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Die EinLreisilllgsversuche

Neuer Hetzkurs Englands?

Mir einer Zähigkeit, die einer besseren Lache würdig wäre, halten dis Engländer an ihren Einkreisungsplanen M Nicht einmal die erste kalte Dusche, die der Londoner Politik von Seiten der umworbenen kleineren Mächte im Osten und Südosten Europas zuteil wurde, hat genügt, den Eifer der englischen Regierung abzukühlen. Anstatt sich die ablehnende Haltung der Polen und Rumänen, der Belgrer. Holländer und Schweizer zur Lehre dienen zu lasten und Sch auf die wahren und wohl verstandenen Grundsätze natio- «aler englischer Politik zurückzubesinnen, glaubt das Kabr- «ett Chamberlain, gedrängt von einer fehlgeleiteten aufge­hetzten öffentlichen Meinung, das gleiche Ziel auf einem anderen Wege doch noch erreichen zu können. Es kann nach den neuerlichen Bemühungen Englands, ein Kollektivbünd- »is zunächst mit Polen Rumänien und später unter Hinein- Hehung Sowjetrutzlands gegen Deutschland zustandezubrin- Sen, kein Zweifel mehr darüber bestehen, daß London seinen anfänglichen Mißerfolg lediglich einem taktischen Fehler zu- schreibt. Es übersieht auch weiter, daß die Ablehnung und Enttäuschungen, die der englischen Politik zuteil wurden, »nsschließlich die Folge irriger politischer Vorstellungen und kurzsichtiger wie falsch aufgebauter Zielsetzungen sind.

Das Matz des Hasses und der Verhetzung mutz in der Tat <rotz sein, wenn sich einstmals solch übe egte und beson­nene Männer wie Ministerpräsident Chamberlain und seine Mitarbeiter dazu verleiten lasten, mit englischer Zähigkeit an antideutschen Demonstrationen festzuhalten. Wie stark die deutschfeindlichen Kreise und damit die bolschewisten- >freundlichen Parteipolitiker Englands Oberwasser haben, Nas geht aus den verschiedensten Anträgen im Unter- und sOberhaus deutlich hervor. Es ist soweit, datz im britischen IParlament ernsthaft Anträge diskutiert werden, die auf po­etische, wirtschaftliche und militärische Aktionen gegen «Deutschland hinauslaufen. Es ist weiter sogar möglich, datz die falschesten Freunde Chamberlains, die der Welt sattsam ldekannten Kriegshetzer Eden. Churchill. Duff Looper. An­träge auf Erweiterung der Regierungsbo^s, auf Einbezie­hung englischer Oppositionsführer in das Kabinett an den Premierminister richten. Männer, die wie der Arbeiterfüh­rer Attlee seit Jahren stets für einen den englischen Inter­essen und dem englischen Ansehen schädlichen Kurs, etwa Wr die Unterstützung Rotspaniens und die Nichtanerken­nung des italienischen Imperiums eingetreten sind, werden Reville Chamberlain als Regrerungskollegen empfohlen, demselben Chamberlain, der so oft in erbitterten Rede­schlachten mit der wirklichkeitsfremden Haltung der Opposi­tion abrechnete.

Die RachgiebigkeitChamberlains gegenüber de« innerpolitischen Druck, das vorschnelle Einjchwenken in die antideutsche Front, haben bereits genügt, datz sich Ehamberlains schärfste innere Gegner anzubiedern wagen. Es zeigt sich erneut, wie schwer es ist, auf einem Wege um- Mkehren, wenn man sich einmal verrannt hat. Wäre es an­

