Schwarzwiilder Lageszeltung

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Die Wahrheit über die Slowakei

Belgrad, IS. Juni. Das Zentralorgan der Kroatischen Bauern- vartei Dr. Matscheks, derHrvatski Dnevnik" (Agram), ver­öffentlicht eine telephonische Unterredung mit dem slowakischen Bropagandachef Mach über die Lügenmeldungen, die in den letzten Tagen über die Slowakei verbreitet wurden. Mach weinte, es sei verwunderlich, daß solche Lügen gerade von jenen Kreisen verbreitet würden, die sonst die Notwendigkeit einer Wahrung der Selbständigkeit auch der kleinsten Nationen beton­ten Natürlich habe die Slowakei als junger Staat gewisse Schwierigkeiten zu überwinden, wie sie aber auch anderen größe­ren Staaten nicht erspart blieben.

Mit der Verbreitung lügnerischer Nachrichten sei der Slowakei aber nicht gedient. Man wisse in Preßburg auch, daß die Be- nesch-Millionen für diese feindliche Aktion verwendet würden^ sei unnötig, meinte Mach weiter, solche Meldungen zu demen­tieren, da die Lügen immer nach kurzer Zeit auf ihre Verbreiter MÜckfielen. So wurde beispielsweise behauptet, daß die Slo­wakei unzählige Arbeitslose habe. In Wahrheit seien aber zgogg Slowaken als Arbeiter nach Deutschland gegangen, von denen man jetzt 4000 zurückrufen müsse, weil sie die slowakische Regierung zum Straßenbau dringend- benötige.

Mine Nachrichten avs aller Welt

Der Führer gratuliert dem König von Schweden. Der

Führer hat Seiner Majestät dem König von Schweden zum Geburtstag drahtlich seine Glückwünsche übermittelt.

Der Führer verleiht Goethemedaille. Der Führer hat dem Mrchitekten Prof. Dr. h. c. Schultze-Naumburg in Weimar Anlaß der Vollendung seines 70. Lebensjahres die themedaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Luftschiff Graf Zeppelin wieder unterwegs. Das Lust- Wf Graf Zeppelin ist am Donnerstag um 15 Uhr zu Mer neuen Fahrt aufgestiegen. Es steht unter der Führung «» Kapitän Albert Sammt und wird auf dieser Fahrt wei- Me Erprobungen der Schiffseinrichtungen vornehmen. Mit chr Rückkehr ist für Freitag am späten Nachmittag zu «Hnen. .

Bor einer Kabinettsumbildung in London? Nach einer Meldung der konservativenPorkshire Post" rechnet man bereits Ende dieses Monats mit einer Kabinettsumbildung. Sowohl Lord Runciman wie auch der erste Lord der Admi­ralität werden danach ihre Kabinettsposten aufgeben und neuen Männern Platz machen. Ferner erwartet man, daß für das neue Munitionsministerium ein parlamentarischer Sekretär ernannt werden wird.

Holländisches Militärgesetz angenommen. Die zweite Kammer hat nach längerer Aussprache das neue Militär­gesetz angenommen, das die Regierung ermächtigt, die Dienstzeit bis auf zwei Jahre zu erhöhen. Durch einen von sozialdemokratischer Seite eingebrachten Zusatzantrag gilt das neue Gesetz bis zum Jahre 1944. Von einer Erhöhung des Jahreskontingents an Rekruten hat die Regierung im Hinblick aus die Erhöhung der Unkosten abgesehen. Die Dauer der Reserveübungen wird durch das gleiche Gesetz verdoppelt.

Kattowitzer deutsches Stadion enteignet. Die polnischen Hebelgriffe auf die Rechte der deutschen Volksgruppe und auf deutsches Eigentum, die systematische Formen angenom­men haben, werden durch einen neuen bezeichnenden Fall Vermehrt. Der 1. FC. Kattowitz, der einzige deutsche Fuß­ballverein in Polen, wurde am Dienstag von einem Zivil- öericht verurteilt, das von ihm im Jahre 1932 mit großen mmnziellen Anstrengungen errichtete deutsche Stadion an Ke Erundstücksbesitzerin, eine staatlich kontrollierte polnische Interessengemeinschaft, abzutreten.

Italienische Flieger aus Spanien zurückgekehrt. Das ita- kenische Fliegerkorps in Spanien ist mit dem Dampfer »Duilio" am Donnerstag in Genua eingetroffen. Im Laufe ves Vormittags hat die Ausschiffung begonnen. Den Flie­dern wurde von der Stadt ein großartiger Empfang berei­st, zu dem auch Außenminister Ciano, der Minister für Bolkskultur Alfieri und Parteisekretär Minister Starace Genua gekommen waren. Der König und Kaiser hat M Nachmittag vor dem Kriegsgefallenen-Denkmal von Ge­nua die große Parade der Flieger abgenommen.

