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Nr. 75

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z« einer Daukkuudgebung vor dem Haus des Falange-Eründrrs Jose Antonio Primo de Nivera, der bekanntlich von den Bol­schewisten in Alicante ermordet wurde. Nach einem stillen Ge­denke« an diesen ersten Blutzeugen der Bewegung sang die Menge -er Befreiten tief ergriffen die bisher im sowjetspani­sch«» Gebiet streng verbotene Falange-Hymne.

Am 1t Ahr MEZ. wurde der bisherige rote Madrider Sender von einem nationalfpanischen Nundsunk- korps übernommen. Der Sender richtete sofort einen Ausruf «n di« Bevölkerung Madrids, worin erklärt wurde, dag Madrid «L heut« wieder die Hauptstadt eines einige», großen, freien und imperialen Spaniens sei. Nach Hochrufen aus General Franco «ud di« Armee ertönte die Nationalhymne und die Falange- Hy«»«.

Nachdem nationale Pioniere mehrere Notbrücken über de» Manzanares geschlagen hatten, trafen gegen 15 Uhr di« ersten Lebensmitteltransporte des Soziale« Hilfswerkes der Falange in der Stadt ein, von der Bevölkerung mit begeisterten Zurufen empfangen.

Besetzung Madrids vollständig

Madrid, 28. März. Große Gruppen von Kundgebern haben sich l» Madrid gebildet und durcheilen die Straßen der Stadt, grü­ßen das nationale Spanien und den Generalissimus Franco. In den Nachmittagsstundeu haben die Veförderungsgesellschaften, -esonders die Straßenbahn, ihren normalen Dienst wieder aus­genommen und die Geschäfte haben ihre Türen geöffnet. In Ma­drid kommt das Leben schon wieder in eine normale Gangart. Am Nachmittag waren bereits alle Kinos, Theater und Kaffee­häuser geöffnet.

Der Madrider RundfunksenderUnion Radio" verbreitete »m 1SL0 Ahr die Nachricht, daß die Universitätsstadt nun vollkom­men von den nationalfpanischen Streitkräften besetzt ist. Der Be­fehlshaber der 16. nationalspanischen Division, der diese Opera­tion geleitet hat, hat im Rundfunk das Wort ergriffen und sich «» die Madrider Bevölkerung gewandt. Er unterrichtete die Be­völkerung. daß die Besetzung der Stadt nun vollständig ist und überall die ruhmreiche Fahne Nationalspaniens wehe.

Der Befehlshaber der zentralsvanischeu Armee,Oberst" Ta- fado, hat nach Rundfunkmeldungen Madrid verlaßen. Die Mit­glieder desVerteidigungsrates" sind schon am Dienstagmittag ln Valencia eingetroffen, wo sie unmittelbar unter dem Vorsitz des General Miaja zu einer Sitzung zusammengetreten sind.

Madrider Zivilverwaltung übernommen

Madrid, 28. März. In Madrid ist aus alten Falanguisten eine provisorische Zivilverwaltung gebildet wor­den sowie ein besonderer Ausschuß für die Aufrechterhaltung der Ordnung, dem in Madrid versteckte oder in den dortigen Ge­sandtschaften verborgene nationale Kreise angehören. Trotz der riesigen Begeisterung und der zahlreichen Freudenkundgebungen aller Art über das Vordringen der nationalen Truppen ist es zu keinem einzigen Zwischenfall gekommen. Die Be­völkerung bewahrt bewundernswerte Disziplin, und die frei­willigen Mitglieder des Ordnungsdienstes sorgen für reibungs­lose Abwicklung aller Kundgebungen und Geschehnisse.

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Madrid, das Grab des Kommunismus

sov vvo Mann nationalspanische Truppen in Madrid In­nenminister Tuner sprach im Sender Burgos

Burgos, 28. März. Am Dienstag sprach um 15 Uhr über den »ationalen Sender Burgos Innenminister Serrano Sun er zu den letzten Ereignissen. Er gab bekannt, daß im Augenblick seiner Rede in Madrid ein zentrales Armeekorps unter General Saliquet, ein Armeekorps freiwillige Truppen unter General Gambarra, ferner ein Armeekorps Maestrazgo unter General Sarcia Valino, ein Armeekorps Navarra unter General Sol- chaga, ein Armeekorps Toledo unter General Ponte, das 1. Ar­meekorps unter General Espinosa de los Monteros, schließlich Truppen des Somosierra-Abschnitts unter Serrador, eine Tajo- Division unter Mugica, ein Armeekorps der Levante unter Or- gaz, ein Armeekorps Urgel Moscardo einziehen. Insgesamt seien 200 000 Mann an der Aktion gegen Madrid unmit- ^ lelbar beteiligt.

