzeichnet worden, der demnächst ratifiziert und in Kraft gesetzt werden soll. Durch den Vertrag ist der Personenkreis, der die deutsche Staats­angehörigkeit erwirbt, gegenüber der bisherigen Regelung erweitert und zugleich den beiderseitigen Volkstumsbelan­gen Rechnung getragen worden.

Deutsch-ungarische Jndustriebesprechungen. Auf Anregung der deutschen und der ungarischen Regierung haben am 19. und 20. Juli in Berlin bei der Reichsgruppe Industrie Ver­treter der beiderseitigen Industrien Besprechungen über Fragen des deutsch-ungarischen Warenverkehrs geführt. Die Besprechungen haben zu dem Ergebnis geführt, daß auf ei­ner Reihe von Gebieten eine Steigerung der deutschen Jn- dustrieausfuhr nach Ungarn unter voller Wahrung der Interessen der ungarischen Industrie erreicht wurde.

Opfer englischer Rücksichtslosigkeit. In der Nähe von München wurde die Leiche eines jungen Mannes gefunden, der sich erhängt hatte. Es wurde festgestellt, daß der Tote, dessen Mutter in Südafrika lebt, die dortigen britischen Be­hörden um Einreiseerlaubnis nach Südafrika ersucht hatte. Die Verweigerung dieser Erlaubnis trieb ihn in den Tod.

Zwei Flugzeuge der britischen Luftwaffe aLgestiirzt. Die britische Luftwaffe verlor am Freitag zwei Flugzeuge. Ein Flugzeug stürzte in der Nähe des Flughafens Leconfield ab, wobei die drei Mann der Besatzung ihr Leben verlo­ren. Ein anderes Flugzeug stürzte über der See ab, und man befürchtet» daß auch hier die Besatzung verloren ist.

Empfang bei Papen. In dem Park der deutschen Som- nerbotschaft in Therapia (Türkei) veranstaltete der deut­sche Botschafter von Papen einen Empfang, an dem eine Anzahl namhafter Vertreter der türkischen Presse, italieni­sche Journalisten und Pressevertreter anderer befreundeter Mächte teilnahmen.

Der Tod im Lichtspielhaus. Während einer Vorstellung im Lichtspielhaus in Landau (Pfalz) schlief der 53jährige Paul Wezig ein. Dabei fiel er so ungeschickt von seinem Stuhlsitz, daß er sich schwere innere Verletzungen zuzog, an deren Folgen er im Landauer Krankenhaus gestorben ist.

Das Matterhorn forderte zwei Todesopfer. Am Mitt­woch früh 5 Uhr find die beiden Brüder Walter und Wer­ner Spengele beim Aufstieg auf das Matterhorn unter­halb der Solvayhütte im sog. Gebiß abgestürzt. Die beiden Verunglückten wohnten in Zürich und sind zwischen 22 und 25 Jahre alt.

Unwetter im Allgäu. Ein schweres Unwetter mit Hagel­schlag von selten erlebter Heftigkeit ging am Donnerstag über Kempten nieder. Die Eisköner Hagelten fast eins Vier­telstunde lang aus Häuser und Straßen nieder und zer­trümmerten viele Fensterscheiben. Die Wasserwehr mußte zur Hilfeleistung eingesetzt werden, um das Wasser aus den Kellern zu pumpen. In den Gärten und Anlagen ist durch das Unwetter außerordentlicher Schaden angerichtet wor­den. Aeber dem Kochelsee-Eebiet entlud sich Donnerstag­abend ein Unwetter, das schlimmste Auswirkungen hatte. Ein außerordentlich heftiger Wolkenbruch ging einem Ha­gelschlag voraus» der etwa 25 Minuten da'wrte und in sol­cher Gewalt wie er in dieser Gegend noch .e erlebt wurde. Hunderte starker Aleebäume find von der Gewalt des Stur­mes entwurzelt. Der Telefonverkehr ist in Großweil, Schleh- dorf und Urfeld unterbrochen.

KO Tote durch Unwetter. 60 Tote und 150 Verletzte waren die Opfer eines Unwetters im mexikanischen Staate Puebla. Die Regengüße waren so heftig, daß der Fluß San Fran­cisco über die Ufer trat und den größten Teil der Stadt Puebla überschwemmte.

Unerträgliche Hitze. Griechenland ist in dieser Woche von einer Hitzewelle überfallen worden, wie man sie seit zehn Jokhren nicht mehr erlebte. Das Themometer zeigt seit Ta­gen über 40 Grad im Schatten, am Donnerstag in Athen wieder 43 Grad. Zahlreiche Fälle von Hitzschlag werden ge­meldet. Auch in Jugoslawien hält die Hitze an. In der alt­serbischen Stadt Risch wurden 49 Grad im Schatten gemes­sen. In Belgrad und anderen Städten machte sich bereits ein starker Wassermangel bemerkbar. Der Badebetrieb hat infolge der ungewöhnlichen Witterungsverhältnisse 17 To­desopfer gefordert.

Die jüngste Miillermeisterin. Fräulein Maria Mans, Tochter des Mühlenbesitzers Mamian Mans in Fulda, hat kürzlich vor der Meisterprllfungskommission für das Mül­lerhandwerk die Meisterprüfung bestanden. Sie ist die zweite Frau in Deutschland, die dieses Examen abgelegt hat und gleichzeitig die jüngste Müllermeisterin im Deut­schen Reich.