Strang bei Molotow. Die Botschafter Englands and Frankreichs suchten am Donnerstag nachmittag in Be­reitung von Strang den Außenkommissar Molotow im «reml aus.

. Ln den Bergen abgestürzt. Der 28 Jahre alte Diplom- vgenieur Vitdam Herzig aus Bamberg stürzte am Hölloch vn Bacherloch (ober Einödsbach) tödlich ab. Der Verun- Mckte befand sich im Aufstieg über den Einödsberg zur Trettach mit noch 3 Kameraden. Da er während des Aufstiegs Eüde wurde, blieb er auf dem Erat des Einödsberges zu- ^ck, wo feine Kameraden ihre Rucksäcke hinterlegten. Ws die Kameraden am Nachmittag wieder zurückkamen, fände« ße die Rucksäcke, aber nicht den zurückgelassenen Touristen. Die Suche nach dem Vermißten durch Oberstdorfer Bergfüh- ergab, daß Herzig wahrscheinlich während eines aufge» «mmenen Gewitters versucht hatte, möglichst schnell ins Al zu kommen. Der Absturz ist über eine Höhe von IM Metern erfolgt. Mit einem Schüdelbruch wurde der Ner­vte in einer Schneerinne des Hollahs tot aufgefunden.

Aus Stadt und Land

Mensteig, den 16. Juni 1939.

Großdeutschlandfahrt. Mit verblüffender Pünktlichkeit durchfuhren gestern dieGiganten der Landstraße", unsere Eroßdeutschlandfahrer, auf ihrer 13. Etappe kurz nach 16.00 Uhr lautlos und auffallend frisch unsere Stadt, gefolgt von ihrem Troß: Geräte- und Verpflegungswagen, motorisierte Gendarmerie und allerlei Privatkraftwagen. Das Gros lag dicht beisammen, angeführt vom späteren Etappensieger Thierbach. Nur etwa acht Fahrer lagen mit mehr oder weniger großem Abstand zurück. Das Interesse der Bevöl­kerung war sehr groß und einige Betriebe hatten sogar früher geschloffen. Die Durchfahrtsstraße war reich beflaggt und so entsprach das Ganze der Bedeutung dieser größten und schwersten deutschen Radfernfahrt. Wenn man bedenkt, daß die Fahrer nun schon bald zwei Wochen auf dem Sattel sitzen, kann man die körperliche und physische Leistung dieser in jahrelangem härtesten Training gestählten Kämpfer erst richtig ermessen. Heute haben die Fahrer einen wohlver­dienten Ruhetag in Stuttgart. Morgen Samstagvormittag um 10.00 Uhr nehmen sie die nächste 230 Kilometer lange 14. Etappe StuttgartSaarbrücken in Angriff, welche ihnen weniger Schwierigkeiten bieten wird als die bis zu 870 in Höhenunterschied aufweisende Schwarzwaldetappe Singen Stuttgart.

Sportplatzeinweihung am kommenden Sonntag. Wie

wir hören, beginnt der Festzug vom Marktplatz aus schon um 1.00 Uhr. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn sich die Einwohnerschaft recht zahlreich daran beteiligen würde. Auch die KdF.-Urlauber aus dem Gau Düsseldorf und die Kurgäste sind zur Teilnahme herzlich eingeladen. Im Hin­blick auf diese Veranstaltung wäre vielleicht eine Früher­legung des Mittagessens in den Gaststätten zu erwägen.

Das Holzmodell vom alten Schloß in Altensteig in Stuttgart ausgestellt. Aus Anlaß seines 30jährigen Be­stehens, das der Schwäbische Heimatbund (früher Bund für Heimatschutz in Württemberg und Hohenzollern) anfangs dieses Monats in Stuttgart feierte, hat er auch eine um­fangreiche Ausstellung in den Erdgeschotzräumen des Aus­stellungsgebäudes gegenüber dem Landesgewerbemuseum in Stuttgart veranstaltet. Der eine Teil gibt eine umfas­sende Uebersicht über die Leistungen des Heimatbundes seit seinem Bestehen in statistischer Darstellung und vor allem in der stattlichen Reihe seinerSchwäbischen Heimatbücher", von denen jetzt der 25. Band vorliegt, und der zahlreichen Flugschriften aus den verschiedensten Gebieten. Ein Raum gibt Proben aus dem Natur- und Heimatschutz in Eroß- photos. Ein reizendes Holz Modell vom alten Schloß in Altensteig mit genauer Dar­stellung des mittelalterlichen Einbaues trägt wesentlich zur Belebung bei. In einem weiteren Raum gibt Professor Felix Schuster, der seit dem Bestehen dem Vorstand des Bundes angehört und seit Jahren dessen stellvertretender Leiter und Herausgeber des Schwäbischen Heimatbuches ist, einen Ueberblick über seine Tätigkeit wäh­rend dieses Zeitraums in Aquarellen, Pastellen und Skizzen aus der Heimat (darunter manche aus Nagold) und aus der Kriegszeit, Photographien von Bauten (u. a. der Kapelle im Waldfriedhof in Altensteig) und Denkmalen und in Plänen (so ron den Ausgrabungen auf Hohennagold und gom Schloß Altensteig und von der Oberkirche" bei Nagold).

