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Schwarzwälder Tageszeitung
Nr. 169
M W» erinnerte kurz an das Chaos und den Verfall der System- zeit und sagte: „Heute sind wir ein Block von 80 Millionen, ein Wille, ein Staat, eine Volksgemeinschaft, eine Wirtschaft, eine Kultur, eine Armee und eine Waffe unter einem Führer. Wir find die lebendigen Zeugen dieser Volkwerdung. Es gibt kein Volk auf der Erde, das rassisch so einheitlich ist wie unsere Nation. Wir find stolz darauf, daß auch die NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" zu ihrem kleinen Teil zu diesem Ergebnis beitragen konnte. Nicht nur materiell, sondern vielmehr auch ideell, nicht mit Worten, sondern mit Taten haben wir dazu beigetragen, unserem Volk einen unbändigen Lebenswillen zu vermitteln." (Lebhafter Beifall.) „Kraft durch Freude" hat dem schaffenden deutschen Menschen nicht nur den Adel der Arbeit wiedergegeben, hat nicht nur die Parole der Freude erteilt, sondern hat den Alltag veredelt, seine Werkplätze verschönt und ihm das Leben lebenswert gemacht.
„Wie fn jedeyr Jghr auf der Nxichssagung", so fuhr der Reichsorganisationsleiter fort, „möchte ich auch in diesem Jahre wieder eine Parole für die komipende Arbeit der NS.- Eemeinschaft „Kraft durch Freude" ausgeben: „Kraftvolle Männer und schöne, anmutige Frauen". Mann und Frau helfen, jedes für sein Teil, mir und beide zusammen bilden sie eine Einheit, auch in der Leistung, in der Arbeit. Wir wollen das Glück des Volkes, seine Gesundheit, seinen Fortschritt. Wir -wollen, daß es sich entwickelt. Und hier ist nun die Erziehung für Mann und Frau ein wichtiges Problem. Wir wollen nicht nur ein kraftvolles Volk, sondern auch ein schönes Volk, ein kulturmäßig hochstehendes Volk. Wir sehen nicht eine Sparte, wir sehen den Menschen in seiner Gesamtheit. Und dieser Mensch kann erst zur Höchstleistung und Vollkommenheit kommen, wenn er auf allen Gebieten des Lebens das Höchste erreicht. Wir wollen kraftvolle Männer, die die Verkörperung des Mannes sind und wir wollen anmutige Frauen, die die Verkörperung der Schönheit sind. Die hohe Schule des Mannestums war in Deutschland immer die Armee. Heute ist es nicht nur die Armee, sondern auch die Partei, die SA., und all die anderen vielen Gliederungen und Verbände.
Anders ist es bei den Frauen. Hier sind gewaltig. Sünden der Vergangenheit gutzumachen, und wir stecken in der Gegenwart noch nicht einmal in den Anfängen. Ich begrüße es, daß auf unseren Sportplätzen in Dörfern und Städten, Werken und Betrieben heute rhythmische Gruppen schaffen, denn unsere Frauen sollen schön sein. Unsere deutschen Frauen werden auch lernen, zu anmutigen und gepflegten Frauen zu werden. Ich habe daher Institutionen in der Deutschen Arbeitsfront gegründet, die einmal vom rein fachlichen Standpunkt aus Schön- h e i ts i n ft i t u t e, Akademien der Schönheit und der Mode und der Farbe werden sollen, in Wien, Berlin und in München. Aber das darf keine Angelegenheit einiger weniger Menschen sein, sondern wir müssen diese Schönheitskultur in die Fabriken hineintragen. Die deutsche Arbeiterin soll wissen, was schön ist, sie soll wissen, wie sie sich schön machen kann. Aber nicht das ist schön, was neu ist. Wir müssen zu einem ganz anderen i Begriff auch der Mode kommen.
i Wir wollen also nicht nur die kraftvollsten Männer, sondern j auch die anmutigsten Frauen in der Welt haben. Am Ende dieses Weges werden dann Kunst und Kultur nicht mehr der Besitz einiger Weniger sein, und Freude und Kraft werden erkannt werden als der Ausdruck unseres Lebens an sich. Das wird dann das neue Deutschland sein, auf das wir stolz sind und das unser Volk befähigen wird, ihm die Kraft zu geben, sich den Platz i an der Sonne zu erkämpfen, den es kraft seines Fleißes ver-
' langen kann und verlangen muß." (Erneute stürmische Beifalls
kundgebungen.)
