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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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lummer 73
Alte »steig, Montag, den 27. März 1938
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Der Duce vor denISchwarzheuiden
„Die Versuche, die Achse Rom—Berlin anzubohren find kindisch!
München dankt dem Führer
Jubelnder Empfang Adolf Hitlers in der Hauptstadt der Bewegung
München, 26. März. Nun hat auch die Hauptstadt der Bewegung dem Führer den Dank für seine großen geschichtlichen Taten seit dem historischen 15. März zugejubelt. Rundfunk und Plakatanschläge verbreiteten Samstagabend die Kunde von der bevorstehenden Ankunft des Führers in München. Das war das von der ganzen Bevölkerung mit freudiger Begeisterung aufge- «ommene Signal zu einem festlichen Empfang Adolf Hitlers in der Stadt, die Ausgangspunkt seiner Bewegung ist und schon darum an allen Erfolgen des nationalsozialistischen Dritten Reiches stärksten und dankbarsten Anteil nimmt.
Schon seit den frühen Morgenstunden des Sonntags stand die Stadt ganz im Zeichen der Ankunft des Führers. Alle Straßen prangten im festlichen Fahnenschmuck; Tannengrün und Lorbeer erhöhten das festliche Bild.
Pünktlich 11 Uhr lief der Sonderzug des Führers langsam in die Halle. Nachdem der Führer, in dessen Begleitung sich die Reichsleiter Bormann und Bouhler und seine persönlichen Adjutanten, Obergruppenführer Brückner und Gruppenführer Schaub befanden, dem Wagen entstiegen war, begrüßte ihn der Reichsstatthalter in Bayern und entbot ihm den ersten Gruß aus dem Boden der Hauptstadt der Bewegung. Dann grüßte der Führer das Führerkorps des Traditionsgaues und die Spitzen von Staat und Wehrmacht und begab sich durch das prächtig geschmückte Fürstenzimmer des Hauptvahnhofes vor den Vahnhofs- ausgang.
Der lange zuriickgehaltene Jubel der Masten brandete nun auf und ein Jubeln und Rufen erfüllt die Luft: „Heil unserem Führer! — Wir danken unserem Führer!" Dazwischen schallen die Kommandos an die Ehrenformationen; Gewehr und Spaten sind präsentiert. Längst haben auch die vielen Tausende, die den Führer noch nicht sehen können, die Heilrufe ausgenommen, als der Führer, nachdem er die Fronten der Ehrenformationen abgeschritten hatte, nun seinen Kraftwagen besteigt, ihm zur Seite General Ritter von Epp und Gauleiter Adolf Wagner. Die Fahrt durch die Stadt beginnt. Aufrecht steht der Führer in seinem Wagen, grüßt nach allen Seiten und dankt für die ergreifenden Kundgebungen der Münchener Bevölkerung. Und so wie es in der Vayerstraße ist, wo die Menschen Kopf an Kopf stehen, auf den Balkonen, selbst auf den Dächern, so ist es am Karlsplatz, in der Neuhauser Straße und in der Kaufingerstraße.
Am Friedensengel vorbei fahren dann die Wagen im Brausen des unablässigen Jubels der Masten in die Aeußere Prinz- Menten-Straße hinaus zum Prinzregenten-Platz, zur Wohnung der Führers. Der Reichsstatthalter und der Gauleiter geleiten den Führer in sein Heim. Immer wieder stürmen die Heilrufe Wen das Gebäude an, bis sich der Führer nocheinmal und dann wieder auf dem Balkon zeigt.
Generalfeldmarfchall Göring
hatte eine Unterredung mit dem „Popolo d'Jtalia"
Mailand, 26. März. Generalfeldmarschall Göring gewährte N>ei Vertretern des „Popolo d'Jtalia" in San Remo eine Unterredung, deren Inhalt von dem großen Mailänder Blatt Mussolinis an führender Stelle wiedergegeben wird.
Der Generalfeldmarfchall kam im Anfang auf den Augenblick der 20. Wiederkehr des Gründungstages der Fasci zu sprechen, bo wie der Nationalsozialismus das deutsche Volk umgewandelt Md aus Deutschland einen grundlegenden Faktor der Macht und der Ordnung in der zivilisierten Welt gemacht habe, so habe der Faschismus aus Italien eine seines Imperiums würdige Nation gemacht. Die Deutschen wüßten dies und bewunderten tief den Duce, diese gewaltige Gestalt der gegenwärtigen Geschichte, dessen Werk bestimmt sei, Jahrhunderte zu überdauern.