Deutsche Arbeitsfront KdF.-Wandern. Nach der ersten wohlgelungenen KdF.-Wanderung wollen wir am kommenden Sonntagmorgen 8 Uhr wieder hinausziehen und zwar diesmal in großer Gemeinschaft: Kurgäste, KdF.-Urlauber des Gaues Düsseldorf und wir Altensteiger. Wir wandern insGrüne" und wollen mit Rücksicht auf die Sportplatzeinweihung spätestens um 11.30 Uhr zu Hause sein. Wirtshausrast ist diesmal nicht vorgesehen, aber bei Bedürfnis möglich. Musikinstrumente und frohe Stimmung mitbringen!

Tagung der SA.-Aerzte der Standarte 414. Am Mitt­wochabend, den 14. Juni, fand erstmalig in Calw im Hotel Waldhorn" eine Tagung der Sanitätsführer der SA.- Standarte 414 statt. Standartenführer Bischofs konnte eine große Anzahl Sanitätsführer begrüßen und an­schließend in gemeinsamer Arbeit die Richtlinien für die Sommerausbildung der Sanitätsmänner sestlegen. Auch die, durch die Neugliederung notwendig gewordenen, neue Stellenbesetzung wurde geregelt. Folgende Sanitätsführer übernehmen nunmehr das Gesundheitswesen der SA.- Standarte 414: Als 1. Standartenarzt Sani.-Truppführer Dr. E we r sbus ch-Schömberg, als 2. Standartenarzt San.-O.Sturmführer Dr.G r e b e - Schömberg, als Stan­dartenzahnarzt San.-Scharführer Dr. Müller-Calw. Im Sturmbann 1/414 Calw: Als 1. Sturmbannarzt San.-Truppführer Dr. S e x a u e r - Unterreichenbach, als 2. Sturmbannarzt San.-Truppführer Dr. Hahnebuth- Herrenalb, als 3. Sturmbannarzt San.-Scharführer Dr. Schweitzer-Wildbad, als Sturmbannzahnarzt Dentist Stemml e-Stammheim. Im Sturmbann IV/414 Calw: Als 1. Sturmbannarzt San.-Oberscharführer Dr. Eünzer- Neubulach, als 2. Sturmbannarzt San.-Oberscharführer Dr.

Krieg-Neuweiler, als 3. Sturmbannarzt San.-Rotten- führer Dr. Langenbeckmann- Schömberg, als Sturm­bannzahnarzt San.-Rottenführer Dr. Krieg-Calw. Außerdem wurden u. a. folgende SA.-Aerzte zur Verfügung der Standarte gestellt: Dr. E e i ß l e r - llnterreichenbach, Dr. Seitz - Neuenbürg, Dr. Bilger - Nagold, Dr. Geb - Hardt-Neuenbürg, Dr. H a u ß e r - Charlottenhöhe, Dr. Lang-Nagold. Den San.-Trupp der Standarte führt San.-Truppführer Dr. Singer in Gerlingen.

Zuchtviehversteigerung mit Sonderkörung. Die Fleck­viehzuchtverbände Herrenberg und Ludwigsburg veranstal­ten am Freitag, den 14. und Samstag, den 15. Juli 1939 eine Zuchtviehversteigerung mit Sonderkörung für Farren in der Tierzuchthalle in Herrenberg. Zugelaffen sind Far­ren im Alter von 13 Monaten an und weibliche Tiere mit nachgewiesener Abstammung. Die Anmeldung hat zu erfolgen bis spätestens Samstag, den 24. Juni bei den zuständigen Tierzuchtämtern unter Angabe der Mutternummer, des Geburtstages, des Züchters und Be­sitzers, sowie bei weiblichen Tieren des letzten Deckdatums und des Deckfarren.