Minister' Suner unterstrich, daß in diesem Augenblick nicht nur Madrid allein, sondern ganz Spanien von einer einzigen Welle der Begeisterung getragen werde. Abschließend gedachte der Mi- »ister der Opfer des roten Terrors in Madrid, die Vorkämpfer für die Befreiung gewesen sind. Sodann erinnerte Suner an jene Humanitären Nationen",' die weiterhin trotz des offensichtlichen roten Terrors ihre Vertretungen in Madrid aufrecht erhalten hätten und es, statt einen einzigen großen Schrei des Protestes «n die Weltöffentlichkeit zu richten, für nötig hielten, sich mit den roten Machthabern zu verbinden und diese in jeder Weise zu unterstützen. Es seien jene gleichen Nationen darunter die Sowjetunion die sich beute weigerten, spanische Flüchtlinge Lei sich aufzunehmen, während die verantwortlichen roten Rä­delsführer sämtlich ins Ausland geflohen sind.

Der mutige Einsatz der Gefallenen verpflichte Spanien, den Geist der nationalen Erhebung für alle Zeit beizubehalten. Madrid, das nach den Wünschen Moskaus das Grab des Fa­schismus' werden sollte, und in dem tatsächlich Tausende natio- ual gesinnter Spanier das Grab gefunden hätten, sei schließlich das GrabdesKommunismus' dank des Einsatzes Fran­cas geworden. Der nationale Sieg i« Spanien sei ausschließlich der nationalspanischen Armee zu verdanken, die in Spanien Sowjetrußland besiegt habe. Und dieser Sieg sei erreicht worden trotz jener Länder, die den Friedenswunsch heuchelten, im Her­zen aber Kriegsgedankeu hegten.

In diesem Augenblick gedenkeSpaniendankbarje- » er Nationen, die vom ersten Augenblick an auf Seiten der »ationalen Erhebung standen. Unter diesen Gesichtspunkten «erde Spnien immer am Frieden Europas Mitarbeiten. Spanien sei stolz auf sein Heer, dem es ausschließlich den Sieg verdanke, i Die spanische Armee sei jederzeit bereit, sich im Waffengang mit

1 denen zu messen, die sich der Entwicklung Spaniens entgegenstel- b in, wollen, der Entwicklung^ die mit Blut erkämpft worden sei.

; Siegeszug in Spanien

r Die Rote« völlig demoralisiert

k Burgos, 28. März Der nationale Heeresbericht bestätigt die

2 Einnahme von Almadeu. des wichtigen Zentrums der S lpaNifche» Queckfilberminen. Das Gebiet von Almadeu ,st das ^ gDeitaröüte Quecksilbervorkommen der Welt und liefert die orckute

Ausbeute in Europa. Insgesamt wurden an der Cordoba-Fröut rund 6000 Gefangene gemacht. Die Beute läßt sich »och nicht überblicken: darunter befindet sich eine Batterie 15-Zenti- meter-Eeschütze und ein Munitionslager mit 10 Millionen Ju­so nie riegeschossen.

Im Abschnitt Toledo wurde der Tajo-Fluß bei Polan und bei Aranjuez überschritten,' zwölf Ortschaften wurden besetzt. Ein Umkreis von 40 Kilometer Durchmesser um die Stadt Toledo ist jetzt von den Bolschewisten befreit. Die nationalen Truppe« stehen unmittelbar vor den Kreisstädten Ocana (an der Straße MadridCiudad Real) und Orgaz (an der Straße Toledo Ciudad Real). Bei den Kämpfen im Abschnitt Toledo wurde» am Montal 4 5 00 Gefangene gemacht.