ders, vermöchte sich die britische Regierung wieder aus die so viel gerühmte wirklichkeitsnahe Politik der Vormonate zurückzubesinnen, ohne sich dabei eine Blötze zu geben, die Absage der kleineren Staaten und die Hochstimmung der Bolschewisten inner- und außerhalb Englands würden ge­nügen, die britische Regierung zur Ausschau nach besseren und fruchtbareren Methoden zur Erhaltung des Friedens zu veranlassen. So aber wird es England und seiner Re­gierung nicht erspart bleiben, den Weg der Enttäuschungen bis zu Ende zu gehen. Erneut wird das englische Volk und die englische Presse alle Abschnitte der Einkreisungspolitik auf Grund der veränderten Taktik verfolgen. An die be­vorstehende Reise des polnischen Außenmini­sters Beck werden sich Kommentare und Vermutungen knüpfen, in denen unbestimmte Hoffnungen sich mit völlig unerfüllbaren Wünschen seltsam mischen. Die Engländer, und mit ihnen all jene Völker, die immer noch an die poli­tische Weisheit der Londoner Entschlüsse glauben, dürfen sich nun wieder ein paar Tage in der Hoffnung wiegen, die Franzosen, die Ungarn, die Polen, die Rumänen, die Jugo­slawen und schließlich auch die Sowjetrussen würden für England marschieren und sich im Kampf gegen das mächtige Deutsche Reich, das seinen östlichen und südöstlichen Nach­barn eine Politik der Freundschaft, des Friedens und der Ordnung anbietet, verbluten.

Worauf laufen denn letzten Endes all jene Einkreisunas- versuche für die beteiligten Staaten mit Ausnahme von England heraus? Deutschlands östliche und südöstliche Nach­barn sollen sich in einem antideutsche nRing zu­sammenschließen und es notfalls auf einen Konflikt mit Deutschland ankommen lasten, bei dem sie die Haupt­last des Kampfes zu tragen haben und möglicherweise noch von den sowjetrustifchen Heeren besetzt werden. Die Franzo­sen, denen die englischen Pläne von Anfang an nicht die gleiche Begeisterung zu entlocken vermochten wie den briti­schen Parlamentariern, hätten die Aufgabe, mehr oder we­niger allein gegen die starken deutschen Westbefestigungen anzurennen, nachdem England sich auch heute noch nicht zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, also zum Einsatz seiner eigenen Menschen für die Einkreisungspolitik ent­schließen kann. Deutschlands östliche und südöstliche Nach­barn wissen aus der Septemberkrise, was sie aus der Sep­temberkrise, was sie von der französischen Hilfe erwarten können. Sie sehen sehr klar, daß sie bei einem Konflikt mehr oder weniger auf sich allein angewiesen sind, es sei denn, sie würfen sich bedingungslos dem Bolschewismus in die Arme. In Mitteleuropa wundert sich deshalb niemand, wenn diese Staaten abwinken und die Vorteile einer Politik freundlicher Nachbarschaft mit Deutschland den Risiken bri­tischer Einkr" ''Ngsverfuche vorziehen. Hierüber werden sich einriq und c n die Engländer wundern, die mit solcher Zähigkeit noch immer an ihren längst überholten Einfluß im mitteleuropäischen Raum glauben.

Die Antwort der Frontsoldaten

Zerstörte Illusionen und enttäuschte Hoffnungen

Zwischen Illusionen uud Tatsache« Absage an Henry

Pichst

Von Hauptamtsleiter HannsOberlindober, Reichskriegsopferführer.

Der Führer der französischen Frontsoldaten, Henry Pichet, dem das deutsche Frontsoldatentum m seinem Friedensdienst die Möglichkeit bot. Deutschland uno seine innere Haltung kennenzulernen, hat dieser Tage einen Artikel veröffentlich:, in dem er Deutschland mit den willkürlichsten Unterstellun­gen und Verdrehungen im Anschluß an das Ende der Tsche- cho-Slowakei haßverblendet beschimpft und verleumdet (Oeuvre", 28. März). Mit seinen nachstehenden Ausfüh­rungen erteilt ihm Hauptamtsleiter Oberlindober Antwort und Absage der deutschen Frontsoldaten

RSK. Nichts ist für Männer, die ihrem Volke als Füh­rer eines bestimmten Personenkreifes verantwortlich sind, gefährlicher, als wenn sie sich Illusionen hingeben und dabei behaupten,klar zu sehen". Das gilt besonders für Henry Pichot, den Präsidenten der Union Föderale. Seine Illu­sionen sind doppelt gefährlich, weil ihr Niederschlag in flüssi­ger Sprache dargestellt vomOeuvre" einer breiten Oef- sientlichkeit unterbreitet wird.