Die letzten politischen Ereignisse hätten die unerschütterliche Realität bekräftigt, daß die Achse unzerbrechlich sei. Deutschland werde stets an der Seite Italiens stehe», was auch immer geschehen möge. Jede Machtstärkung Deutschlands sei auch eine Machtstärkung Italiens und umgekehrt. Die beiden Völker seien sich dieser Tatsache voll bewußt. Das demokratische Geschrei non Paris und London, vor allem jenes aus London, laste uns vollkommen ruhig, denn ein bekanntes Sprichwort sage: E>n bellender Hund beißt nicht.
„Der Versuch Englands, soviele Völker als nur möglich zur Bekämpfung der Festigkeit der Achse aufzuwiegeln, wundert uns auch nicht. Wir hoffen, daß diese Völker intelligent genug sind, und die Geschichte kennen, um sich zu erinnern, daß England i m- mer Dumme gesucht hat, die geneigt waren, für es zu kämpfm. Die letzten Ereignisse haben das erneut bestätigt. Wir aber Aßen unseren Marsch geradeaus fort mit dem einen Ziel: Ariede und Gerechtigkeit für die Völker. In diesem Augenblick, "in dem Italien die ersten 20 Jahre der Fasci feiert, bin ich Mcklich, bekräftigen zu können, daß die deutsch-italienische Freundschaft unlöslich ist, und daß jeder Versuch, in der törichten Hoffnung diese Freundschaft auseinander zu reißen, eine zum «cheitern verurteilte Spekulation ist, über die wir. nur lache» mnnen."
^ Rom, 26. März. Der Höhepunkt der Feier aus Anlaß des 20. Jahrestages der Gründung der faschistischen Kampfbünde war der große Eeneralappell der 65 006 alten Kämpfer vor dem Duce des Faschismus, Benito Mussolini, am Sonntag im Olympischen Stadion des Forums Mussolini. Der Duce selbst nahm zu einer großen Rede des Wort. Als die Abordnungen der NS.- DAP. und der spanischen Falange wenige Minuten vor Mussolini im Stadion erschienen, wurden sie mit Heilrufen auf Adolf Hitler und Franco begrüßt, bis schließlich der Beifall beim Erscheinen des Duce auf dem Podium zum Orkan anschwoll.
Benito Mussolini
führte u. a. aus:
„Kameraden der Kampfzeit! Alte treue Kämpfer der ersten und aller Stunden! In tiefer Bewegung richte ich heute nach zwanzig Jahren seit der Gründung der Faschistischen Kampf- hünde das Wort an Euch und sehe Euch dabei tief in die Augen. Vor meiner Erinnerung stehen die vielen Tage, die wir gemeinsam erlebten, frohe, traurige, stürmische, dramatische aber immer unvergeßliche.
Es kann sein, daß der eine oder der andere die harten Stunden der ersten Kampfzeit vergessen haben mag (Zuruf: Niemals!). Aber die alten Kämpfer haben sie nicht vergessen und können sie nicht vergessen (Zuruf: Niemals!). Es kann sein, daß jemand in der Zwischenzeit in ein behagliches Leben zurückgefallen ist, aber die alten Kämpfer stehen aufrecht da und sind bereit, jederzeit das Gewehr in die Hand zu nehmen und wie früher zu neuen Expeditionen aufzubrechen.
Man darf wohl heute daran erinnern, wie oft von dem de- moblutokratischen Lager in sich immer wieder überstürzenden Lügenmeldungen dem bereits heute in alle Winde zerstreuten stumpfsinnigen Herdentyp vorausgesagt wurde, daß das faschistische Italien demnächst, ja unmittelbar vor seinem ganz sicheren Untergang stehe, weil es in Afrika und später in Spanien verblutet sei und deshalb notwendig eine Anleihe brauche, die — wie Mussolini mit ironischem Tonfall hinzufügte — natürlich nur von England kommen könnte. Diese und ähnliche Dinge zeigen nur zu deutlich, daß das faschistische Italien im Zeitalter des Rundfunks ebenso unbekannt ist wie der entlegenste Winkel des Erdballes.
