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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Erfüllungsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold

Nummer 133

Altensteig, Samstag, den 1v. Zum 1939

«2. Zahrga»,

Das deutsche Volk verlangt Wiedergutmachung

Reichsstatthalter Ritter von Epp auf der Kolonialkundgebung

Stuttgart, 9. Juni. Anläßlich der Tagung des Deutschen Ausland-Instituts in Stuttgart hielt Reichsstatthalter General Ritter von Epp auf der Kolonialkundgebung eine Rede, in der er u. a. ausführte:

Der Führer beseitigte mit schlagender Folgerichtigkeit ein Hindernis nach dem anderen auf dem Wege zum Wiedererstarken Deutschlands. Seine politische Arbeit begann als erstes mit dem Schritt heraus aus Ohnmacht und Elend und ging konsequent bis dahin, wo wir heute stehen als mächtiges, starkes und eini­ges Volk im Herzen Europas.

Seit der Schaffung dieser Macht hat der Führer keine Gele­genheit vorübergehen lassen, bei der er nicht der Welt und ins­besondere den Mächten, die unser Eigentum widerrechtlich be­sitzen, die deutsche Forderung zur Kenntnis gebracht hat. Mit jedem Male seit jener erstmaligen Forderung am 30. Januar 1837 stand hinter dieser Forderung ein stärkeres Volk, ein stärker zusammengeschweißter Wille und eine noch stärkere und größere Macht.

Das deutsche Doll bleibt bei dem Anspruch auf die ihm völ­kerrechtlich zustehende Genugtuung für die erlittene Ehrenkrän- kung; es verlangt die Wiedergutmachung des in Versailles in -er Kolonialfrage begangenen Betruges und durch Erpressung zugefvgten Unrechts. Diese Genugtuung kann nur in einer ent­sprechenden Erklärung und in einer Rückgabe der deutschen Kolonien bestehen. Allein auf solche Weise wird die Kolonial- schuldlüge wirklich zurückgenommen und getilgt.

Von den Gegnern, die unser Eigentum in Händen halten, kann man oft die Meinung hören, daß die Forderung nach Rück­gabe unseres kolonialen Eigentums nicht ernst gemeint sei, son­dern nur ein politisches Zweckmanöver wäre. Ich glaube, sie werden diese Meinung auf die Dauer nicht ausrechterhalten können. Denn diese Sache ist eine Angelegenheit von Führer und Volk."

Telegrammwechsel zwischen Franco und dem Führer

Berlin, 8. J«»i. Der Führer des nationalen Spaniens, General Franco, hat au den Führer des deutschen Volkes fol­gendes Telegramm gerichtet:

Der Nationalrat der spanische« Falange und der JONS, be- gMt an diesem Feiertag des militärischen Sieges den Führer Deutschlands und bezeugt seine brüderliche Verbundenheit mit dem deutschen Volk, das durch das Blut unserer Toten und den gemeinsamen Kampf gegen die zerstörerischen Kräfte der Welt «st Ihnen herzlich vereint ist.

Es lebe Deutschland, es lebe Spanien!

Francs.

Der Führer hat telegraphisch darauf erwidert:

Ich danke Ihne« herzlich für die mir von der Tagung des Na­tionalrats als Zeichen der brüderlichen Verbundenheit unserer Völker übermittelten Grüße. In der sicheren Ueberzeugung, daß die fiegreich gemeinsam durchgeführten Kämpfe gegen den kul- tnr- und völkerzerftörenden Bolschewismus zwischen dem deut­schen und spanischen Volk ein Band unlösbarer Gemeinschaft ge­schaffen haben, erwidere ich Ihr Gedenken aufs herzlichste mit «einen und des deutschen Volkes aufrichtigen Wünschen für Spa­niens Zukunft.

Adolf Hitler.

Türkei «nd Einkreisung

Istanbul, 9. Juni, lieber die in Ankara in Gang befindlichen französisch-türkischen Verhandlungen erfährt man, daß sie vor dem Abschluß stehen. Spätestens Anfang nächster Woche wird eine gemeinsame Erklärung erwartet, die sich ungefähr mit der englisch-türkischen Erklärung vom 12. Mai über gemein me Hilfeleistung bei einem Mittelmeer-Konflikt decken wird. Die Verhandlungen über die Angliederung des Hatay-Landes an die Türkei stehen im Zusammenhang damit und befinden sich auch vor dem Abschluß.