Henry Pichot will zweifellos ein guter Franzose fein. Man hört ihn gerne, weil er der Typ des bourgeoisen Bolkstribunen ist. Seine Aufsätze aber sind und bleiben trotz aller Schlagfertigkeit nicht mehr als diktierte Reden. Eie pflegen nach kurzer Zeit von den Ereignissen überholt zu sein und besitzen historischen Wert nur dadurch, daß sich in ihnen die Nervosität widerspiegelt, welche die französische Tagesordnung bestimmt.

Frankreich und die Franzosen könnten ebenso wie Eng­land und die Engländer mit der Verteilung der Erde zufrie­den sein. Sie sehen aber in jeder Nation, die nach innerer Not erstarkt, ihr Lebensrecht und ihre Ansprüche auf einen ihren Bedürfnissen gerecht werdenden Lebensraum stellt, eine Bedrohung ihres Besitzes. Wie oft haben sich in den vergangenen sechs Jahren die beiden Imperien allein von Deutschland bedroht gesehen. Bei der Heimkehr des Saar- «ebiets, bei Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, bei Besetzung der entmilitarisierten Zone am Rhein, bei der Rückkehr der Ostmark ins Reich und bei der Befreiung des Eudetengaues. Aber besonders bedroht fühlt man sich, seit auf Antrag der tschechische« Regierung das Deutsche Reich ben in Versailles bewußt als Angnsssglacis gegen das Reich geschaffenen Pufferstaat unter feinen Schutz genom­men hat. Das war keine Bedrohung der französischen Si­cherheit, sondern nur die Zerstörung der Illusion einer durch Anleihen und Bündnisse erstrebten enropäifchen Hege­monie.

Zerstörte Illusionen und enttäuschte Hoffnungen trüben den klaren Blick. Im Leben von benachbarten Völkern gel­ten aber nur Realitäten. Deshalb sehen wir als Deutsche die Grenze des Reiches nicht an der Seine oder der Themse oder gar am Mississippi, sondern am Oberrhein und an der Eifel, und lächeln, wenn gewisse Engländer Englands Gren­zen an den Rhein und gewisse Franzosen Frankreichs Gren­zen an die Moldau verlegen wollen. Solche Illusionen wa­ren bis vor sechs Jahren möglich, sie haben lange Jahre ein­tönigen Tischreden einen gewissen romantischen Kitzel gege­ben und nie einen Widerspruch bei der Rovemberrepublik ausgelöst. Heute aber steht zwischen den platonischen Wün­schen solcher Grenzziehung und ihrer Erfüllung das Deutsche Reich und das deutsche Volk Adolf Hitlers!

Dieses deutsche Volk und fein Führer kennen keine Illu­sionen mehr. Versailles, das angeblich vontraditionsge­mäß anständigen Völkern" gemacht wurde, und die 15 dar­auf folgenden Jahre haben sie gründlich von allen Illu­sionen geheilt. Es ist nur verwunderlich und beleidigend, daß man das deutsche Volk und seine Führung für so ur­teilslos hält, auf im Weltkrieg bereits abgedroschene Pro­pagandamethoden Herei',tzasallen. Es ist sachlich nichts Neues, was Henry Pichot imOeuvre" sagt, er wiederholt, was andere vor ihm vielleicht geschickter, bedingter und raf­finierter gesagt.haben. Er wiederholt mit demagogischem Haß.

Aber auch Haß kann den klaren Blick trüben und glauben machen, daß man Adolf Hitler und das deutsche Volk, daß man die nationalsozialistische Bewegung und die deutsche Wehrmacht durch Reden, Zeitungsartikel und Rundfunk trennen könnte. Auch die Umgebung eines Mannes kann seine Urteilsfähigkeit beeinflussen und rhn zu Affekthand­lungen Hinreißen. Daß Juden österreichischer, tschechischer und italienischer Emigration aus Henry Pichot Einfluß ha­ben, ist bekannt, daß er sich aber ihre orientalischen Phan­tasien und ihre talmudistische Frechheit zu eigen macht, ist beschämend für die französischen Frontkämpfer und ihre in­nere Anständigkeit.