Wir lasten uns und werden uns von der Kriegspsychose, dis eine Mischung von Hysterie und Furcht ist, nicht anstecken lassen. Unser Kurs ist fest gelegt. Unsere Grundsätze sind klar. Ihr werdet sie jetzt mit der gebotenen Aufmerksamkeit anhören:
1. Obwohl die berufsmäßigen Pazifisten besonders verächtliche Kreaturen sind und obwohl das Wort Friede viel zu abgenutzt ist und wie falsches Geld einen falschen Klang erhalten hat, obwohl es weiter bekannt ist, daß wir den ewigen Frieden als eine Katastrophe für die menschliche Kreatur betrachten, sind wir doch der Ansicht, daß eine lange Friedenszeit notwendig ist, um die Entwicklung der europäischen Kultur zu retten. Aber trotzdem werden wir, obwohl unlängst dazu aufgefordert, keine Initiative ergreifen, bevor nicht unsere heiligen Rechte anerkannt sind. (Stürmischer Beifall.)
2. Die Zeit der „Extratouren" ist endgültig vorbei! Scho« daran erinnern zu wollen, ist für uns und alle Italiener eine Beleidigung. (Stürmischer Beifall.) Die Versuche, die Achse Rom—Berlin aus den Angeln zu heben oder anzubohren sind kindisch. (Stürmischer Beifall, stürmische Hitlerrufe.) Die Achse ist nicht nur eine Beziehung zwischen zwei Staaten, sondern die Begegnung zweier Revolutionen, die in krassem Gegensatz zu allen Weltanschauungen der Gegenwart stehen. Darin liegt die Kraft der Achse Rom—Berlin und ihre Dauer begründet. Aber da es immer Klüngel gibt, die oberflächlich denken und die Vernunft ausschalten, erkläre ich auf das allerbestimmteste, daß das, was sich in Mitteleuropa zugetragen hat» mit Naturnotwendigkeit eintrete« mußte. (Stürmischer Beifall.)
Ich erkläre, daß, wenn die großen Demokratien heute bittere Tränen über das vorzeitige und unwürdige Ende ihrer Lieblingskreatur weinen, daß dies ein ausgezeichneter Grund für uns ist, dieses mehr oder weniger aufrichtige Geflenne nicht mitzumachen. Ich füge hinzu, daß, wenn man dieses Problem vom moralischen Standpunkt aus betrachten will, niemand, aber auch gar niemand das Recht hat, den ersten Stein zu werfen, wie das die alte und neue Geschichte in Europa in überaus reichem Maße beweist.
Ich erkläre, daß, wenn ein Volk, das über soviele Männer und über so ungeheure Waffenarsenale verfügt, nicht einer einzigen Geste fähig ist, es reif, ja überreif für sein neues Schicksal ist. Ich erkläre weiter, daß, wenn die geplante Koalition gegen die autoritären Regime zustande kommen sollte, diese Regime die Herausforderung annehmen und zur sofortigen Gegenwehr und zum sofortigen Gegenangriff in allen Teilen der Welt übergehen würden. (Stürmischer Beifall.)
3. In meiner Rede von Genua sprach ich von der Barrikade^ die Italien von Frankreich trennte. (Pfeif- und Zischkonzert.) Diese Barrikade kann nunmehr als ziemlich wegge
räumt betrachtet werden, und in einigen Tagen, vielleicht scho» in einigen Stunden werden die stolzen Truppen des nationale». Spaniens zum letzten Streich ausholen und in jenes Madrid einziehen, wo die Linksparteien das Grab des Faschismus ee« warteten» das aber jetzt zum Grab des Kommunismus wird» (Stürmische Franco-Rufe.) Wir verlangen nicht den Urteils» spruch der Welt, wir wollen aber, daß die Welt informiert sei^ Es sei denn!
In unserer Note vom 17. Dezember 1938 waren die Problem« Italiens gegenüber Frankreich fest Umrissen. Es handelt sich unv Probleme kolonialen Charakters; diese Probleme haben die Na» men: Tunis, Djibuti, Suez-Kanal. (Stürmischer Beifall.)