*

Mitte der nächsten Woche wird in der Türkei das Eintreffen einer aus den verschiedenen Wehrmachtsteilen zusammengesetzten britischen Militiirdelegatio« erwartet. Die in der Türkei gewese­nen englischen Waffenattaches, die die türkische Militärmission nach London geleitet haben, kehren zu dem Zweck «ach Ankara inrück, um an den türkisch-englischen Militärverhandlungen teil- znnehmen. Die türkische Mission bleibt noch etwa drei Wochen in London.

Sportbegeisterte! Morgen in Altensteig Kreismeisterschaften auf dem Sportplatz!

Kriegsmarine sichert deutschen Lebensraum

Großadmiral Raeder auf der Tagung des DAT.

Stuttgart, 9. Juni. Auf der Jahreshauptversammlung des Deutschen Ausland-Instituts hielt der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h. h. Raeder, bei der Fest­sitzung die Festrede. Er dankte zunächst dem Oberbürgermeister der Stadt der Ausländsdeutschen, Dr. Strölin, für die herzliche Begrüßung und den Empfang, den ihm die Stadt Stuttgart be­reitet habe. Er fühle sich der Stadt Stuttgart, die in ihrer land- ichaftlichen Schönheit und aufstrebenden Tüchtigkeit ein rechtes Sinnbild deutscher Art sei, eng verbunden. Großadmiral Raeder ging auf die Arbeit des Deutschen Ausland-Instituts ein, die ihm bei der Ausgestaltung des Auslandsdienstes der Kriegsmarine jederzeit eine Ergänzung in mancher Hinsicht sogar überhaupt eine Voraussetzung für eine wirklich fruchtbringende Tätigkeit von der Heimat aus gewesen sei. In einer Zeit, die die berech­tigten deutschen Kolonialforderungen immer noch unerfüllt sehe, sei es besonders befriedigend, daß eine Zentral­stelle im Reich vorhanden sei, die das gesamte Material deutscher Lebensäußerungen im Auslande und deutscher Beziehungen mit dem Auslande sammle und auswerte. Auch nach Erfüllung un­serer kolonialen Ansprüche bedeute die Arbeit des Deutschen Aus­land-Instituts eine weitere Untermauerung für die Arbeit am Eesamtdeutschtum. Er dankte dem Institut für seine der Kriegs­marine geleisteten Dienste und wünschte ihm unter seiner bewähr­ten Führung auch in Zukunft für seine unentbehrliche Arbeit den besten Erfolg.

Der Großadmiral behandelte dann einige auf das Auf­gabengebiet der Kriegsmarine bezügliche Fragen. Darunter falle als eine naturgegebene Pflicht die Betreuung desDeutschtumsimAusland, der sich die Kriegsmarine seit Jahrzehnten unterzogen habe. Unter einem Vergleich mit den günstigen Verhältnissen, die England beim Aufbau seines Imperiums angetroffen habe, wies er auf die schwere Stellung des Deutschen hin, der sich sein Arbeitsfeld auf fremdem Boden habe hart erkämpfen müssen, ohne daß ihm der Schutz der deut­schen Flagge zur Verfügung gestanden habe. So fei es gekom­men, daß er sein Deutschtum nach und nach habe anfgeben und der deutschen Volks- und Wirtschaftskraft habe verloren gehen müssen. Erst um die Jahrhundertwende sei Deutschland durch seine inzwischen aufgebaute Flotte in der Lage gewesen, Volks- tumsarbeit zu leisten. Trotz der Schwierigkeit der Zeit, die einem Zusammenschluß des Deutschtums auf Grund der auseinander­strebenden Zeitströmungen entgegenstand, habe die Kriegsmarine bis zum Beginn des Krieges in der Hebung des deutschen An­sehens und hinsichtlich des Zusammenhalts unter den Deutschen große Erfolge erzielen können. Auch nach dem Kriege habe die Kriegsmarine schon vom Jahre 1922 ab wieder begonnen, ihre Auslandstätigkeit aufzunehmen. Sie habe im Ausland auf diese Weise Zeugnis davon ablegen können, daß die aufbauwilligen Kräfte in der Heimat nicht gesonnen waren, sich mit dem Ver­sailler Diktat abzufinden. Die deutsche Flagge sei wieder auf dem Weltmeer erschienen, von dem britischer Neid sie habe ver­drängen wollen. Obwohl die Seemacht zunächst nur schwach ge­wesen sei, habe das Auftreten der hochdisziplinierten Besatzungen unserer Auslandsschiffe seinen Eindruck nicht verfehlt und habe dazu beigetragen, daß das Vertrauen in breitesten Kreisen wie- dorgekehrt sei.