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 22. Juli 1939.

NS.-Urlauher kommen. Heute um die Mittagszeit wird wieder eine größere Anzahl NS.-Urlanber aus dem Gau Saarpfaiz bei uns eintreffen. Sie werden bis 29. Juli unsere Gäste sein. Heute Samstag findet noch der Be­grüßungsabend statt, und zwar unter Mitwirkung des Liederkranzes und der Stadtkapelle. Mit Rücksicht auf die große Zahl der NS.-Urlauber findet der Begrüßungsabend imGrünen Baum" und in derTraube" gegen ft-9 Uhr statt.

Altburg, 21. Juli. (Kreisgruppenliedertag), lieber Sonntag, findet hier der Kreisgruppenliedertag des Knie- bis-Nagold-Kreises, verbunden mit Wertungssingen aus Anlaß des 50jährigen Bestehens statt.

Eonweiler, 17. Juli. (Kreisziegenausstellung) Am letz­ten Sonntag fand auf dem ideal gelegenen Ausstellungs­platz in Conweiler die 11. Kreiszieg enausstellung statt. Sowohl hinsichtlich der Zahl der ausgestellten Ziegen und Böcke, als auch der Ausmachung lder Ausstellung inbezug auf Uebersichtlichkeit war es die bis jetzt größte und best­organisierte Ausstellung. Recht angenehm ist jedem Be­sucher sofort ausgefallen, daß für jedes ausgestellte Tier eine Tafel den Besitzer, die Herdbuchnummer und die Lei­stung des Tieres ersichtlich machten. Dabei waren Milch­leistungen von 8001000 Kg. jährlich in großer Zahl, ja selbst solche mit über 1100 Kilogramm vorhanden.

Freudenstadt, 21. Juli. (Rätselhafter Selbstmord) Im der Nähe von Oppenau in Baden wurde gestern nachmittag ein 38 Jahre alter Mann aus Freudenstadt erhängt auf- gesunden. Was ihn zu diesem Schritte veranlaßt hat, ist völlig unklar, zumal er in diesen Tagen gute Nachrichten erhalten hatte und vor größeren Plänen stand.

Kornrveftheim, 21. Juli. (Schwer verletzt.) Am Mittwochabend wollte ein 32 Jahre alter verheirateter Zim- mermann aus Eeisingen mit seinem Motorrad drei vor ihm fahrende Kraftfahrzeuge überholen. Dabei stieß er in vol­ler Fahrt auf einen entgegenkommenden Kraftwagen und zog sich außer einem Beckenbruch weitere Verletzungen zu.

Vaihingen a. E., 21. Juli. (Knabeertrunken.) Von einigen Kindern, die am Mittwoch im Mühlkanal bei der Enz badeten, ist ein zehnjähriger Junge, das einzige Kind seiner Eltern, ertrunken. Der des Schwimmens kundige Junge blieb in Schlingpflanzen hängen und vermochte sich nicht mehr selbst zu befreien. Bis es gelang, Hilfe herbei- zuholen und den Verunglückten in dem trüben Wasser zu finden, war bereits der Tod eingetreten und auch die von einem Arzt angestellten Wiederbelebungsversuche hatten keinen Erfolg mehr.

Arach, 21. Juli. (H a g e l s ch l a g.) Mittwochnachmrttag ging ein fast zehn Minuten dauernder Hagelschlag nieder, durch den großer Flurschaden entstanden ist. Namentlich in den Gittern der Domäne St. Johann und in den Versuchs­feldern der dortigen Saatzucht anstatt hat das Unwelt-" übel gehaust.

Schweres Vadeunglück in der Donau

Drei Tote.

Mm, 22. Juli. Ein tragischer Badeunfall» der drei junge Menschenleben forderte, ereignete sich in der Donau Lei Mm. An einer Stelle» in der man den Fluß in seiner ganzen Breite durchwaten kann, stieg infolge des Ablassens eines Kanals der Wasserspiegel bis zu der ungewohnten Höhe von fast einen Meter an. Die durch einen vermehrten Zustrom entstandene Strömung riß drei des Schwimmens unkundige Männer ein Stück weit mit, wobei diese an einer tiefen Stelle ertranken. Ihre Leichen konnten noch nicht geborgen werden.

Lastkraftwagen gegen Omnibus

Acht Verletzte

Crailsheim, 21. Juli. Auf der Straße zwischen Wildensiei» und Wäldershub ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfakl, bei dem der von dem Krastwagenvermieter Walter ans Wildenstein gedenkte Lastkraftwagen gegen den Postomnibn» der Linie CrailsheimUnterdeufstetten stieß. Aus unerklär­lichem Grunde hatte Walter bei der Begegnung der beide» schweren Fahrzeuge plötzlich die Herrschaft über seinen Wage» verloren. Dieser streifte den Omnibus mit solcher Gewalt, dost besten ganze Karosserie vom Fahrgestell abgehoben und in do« Straßengraben geschleudert wurde. Unmittelbar darauf stich der vom Pech verfolgte Lastwagenlenker auch noch gegen eins» hinter dem Postomnibus fahrenden Privatkraftwagen. Va» den Insassen des Omnibusses wurden eine Frau schwer und v«» weitere Personen leichter verletzt. Sie fanden Aufnahme i» Crailsheimer Krankenhaus. Auch die drei Insassen des PrS vatkraftwaaens erlitten Verletzungen.

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