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-schwarzwärrer Tageszeunn»

Nr. 188

Die Parade der Flotte ist damit beendet. DieHamburg" wen­det nun und folgt der KdF.-Flotte auf ihrer Fahrt zum Ham­burger Hafen. An Bord der Pacht sind Eeneralseldmarschall- ring, der heute die große Kette vom Eroßkreuz des Ordens der Goldenen Pfeile trägt, der dem Eeneralseldmarschall bereits vor Jahresfrist von General Franco verliehen wurde, und Reichs­organisationsleiter Dr. Ley in lebhaftem Gespräch.

Von den Werften und von allen Schiffen im Hamburger Hafen erklingt Sirenengeheul. Eeneralfeldmarschall Eöring steht an der Spitze der Pacht, grüßt und dankt immer wieder für die be­geisterten Kundgebungen. Die KdF.-Flotte nimmt Kurs auf die Ueberseebrücke. Die PachtHamburg" legt gegen 12.30 Uhr an den Landungsbrücken in Neumühlen an, wo Eeneralfeldmarschall Göring mit seiner Begleitung sich an Land begibt, um im Kraft­wagen zur Ueberseebrücke zu fahren.

Jnbelnder Empfang im Hamburger Hafen

Deutschlands Jugend hat sich im Hamburger Hafen versam­melt, um den Kämpfern der deutschen Legion ihr Willkommen entgegenzujubeln. Vor der Ueberseebrücke sind drei Ehrenkom­pagnien der Luftwaffe und eine Ehrenkompagnie der Kriegs­marine aufmarschiert. Hinter ihnen drängt sich eine unüberseh­bare, freudig gestimmte Menschenmenge. Das KdF.-SchiffStutt­gart" taucht als erstes auf. Schlagartig setzen die Sirenen aller im Hafen liegenden Schiffe zur Begrüßung der deutschen Spa­nien-Freiwilligen ein, deren rot-goldenes Banner im Mast der Stuttgart" im Winde flattert. Heil- und Jubelrufe schallen den wackeren deutschen Kämpfern vom Ufer her und von den Schiffen entgegen. Von mächtigen Schleppern gezogen, zieht dieStutt­gart" majestätisch ihre Bahn. Ohrenbetäubend schallt das Ge­heul der Dampfsirenen über Hafen und Stadt und vereinigt sich mit den brausenden Heil-Rufen der Menschenmassen zu einer einzigen Vegrüßungs- und Dankessym­phonie. Unaufhörlich geht das Winken hin und her. Freude über den stolzen Empfang leuchtet aus den Augen unserer Spa­nienkämpfer, die in langen Reihen in ihren schmucken Uniformen an der Reeling des KdF.-Schiffes stehen. Während dieStutt­gart" zum Kuhwärder Vorhafen verholt wird, um mit der Aus­schiffung der Spanienkämpfer zu beginnen, läuft schon das Pan­zerschiffAdmiral Graf Spee" in den Hafen ein. Wieder setzt das Geheul der Schiffssirenen und das der Signalpfeifen der Torpedoboote ein, und schon naht, von einer Welle begeisterten Jubels begleitet, dieSierra Cordoba" und in geringem Abstand der KdF.-RieseW ilhelm Eustlof f". Vom Hinte­ren Mast wehen unendlich lang und fast bis an die Wasserfläche niederreichend die Heimatwimpel. Es ist e i n m a j e st ä t i s ch e s Schauspiel, das alle Herzen höher schlagen läßt und Zeugnis ablegt von der gewaltigen Kraft der entschlossenen Willensein­heit der Nation.

Sie Ausschiffung

Kaum hat derWilhelm Gustloff" vor der Ueberseebrücke ver­holt, als der riesige Leib des KdF.-FlaggschiffesRobertLey" sich nähert. Der Höhepunkt dieser einzigartigen Stunde scheint erreicht. Die Luft erzittert von dem Heulen der Sirenen, dem Dröhnen der Dampfpfeifeu und den Jubelstürmen der Massen. Auf dem Sonnendeck und dem Promenadendeck sind ein pracht­volles militärisches Bild die deutschen Freiwilligen, Gewehr bei Fuß, angetreten. Schnell und reibungslos gehen die An­legemanöver vonstatten, und bald liegen die mächtigen Schiffs- tolosse fest vertäut an der festlich geschmückten Ueberseebrücke, während das KdF.-SchiffDer Deutsche" an der St. Pauli-Lan- vungsbriicke festmacht. Als Eeneralfeldmarschall Göring vor der Ueberseebrücke eintrifft, wird er von den Zehntausenden begeistert gefeiert.