Die Front, auf der die Nationalen zwischen Aranjuez und Toledo angreifen, hat eine Länge von etwa 90 Kilometer. Aranjuez ist bereits unmittelbar bedroht. Dort errichteten, so ergänzt der Heeresberichterstatter die amtliche Mel­dung, die Bolschewisten 19.86 die erste Verteidigungsstellung vor Madrid, wobei sie von ausländischen Spezialisten beraten wur­den. Bei Aranjuez sind die Rationalen nur noch 35 Kilometer von der Hauptstraße MadridValencia entfernt.

Auch bei den Kämpfen am Montag zeigte sich wieder, daß die roten Milizen vollkommen demoralisiert sind und keinen nennenswerten Widerstand mehr leisten. Die Ein­wohner der eroberten Orte begrüßten überall die nationalen Truppen als ihre Befreier.

Aranjuez besetzt Svüü Gefangene

Burgos, 28. März. Wie am Dienstag mittag bekanntgegeben wurde, macht auch der nationale Vormarsch in Andalusien gute Fortschritte. Nationale Abteilungen eroberten die nordöstlich von Cordoba gelegene Stadt Adamuz.

A.i der Toledo-Front rückten die nationalen Truppen unter dem Jubel der Bevölkerung tn die Stadt Aranjuez ein. 5000 Bolschewisten wurden gefangen genommen.

Spanien feiert die Einnahme Madrids

Kundgebungen für Franco, Hiüer, Mussolini

Bilbao» 28. März. Die Nachricht von der Einnahme Madrids hat sich schnell durch ganz Spanien verbreitet und die Bevölke­rung in Freude und Begeisterung versetzt. Ueber dem ganzen Lande wehen die nationalen Fahnen und verkünden, daß jetzt die an großer Geschichte so reiche spanische Hauptstadt eine ihrer größten Tage erlebt.

Ueberall formierten sich Gruppen zu Umzügen,' in den großen Städten, wie Burgos, San Sebastian und Sevilla hat sich die Bevölkerung zu Großkundgebungen versammelt. Zn Burgos nahmen daran Mitglieder der Regierung teil. Wo die For­mationen der' Falange anftauchten, deren großes, einsatzbereites, soziales Hilsswerk in ganz Spanien während der letzten Monate ehrlichste Bewunderung gefunden hat, werden sie jubelnd be­grüßt. Das Volk ist sich der großen Zeit, die es durchlebt, be­wußt und feiert in stürmischen Hochrufen den General Franco und ebenso Hitler und Mussolini und die befreundeten Nationen Deutschland und Italien. Wohl niemals das ist der allge­meine Eindruck - hat sich das spanische Volk in seinen Kund­gebungen stärker als Teil der neuen großen Ordnung in Europa gefühlt, als heute, wo es Madrid den Söldnern Moskaus wieder entriß, um es zur Hauptstadt eines freien und stolzen, erneuerten Spaniens zu machen.

Freudenfeuer über Barcelona und Madrid Heute erlebt Madrid seit langer Zeit den ersten Lebensmittelmarkt

Bilbao, 29. März. Zn Barcelona erreichten die Kundgebun­gen zur Befreiung der spanischen Hauptstadt eine ähnliche Tiefe wie in den Tagen der Befreiung Kataloniens. Umzüge durch­querten am Nachmittag die Stadt und vereinten sich zu einer Massenkundgebung, an der die Formationen der Falange und der Zugendorganisation teilnahmen. Unter einem Feuerwerk größten Ausmaßes und dem Gesang nationaler Lieder riß die Begeisterung bis in die späten Nachtstunden nicht ab.

Madrid leuchtet in dem millionenfachen Schein aller Lichter der Straßen und der Privatwohnungen, die heute nach fast zwei­jähriger Pause wieder eine Festbeleuchtung einschalten können und durch die geöffneten Fenster das Licht auf die Straßen flu­ten lassen. Mit besonderer Freude wurde die Mitteilung aus­genommen, daß heute am Toledo-Tor nach langer Pause wieder der erste Lebensmittelmarkt abgehalten wird.