Henry Pichot mag mit feinen Angriffen gegen das natio­nalsozialistische Deutschland in gewissen Kreisen, in denen Juden und Freimarer richtunggebend sind, Lob und Zustim­mung finden, er mag sich über einen solchen Erfolg freuen, aber er hat damit die Partei derer genommen, die berufs­mäßig die Beziehungen zwischen dem deutschen und dem französischen Volke vergiften.

Mit dieser Feststellung ist für die deutschen Frontsoldaten die Episode Henry Pichot abgeschlossen; der Abschluß ist für Pichot kein Ruhmesblatt, für die deutschen Frontkämpfer rein Unglück.

Der Brief Cianos

..s, 30. wcücz. Ministerpräsident Daladier hat sich in seiner Rundfunkrede am Mittwoch abend eingehend mit einem Brief des italienischen Außenministers Graf Ciano vom 17. De­zember 1838 beschäftigt, in dem entgegen den Behauptungen Daladiers der Standpunkt Roms zur Frage der italienisch- französischen Beziehungen klar und eindeutig herausgearbeitst worden ist.

Der Brief wurde nunmehr zusammen mit einem vom 28 De­zember 1938 datierten Antwortschreiben des französischen Bot­schafters in Rom, Francois Poncer, in der französischen sowie auch in der italienischen Presse " "'-'-""Mcht.

In dem SchrcibendesitalienischenAußenmini- sters vom 27. Dezember 1938 heißt es u a.:In unserer Be­sprechung vom 2. Dezember haben Sie mir den Wunsch der fran­zösischen Regierung zum Ausdruck gebracht, die wissen wollte, ob die italienische Negierung die italienisch-französischen Ab­kommen vom 7. Januar 1938 noch als in Kraft befindlich be­trachte, und ob diese Abkommen nach Auffassung der italienischen Regierung noch als Grundlage für die französisch-italienischen Beziehungen dienen könnten. Ich habe Ihnen geantwortet, daß diese Frage eine zu große Bedeutung habe, als daß ich Ihnen auf der Stelle eine endgültige Antwort hätte geben können, die eine vertieftere. Prüfung erforderlich machte. Die italienisch- französischen Abkommen vom 7. Januar 1933 setzten sich aus einem Vertrag im Hinblick auf die Regelung der beiderseitigen JnteresseninAfrika und aus einer Reihe von damit eng verbundenen Akten zusammen. Auf Grund des Artikels 7 sollte dieser Vertrag ratifiziert werden, und seine Inkraftsetzung hängt von dem Austausch der Ratifizierungen ab. Dieser Aus­tausch hat jedoch niemals stattgefunden. Es sind sogar nicht einmal die Verhandlungen über die Sonderabmachun­gen bezüglich Tunis angebahnt worden, und dabei hätten laut Artikel 1 des Vertrages diese Abmachungen zu gleicher Zeit wie der Vertrag selbst in Kraft treten müssen.

Die von Frankreich eingenommene Haltung, als Italien durch die Aktion des Negus' gezwungen wurde, endgültig das Pro­blem seiner Beziehungen mit Abessinien zu regeln, hat sicherlich nicht den französischen Absichten entsprochen. Diese Haltung ist sogar ganz entgegengesetzt gewesen. Damit haben die Abkom­men vom 7. Januar 1938 ihren Sinn verloren, und sie können nicht als heute noch in Krast befindlich angesehen werden. Sie sind sogar in ihrer Gesamtheit geschichtlich überholt. Sie bezogen sich auf eine allgemeine politische Lage, die schnell von den Er­eignissen überholt worden war, die der Anwendung der Sank­tionsmaßnahmen gefolgt waren. Außerdem hat die Schaf­fung des Imperiums neue Rechte und neue Inter­essen von grundlegender Bedeutung geschaffen. Unter diesen Um­ständen und im Interesse einer Besserung der sranzösisch-italie- nischen Beziehungen können diese Beziehungen nicht mehr die Abkommen von 1935 zur Grundlage haben. Wenn man diese Be­ziehungen verbessern will, io ist es selbstverständlich, datz sie er­neut durch e-ne gemeinschaftliche Einigung zwischen den beiden Regierungen geklärt werden müssen.