Im folgenden stellte Großadmiral Raeder zwei Gesichts­punkte heraus, die bei der Betrachtung deutscher Seeinteressen richtunggebend sein müßten. Das eine sei der Schutz unseres überseeischen Lebensraumes, nämlich der Zutritt zu den Gütern dieser Erde, die allen Völkern zugänglich sein müßten. Der Füh­rer habe deshalb den Ausbau der Kriegsmarine in großem Umfange angeordnet. Es sei selbstverständlich, daß dieser Ausbau den modernsten Forderungen Rechnung trage und dabei auch die Verwendung unserer Flotte nicht nur in heimi­schen. sondern insbesondere auch in autzerheimischen Gewässern vorsehe. Unter Entwicklung der daraus sich für das Personal und Material ergebenden Forderungen ging der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine auch auf die enge Zusammenarbeit mit der Han­delsmarine ein, die die Bestrebungen der Kriegsmarine stets be­reitwilligst unterstützt habe. Als Zweites berührte er die volk s- politische Aufgabe der Kriegsmarine, wobei er eingehend schilderte, welch starker Faktor der Besuch des deutschen Kriegsschiffes in fremden Ländern ist. Das Kriegsschiff vermittle ganz besonders stark die heimatliche Atmosphäre, die den deutschen Volksgenossen draußen tief berühre, indem es das Heimatgefühl wecke und gleichzeitig das wahre Gesicht der Heimat zeige, so daß die internationale Pressehetze in eindeutigster Weife Lügen ge­straft würde. Vielen Deutschen fei fo der Weg zum national­sozialistischen Großdeutschlimd geebnet worden, um so mehr, als durch den persönlichen Augenschein und die nahe Fühlung von Mensch zu Mensch die richtige Einstellung zu dem weltanschaulich tief begründeten Umschwung des Denkens und Handelns im Reich viel leichter zu finden sei. Die volkspolitische Aufgabe der Kriegs­marine sei heute nach der Eingliederung der Ostmark und des Eudetenlandes noch erweitert. In der Kriegsmarine habe man nie darnach gefragt, woher eine stammte, sondern nur, was er leistete.

Der Führer habe mit seiner genialen Gestaltungskraft einen «in deutschen Staat auf völkischer Grundlage geschaffen und

Mne Kräfte auf ein nenes, einheitliches Ziel gesammelt. Dieser Block von 80 Millionen Deutschen wolle heute leben und seine natürlichen Lebensbedürfnisse befriedigen. Jeder Angehörige die­ses großen Volkes fei auf Gedeih und Verderb mit diesen natio­nal» Gesetzen verbunden und trage in sich die Verpflichtung» in eine größere und schöne« Zukunft, die dm: Führer gewiesen habe, mitzumarschieren. Das VE selbst werde der Träger seiner Zu- LkvHt sein. Eingehend auf die Produktionskraft der Ostmark rmss der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine auf die Notwendig- ksitMn, die bisher schon von den ostmärkifchen Landen aus nach Lebersee geknüpften Beziehungen weiter zu vertiefen» wobei zahk- reiche Angehörige des heute reichsdeutschen Südostens an diesem Ziele Mitarbeiten müßten. Erfreulicherweise meldeten sich nmhr und mehr junge Männer des deutschen Südostens zum Dienst b« der Kriegsmarine. So köne auch die Ostmark durch Knüpfung persönlicher Bande mit den im Auslände lebenden Volksgenossen an der Aufgabe der Kriegsmarine Mitwirken.