Koalitionskabinett in Litauen

Drei Minister aus der Oppositio«sgr«ppe

Kowno, 28. März. Soeben ist die Zusammensetzung des neuen Ministerkabinetts bekanntgegeben worden:

Ministerpräsident: Brigadegeneral Jonas Cer« ins: stell«. Ministerpräsident' Bizauskas; Justizminister: Dozent Antanas Tamofaitis, Außenminister Urb,ys; Innenminister: Brigade- general Skucas (bisher Chef der Kriegsschule und bis vor kurzem langjähriger Militärattache tn Moskau), Finanzmmi- ster: General d. R Eutkus; Bildungsminister'. Dr. Bistras (Füh­rer der christlich-demokratische« Opposition): Landwirtschafts­minister: Dr. Kriksciunas: Verkehcsminister: Germanas; Lan­desschutzminister: Oberst Musteikis.

Die Zusammensetzung zeigt, daß personell auch die außerhalb des Taulininkai-Verbandes stehende Oppositionsgruppe i» das Kabinett mit einbezogen wurde und zwar durch Bizauskas and Dr. Bistras, die zu den Christlich-Demokraten gehören, sowie durch Dr. Kriksciunas. Damit ist also ein sogenanntes Koali­tionskabinett zustandegekomme«.

SlowMch-rmgarische GrenzLaainWon i« Budapest

Budapest» 28. März. Die Beratungen der slowakisch-ungarischen Erenzkommission wurden Dienstagvormittag fortgesetzt, fanden jedoch schon nach kurzer Zeiten ihren vorläufigen Abschluß. Die Ungarn überreichten ihren Grenzziehungsvorschlag. Die slo­wakische Delegation nahm ihn entgegen und reiste nach Preß- burg «b, um weitere Weisungen ihrer Regierung einzuholen. Die Verhandlungen sollen in einigen Tagen nach Rückkehr der slowakische» Delegation hier fortgesetzt werden.

Dr. Goebbels in Budapest

Budapest, 28. März. Reichsminister Dr. Goebbels traf Diens­tag um 12.20 Uhr auf der Durchreise zu einem kurzen priva­ten Besuch in Budapest ein. In seiner Begleitung befin- den sich sein persönlicher Referent Oberregierungsrat Müller, die Oberregierungsräte Knothe und von Weyssenhoff und sei« Adjutant Regierungsrat von Waldegg. Zur Begrüßung des Reichsministers waren am Bahnhof der deutsche Gesandte von Erdmannsdorff, der Landeskreisleiter der NSDAP Konsul Eraeb, und Attache Henschel erschienen.

SevlW-argevlivWes WirlWsirMomrnen unirrzeichuet

Buenos Aires, 28. März. Der argentinische Außenminister Dr. Lantilo und der deutsche Geschäftsträger Dr. Meynen Unterzeich­neten Montag ein Wirtschaftsabkommen im Gesamtbetrag von 14 Millionen RM. Deutschland liefert in der Höhe dieser Summe 64 Lokomotiven, Schlafwagen und sonstige Waggons und kauft dafür von Argentinien 100 OOOTonnenWeizen so­wie für den Restbetrag andere Getreidearten und Wolle. Di^> Lieferungen sollen innerhalb von sechs Monaten durchgeführt werden.

Tag der Lustwaffe- in Nom

18 üvv Flieger vor Mussolini

Rom, 28. März. Die amTag der Luftwaffe", dem 16. Jahres­tag der Gründung der italienischen Luftwaffe durch den Duce, in ganz Italien durchgeführten Veranstaltungen erreichten in der Hauptstadt des Faschismus' ihren Höhepunkt. 18 000 Flieger, darunter 3000 Spanien-Freiwillige, waren aus der Piazza Venezia vor oem Grabmal des Unbekannten Soldaten angetreten, wo Mussolini nach einer Kranzniederlegung zwei hervorcagende Flieger mit der Goldenen Verdienstmedaille ous- zeichnete und 30 Angehörigen in Afrika oder in Spanien ge­fallener Flieger Auszeichnungen überreichte. Den glanzv llen Abschluß der erhebenden Feier bildete dieParadeder18 00 G Fliegervor dem Duce auf der Via del Jmpero, eine eint ncks- volle Kundgebnug der Macht und Disziplin des faschistischen Ita­liens und seiner ruhmreichen Luftwaffe.