In seinen weiteren Ausführungen kam dann Dr. Ley auf das Wort des ausländischen Politikers zu sprechen, der da behauptet hatte, daß 20 Millionen Deutsche zu viel in der Welt seien. „Wir erklären der gesamten Welt", so rief Dr. Ley aus, „es sind nicht 20 Millionen Deutsche zu viel auf dieser Erde, sondern 20 Millionen Deutsche zu wenig. (Tosende Zustimmungskundgebungen.) Und so wir das wagen, müssen wir auch das Wollen dahinter setzen. Wir werden es nicht zulassen, daß die Grundsorgen des deutschen Volkes, die Sorgen um den Boden, um die Ernährungsfreiheit, unseren Nachkommen als Erbe zurückgelassen wird. Das können und das wollen wir nicht. Wir find heute ein Block von 80 Millionen unter einem einzigen idealen Führer. Das sind die besten Voraussetzungen, diese , Erundsorge endlich zu beseitigen. Das Schicksal half unserem
- Führer, die Ostmark zu gewinnen, er erkämpfte sich das Sudetenland, gab uns Böhmen und Mähren und das Memelland. Und Adolf Hitler hält das Schicksal in seinen Händen und wird die Zukunft zu unser aller Bestem gestalten." Diese Worte des Reichsorganisationsleiters gingen fast unter in einem grenzenlosen Sturm der Begeisterung und des Jubels. „Du und ich", so schloß Dr. Ley unter dem brausenden Jubel des Hauses seine Ausführungen, „wir können ein klein wenig daran mithelfen, uns dieses Glück vom Schicksal zu ertrotzen."
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Als Führer der starken italienischen Delegation nahm sodann der Generaldirektor des Opera Nazionale Dopolavoro gran Uffi- ziale, Pucceti, das Wort. Er wies auf die großen Erfolge u hin, die dem von Reichsorganisationsleiter Dr. Ley zum ersten-
> mal ausgesprochenen Gedanken, umfangreiche Austauschreisen
. und -besuche der Arbeiter der verschiedenen Länder einzuleiten,
.! inzwischen bereits beschieden sei. Deutschland und Italien haben
diese Austauschreisen schon weitgehend verwirklicht. Es gibt keine ^ italienische oder deutsche Provinz, die nicht von diesen Reisen
k ^ erfaßt worden ist, kaum eine bedeutende Stadt, die nicht Kame-
^ raden der befreundeten und verbündeten Nation aufnehmen
» konnte. Ueberall haben begeisterte Kundgebungen stattgefunden,
^ durchdrungen von jener natürlichen Herzlichkeit, die in so bsdeu-
^ tendem Maße zur geistigen Annäherung beider Völker beigetra^
^ gen hat und weiterhin beitragen wird.
i> Der Führer der in diesem Jahre besonders zahlreichen spa-
^ «ischenAbordnung, delRey, überbrachte die Grüße des
^ «iedererstandenen Spaniens. Für die portugiesische Abordnung
- wies der Präsident der portugiesischen Freizeitorganisation
! Freude in der Arbeit", d e Q u e i r o z, auf den hohen Wert der
1 Hamburger ReichstagunKen des „Kraft-durch-Freude"-Werkes
l ^ hm. Der Präsident der ungarischen Arbeitszentrale und der
, Freizeitorganisation „Schätze die Arbeit!", Bela von Marton,
, würdigte das große Vorbild, das Deutschlands „Kraft-durch-
Freude"-Organisation und Italiens Dopolavoro-Werk der ganzen ? Welt geben. Für Bulgarien sprach der Generalsekretär des Lul- ' garifchen Nationalkomitees „Freude und Arbeit" und Mitglied des Internationalen Veratungsausschusses, Dr. Walteff. Auch ' er wies auf die für alle Völker beispielhaften Erfolge von .„Kraft k durch Freude" hin. Für die jugoslawische, die griechische und die rumänische Abordnung sprach Dr. Stojadinowitsch Wort«
ves Dankes und des Glückwunsches. Die belgische und die niederländische Abordnung ließen durch Ministerialrat van Hoeoen vom niederländischen Arbeitsministerium ihre Glückwünsche überbringen. Generalsekretär Farkas übermittelte die herzlichen Grüße des slowakischen Volkes. Für die skandinavischen Abordnungen und die Vertreter von Estland, Lettland und Litauen sprach der Delegationsführer, der Norweger Ruud. Für die Abordnung Irlands dankte Ministerialdirektor Dr. llane vom irischen Unterrichtsministerium für die überaus herzliche Aufnahme in Hamburg.