Zum Schluß seiner Ausführungen ging der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine auf die deutschen Kolonialfordernngeu ein. Er bezeichnet es als selbstverständlich, daß ein rohstoffarmes In­dustrieland wie Deutschland Zugang zu billigen Rohstoffen habe» müsse. Die Kolonialforderung sei deshalb, weil lebenswichtig, eine immer wiederkehrende. Den Versuch, die Rückgabe des deut­schen Kolonialraums mit allen Mitteln zu Hintertreiben, wie dies derzeit geschehe, bezeichnet Großadmiral Raeder als eine« Mangel an Fairneß, denn Deutschland habe das Recht, eine un­eingeschränkte Rückgabe seiner Kolonien zu fordern. Auf der anderen Seite werde häufig mit dem Argument operiert, Deutsch­land wolle nach Rückgabe seiner Kolonien sofort Stützpunkt und Befestigungen errichten. Dies sei einer der Gründe, mit denen man Deutschland sein gutes Recht vorzuenthalten versuche. Dem­gegenüber stellte der Großadmiral als Beispiel die britische Stütz- punktpolitik heraus und forderte für Deutschland die selbstver­ständliche Anerkennung gleichen Rechts. Durch polizeiliche Maß­nahmen, wie dies unlängst im Mandatsgebiet Deutsch-Südwest- asrika geschehen sei, könne man den Zusammenschluß des Deutsch­tums nicht aufhalten. Dazu sei die Dynamik der großdeutschen Idee zu stark. Das gesamte Deutschtum sei heute von der Kraft des nationalensozialistischen, kämpferischen Einsatzes erfaßt und kenne seine Sendung, die in der Verwirklichung der großen Idee unseres Führers liege. Die Kriegsmarine wolle als Träger die­ser Idee die Klammer bilden, die alle Menschen deutschen Blutes im Ausland verbinde. Sie wolle zugleich die Brücke sein, zwischen den deutschen Vorposten in der Welt und der Heimat, die jeder Deu^che aus dankbarstem Herzen und in treuester Gefolgschaft für den Führer heute Erotzdeutschland nennen dürfe.

Fahrestagung

des Deutschen Ausland-Instituts

Die Festsitzung

Stuttgart, 9. Ämi. Die Hauptversammlung des DAJ. fand am Freitag im Großen Haus der Württ. Staatstheater statt. In deren Mitelpuukt stand die Festrede des Oberbefehlshaber» der deutschen Kriegsmarine, des Großadmirals Dr. h. c. Raeder. Zmn Empfang des Großadmirals war eine vor dem Theater ausgestellte Ehrenkompagnie der 6. Marine-Artillerie-Abteiluug mit Spielleuten und Mustkkorps angetretea, die bei der Ankunft des hohen Gastes das Gewehr präsentierte und deren Front der Großadmiral mit dem Kommandierenden General des V. Ar­meekorps, General der Infanterie Ruoff, dem Reichsstatthalter in Bayern, General Ritter von Epp, Gauleiter Reichsstatthalter Murr und Ministerpräsident Mergenthaler abschritt. Hierauf begaben sich die Ehrengäste in das Innere des bis zum letzt« Platz besetzten Großen Hauses.

Rach einer feierlichen Musik hielt der Präsident des DAL, Oberbürgermeister Dr. Strölin, die Eröffnungsansprache, wo» bei er betonte: Zehn Millionen Deutsche sind wieder mit de» Reich vereinigt worden. Die besondere Größe der Tat des Füh­rers fand aber vor allem auch darin ihren stärksten Ausdruck, daß unter der unmittelbaren Einwirkung dieses politischen Ge­schehens die deutschen Volksgruppen selbst sich zur inneren Ein­heit, Einigkeit und Geschlossenheit zusammengefunden haben. Wenn Sie, meine Volksgenossen, die Sie draußen in den Volks­gruppen an führender Stelle stehen, wieder hinausziehen, dann begleitet Sie unser heißer Wunsch: Stellen Sie immer wieder den Deutschen draußen den Gedanken der Einheit und der Einig­keit vor Augen. Der zweite Gruß gilt all unseren deutschen Brü­dern und Schwestern jenseits der Grenzen. Unsere Gedanken rich­ten sich dabei in erster Linie nach Danzig. Wird doch gerade bei bicher alten, urdeutsche« Stadt das leidenschaftliche Bekenntnis zu Führer und Doll immer wieder zu unterdrücken versucht. Der Dentschtumskampf stellt uns, die Stadt der Ausländsdeutsche« und das Deirtsche Anskand-Jnstitut, täglich immer wieder vor »eue große Ausgaben. Ich begrüße besonders herzlich die Män­ner, die heute draußen an entscheidender Stelle das Lebensrecht der deutschen Volksgenossen vor den fremden Staaten und ihr« Völkern zu vertreten haben. Mein besonderer Grub gilt ferner