Lügen im Unterhaus

Unterstaatssekretär Butler sprach die Unwahrheit

London, 28. März. Auf das Ersuchen, eine Erklärung über die kückkehr Memels zu Deutschland abzugeben, erwiderte Unter- itaatssekretär Butler im Unterhaus, die britische Regierung sei jetzt durch die litauische Regierung amtlich davon in Kennt- nis gesetzt worden, dah am Abend des 22. März zwischen Deursch- land und Litauen in Berlin ein Vertrag unterzeichnet worden war, der die sofortige Rückkehr des Memellandes zum Reich und die Errichtung einer Freihasenzone in Memel für Litauen vor­sehe. Nach Lage des Falles sei es selbstverständlich, daß die litauische Regierung gehandelt habe, ohne die Signatarmächte erneut zu konsultieren.

Als der Labour-Abgeordnete Henderson daraus fragte, ob es nicht eine Tatsache sei daß die litauische Regierung das Statut von 1924 eingehalten habe, und ob nicht die Intervention der Neichsregierung unrechtmäßig sei, antwortete Butler unglauo- licherweiseJa" Schließlich bestätigte Butler noch aus An,rage des Labour-Abgeordneten Noel Baker, daß die britische Negie­rung nicht protestiert habe.

Die Erklärungen des britischen Unterstaatssekretärs Butler, daß die litauische Regierung das Statut von 1924 eingehakte« habe, ist eine Behauptung, die der Wahrheit ins Gesicht schlägt. Die Behauptung widerspricht der Geschichte des Memellandes,, ganz abgesehen davon, daß sie den Kern des Problems, um das es hier geht, überhaupt nicht berührt. Es sei nur daran er­innert, daß von den 16 Direktorien, die das Memelland hatte,, nur drei das verfassungsmäßige Vertrauen des Landtages be­sahen. Daß man versuchte, das Schulwesen des Memellandes entgegen den Bestimmungen des Statuts zu litauisiercn, daß memelländische Geistliche gegen Vertrag und Recht vom Gouver-' neur ihrer Aemter enthoben, daß überhaupt in dem Statut die versprochene Autonomie des Memellandes niemals Tatsache wurde, so daß in der Unterhaus-Sitzung vom 30. Januar 1935 - zum Beispiel der damalige britische Außenminister Sir John Simon die llnrechtmäßigkeit der Verhältnisse im Memelland zugeben mußte, das sind Beweise dafür, wie wenig genau ein britischer Unterstaatssekretär es mit der Wahrheit nimmt. Im übrigen ist das Entscheidende bei der Memelfrage aber die Tat­sache, daß in Versailles an der deutschen Bevölkerung dieses Landes ein schreiendes Unrecht begangen wurde, das eines Tages wiedergutgemacht werden mußte.

Chamberlam hatte keinen Erfolg

Labour-Abgeordneter fragt nach der Einkreisung

London, 28. März. Ministerpräsident Chamberlam gab am Dienstag im Unterhaus auf Ersuchen des Labour-Abgeordnete» Greenwood eine Erklärung über den Verlauf der briti­schen Einkreisungsversuche gegenüber Deutschland ab. Chamberlam sagte:Die britische Negierung setzt ihre Konsul­tationen mit anderen Regierungen über die Fragen, die sich aus kürzlichen Ereignissen ergeben haben -aktiv fort. Das Haus wird mir darin zustimmen, daß es notwendig ist, daß der vertrauliche Charakter dieser Konsultationen während ihrer Dauer respek­tiert wird. Das Haus wird also nicht erwarten, daß ich Erklä­rungen abgebe, die nicht vollständig sein können, bis wir in Be­sitz der endgültigen Ansichten der anderen beteiligten Regierun­gen sind "

Der Frager gab sich mit dieser Antwort nicht zufrieden und wollte wissen, ob die von der britischen Regierung anderen Mäch­ten zugeleitete Erklärung sich auf Konsultationen beschränke^ oder ob sie sich auf militärische Verpflichtungen erstrecke. Cham- berlain erwiderte: Aus dem, was ich vorhin gesagt habe, geht hervor, daß das, was die britische Regierung im Auge hat, be­deutend über Konsultationen hmarrsgeht. Ich glaube nicht, daß ich im Augenblick weiter auf Einzelheiten eingehen sollte."

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Britisches Liebäugeln mit Moskau

Englisch-sowjetrussische Handelsbesprechungen

London, 28. März. Die englrsch-sowjetrussischen Handelsbespre» chnngen werde« in längeren Moskauer Telegrammen der engli­schen Presse betont stark beachtet. MeTimes" berichtet, daß allji