Im Antwortschreiben des französischen Bot­schafters vom 28. Dezember 1938 an Graf Ciano heißt es u. a.:Meine Regierung hält es für ihre Pflicht, folgende Fest­stellungen zu machen:

1. Die Abkommen vom 7. Januar 1935, die die Grundlage

einer Regelung aller zwischen Frankreich und Italien schweben­den Streitfälle hergestellt hatten und deren Zweck es gewesen ist, die Entfaltung der französisch-italienischen freundschaftlichen Be­ziehungen sicherzustellen, sind einstimmig bis auf neun Stimme» vom französischen Parlament am 22. und 20. März 1935 gut- oeheißen worden. Wenn die Ratifizierung aus Grund einer Ver­schiebung der tunesischen Abmachungen, die diesem Ratifizierungs» austausch vorhergehen sollten, nicht ausgetauscht werden konnte, so ist Frankreich für die Beurteilung der Umstände nicht verant­wortlich, die Italien dazu geführt haben, von sich aus diese Ver­schiebung zu wünschen. Darüber hinaus haben die Abkomme» selbst vor ihrer Ratifizierung von seiten Frankreichs und nur zugunsten Italiens eine erste Anwendung erfahren, indem die französische Regierung einer Durchführung ihrer Verpslichtunge« vorausgriss und die effektive Uebsrgabe von 2500 Aktien der französischen Gruppe der Konzessionsgesellschaft der Dschibuti- Eisenbahn an eine italienische Gruppe sichergestellt hatte. Selbst von seiten der italienischen Vertreter, die an den französisch- italienischen Verhandlungen in Paris 1937 teilgenommen hat­ten, wurden die römischen Abkommen als sicher genug betrachtet, so daß sie von italienischer Seite oft als grundlegende Referenz erwähnt wurden. Kürzlich noch, und zwar am 12. Mai 1938, haben Sie bei einer Untersuchung des der italienischen Regierung am 22. April unterbreiteten Verhandlungsprogramms mit dem französischen Geschäftsträger, abgesehen von einigen Formein­wänden, nichts grundsätzliches gegen eine Inkraftsetzung der afrikanischen Abkommen vom 7. Januar 1938 einzuwenden ge­habt. Sie haben sogar erklärt, daß das Palais Chigi bezüglich der tunesischen Abmachungen seine grundlegende Aenderung des von der französischen Regierung vorgeschlagenen Wortlautes ins Auge gefaßt habe. Damals hat im Geiste der italienischen Ne­gierung einer Aufrechterhaltung dieser A" "'ne politische

Erwägung im Wege gestanden.

2. Keine politische Handlung der franzö,l,^ Regierung hat jemals seit dieser Zeit als Rechtfertigung einer Aenderung der von der italienischen Regierung kundgetanen Bereitschaft an­geführt werden können Die französische Regierung hat ganz >m Gegenteil alle Initiativen ergriffen, die ihr als für eine Ver­besserung der französisch-italienischen Beziehungen geeignet vor- geschlagen worden sind. In Genf ergriff die französische Regie­rung eine grundsätzliche Stellung, die ihr ihre Handlungsfreiheit für die Anerkennung der italienischen Souveränität in Abslsi- nien sicherstellen sollte.

3. Bezüglich der Dinge, die sich vor dieser Haltung Frankreichs bezüglich der abessinischen Angelegenheiten zugetragen habe», find der italienischen Regierung niemals die allgemeinen und ständigen Voraussetzungen der französischen Politik im Zusam­menhang mit den internationalen Verpflichtungen unbekannt ge­wesen. Diese Verpflichtungen sind immer und zur rechten Zeit der italienischen Regierung von dem damaligen Regierungschef Laval ins Gedächtnis gerufen worden. Die italienische Regie­rung weiß jedoch, in welchem Geiste diese Politik von der fran­zösischen Regierung betrieben worden ist. Mussolini hat wieder­holt dem französischen Botschafter während des Genfer Verfah­rens seine ganze Anerkennung für den mäßigenden Einfluß Frankreichs und die ständigen Bemühungen der französischen De­legation bezüglich einer Vereinbarung der Verpflichtungen aus der Genfer Liga mit der französtsch-italienisih n Freundschaft zum Ausdruck gebracht."