- Als der Kommandeur der deutschen Legion, Generalmajor FreiherrvonRichthofen, mit seinem Stab denRobert Key" verläßt, werden ihm stürmische Huldigungen dargebracht. Generalmajor von Richthofen erstattet dem Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe Meldung. Der Eeneralseldmarschall heißt ihn und die deutsche Legion im Namen des Führers und des Vaterlandes aufs herzlichste in der Heimat willkommen.Die Legion", so sagte der Eeneralfeldmarschall,hat her­vorragendst und mit tiefer Hingabe gekämpft. Ich bin sehr stolz auf euch!"

Reichsorganisationsleiter Dr. Ley wechselt Händedrücke mit dem Kommandeur der deutschen Legion, der ihm den Dank für die überaus gute und fürsorgliche Ausnahme der deutschen Frei­willigen an Bord der KdF.-Schiffe ausspricht. Generalseldmar- sthall Eöring begibt sich sodann mit seiner Begleitung zum Ham­burger Zoo, um die AusstellungSegen des Meeres", die das besondere Interesse Hermann Görings als Beauftragten für den Vierjahresplan findet, zu besichtigen.

Der Vorbeimarsch der deutschen Legion

Auch der Vorbeimarsch der Spanienkämpser vor Eeneralfeld­marschall Eöring auf dem Karl-Muck-Platz am Mittwoch nach­mittag gestaltete sich zu einer feierlichen Kundgebung der deutsch­spanischen Wasfenbrüderschaft und des Dankes eines ganzen Vol­kes für den heldenmütigen Einsatz deutscher Soldaten im spa­nischen Freiheitskampf. Zehntausende umlagern den Karl-Muck- Platz, der von den Bannern der beiden befreundeten Nationen festlich umrahmt ist. Hinter dem grünumrankten Podium, wo Eeneralfeldmarschall Eöring den Vorbeimarsch der deutschen Le­gion abnimmt, hat ein Ehrenbataillon der Luftwaffe Aufstellung genommen.

Ungeheurer Jubel klingt auf, als die Spitze der deutschen Legion, geführt vom Ehrenkommandeur, Generalmajor Frei­herr von Richthofen, vom Zeughausmarkt her den Hol­stenwall en^ang in Sicht kommt. Die Kolonnen der Freiwilligen werden mit einem wahren Blumsnregen überschüttet. Kein Spanienkämpfer, der nicht mit den duftenden Blumengrüßen des Deutschen Frühlings geschmückt ist. Die Kampfflieger eröffnen Den in breiten Neunerreihen erfolgenden Vorbeimarsch. In glänzender Haltung, umtost vom Jubel der Massen, marschieren ste an ihrem Oberbefehlshaber vorbei, der immer wieder den Marschallstab zum Gruß erhebt. Die Jagdflieger und die Auf­klärer schließen sich an, gefolgt von den Aufklärern zur See, auch ste alle mit brausenden Begeisterungsstürmen überschüttet. Mit Lufgepflanztem Bajonett folgen Flakabteilungen, Luftnachrich- -tentruppe, Sanitätsabteilungen.

Begeistert von den Zehntausenden gefeiert, verläßt der Ee­neralfeldmarschall mit seiner Begleitung schließlich den Karl- Muck-Platz, um nch zum Kaufe des Reichsstatthalters Kaufmann zu begeben.

Hermann Eöring sprach znr Legion Condor

Am Nachmittag fand auf der Moorweide eine Begrüßung der Spanien-Freiwilligen durch Eeneralfeldmarschall Eöring stath!

tn seren Verlauf eine Reihe von Ordensauszeichnungen und an­deren Ehrungen der Legion Condor bekanntgegeben wurden.

In einem Rechteck hatten die Mitglieder der Legion Auf­stellung genommen. Viele Zehntausende säumten die Anfahrt­straßen und die Umgebung der Moorweide. Zwischen den deut­schen Offizieren sah man auf der Tribüne zahlreiche spanische und italienische Offiziere; Beifallskundgebungen begrüßten das Erscheinen dieser Vertreter der beiden befreundeten Mächte.