KdF -Leisturrgsschau in Hamburg
Strckze und eindrucksvolle Schau erfolgreicher Arbeit
Hamburg, 21. Juli. Die KdF.-Leistungsschau in den Ausstellungshallen hsss Zoogeländes, die Reichsorganisationsleiter Dr. Ley am Freitagnachmittag eröffnete, bringt die alle Gebiete in kultureller Hinsicht umfassenden Leistungen dieser Riesenorganisation durch Bild und Modell, Zeichnung und Plastik zur lebendigen Anschauung und unterstreicht damit in einzigartiger Weise den stolzen Leistungsbericht.
Reichsorganisationsleiter Dr. Ley wies in seiner Eröffnungsansprache zunächst darauf hin, daß die Leistungsschau nicht etwa Pläne und Projekte zeige, sondern das zur Anschauung bringe, was in den vergangenen sechs Jahren und besonders im letzten Jahr geschaffen wurde. Die Leistungsschau sei ein Spiegelbild des Sozialismus der Tat, der den Sozialismus der Pläne und Konferenzen und der erfolgsosen Tagungen abgelöst habe. Es erfordere, so betonte Dr. Ley, eine zähe Kleinarbeit auf allen Gebieten des Lebens, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß Millionen Werktätiger, die nun im Deutschen Reich alle ihren bezahlten Urlaub haben, diesen Urlaub auch so verbringen und nützen können, daß er zur Freude der schaffenden Menschen und damit zum Gemeinwohl des ganzen Volkes dient. Für dieses Ziel zu arbeiten, sei der feste Wille der NS.-Eemeinschaft „Kraft durch Freude".
GöppLngev
Polnisch-englische Anleiheverhandlungen
in der Sackgasse
London, 21. Juli. Die polnisch-englischen Anleiheverhandlun- gen sind allem Anschein nach in eine Sackgasse geraten. Mehrere Blätter teilen am Freitag mit, daß sowohl die Polen als auch die Engländer auf ihrem Standpunkt beharrten. Die englischen Unterhändler bestünden darauf, daß Polen sich verpflichte, die Gelder ausschließlich für Rüstungsankäufe in England und nicht in anderen Ländern anzulegen. Der Leiter der polnischen Abordnung, Oberst Koc, habe bereits am Donnerstag die Absicht gehabt, nach Warschau zurückzufliegen. Er habe aber seine Abreise verschoben und gewisse Kompromißvorschläge unterbreitet. „Daily Expreß" warnt vor einer Anleihe an Polen. Man habe beabsichtigt, Polen Geld zu leihen, damit es englisch Waffen kaufen könne. Das sei schon schlimm genug, denn England brauche alle seine Waffen für sich selb. Jetzt aber forderten die Polen, daß sie das britische Geld für den Ankauf von Waffen in anderen Ländern ausgeben könnten, das sei noch schlimmer.
London verlangt völlige Unterwerfung Polens
Paris, 21. Juli. Der „Figaro" befaßt sich mit den ernsten Schwierigkeiten, auf die die drei von der Londoner Regierung angeknüpften Verhandlungen stießen. Nicht nur die Verhandlungen in Moskau und in Tokio, sondern auch diejenigen mit Polen befänden sich aus verschiedenen Gründen in einer Sackgasse. Die englisch-polnischen Wirtschaftsbesprechungen seien sogar so schwierig geworden, daß der Chef der polnischen Delegation, Oberst Koc, beschlossen habe, nach Warschau zurückzukehren und sogar die britischen Kredite abzulehnen, falls die englische Regierung nicht ihre letzten Vorschläge abändern wollte. Die Schwierigkeit liege besonders in der Tatsache, daß England eine Kontrolle über die Verwendung dieser Kredite ausüben wolle und die versprochenen Summe» nur in dem Maße der festgelegten Ausgaben zu überweisen beabsichtige. Polen sei der Ansicht, daß eine derartige Prozedur mit der Souveränität des polnischen Staates nicht vereinbar sei. Es wäre außerordentlich bedauerlich, so meint der „Figaro", falls wegen dieser einfachen Prozedurfrage — wo die Summe der Anleihe doch schon festgelegt sei und der Eeneralstab der Ansicht sei, daß diese Kredite aus militärischen Gründen so schnell wie möglich ohne besondere Kontrolle zur Verfügung gestellt würden — die Verhandlungen vertagt oder sogar abgebrochen werden könnten. Auch das „Oeuvre" geht aus die Schwierigkeiten der britisch-polnischen Wirtschaftsverhandlungen ein und erklärt, sie seien so groß, daß Oberst Koc schon mit seiner Abreise drohe.