Der französischen Regierung steht es vollkommen frei, auH nur eine einfache Aussprache über diese Probleme abzulehne«» wie sie es bisher durch ihre allzu oft wiederholten und vielleicht allzu kategorischen „Niemals" getan hat. (Pfeifkonzert.) Aber sie wird sich dann nicht beklagen dürfen, wenn der Graben, der gegenwärtig die beiden Länder trennt, so tief wird, daß es ein» ungeheure, wenn nicht unmögliche Ausgabe wird, ihn wieder aufzufüllen. Wie sich auch die Ereignisse gestalten werden, wir wünschen, daß man nicht mehr von jenen Brüderschaften, Schwesternschaften, Vetternschafteu und anderen entfernten Verwandtschaften spricht, da die Beziehungen zwischen den Staaten auf Macht beruhen und dieses Machtverhältnis der für die Politik entscheidende Faktor ist.
4. Geographisch, geschichtlich, politisch, militärisch ist das Rib telmeer ein vitaler Raum für Italien. (Laute Zurufe: Mare nostrum!) Und wenn wir vom Mittelmeer sprechen, s» schließe« wir darin natürlich auch den Golf der Adria mit ein, i« dem di« Interessen Italiens vorherrschen, aber gegenüber den Slam«« nicht explosiv sind, weshalb seit zwei Jahre« dort der Friede herrscht.
5. Letzte aber grundlegende Voraussetzung: Man muß rüsten! Das ist die Losung! Mehr Geschütze, mehr Schiffe mehr Flugzeuge! Um jeden Preis und mit allen Mitteln (Zuruf: Jawohl!), auch wenn man mit allem, was man unter bürgerlichem Leben versteht, reinen Tisch machen müßte. Wenn mau stark ist, ist man den Freunden lieb und wird von den Feinde« gefürchtet. Seit Menschengedenken gellt durch die Geschichte der Schrei: Wehe dem Wehrlosen! (Stürmischer, tosender Beifall.)
Das ruhmreiche Schwarzhemd, so schloß der Duce, mit de« wir gekämpft haben und kämpfen werden, hat heute ein kleines Abzeichen erhalten, auf das ihr besonders stolz sein müßt, ei» Abzeichen von roter Faebe, rot wie jenes Blut, das von uns anderen vergasten worden ist und das wir bereit sind, stets für die Interessen Italiens und des Faschismus zu vergießen. Heute ist Euer großer Tag. Mit Eurem Mut, mit Eurem Opfersin», mit Eurem Glauben habt ihr dem Rad der Geschichte eine» machtvollen Schwung gegeben. Heute frage ich Euch: Wollt ihr Ehren? (Sie antworten Nein.) Wollt Ihr Belohnungen? (Nein!) Wollt Ihr ein bequemes Leben? (Nein!) Gibt es für Euch ein Unmöglich? (Nein!) Was sind Eure drei Losungsworte? (Aus der Menge erschallt es im Sprechchor: Glaubest Gehorchen! Kämpfen!) Gut so Kameraden! In diesen drei Worten war und ist und wird immerdar sein das Geheimnis jeglichen Sieges!
Ungeheure Ovationen bekräftigen diese eindrucksvollen Fr«, gen des Duce des Faschismus und die Antworten der alte» Kämpfer bis schließlich aus der Arena des Olympische« Stadions machtvoll die Eiovinezza und andere faschistische Kampf- lieder zum Himmel steigen.
Der Führer an Mussolini
Glückwunschtelegramm zur 2V-Jahrseier der faschistische» * Kampfbünde
Berlin» 26. März. Der Führer hat an den Königlich Jtalienk» schen Regierungschef Benito Mussolini folgendes Telegramm gesandt:
„Zum 20. Jahrestag der Gründung der faschistische« Kampst> büude gedenke ich Ihrer als des siegreichen Schöpfers des stelzen neue« Italien in herzlicher und treuer Freundschaft.
Von den gleiche» Ideale» erfüllt steht das de«tfche Bo« m» dem kampferprobten italienische« Bo« Sch«ltera«Sch»l» ter in der Abwehr aNer von Haß und «erstiwdnislofigkeil ge» tragen-« Versuche, den berechtigte« Lebenswilleu unsere, beiden Völker einzudämmen n»d den Friede« der Wett p» erschüttern. Adolf Hitler."