Am 16.30 Uhr erschien Generalfeldmarschall Hermann Eöring mit seiner Begleitung, in der sich u. a. Staatssekretär General­oberst Milch und Staatssekretär Körner befanden. Die Legion Condor präsentierte das Gewehr, der Präsentiermarsch der Fliegertruppe erklang. Generalfeldmarschall Eöring schritt die lange Front der Legion ab und begab sich dann auf die Ehren­tribüne.

Von hier aus richtete der Eeneralseldmarschall eine Ansprache an die Legion. Er sprach von dem Umfang des Freiwilligen- Einsatzes in Spanien, von dem gewaltigen Freiheitskampf des Generalissimus Franco gegen den roten Feind und fand Worte höchster Anerkennung für die Leistungen der Legion Condor in den harten und schweren Kämpfen. Dann gedachte der Gene­ralfeldmarschall der Gefallenen der Legion. Die Legion präsen­tierte das Gewehr und die Musik spielte das Lied vom guten Kameraden.

Eeneralfeldmarschall Göring machte weiter Mitteilung davon, daß der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht seiner Dankbarkeit auch äußerlich Ausdruck gegeben habe, indem er für die Spanien-Freiwilligen einen Orden stiftete, der in drei Klassen verliehen werden soll. Außerdem soll ein Geschwader, ein Flakregiment und eine Luftnachrichten­abteilung den Namen der Legion Condor verliehen bekommen.

Der Eeneralfeldmarschall ließ dann die Namen derjenigen Spanien-Freiwilligen verlesen, die die höchste Klasse dieses Or­dens erlangten und übergab ihnen selbst die ehrenvolle Aus­zeichnung. Die Auszeichnung erhalten auch die Angehörigen der in Spanien gefallenen deutschen Freiwilligen.

Weiter richtete der Generalfeldmarschall an alle ausgezeich­neten Freiwilligen noch einige persönliche Worte der Anerken­nung und teilte mit, daß das Flakregiment Fürth und die Lust- nachrichtenabteilnng in München heute bereits am rechten Un­terarm das blaue Band mit der silbernen Inschrift und der BezeichnungLegion Condor" trage.

Freiherr von Richthofen dankte

Der Befehlshaber der Legion, Generalmajor Freiherrvon Richthofen, dankte dem Eeneralfeldmarschall für seine Worte der Anerkennung. 2m Namen der gesamten Legion erklärte er, alle Freiwilligen seien stolz, aber auch beschämt durch diese Worte. Beschämt, weil manche Kameraden nicht hier stehen könnten, die auch ihrerseits ihr Bestes gegeben hätten; beschämt auch, weil jeder wisse, daß er nicht mehr getan habe als seine Pflicht als deutscher Soldat dem Vaterlande gegenüber und gegenüber dem Führer. Auf das Kommando ihres Befehls­habers präsentierte die Legion das Gewehr, während der Ge­neralmajor erklärte:Die Auszeichnung soll uns ein Ansporn sein, auch künftig unsere Pflicht zu tun wie bisher für unsere Waffe, für unser Vaterland und für unseren Führer." Be­geistert stimmten die Männer der Legion in das Sieg-Heil ein, das ihr Befehlshaber auf den Eeneralfeldmarschall ausbrachte.

Eeneralfeldmarschall Eöring dankte dem Befehlshaber der Legion und nahm noch einmal kurz das Wort:Kameraden! Wir beschließen die heutige Feier in dem Gedanken an unseren Führer, dem ihr es verdankt, daß ihr als deutsche Soldaten draußen im fernen Lande den Ruhm deutscher Wehrhaftigkeit habt erneuern dürfen, dem Mann, dem wir es verdanken, daß aus dem zerrissenen, ohnmächtigen Deutschland wieder ein Reich der Kraft, der Macht und Herrlichkeit entstanden ist. Wir danken dem Führer mit dem Ruf: Unser heißgeliebter Führer und Oberster Befehlshaber Sieg-Heil!"

Die eindrucksvolle Feierstunde hatte damit ihr Ende gefun­den. Mit besonderer Herzlichkeit verabschiedete sich Eeneralfeld­marschall Eöring von den spanischen und italienischen Offizieren.

Der feierliche Empfang der LegionCondor"

im Hamburger Rathaus

Hamburg, 31. Mai. Nach dem großen Festakt auf der Moorweide fand im Hamburger Rathaus aus Einladung des Reichsstatthalters Kaufmann ein Empfang statt, der dnrch die Teilnahme von Eeneralfeldmarschall Eöring, Reichsorgani­sationsleiter Dr. Ley und des Kommandeurs der LegionCon­dor", Generalmajor Freiherr von Richthofen, sein beson­deres Gepräge erhielt.