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Macdonald gibt die Doppelzüngigkeit der britischen Palästina-Politik z«
London. 21. Juli. Im Unterhaus mußte Kolonialminister Macdonald am Donnerstag wieder einmal seine schon oft kritisierte Palästina-Politik verteidigen. Von liberaler Seite wurde dem Kolonalminister vorgeworsen, daß er in seinem Weißbuch, mit dem er bei der ständigen Mandatskommission der Genfer Liga keinen Anklang gefunden haben, die Juden bevorzugte. Selbst von konservativer Seite mußte sich Macdonald sagen lassen, daß seine Politik fehlgeschlagen sei. Der liberale Abgeordnete Tom Williams eröffnete die Debatte mit der Feststellung, daß der Palästina-Kurs der Regierung völlig zusammengebrochen sei und weder gesetzlich noch moralisch gerechtfertigt werden könne. Der konservative Abgeordnete Arnolf Wilson meinte, man müsse sich völlig darüber klar sein, daß die heutige Lage in Palästina eine ständige Quelle der Beunruhigung für die arabische Bevölkerung Palästinas darstelle. Die zionistische Organisation habe „nichts als wahnsinnige Rundschreiben ausgestreut", in denen die Juden geradezu aufgefordert würden, das ganze Mandatssystem zu vernichten.
Der Oppofitionsliberale Mander nahm natürlich seine jüdischen Freunde in Schutz. Die Weißbuch-Politik sei bereits jetzt
zusammengebrochen und befriedige niemanden in Palästina. Duff Looper mußte eingestehen, daß das britische Prestige in Palästina bei Juden und Arabern noch nie so schlecht gewesen sei wie heute. Vieldeutig meinte er schließlich, England habe heute den Juden gegenüber größere Verpflichtungen als je. Der Labour-Abgeordnete Stokes erklärte schließlich, England habe doppelt geschwindelt. Erst habe es den Arabern Palästina versprochen und sich dieses Versprechen mit Blut bezahlen lassen, dann habe es auch den Juden Palästina versprochen, die dafür mit Geld bezahlt hätten.
Macdonald gab dann zunächst die englische Ohnmacht zu, wenn er feststellte, daß seine Politik in Palästina den gewünschten Frieden nicht schaffen könne. Macdonald verwahrte sich des weiteren gegen den Vorwurf, daß die Regierung ihr Versprechen gegenüber den Juden gebrochen habe. Mit der Feststellung, daß diesem Versprechen ein Versprechen an die Araber gegenübergestanden habe, gestand er dabei unfreiwillig auch die englische Doppelzüngigkeit ein. Daß aber England gar kein Interesse an einer schnellen Lösung des Palästina-Problems haben kann, ging aus der weiteren Feststellung Macdonalds hervor, daß die britische Regierung „zu gegebener Zeit" der Genfer Liga ihre Argumente vortragcn werde.
Macdonald erklärte weiter, daß seit dem 1. April 1939 8000 Juden, zum größten Teil aus Polen und Rumänien, auf illegalem Wege nach Palästina gekommen seien. Diese Einwanderer würden dahin instruiert, bei der Hinfahrt ihre Papiere über Bord zu werfen, so daß die britischen Behörden sie nicht mehr zurückschicken können. Durch dieses Verfahren werde die Lage für England sehr erschwert und Unruhe unter der ara- bischen Bevölkerung geschaffen.
Die Palästina-Aussprache im Unterhaus endete mit der Ablehnung des Mißtrauensantrages der Opposition mit 188 gegen 119 Stimmen.
Im Laufe der Debatte stellte der Sprecher der Opposition, RoA Baker, an Kolonialminister Macdonald die verfängliche Frage, was er denn tun würde, wenn er ein Araberwäre, wiw- auf Macdonald antwortete: „Wenn ich ein Araber in Palästina wäre, dann würde ich mich leidenschaftlich der jüdischen Einwanderung widersetzen." (!)