Nagold, 15. Juni. (Erstes Sporttreffen der württ. Auf­bauschulen in Nagold.) Vom 18. bis 20. Juni findet hier ein Sporttreffen der württ. Aufbauschulen statt. 400 Jungmannen der Aufbaufchulen Saulgau, Nür­tingen und Künzelsau treffen am Sonntag mit ihren Leh­rern ein und am Montag 210 Jungmädchen mit etwa 20 Erzieherinnen der Aufbaufchulen Markgröningen und Gmünd, letztere finden in den Jugendherbergen Nagold und Altensteig Unterkunft. Den ganzen Sonntag und Montag finden die Kämpfe auf dem Sportplatz Lalwerstraße statt, die den gesamten Sport mit Wehrsport umfassen, wie 'Leicht­athletik, Gerätewettkämpfe, Faustball-, Handball- und Fuß­ballspiele und Schwimmen. Am Dienstagvormittag 10 Uhr findet bei einem Appell die Uebernahme der Aufbaufchulen durch den Inspekteur der Aufbauschulen, SA.-Obergruppen­führer Ludin statt, bei dem.auch Ministerpräsident und Kultminister Mergenthaler anwesend sein wird.

Höfen a. E., 15. Juni. (Vorarbeiten am Eyach-Stau­werk.) In das stille Eyachtal, das vom Enztal in die Wild­bader Berge führt und als eines der schönsten und abge­schiedensten Wandergebiete bekannt ist, wird nun bald emsiges Leben einkehren. So sehr der Naturfreund es be­dauert, daß der Techniker nun Hand anlegl an dieses Kleinod unserer Schwarzwaldlandschaft, erkennt doch jeder an, daß die bisher ungenutzten Wasserkräfte des kleinen, aber starken Schwarzwaldfluffes in den Dienst unserer Wirtschaft gestellt werden sollen. Vorher war bekanntlich geplant, vom Eyachtal aus eine Ferntrinkwafferverbindung nach Stuttgart zu schaffen, ein Plan, der lange auf starken Widerspruch stieß. Dann tauchte das Projekt eines Groß- stauwerks im vorderen Eyachtal auf, das aber ebenfalls zurückgestellt wurde. Dafür werden hinten im Tal, einige hundert Meter oberhalb des Gasthauses zurEyachmühle", nun Vorarbeiten für die Errichtung eines Stauwerkes vor- genommen. Es wurde bereits ein neues Flußbett für die Eyach gegraben. Die Holzabfuhrstraße ins Hintere Eyach­tal muß, da sie in den zukünftigen Stausee zu liegen kommt, ebenfalls verlegt werden. Für das bedeutende Werk hat sich Kreisleiter Wurster besonders eingesetzt.

Freudenstadt» 16. Juni. (Hohes Alter.) Den 9 0. Ge­burtstag feierte gestern der ehemalige Nagelschmied Christian Grammel bei verhältnismäßig guter Ge­sundheit. Als dritter ist der Jubilar nun in die Reihe der 90jährigen Freudenstädter eingerückt.

Freudenstadt, 15. Juni. (Kreistagung des NS.-Lehrer- bundes.) Ueber das Wochenende hielt der NS.-Lehrerbund im Kreis Freudenstadt seine erste Kreistagunig ab. Zu Be­ginn wurde eine eindrucksvolle Totenehrung für den so jäh verstorbenen Berufskameraden Gewerbeschuldirektor Gries­haber abgehalten. Die Ausführungen des Redners, Dr. H. E r a b e r t - Tübingen über das aktuelle Thema ,/Die bäuerlichen Glaubenskräfte des deutschen Volkes" waren besonders interessant und für die Zuhörer von besonderem Wert. Umrahmt war der Vortrag von musikalischen Dar­bietungen der Lehrer aus dem Kreis Freudenstadt. Die Leitung des Kreistages hatte Kreisamtsleiter Munk.

Röt, 16. Juni. (Altsonnenwirtin 80 Jahre alt.) Heute vollendet Altsonnenwirtin Mari e F rey ihren 80. Ge­burtstag. Die Jubilarin erfreut sich guter Gesundheit.

Herrenberg, 16. Juni. (Bau einer Kläranlage. Auf­hebung der Ortskrankenkaffe.) In der Gäustadt Herren­berg ist derBaueine r K läranlage schon seit länge­rer Zeit geplant. Die Ausführung scheiterte lediglich an der Finanzierung. Nun ist auch diese Schwierigkeit über­wunden. Wie Bürgermeister Schroth in der Sitzung der Beigeordneten und Ratsherren mitteilte, hat das Land­ratsamt Böblingen die Finanzierung aus der Waldrücklage genehmigt. Damit ist die dringlichste Frage gelöst, sodaß mit den Arbeiten nach. Möglichkeit schon in den nächsten Monaten begonnen werden kann. Die seitherige Allge­meine Ortskrankenkasse Herrenberg wird, wie der Stadtvorstand mitteilte, mit der Ortskrankenkaffe Vöblin- gen-Sindelfingen z usa mm e n ge l eg t. Herrenberg er­hält eine Geschäftsstelle der Allgemeinen Ortskrankenkasse Vöblingen-Sindelsingen.

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