Hamburg, 31. Mai. HermannEöring verließ um 19.32 Uhr mit Sonderzug unter nicht endenwollenÄen Heilrufen und stürmischen Kundgebungen Hamburg.

Göring besichtigt die Ausstellung Segen des Meeres"

Hamburg, 31. Mai. Eeneralfeldmarschall Hermann EL ring besichtigte hieraus die erste deutsche Fischerei- und Walfangaus- stellungSegen des Meeres". Auf dem Platz vor der Ausstel­lung waren etwa 300 Kapitäne und Mannschaften deutscher Fracht- und Fahrgastschiffe angetreten, die in den Jahren, des Kampfes in Spanien Transporte der deutschen Legion und ihres Materials nach Spanien durchsiihrten. Der Eeneralfeldmarschall schritt die Front der angetretenen Seefahrer ab und richtete eine kurze Ansprache an sie, in der er u. a. ausführte:

Dank an euch für euren Einsatz und für alles, was ihr für die deutsche Legion getan habt. Ohne eure Mithilfe wäre es nicht möglich gewesen, die Legion zum blitzschnellen und schlag­artigen Einsatz kommen zu lasten. Wenn immer im Vaterland alle so Hand in Hand arbeiten, dann werden wir auch die große Aufgabe meistern können, die unserem Volk und Vaterland für die Zukunft gestellt sind. Ich überbringe euch den Dank der Luftwaffe, der Legion, den Dank der gesamten Wehrmacht und den Dank des Führers!"

Der Eeneralseldmarschall besichtigte mit lebhaftem Interests die Ausstellung. Nach einem kleinen Frühstück begab sich Eene­ralseldmarschall Göring zum Karl-Muck-Platz.

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Neuer Wettpostvertrag

von Deutschland nicht unterzeichnet

Berlin, 31. Mai. Der am 1. April 1939 in Buenos Aires zu­sammengetretene Weltpostkongreß hat seine Arbeiten beendet. Seine Aufgabe war es, den bestehenden Weltpostvertrag zu über­prüfen und auf Grund praktischer Erfahrungen zu ergänzen. In dem vom Kongreß ausgearbeiteten neuen Vertragstext ist un­verständlicherweise dieT s ch e ch o s l o w a ke i" a l s v ertr aK- sch Netzender Staat ausgenommen und ein Raum für die Unterzeichnung der Urkunde durch die Tschechoslowakei vorgesehen worden. Bei dieser Sachlage kam eine Unterzeichnung des neuen Wortlautes des Vertrages durch Deutschland selbst­verständlich nicht in Betracht. Auch Italien, Ungarn, Spanien und der Vatikan haben den neuen Vertrag nicht unterzeichnet.

Faschistengrutz bei Parade in Neuyork

Neuyork, 31. Mai. Bei der Heldengedenktag-Parade in Re» york, in der 26 000 Kriegsteilnehmer mitmarschierten, kam «» zu einem kurzen Zwischenfall, als die Gruppe der italienische»! Frontkämpfer an der Tribüne vorbeimarschierte, wo hohe ameri­kanische Offiziere und Vertreter der jüdischen Stadtverwaltung, darunter auch Laguardia die Parade abnahmen. Plötzlich er­hoben die Italiener den Arm zum faschistischen Gruß, den die Offiziere unbeachtet ließen, während die Juden mit einem wü­tenden Pfui-Eebrüll antworteten.

Polens Antwort ungenügend

Eine Note zu den Vorgängen in Kalthof

Danzig, 31. Mai. Der diplomatische Vertreter Polens in Dan­zig hat auf die Note des Danziger Senates zu den Vorgängen in Kalthof, wo der Danziger Staatsangehörige Max Erübnau durch den Fahrer eines polnischen Diplomatenautos hinterrücks erschossen wurde, eine Antwortnote überreicht. Die Note der polnischen Regierung geht an der im Mittelpunkt des Gesche­hens stehenden Tatsache der feigen Ermordung eines Danziger Staatsangehörigen einfach vorbei und versucht, die Verantwor­tung den Danziger Behörden zuzuschieben. Von zuständiger Seite wird zu der von der polnischen Regierung eingegangenen Note u. a. erklärt: Es muß festgestellt werden, daß Polen alles daran setzt, eine Klärung und Beruhigung des Danzig-polnischen Ver­hältnisses bewußt zu verhindern. Die am Schluß der polnischen Note enthaltene Versicherung ihrer Bereitwilligkeit zu einer Bereinigung der Atmosphäre kann angesichts dessen nur als Spiegelfechterei betrachtet werden.