Während die Oppositionsblätter sich in ihren Leitartikel» völlig über die Palästina-Aussprache ausschweigen, betonen ,^Z> mes" und „Daily Telegraph" übereinstimmend, daß die ganze Aussprache überflüssig gewesen sei. Beide Blätter geben aber zs, daß das Palästina-Problem so, wie die Dinge jetzt stünden, nach dem doppelten Versprechen der Engländer gegenüber den Araber» und Juden praktisch überhaupt nicht zu löse« sei.
Die „Times" meint, es werde sich zeigen, ob in der neue» Palästina-Politik England Erfolg -haben werde. Das Blatt unterstützt dann schließlich den bekannten britischen Plan ein« Bundesstaates Palästina-Syrien, in dem es, wie die „Times" meint, Platz für die Araber und die nichtarabischen Völler geben würde.
„Neue Instruktionen" mach Tokio
Britische Kapitulation vor den nackten Tatsache« in Nordchina?
London, 21. Juli. An den britischen Botschafter in Tokio stick» neue Instruktionen abgegangen, und man erwartet, daß er eine weitere Unterredung mit dem japanischen Außenminister Artta haben wird.
Trotz der japanischen Pressekommentare glauben die Londoner Blätter, den Stand der Verhandlungen etwas optimistischer be- - urteilen zu können, ohne jedoch hierfür Gründe anführen z» können. In diesem Sinne schreibt der diplomatische Korrespondent der „Times", der im übrigen betont, daß Großbritannie» sich weder von der japanischen Regierung noch von den japanischen Generalen in Japan „diktieren lasse". Im gleichen Atemzuge meint der Verichterstatteraber, die britische Regierung könne ihre Augen nicht einfach vor den nackten Tatsachen in Nordchina verschließen. Die britische Regierung sei bereit, Versicherungen dahingehend zu geben, daß die britischen Niederlassungen i» China neutral bleiben. Darüber hinaus könne England aber nicht gehen.
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„Einige Fortschritte"
Tokio, 21. Juli. Die dritte Unterredung zwischen dem japanischen Außenminister Arita und dem britischen Botschafter Craigie begann am Freitag um 11 Uhr japanischer Zeit und wurde 12.48 Uhr beendet. Die Mitteilung des japanischen Auswärtigen Amtes besagt, daß in der Unterredung „einige Fortschritte hinsichtlich der Uebereinkommen" gemacht wurden. Die nächste Besprechung ist auf Samstag festgesetzt worden.
Tokio, 21. Juli. (Ostasiendienst des DNV.) Nach Beendigung der dritten Unterredung zwischen Außenminister Arita und Botschafter Craigie wurde halbamtlich mitgeteilt, daß am Samstag ein Sonderkabinettsrat einberufen werden solle, um Richtlinien für den weiteren Verlauf der Besprechungen festzulegen. Ministerpräsident Hiranuma werde anschließend dem Kaiser über die bisherigen Ergebnisse berichten.
Zunahme der antibritischen Bewegung in Nordchina
Peking, 21. Juli. (Ostasiendienst des DNB.) Die antibritisch Propaganda- und Voykottbewegung macht überall in Nordchina, von Tsingtau bis Suiyuan, große Fortschritte. In Tsingtau nahmen die Kundgebungen der empörten Bevölkerung einen ziemlich heftigen Verlauf, 62 Fenster des Gebäudes der Charters Bank wurden eingeworfen. In Suiyuan zwang der Boykott di« iritisch-amerikanische Tabakkompagnie zur Schließung ihrer Büros. Angesichts der starken englandfeindlichen Stimmung beginnen die britischen Staatsangehörigen viele Orte im Inner» wie Kaifeng, Tfinan und andere zu verlassen. In Peking steht der frühere Präsident der Handelskammer, Lengtschiatschi, an der Spitze einer Bewegung, die die vollkommene Aufgabe aller Beziehungen zu britischen Staatsangehörigen anstrebt.
Zurückhaltende Fernost-Politik der USA.
Washington, 21. Juli. Roosevelt hat sich in einer Konferenz im Weißen Hans gegen eine Weiterbehandlung der Pittman- Vorlage, die sich gegen Japan richtet, ausgesprochen. Wie es i» gut unterrichteten Senatskreisen heißt, erklärte der Präsident, er glaube »icht, daß es für den Kongreß notwendig sei, sich «och dr dich«« Sitzr«g«chschiM damit zu befassen. Den gleichen K«i-