Palästina will arabisch bleiben"

Antwort des Araüertums auf das britische Weißbuch

Beirut, 31. Mai. Die Oberste Vertretung des geeinten Araber« tums Palästinas, das Hohe Komitee, hat am Mittwoch in einem Weißbuch seine Antwort an die Regierung Großbritanniens auf das britische Palästina-Weißbuch der Oeffentlichkeit übergeben. Dabei wird eingangs hervorgehoben, daß das Hohe Komitee das englische Weißbuch bereits vorher abgelehnt habe und nunmehr seine Begründung für diese Haltung gebe. Das Hohe Komitee > verwirft die neue englische Palästinapolitik in schärfster Form und macht die englische Regierung vor Gott, der Geschichte und der Humanität verantwortlich für das in Palästina geflossene Blut und die begangenen Ereueltaten. Die letzte Entscheidung über das Leben einer Nation hänge nicht von weißen oder schwarzen Büchern ab, sondern allein von ihrem Willen. Die ara­bische Nation spreche folgenden Entschluß aus und werde ihn mit Hilfe Gottes durchführen: Palästina wird selbständig werde« in­nerhalb des arabischen Bundes, und es wird ewig arabisch blei­ben. Das Hohe Komitee dankt schließlich den in Palästina käm­pfenden Arabern und Mohammedanern der ganzen Welt sowie allen, die mit den Arabern mitfühlen. ^

Rundreise Roosevetts durch USA.

Erkundung der Volksstimmung für einen dritten Mahlgang

Hyde Park (Neuyork), 31. Mai. Präsident Roosevelt kündigte am Dienstag an, er werde voraussichtlich am 18. Juni von Washington aus eine Rundreise durch das ganze Land antrete«, um persönlich die Stimmung der Bevölkerung gegenüber seiner Politik auszukundschaften. Bevor Roosevelt sich zu dieser Rund­reise entschloß, hatte er Eeneralpostmeister Farley, den demo­kratischen Propagandachef, in den Staaten herumgeschickt, und dieser war sehr begeistert von dem Ergebnis seiner Reise zurück­gekehrt. Er soll Roosevelt berichtet haben, daß der Präsident immer noch sehr populär sei und der größere Teil der Bevölke­rung seine Politik unterstütze. Roosevelt würde keine Schwierig­keiten haben, von der demokratischen Partei zum drittenmal als Präsidentschaftskandidat aufgestellt zu werden. Auch die Presse bringt die geplante Reise Roosevelts mit seinen geheimen, immer noch nicht öffentlich ausgesprochenen Absichten bezüglich einer dritten Amtszeit in Zusammenhang.

Jüdische Emigranten unerwünscht k

Mittelamerikanische Staaten weisen über 1ÜW Jude« al s

Washington, 31. Mai. Drei ausländische Ueberseedampfer ven suchten während des Wochenendes vergeblich über 1000 uner­wünschte jüdische Emigranten aus Deutschland in verschiedenes ^ Häfen des Karibischen Meeres loszuwerden. So sollten nach einer Mitteilung des Außenministeriums 927 Juden in Kuba ' <m Land gehen. Nur 16 hatten ordnungsgemäße Papiere, de» ' Rest wurde die Einreise verweigert. Verschiedene jüdische Or­ganisationen in Neuyork haben sich sofort mit dem kubanische« Präsidenten in Verbindung gesetzt und wollen die Landungs- erlaubnis noch erwirken. Auch ein englischer und ein französisch« Dampfer mit 78 bezw. 212 derartigen jüdischen Emigrant«! konnten nur 48 bezw. nur 32 ihrer unerwünschten Passagiere i« , Havanna (Kuba) ausbooten. Nach Mitteilungen des Washing­toner Außenministeriums wird die Abneigung gegen einen wei­teren Zustrom jüdischer Elemente immer größer. So veröffent­licht diese Stelle folgende Zahlen für 1938: Brasilien nahm nur 930 auf, Argentinien 2500, Bolivien 2000, Kolumbien 500, Chil< 600, Kuba 6000 und USA. 33 000. Bei den Abweisungen jüdischer Emigranten muß immer wieder festgestellt werden, daß ihre Et» reisevisa gefälscht sind.